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Damals wie heute: „Das gute Leben“! - Katholische ...

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Arbeitslosigkeit als Schicksal<br />

Prestige von Beruf oder Arbeitsplatz sichert.<br />

Arbeitsmarktforschung und Soziologie, die<br />

eine neuerliche, dritte Revolution des Arbeitsmarktes<br />

beschreiben, zeigen aber schon seit<br />

geraumer Zeit auf, dass Automatisierung und<br />

Globalisierung die Arbeitswelt massiv verändert<br />

haben und noch immer verändern. Das<br />

Festhalten an den alten Werten und Normen<br />

scheint einer Anpassung an diese Veränderungen<br />

entgegen zu stehen, ergeben sich daraus<br />

doch für den einzelnen Menschen hohe<br />

Belastungen, weil er sich, trotz der Einhaltung<br />

der von ihm erlernten Normen, der Willkür eines<br />

unberechenbar gewordenen Arbeitsmarktes<br />

ausgeliefert sieht. In gleichem Maße gilt<br />

diese Verunsicherung auch für Gesellschaft<br />

und Politik, denn alle Maßnahmen und Bewertungen,<br />

z.B. auch die, dass Bildung und fachliche<br />

Qualifikation arbeitsplatzsichernd wirke,<br />

dass Lohnnebenkostensenkung oder niedrige<br />

Lohnforderungen neue Arbeitsplätze schaffen<br />

würden, sind noch immer orientiert am überholten<br />

Bild des Arbeitsmarktes des industriellen<br />

Zeitalters.<br />

Weltweit werden in großem Maße Arbeitsplätze<br />

wegrationalisiert, d.h. durch vollautomatische,<br />

sprachlichen Anweisungen zugängli-<br />

che Roboter und Fabrikationsanlagen ersetzt.<br />

Es gilt daher nicht mehr, dass, wer arbeiten<br />

und damit sein Auskommen sichern wolle,<br />

auch einen entsprechenden Arbeitsplatz finden<br />

könne. MitarbeiterInnen werden durch<br />

rund um die Uhr und ohne Urlaubsansprüche<br />

oder Krankheit arbeitende Maschinen ersetzt.<br />

Fabrikationen werden ins billiger produzierende<br />

Ausland verlegt.<br />

Wenn mit immer weniger menschlichen Arbeitskräften<br />

eine immer höhere Produktivität<br />

erreicht wird, steht entweder für immer weniger<br />

Menschen ein voller Arbeitsplatz zur Verfügung<br />

oder immer mehr Menschen arbeiten, bei<br />

geringerem Einkommen, in einer verkürzten<br />

Wochenarbeitszeit.<br />

Die ein Arbeitsleben lang dauernde Beschäftigung<br />

in einer Firma und damit die Zugehörigkeit<br />

zu einer Betriebsfamilie ist kaum mehr<br />

möglich, an ihre Stelle treten immer häufiger<br />

berufliche Patchwork-Lebensläufe. Jetzt schon<br />

machen viele Menschen die Erfahrungen ständigen<br />

Wechselns zwischen Arbeitslosigkeit<br />

und Erwerbsarbeitszeiten einerseits, aber<br />

auch von Arbeitsplatzwechseln und Leiharbeit.<br />

Das Erleben zu einer Produktionsgemein-<br />

schaft zu gehören, für seine ”Gruppe” einste-<br />

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