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Prof. Dr. Franco Rest, Dortmund Vortrag beim Hospiztag 2011 „Mein ...

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Selbstbestimmung<br />

Selbsttötung / Patientenverfügung<br />

Der ethische Rahmen der Selbstbestimmung<br />

• Der ethische Rahmen der Selbstbestimmung kann und darf nicht gebildet<br />

werden allein im Hinblick auf das Legale, Praktikable und Nützliche, sondern<br />

unbedingt auch auf der Grundlage einer Nachdenklichkeit über das religiösen Ethos,<br />

die Fundierung des Guten im Sein selbst, also auch im Krank- und Behindert-Sein,<br />

über die an Menschenrechten und Grundgesetzen orientierten und auch subjektiv<br />

begründeten Verpflichtungen; aber auch auf der Grundlage des Wissens um die<br />

Begrenztheit des freien Willens der Menschen durch Dispositionen, Schicksal und<br />

sozialer Verantwortung, sowie durch so etwas wie das sittliche Gefühl; auf der<br />

Grundlage auch der personalen Kraft des Gewissens, der sozialen und<br />

institutionellen Gebundenheit, sowie auf der Grundlage erlebter Geschichte.<br />

• Wer einen dieser Bausteine für unnötig erklärt oder aus der Besinnung<br />

ausgrenzt, begrenzt schon im Ansatz die Entwicklung der menschlichen<br />

Selbstbestimmung.<br />

Selbstbestimmung<br />

Selbsttötung / Patientenverfügung<br />

Wie willst du sterben?<br />

Das menschliche selbst möchte sterben:<br />

♦ unverzögert (keine sinnlose "Sterbensverlängerung")<br />

♦ unbeschleunigt (keine aktive Sterbehilfe)<br />

♦ persönlich (nicht fremd geleitet)<br />

♦ schmerz- und symptomkontrolliert<br />

♦ persönlich begleitet<br />

♦ spirituell angenommen<br />

♦ frei von Schuld und Verdammnis<br />

♦ losgelassen, aber nicht vereinsamt<br />

♦ einsam, aber nicht allein<br />

♦ still, aber nicht sprachlos<br />

♦ angstfrei, aber nicht ohne Furcht<br />

♦ andere Menschen nicht belastend<br />

♦ die eigene Biographie schließend<br />

♦ sozial integriert und<br />

♦ lebenssatt<br />

Dies zu sichern vermag kein Recht; aber die gesellschaftliche Ordnung hat die<br />

Aufgabe, alles zu tun, damit dies gesichert werden kann; das verlangt die<br />

Selbstbestimmung im Sterben.

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