Damals wie heute: „Das gute Leben“! - Katholische ...
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Arbeitslosigkeit als Schicksal<br />
len oder die Forderungen aufgrund individueller<br />
Beeinträchtigungen nicht erfüllen kann,<br />
muss mit Sanktionen rechnen.<br />
Die Frage, ob diese Gesetze nicht etwa die im<br />
Grundgesetz garantierte “Würde des Menschen”<br />
verletzten, wurde in einer juristischen<br />
Stellungnahme verneint mit dem Hinweis, dass<br />
die im Grundgesetz zugesicherte Menschenwürde<br />
kein ”Gutes Leben” verspräche, insofern<br />
also die minimale finanzielle Ausstattung<br />
der arbeitslosen Menschen und deren<br />
„Bedarfsgemeinschaften” den Ansprüchen<br />
unserer staatlichen Gemeinschaft durchaus<br />
genügten.<br />
Diese Zukunftsunsicherheit des beruflichen<br />
und damit finanziell abgesicherten Lebens, der<br />
wachsende Leistungsdruck und die abnehmende<br />
Solidarität belasten bereits viele Menschen,<br />
die noch in Erwerbsarbeit stehen. Arbeitsplatzverlust<br />
und Arbeitslosigkeit führen<br />
aber zu deutlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.<br />
Psychosomatische Erkrankungen,<br />
körperliche Folgen von Stressbelastung<br />
und Depressionen treten gehäuft auf. In unserer<br />
Gesellschaft gelingt es Menschen nur in<br />
Ausnahmefällen, sich konstruktiv an Arbeitslosigkeit<br />
anzupassen, affektives Wohlbefinden<br />
und Handlungsfähigkeit zu erhalten und neue<br />
Rollen einzunehmen und als sinnvoll erlebte<br />
Betätigungen auszuüben.<br />
Dass eine erfolgreiche Erwerbsarbeit in den<br />
Industriegesellschaften einen so hohen Einfluss<br />
auf das Selbstkonzept der Arbeitenden<br />
hat, liegt nahe. Der Wert eines Menschen wird<br />
gemessen am Sozialprestige seines Berufes<br />
und seines Einkommens. Der Haben-Status<br />
hat hohen Einfluss auf den Respekt und die<br />
Achtung, die einem Menschen entgegengebracht<br />
werden. Seine Begabungen und Fähigkeiten<br />
werden von anderen geschätzt und<br />
eingefordert. So erlebt er sich als aktives und<br />
gestaltendes Mitglied verschiedener sozialer<br />
Systeme und bekommt immer <strong>wie</strong>der Rückmeldungen<br />
über seinen Wert und seine Wirksamkeit.<br />
Arbeitsplatzverlust und Arbeitslosigkeit<br />
heißt zuerst Verlust eines sicheren Einkommens,<br />
dann aber gehen auch Rollensicherheit,<br />
Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder<br />
Arbeitsgemeinschaft, sichere Zuordnung eigener<br />
(beruflicher) Fähigkeiten und Begabungen<br />
so<strong>wie</strong> Anerkennung für erbrachte Leistungen<br />
verloren. Das Mitleid der ersten Zeit wandelt<br />
sich bald in Erwartungen, die der Arbeitslose<br />
nicht erfüllen kann, und so in zunehmende<br />
Isolation. Finanzielle Unsicherheit oder auch<br />
Not verhindern die Integration in unterschiedliche<br />
soziale Systeme ebenso <strong>wie</strong> die zunehmende<br />
Selbstunsicherheit und das affektive<br />
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