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Damals wie heute: „Das gute Leben“! - Katholische ...

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Arbeitslosigkeit als Schicksal<br />

<strong>Damals</strong> <strong>wie</strong> <strong>heute</strong>: <strong>„Das</strong> <strong>gute</strong> <strong>Leben“</strong>!<br />

Wie könnte es sein, das „<strong>gute</strong> <strong>Leben“</strong>, in einer<br />

Zeit des Umbruchs, des wirtschaftlichen und<br />

kulturellen Wandels, in einer Zeit vielfältiger<br />

Kommunikationsmöglichkeiten und des zunehmenden<br />

Bewusstseins gegenseitiger Abhängigkeiten,<br />

kurzum in unserer Zeit der Globalisierung?<br />

Denn für den Einzelnen bedeutet<br />

diese Entwicklung oft eine Einschränkung,<br />

manchmal sogar den Verlust des „<strong>gute</strong>n Lebens“.<br />

Die Welt scheint immer unübersichtlicher<br />

zu werden und der Einzelne erfährt, dass<br />

er jederzeit austauschbar ist im Getriebe dieses<br />

scheinbar grenzenlosen sozialen und wirtschaftlichen<br />

Wandels.<br />

In unserer Gesellschaft hängt die Vorstellung<br />

vom „<strong>gute</strong>n <strong>Leben“</strong> vor allem vom Arbeitsplatz<br />

und dem damit erwirtschafteten Geld ab. Doch<br />

gerade die berufliche Lebensplanung gerät<br />

zunehmend unter die globalen Räder. Weltweit<br />

operierende Unternehmen verfügen bedarfsorientiert<br />

über die Vergabe von Arbeitsplätzen.<br />

Es ist nicht mehr selbstverständlich, kontinuierlich<br />

einen Arbeitsplatz zu haben. Trotzdem<br />

wird Arbeitslosigkeit weitgehend als persönliches<br />

Versagen erlebt und gewertet. Mit ihr<br />

beginnt aber oft genug eine Spirale persönlicher<br />

Entwertung, wirtschaftlicher Einschränkung<br />

und sozialer Ausgrenzung, gefolgt von<br />

von Johanna Schießl<br />

negativen Auswirkungen auf Partnerschaft und<br />

Familie, Gesundheit und Teilhabe am sozialen<br />

und kulturellen Geschehen. Das „<strong>gute</strong> <strong>Leben“</strong><br />

scheint am Ende.<br />

Im 3. Jh. v. Chr. macht sich nun ein biblischer<br />

Philosoph namens Kohelet Gedanken über<br />

das „<strong>gute</strong> <strong>Leben“</strong>, den Stellenwert von Arbeit,<br />

das Glück des Menschen und das, „was wirklich<br />

trägt“ und beweist erstaunliche Aktualität<br />

mit seinen Überlegungen. Kohelet, der selbst<br />

in einer Zeit des Umbruchs, des wirtschaftlichen<br />

und sozialen Wandels, kurzum in einer<br />

Zeit antiker Globalisierung lebte, beobachtete<br />

die Menschen, die Gesellschaft, die politischen<br />

und religiösen Machthaber und sich<br />

selbst in seinen vielfältigen Bezugssystemen.<br />

Aus diesen Beobachtungen zieht er seine Erkenntnisse.<br />

„Auch das habe ich gesehen, da plagen sich<br />

die Menschen und setzen all ihre Fähigkeiten<br />

ein, um sich gegenseitig auszustechen.“ Recht<br />

nüchtern betrachtet er den Konkurrenzkampf<br />

unter den Menschen, die sich ihren Anteil am<br />

Reichtum um jeden Preis sichern wollen und<br />

fragt „wozu“, denn „letzten Endes kommt<br />

nichts dabei heraus“. Jedenfalls nichts, was<br />

den Menschen wirklich trägt und glücklich<br />

macht, angesichts dessen, dass keiner davon<br />

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