Damals wie heute: „Das gute Leben“! - Katholische ...
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hen oder kämpfen zu wollen, und darin Gemeinsinn<br />
zu finden, nimmt stetig ab. In ferne<br />
Vergangenheit scheinen die Bündnisse arbeitender<br />
Menschen gerückt, <strong>wie</strong> sie z. B. von<br />
Adolph Kolping oder dem Mainzer Bischof Ketteler<br />
gegründet wurden. Der gesellschaftliche<br />
und von Politikern erhobene Vorwurf, wer längere<br />
Zeit arbeitslos sei, bemühe sich nur nicht<br />
genug und nutze die Gemeinschaft aus, unterminiert<br />
zusätzlich die Solidarität und fördert die<br />
Angst in diesen Status zu fallen.<br />
Die Zunahme von Mini-, Midi- und Ein-Euro-<br />
Jobs führt dazu, dass immer mehr Menschen<br />
zwar einen zeitlich meist befristeten Arbeitsplatz<br />
haben, aber mit ihrer geringfügigen Beschäftigung<br />
bzw. mit mehreren solchen Arbeitsverhältnissen<br />
lediglich ein knapp die Existenz<br />
sicherndes Einkommen erzielen können.<br />
Hinzu kommt, dass das niedrige Einkommen<br />
auch niedrige Renten zur Folge hat, dass also<br />
für die kommenden Jahrzehnte eine zunehmende<br />
Altersarmut zu erwarten ist. Generell<br />
nimmt Armut in erschreckendem Maße zu:<br />
Innerhalb einer von Wohlstand geprägten Gesellschaft<br />
wächst die Anzahl derer, die sich nur<br />
existentiell Notwendiges leisten können. Die<br />
an christliche Nächstenliebe appellierenden<br />
mittelalterlich-frühneuzeitlichen Almosenverordnungen<br />
der Städte und die sie ablösenden,<br />
vom Solidaritätsgedanken geprägten Sozialversicherungsgesetze<br />
des ausgehenden 19.<br />
Jahrhunderts haben sich gewandelt. Den heu-<br />
38<br />
Arbeitslosigkeit als Schicksal<br />
tigen, reformierten Sozialgesetzen liegt der<br />
Grundsatz “Fordern und Fördern” zugrunde.<br />
Arbeitslosengeld wird nur über den begrenzten<br />
Zeitraum von einem Jahr bezahlt. Die früher<br />
vom Nettoeinkommen abhängigen Arbeitslosenhilfezahlungen<br />
wurden in die Regelsätze<br />
des “Arbeitslosengeld II” gewandelt. Langzeitarbeitslose,<br />
d. h. Menschen, die länger als ein<br />
Jahr ohne Erwerbsarbeit sind, müssen zuvörderst<br />
ihr mühsam erarbeitetes und meist ohnehin<br />
eher geringfügiges Vermögen für ihren<br />
Lebensunterhalt verwenden. So kann sich angesichts<br />
des ständig schrumpfenden Arbeitsangebotes<br />
niemand vor dem Fall in die lediglich<br />
existenzsichernde Abhängigkeit der Zahlung<br />
von “Arbeitslosengeld II” schützen. Wer<br />
sich sträubt, die Forderungen der die “Hartz IV<br />
Gesetze” umsetzenden Institutionen zu erfül-<br />
Quelle: www.pixelquelle.de