Oberwiler Dorfcharakter erhalten - Zugermarkt

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Aktuell Tellenörtlisteg – Sachzwang oder Behördenwillkür Der Versuch, ein bald zeitungsfüllendes Thema so kurz wie möglich zu diskutieren. Am Nachbarschaftshöck vom 3.11.03 zum Thema «Einsame Entscheidungen in der Zuger Baupolitik» kam unter anderem auch der «überfallartige» Abriss des ehemaligen Schiffstegs beim Tellenörtli zur Sprache. Dazu hatte der Gemeinderat Stefan Hodel (SH) aus Oberwil in einer Interpellation 6 Fragen an die Stadtregierung gestellt. Stadtrat Hans Christen beantwortete diese an der GGR-Sitzung vom 11.11.03. Die dorfzytig (dz) reagiert spontan auf diese Antworten. SH: «Warum wurde der Steg entfernt, ohne vorher mit der Nachbarschaft Oberwil-Gimenen (NOG) Kontakt aufzunehmen?» SR Christen: Ein Gespräch mit der NOG hätte wenig Sinn gemacht, man hätte keine Alternativen anbieten können. dz: Nicht man, sondern der Stadtrat hätte keine Alternativen anbieten können. Die NOG oder andere OberwilerInnen vielleicht schon, wenn sie gefragt worden wären. SR Christen: Die NOG ist nicht die Vertreterin aller Badegäste im Tellenörtli. dz: Der Stadtrat ist genau so wenig der Vertreter aller Badegäste wie die NOG. SR Christen: Für jede kleine Veränderung eine Vernehmlassung durchzuführen, würde unverhältnismässig grossen Verwaltungsaufwand bedeuten. dz: Wir sahen schon andernorts viel Verwaltungsaufwand für k(l)eine Veränderung (z.B. Fussgängerstreifen südliche Dorfeinfahrt; vier Volksabstimmungen für dieselbe Brücke; jahrelange, wenig ergiebige Verhandlungen über das Problem Trubikerweg). SH: «Gab es keine Möglichkeit, die vorhandenen Gefahren durch kleinere bauliche Massnahmen zu eliminieren?» SR Christen: Nein, einzig eine wesentliche Verlängerung des Steges. dz: Vielleicht doch, z.B. einen Steg etwa dreissig Meter weiter rechts (nördlicher). Dort ist das Wasser tiefer, der Bach lagert keinen Kies ab und der Abstand zu den Kursschiffen ist grösser. SR Christen: Dafür wäre eine Bewilligung des Kantons nötig. dz: Ja und? Dann müsste die Stadt diese eben beantragen. SR Christen: Ein erhebliches öffentliches Interesse könnte hier nicht geltend gemacht werden, da beim Restaurant Kreuz und weiter südlich noch zwei Stege vorhanden sind. dz: Über die Erheblichkeit ihres Interesses denkt die Öffentlichkeit offenbar anders als der Stadtrat. Die beiden Stege sind überdies zu weit entfernt vom Tellenörtli-Strand. Die Eltern können ihre kleineren Kinder von dort aus nicht beaufsichtigen. SH: «Was hat die Entfernung des alten Stegs gekostet?» SR Christen: Der Steg war aus massivem Beton und mit der Armierung in der Ufermauer verankert. Die Kosten für den Abriss und die Entsorgung beliefen sich auf 18'000.– Franken. dz: Die Nachbesserungen für den vergessenen Zugang zum Strand werden aber noch einiges an Mehrkosten verursachen. SH: «Wird als Ersatz ein neuer Steg gebaut?» SR Christen: Nein, wir verweisen auf die Antwort zur Frage 2. dz: Nach der wenig überzeugenden Antwort auf Frage 2 sei die Gegenfrage erlaubt: «Sind Sie ganz sicher?» SH: «Wird dafür gesorgt, dass das im Jahre 2002 entstandene Delta langfristig erhalten bleibt?» SR Christen: Ja, das Delta wird nur noch soweit ausgebaggert, als dies für den Abfluss des Brunnenbachs notwendig ist. Der mit der Entfernung des Steges erheb- 9 lich grösser und attraktiver gewordene Spielbereich der Kinder bleibt erhalten. Die Umgebungsgestaltung sowie die Art des Seezugangs wird, unter Federführung des Immobilienamtes, mit dem kantonalen Amt für Raumplanung abgesprochen und baulich verbessert. Ein Vertreter der NOG wird dazu eingeladen. dz: Das ist der Weg. «Mitenand goht’s würklich besser.» SH: «Kann der Badeplatz, wie die meisten anderen Badeplätze, mit einem Floss ausgerüstet werden?» SR Christen: Das Kursschiff fährt relativ nahe am Ufer des Tellenörtli vorbei zum Landesteg. Mit einem Floss würde ein zusätzliches Risiko für Schwimmer geschaffen. Auch ist das Tellenörtli als Badeplatz nicht beaufsichtigt. Darum muss auf ein Floss verzichtet werden. dz: Mit etwas gutem Willen könnte weiter rechts, nordöstlich gegen die Bucht hin, ein Floss plaziert werden. Dort wären die SchwimmerInnen ausser der Gefahrenzone der Schiffe. Auch die Trubiker Badi hat als unbeaufsichtigter Badeplatz ein Floss. Seit bald vier Jahrzehnten hatten daran unzählige Kinder und Erwachsene viel Spass. Es gab in all den Jahren kaum nennenswerte Unfälle. Alle Schwimmer Innen der «autonomen Republik Rebmatt» haben dieses Risiko überlebt. Allerdings ist das Floss jetzt auf dem Parkplatz deponiert! Nach obiger Antwort muss befürchtet werden, dass die Stadt dieses heimlich verschwinden lassen möchte. Die Rebmättler- und Oberwiler Innen werden mit Argusaugen beobachten, was da läuft. Ein behördlicher Flossklau würde sicher nicht hingenommen. Den Hinweis «Baden auf eigene Gefahr» in unseren Badis verstehen wir als Aufforderung zur Selbstverantwortung. Für unsere Behörden gilt analog dazu die Mahnung «Regieren auf eigene Gefahr»! Bruno Banzer
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