Langfristige Existenzsicherung - Kantonsspital Uri
Langfristige Existenzsicherung - Kantonsspital Uri
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Geschäftsbericht 2009<br />
KANTONSSPITAL URI
Bruno Baumann, Präsident des Spitalrates<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Im Editorial zum Geschäftsbericht 2008 haben wir unsere<br />
strategischen Überlegungen und die daraus abgeleiteten<br />
Ziele und Massnahmen aufgezeigt.<br />
Im 2009 wurden die Arbeiten verfeinert, um wichtige Bereiche<br />
ausserhalb des Kernauftrags ergänzt und dem Regierungsrat<br />
unterbreitet. Als Gestalter der Gesundheitsversorgung,<br />
als Eigner des Spitals und als Verantwortlicher für<br />
die Standortpolitik ist der Regierungsrat<br />
zuständig, Landrat und Souverän die Weichenstellungen<br />
und die daraus notwendigen<br />
Mittel zu beantragen.<br />
Das klare Bekenntnis der Regierung, die<br />
erweiterte Grundversorgung in guter Qualität<br />
auch künftig zu tragbaren Kosten<br />
durch ein eigenes Spital sicherzustellen,<br />
bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg<br />
weiterzuverfolgen.<br />
Um die Strategieziele zu erreichen, sind erhebliche<br />
Investitionen in die Infrastruktur<br />
notwendig (markttaugliche Angebote, wirtschaftliche Prozesse<br />
und anstehender Unterhalt). Ist unsere Strategie daher<br />
eine «Bau-Strategie»? Ganz entschieden nein: Die baulichen<br />
Investitionen sind lediglich die zwingende Folge eines Ja<br />
zum eigenständigen Spitalstandort. Dieser ist ohne das Aufrechterhalten<br />
einer Mindestgrösse nicht realistisch (Qualität,<br />
Wirtschaftlichkeit, Attraktivität für Schlüsselpersonen,<br />
Akzeptanz usw.). Um diese Mindestgrösse zu halten, müssen<br />
wir Marktanteile in einem offener werdenden Markt sichern.<br />
Hier sind besonders die für das finanzielle Ergebnis entscheidenden<br />
Anteile bei den Zusatzversicherten wichtig.<br />
Wachstumspotenziale bestehen zudem bei ambulanten Leistungen<br />
und in der Geriatrie. Dazu braucht es wettbewerbstaugliche<br />
Angebote, auch bei der Infrastruktur. Ein<br />
weiterer Grund für den Investitionsbedarf ist die Wirtschaftlichkeit<br />
der Prozesse (tragbare Gesamt- und Fallkosten).<br />
Auch hier sind Verbesserungen der Infrastruktur ein<br />
MIT KLAREN<br />
VORSTELLUNGEN<br />
EINE GUTE ZUKUNFT<br />
SELBER GESTALTEN<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 3<br />
EDITORIAL<br />
Schlüsselfaktor. Im 2010 werden all diese Aspekte in einer<br />
koordinierten Gesamtplanung, die der Regierungsrat lanciert<br />
hat, aufbereitet.<br />
Sorgfältige Planung und das Bereitstellen der nötigen Mittel<br />
allein genügen jedoch nicht. Schlussendlich sind es die<br />
Schlüsselpersonen auf verschiedenen Ebenen und Disziplinen,<br />
die über den Erfolg entscheiden. Hier haben wir in den<br />
letzten Jahren bewiesen, dass auch ein kleineres Spital pionierhaft<br />
vorangehen kann. Die Ernte für solche Bemühungen<br />
sind das Entstehen neuer, wertvoller Kompetenzen,<br />
eine Kultur, die Veränderungen<br />
fördert, und ein attraktives Umfeld für fähige<br />
Kaderpersonen.<br />
An dieser Stelle bedankt sich der Spitalrat<br />
bei allen, die sich auch im vergangenen<br />
Jahr für unser Spital eingesetzt haben. In<br />
erster Linie gilt der Dank natürlich unseren<br />
Mitarbeitenden. Dankend würdigen<br />
wir besonders den Chefarzt der Abteilung<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe, Herrn Dr.<br />
med. Hans Werder, der im Berichtsjahr in<br />
den Ruhestand getreten ist. 1990 begann er seine Tätigkeit<br />
als «Ein-Arzt-Betrieb», eingegliedert in die Abteilung Chirurgie.<br />
Beharrlich und mit grossem Engagement hat er in<br />
knapp zwanzig Jahren seinen Bereich zu einer eigenständigen<br />
Abteilung entwickelt, die dank ihren guten Leistungen<br />
viel zur Verankerung unseres Spitals in der Bevölkerung beiträgt.<br />
Seit einigen Jahren ist diese Abteilung durch ihren<br />
Chefarzt ebenfalls in der Spitalleitung vertreten. Besonders<br />
geschätzt wird die Gynäkologie und Geburtshilfe auch von<br />
den Assistenzärztinnen und -ärzten im Ausbildungsbereich.<br />
Dieser lag Herrn Dr. med.Werder ganz besonders am Herzen.<br />
Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und werden auf<br />
der von ihm massgeblich gestalteten guten Basis Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe weiter fördern.<br />
Die aktuellen Herausforderungen sind für ein Spital unserer<br />
Grösse beachtlich. Verschiedene Beeinflusser des Umfeldes<br />
haben kein Interesse, kleinere Spitäler zu unterstützen. Wir
4 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
EDITORIAL<br />
sind jedoch überzeugt, dass für <strong>Uri</strong> ein starkes eigenes Spital,<br />
das zu relativ vergleichbaren Kosten gute Leistungen erbringt,<br />
die beste Lösung ist. Dafür setzen wir uns ein, d. h.<br />
auch, die uns anvertrauten (bzw. noch anzuvertrauenden)<br />
Mittel mit Engagement und Sorgfalt zu nutzen. Damit würde<br />
meine persönliche Vision Realität: Wenn man ein gutes Beispiel<br />
für ein erfolgreiches kleineres Spital sucht, wird man<br />
ans Kantonspital <strong>Uri</strong> denken!
2009 AUF EINEN BLICK<br />
AKUTSPITAL TOTAL (STATIONÄR)<br />
2009 2008<br />
Austritte 3'913 3'939<br />
Pflegetage 28'023 29'982<br />
Ø Aufenthaltsdauer 7.2 7.6<br />
Case Mix Index 0.833 0.827<br />
Ø Bettenbestand 80 86<br />
Ø Bettenbelegung 96.0% 95.3%<br />
ALLGEMEIN (INKL. SÄUGLINGE)<br />
Austritte 2'926 2'866<br />
Case Mix Index 0.751 0.755<br />
DAVON OKP KANTONSEINWOHNER<br />
Austritte 2'454 2'426<br />
Case Mix Index 0.774 0.782<br />
ZUSATZVERSICHERETE (HALBPRIVAT/PRIVAT)<br />
Austritte 987 1'073<br />
Case Mix Index 1.074 1.020<br />
GEBURTEN<br />
Total 313 306<br />
Knaben 176 160<br />
Mädchen 137 146<br />
AMBULANTER BEREICH<br />
Anzahl Eintritte 17'550 16'745<br />
erarbeitet Taxpunkte 8'604'571 8'205'181<br />
LANGZEIT-PFLEGEABTEILUNG<br />
Austritte 152 134<br />
Pflegetage 19'766 18'202<br />
PERSONAL<br />
Ø Besetzte Personalstellen 334.51 333.69<br />
Ø Besetzte Ausbildungsstellen 82.38 80.51<br />
Beschäftigte Personen am Jahresende 563 554<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 5<br />
2009 AUF EINEN BLICK | INHALTSVERZEICHNIS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
<strong>Langfristige</strong> <strong>Existenzsicherung</strong> 6<br />
Spitalrat und Spitalleitung 11<br />
Spitaldirektion und Betriebswirtschaft 12<br />
Innere Medizin 18<br />
Chirurgie 22<br />
Anästhesie 25<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe 28<br />
HNO 32<br />
Pflegedienst 34<br />
Erfolgsrechnung 38<br />
Bilanz 39<br />
Organe und leitendes Personal 40<br />
Die Gesamtstatistik 2009 kann auf unserer Homepage<br />
www.ksuri.ch abgerufen werden (unter Kennzahlen).<br />
Redaktion <strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong><br />
Fotos FX Brun, www.brunundbuergin.ch<br />
Satz und Druck Gisler Druck AG<br />
Auflage 800 Exemplare
LEITTHEMA SPITALSTRATEGIE<br />
<strong>Langfristige</strong><br />
<strong>Existenzsicherung</strong><br />
Strategische Grundlagen und Planungsperspektiven ganz konkret<br />
Eine der bekanntesten Definitionen von<br />
Strategie lautet: Lenken, Entwickeln und<br />
Gestalten von sozioökonomischen<br />
Systemen. In diesen Handlungsfeldern<br />
liegen auch die künftigen Herausforderungen<br />
der KSU-Strategie.<br />
Das <strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong> (KSU) ist in einem Umfeld tätig, das<br />
geprägt ist von bereits eingetretenen oder noch bevorstehenden<br />
grossen Veränderungen. Dazu zählen namentlich die<br />
Neuordnung der Spitalfinanzierung im Krankenversicherungsrecht<br />
und die Sicherung der langzeitstationären Versorgung<br />
im Kanton <strong>Uri</strong>. Auch spitalintern stehen in absehbarer<br />
Zeit wichtige personelle Weichenstellungen an<br />
(Personal und Infrastruktur). Vor diesem Hintergrund haben<br />
der Spitalrat und die Spitalleitung die Strategie für die Zukunft<br />
des KSU ausgearbeitet. Der Urner Regierungsrat hat in<br />
seinem Beschluss vom 24. November 2009 diese Strategie zur<br />
Kenntnis genommen; er stimmt ihr in wesentlichen Punkten<br />
zu. Die Umsetzungsarbeiten durch Führungsverantwortliche<br />
des Spitals haben bereits 2009 begonnen und werden 2010<br />
gezielt weitergetrieben, parallel zu den auf Stufe Regierungsrat<br />
koordinierten spitalübergreifenden Projekten.<br />
Nachfolgend wird der Blick auf einige wesentliche Teile der<br />
Strategie gerichtet. Bewährtes und erarbeitete Erfolgspositionen<br />
bilden dabei das Fundament für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung.<br />
INSTRUMENTE, ANALYSEN, RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Grundlage jeder auf substantielle Umsetzung ausgerichteten<br />
Strategie ist das ineinandergreifen von Analyse, Planung,<br />
Umsetzung und Evaluation. Dazu sind zuverlässige strategische<br />
Arbeitsinstrumente und deren operative Beherrschung<br />
erforderlich. In den genannten Bereichen hat das KSU fol-<br />
Ursache-Wirkungs-Beziehung bei<br />
Strategieentwicklung und -umsetzung
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 7<br />
LEITTHEMA SPITALSTRATEGIE
8 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
LEITTHEMA SPITALSTRATEGIE<br />
gende Instrumente eingesetzt, beziehungsweise wird sie<br />
auch künftig nutzen:<br />
– Vision, Mission und zugehörige Leitsätze (normative Führung)<br />
– Analyseinstrumente und deren Resultate, d. h. systematische<br />
Ermittlung von Chancen/Gefahren sowie Stärken/Schwächen<br />
(SWOT). Damit diese Analyse gute Resultate liefert, sind<br />
ausreichende Informationsbeschaffungsinstrumente erforderlich.<br />
Beispiele: systematische Erhebung von Qualitätsdaten,<br />
laufende Umfeldanalysen, Mehrjahresverläufe<br />
von wichtigen Kenndaten mit<br />
der zugehörigen Unterlegung durch ein<br />
leistungsfähiges Finanz- und Rechnungswesen<br />
sowie die sogenannte «Balance-<br />
Score-Card».<br />
– strategische Erfolgspositionen (SEP): Sie<br />
identifizieren diejenigen Aktivitätsfelder<br />
des Unternehmens, die in der Vergangenheit<br />
erfolgreich waren.<br />
Strategiebestimmende Aspekte bei der<br />
Analyse der allgemeinen Lage waren:<br />
– Berücksichtigung der Konsequenzen der neuen Spitalfinanzierung<br />
– absehbare, nicht vermeidbare ungedeckte Kosten des Spitals,<br />
die mit Hilfe von Strukturabgeltungen berücksichtigt<br />
werden müssen; sie erfordern eine zuverlässige Datenbasis<br />
und Benchmark-Informationen<br />
– die Qualität als langfristig entscheidender Erfolgsfaktor<br />
– der Erhalt einer «maximalen Mindestgrösse» unter Berücksichtigung<br />
einer gezielten und umfassenden Marktnutzung<br />
des Einzugsgebiets<br />
– Berücksichtigung der sich verstärkenden Wettbewerbskräfte;<br />
im Besonderen der Bedeutung eines wirksamen<br />
Kostenmanagements<br />
Zu den verpflichtenden Rahmenbedingungen der strategischen<br />
Planung gehört auch, dass die strategische Ausrich-<br />
DAS ZEIL WIRD SEIN,<br />
DEN SPITALSTANDORT<br />
LÄNGERFRISTIG IN GUTER<br />
QUALITÄT ZU ERHALTEN,<br />
UND DAS ZU<br />
VERNÜNFTIGEN KOSTEN.<br />
tung des KSU in erster Linie von der Versorgungsplanung beziehungsweise<br />
vom Leistungsauftrag des Kantons abhängt<br />
und innerhalb dieses definierten Rahmens zu entwickeln ist.<br />
DIE HIERARCHIE DER STRATEGIEZIELE<br />
Spitalführung und Regierungsrat sind sich darin einig, dass<br />
das übergeordnete Ziel für die Gesundheitsversorgung und<br />
die Standortpolitik darin besteht, den Spitalstandort <strong>Uri</strong> langfristig<br />
in guter Qualität und zu tragbaren<br />
Kosten zu sichern.<br />
Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen,<br />
orientiert sich das KSU an folgenden<br />
strategischen Zielsetzungen:<br />
– Mindestgrösse unter Einsatz aller dazu<br />
geeigneten Mittel sichern<br />
– Kooperationen ausbauen<br />
– Kosten optimieren<br />
– Ausbauten: erweiterungsfähige Tagesklinik<br />
und Weiterentwicklung der Geriatrie<br />
– nachhaltige neue Finanzierungsformen umsetzen<br />
Die gegenseitige Abhängigkeit und Komplementarität der<br />
verschiedenen Ziele ist offensichtlich und muss auch bei der<br />
Umsetzungsplanung und der Realisierung berücksichtigt<br />
werden. So liegt beispielsweise auf der Hand, dass die grössten<br />
Chancen für Markterweiterungen im Bereich ambulanter<br />
Angebote und bei der Geriatrie liegen. Oder die Ziele permanenter<br />
Kostenoptimierung, Aufbau von zweckmässigen Kooperationen<br />
sowie die laufende Verbesserung von Abläufen:<br />
Sie stehen in direktem Zusammenhang mit dem Ziel der Sicherung<br />
der Mindestgrösse.<br />
Die Notwendigkeit von Anpassungen und Ausbauten der<br />
Bauinfrastruktur zeigt sich beispielhaft im Beitrag der Betriebswirtschaft<br />
(Planung neue Zentralsterilisation sowie
Anpassung der Praxisräumlichkeiten Gynäkologie/Geburtshilfe).<br />
Die aufgeführten Ziele weisen darauf hin, dass sich aus der<br />
Strategieumsetzung Konsequenzen für den Mittelbedarf ergeben.<br />
Das heisst, umfangreichere Bauinvestitionen als<br />
Massnahmen zur Erreichung der strategischen Ziele (Mindestgrösse,<br />
Attraktivität, Wirtschaftlichkeit, Kosten, Qualität<br />
usw.) sind der nötige Preis für Standort- und Versorgungssicherung.<br />
AUCH IN ZUKUNFT CHANCEN UND<br />
MÖGLICHKEITEN PROAKTIV NUTZEN<br />
Dieses zielführende und handlungsbestimmende<br />
Postulat hat zwei Dimensionen:<br />
– Einerseits kann sich das KSU auf strategische<br />
Erfolgspositionen abstützen, das<br />
heisst, das KSU hat eine «Unternehmensentwicklungs-Vergangenheit»,<br />
die beweist,<br />
dass der Anspruch des Postulats bereits eingelöst<br />
worden ist und auch künftig zum Tragen kommen kann.<br />
– Im Hinblick auf die folgenden beiden Strategiebrennpunkte<br />
«Kooperationen, Kostenmanagement» wird die Zielführung<br />
künftig noch verstärkt erfolgsbestimmend sein.<br />
Einige Beispiele sollen daran erinnern, wie das KSU in der<br />
Vergangenheit proaktiv Chancen und Möglichkeiten genutzt<br />
hat. Wir haben bereits im 2002 – das ist aus den damaligen<br />
Strategiepapieren ersichtlich – erkannt, dass die Zukunft der<br />
Spitalfinanzierung den Fallpauschalen gehört. In verschiedenen<br />
anderen Bereichen, wie der Entwicklung von teilweise<br />
innovativen IT-Instrumenten oder der Infrastruktur zur Datenbereitstellung,<br />
konnten kostengünstige, effiziente Lösungen<br />
gefunden werden. Im medizinischen Bereich ist insbesondere<br />
auf das Projekt Digitalisierung der Radiologie,<br />
verbunden mit der auf Teleradiologie basierten Kooperation<br />
ES IST ZUNEHMEND<br />
WICHTIG, DASS SICH DIE<br />
FÜHRUNG UNTER-<br />
NEHMERISCH SOWIE<br />
LEISTUNGS- UND<br />
PATIENTENORIENTIERT<br />
VERHÄLT.<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 9<br />
LEITTHEMA SPITALSTRATEGIE<br />
mit dem Luzerner <strong>Kantonsspital</strong>, zu verweisen. Weitere Kooperationen<br />
in Form von «geteilten» Fachärzten in den Bereichen<br />
Urologie, Dialyse sowie Kardiologie wurden ebenfalls<br />
frühzeitig aufgebaut.<br />
Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang auch an Innovationen<br />
und Kooperationen im Rahmen des regionalen Branchenverbandes<br />
«Spitäler Zentralschweiz» (www.spize.ch). Beispiele:<br />
periodische und systematische Vergleiche der Löhne<br />
und Anstellungsbedingungen aller Zentralschweizer<br />
Spitäler, substantielle Beiträge<br />
beim Aufbau der betriebsübergreifenden<br />
Voraussetzungen für die Realisierung<br />
neuer Bildungssystematik bei den Gesundheitsberufen<br />
oder die gemeinsame Entwicklung<br />
von Vertragswerken für APDRG.<br />
Die dabei gewonnenen Erfahrungen und<br />
das aufgebaute Wissen erachten wir als<br />
gute Voraussetzung, auch künftig neue<br />
Möglichkeiten oder Chancen zu nutzen.<br />
KOOPERATIONEN, KOSTENMANAGEMENT<br />
Was generell für die Umsetzungsplanung und Realisierung<br />
der Strategie gilt, ist für den Aufbau von Kooperationen und<br />
die Kostenoptimierung von besonderer Bedeutung: Die interprofessionelle<br />
Zusammenarbeit sowie eine unternehmerische,<br />
prozess-, leistungs- und patientenorientierte Führung<br />
werden immer wichtiger. Dabei gewinnt die Wahrnehmung<br />
von Managementaufgaben durch die Kaderärzte/-ärztinnen<br />
zunehmend an Gewicht. Einerseits geht man davon aus, dass<br />
um die achtzig Prozent der Entscheide über Ressourceneinsatz<br />
durch Ärzte/Ärztinnen gefällt werden und andererseits<br />
sind heutige Problemlösungen in einem Ausmass interdisziplinär,<br />
das den Einsatz von Ärzten/Ärztinnen für Managementaufgaben<br />
unverzichtbar macht. Der Aufbau von Kooperationen<br />
zeigt dies beispielhaft.
10 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
LEITTHEMA SPITALSTRATEGIE<br />
Die Spitalleitung hat, aufbauend auf den bestehenden Kooperationen,<br />
neue Ziele und Konzepte für den Aufbau von Kooperationen<br />
sowie einen zugehörigen Aktionsplan erarbeitet.<br />
Die entsprechenden Umsetzungsarbeiten sind im Gang. Beim<br />
Einsatz von operativ tätigen Belegärzten/-ärztinnen erwarten<br />
wir am schnellsten konkrete Resultate.<br />
Vor dem Hintergrund der jüngsten Zusammenarbeitsabsichten<br />
in der Zentralschweizer Spitallandschaft wird gelegentlich<br />
kritisch die Frage gestellt, ob allein punktuelle Kooperationen<br />
mit verschiedenen Zusammenarbeitspartnern<br />
ausreichend sind, um am<br />
<strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong> langfristig die Qualität<br />
der Leistungserbringung zu optimalen<br />
Kosten gewährleisten zu können. Hier<br />
muss darauf verwiesen werden, dass es<br />
bei den genannten Entwicklungen in der<br />
Zentralschweiz teilweise lediglich um Vorschläge<br />
und Absichtserklärungen geht, die<br />
erst auf längere Sicht beurteilbar und<br />
wirksam werden (nachweisbare Resultate,<br />
Auswirkungen). Geltend gemachte Kosteneinsparungen<br />
beruhen auf Annahmen oder gesundheitsökonomischen<br />
Globalbeurteilungen. Hingegen sind die von<br />
KSU und anderen Zentralschweizer Spitälern realisierten bilateralen<br />
Kooperationen in allen relevanten Dimensionen<br />
(Qualitätsförderung Kostenwirksamkeit, Sicherung oder Erweiterung<br />
des Leistungsspektrums) durchwegs erfolgreich.<br />
Wir haben also allen Grund, auf den empirisch erfolgreichen<br />
Kooperationsansätzen aufzubauen. Dennoch, an der Notwendigkeit,<br />
mit aller Kraft den Aufbau von Strategieunterstützenden<br />
Kooperationen voranzutreiben und damit<br />
auch Veränderungen zu bejahen, besteht kein Zweifel.<br />
KEINE STANDORTSICHERUNG<br />
OHNE BAUINVESTITIONEN<br />
Der Regierungsrat hat sowohl in seinem Beschluss zur Spitalstrategie<br />
als auch in seinem Projektauftrag für die strate-<br />
DIE BEREITS REALISIERTEN<br />
KOOPERATIONEN<br />
WAREN ERFOLGREICH<br />
BEZÜGLICH QUALITÄT,<br />
KOSTENWIRKSAMKEIT UND<br />
SICHERUNG DES<br />
LEISTUNGSSPEKTRUMS.<br />
gisch-bauliche Gesamtplanung zum Ausdruck gebracht,<br />
dass er als Eigner des KSU beabsichtigt, den Spitalstandort<br />
<strong>Uri</strong> langfristig in guter Qualität und zu tragbaren Kosten zu<br />
sichern. Dem KSU soll und muss dazu eine attraktive und<br />
konkurrenzfähige Spitalinfrastruktur zur Verfügung gestellt<br />
werden. Entscheidend für eine Neuinvestition ist, dass sie<br />
mittel- und längerfristig die beste Lösung für das Urner<br />
Gesundheitswesen darstellt und sich auch aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />
lohnt. Der Regierungsrat sieht die<br />
zeitliche Synchronizität der drei Projekte<br />
«bauliche Gesamtplanung KSU», «neue<br />
Spitalfinanzierung» und «Kooperationen/Partnerschaften».<br />
Die bauliche Gesamtplanung<br />
(Projektauftrag des Regierungsrates<br />
vom 9. Dezember 2009) dient<br />
damit dem genannten übergeordneten<br />
Ziel. Das Projekt soll sich auf die Sanierung,<br />
den markt- und wettbewerbsorientierten<br />
Ausbau und die Prozessoptimierung<br />
fokussieren. Die strategische und<br />
operative Projektleitung liegt bei den zuständigen<br />
Direktionen, eine Vertretung des KSU ist sowohl<br />
auf strategischer wie auf operativer Projektleitung sichergestellt.<br />
Bruno Baumann, Spitalratspräsident<br />
Dr. Martin Patzen, Spitaldirektor
SPITALRAT UND SPITALLEITUNG<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 11<br />
SPITALRAT UND SPITALLEITUNG<br />
Der Spitalrat (v.l.): Dr. med. Franz-Xaver Stadler, Vizepräsident, Dr. rer. pol. Charlotte Werthemann, Bruno Baumann, Präsident,<br />
Prof. Dr. med. Thomas D. Szucs, lic. oec. publ. Matthias Wyrsch<br />
Die Spitalleitung (v.l.): PD Dr. Helge Binder, Walter Bär, Diana Brand, Dr. Martin Patzen, Vorsitz, Dr. med. Gallus Burri, Prof. Dr. med. Urs Marbet
SPITALDIREKTION UND BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Gute Qualität zu<br />
tragbaren Kosten
Dr. Martin Patzen, Spitaldirektor, Walter Bär, Stv. Spitaldirektor/Personalchef<br />
«Fit für 2012» ist im letzten Jahr zum<br />
Schlagwort geworden. 2012 wird für die<br />
Spitalwelt mehr und mehr zu einer mit<br />
Erwartungen überladenen, fast magischen<br />
Wende. Das KSU nähert sich der<br />
«neuen Ära» unaufgeregt und selbstbewusst,<br />
aber auch vorausschauend-proaktiv<br />
handelnd. Der vorliegende Beitrag<br />
beleuchtet beispielhaft Hintergründe<br />
in den Bereichen Swiss DRG und Qualität.<br />
VERBESSERUNGEN DER INFRASTRUKTUR<br />
Das KSU will seine Leistungen sicher, in guter Qualität, unter<br />
Nutzung von Optimierungspotenzialen und wirtschaftlich<br />
erbringen. Das Ajourhalten von Geräten und Einrichtungen<br />
in den Bereichen Wartung und Erneuerung ist dabei von<br />
zentraler Bedeutung. Die im 2009 realisierten Investitionen<br />
weisen darauf hin.<br />
a) Neue Wäscherei und Ersatzröntgengerät<br />
Für die beiden Investitionsvorhaben sind rund 0.6 Millionen<br />
(Ersatz Notfallröntgen) beziehungsweise rund 1.7 Millionen<br />
Franken (neue Wäscherei) investiert worden. Der Lebenszyklus<br />
des Notfallröntgens (Baujahr 1996) war abgelaufen<br />
(höheres Ausfallrisiko sowie Auslaufen der Lieferverpflichtungen<br />
für Ersatzteile). Das Notfallröntgen ist ein in verschiedener<br />
Hinsicht entscheidender Ort der Abklärung von<br />
Patientinnen/Patienten. Die neue Technik ist robuster und<br />
einfacher im Handhaben sowie diagnostisch leistungsstärker.<br />
Aus verschiedenen Gründen war in der Wäscherei ein Ersatz<br />
der über zwanzigjährigen Apparate unverzichtbar, zum Beispiel<br />
wegen steigender Reparaturanfälligkeit, weil Ersatzteile<br />
teilweise nicht mehr lieferbar waren und aufgrund des<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 13<br />
SPITALDIREKTION UND BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
hohen Energie- und Wasserbedarfs. Ausführliche Berechnungen<br />
zum Vergleich Ersatzbeschaffung versus Fremdvergabe<br />
der Wäsche haben gezeigt, dass eine eigene Versorgung<br />
wirtschaftlicher ist. Die neue Einrichtung ist Ende Januar<br />
2010 fertiggestellt worden. Sie ermöglicht auch erhebliche<br />
Rationalisierungen bei den Arbeitsabläufen.<br />
b) Planung ZSVA und Ausbau der Praxis Gynäkologie/Geburtshilfe<br />
Die beiden Vorhaben wurden über Nachtragskredite, die der<br />
Landrat im Juni 2009 genehmigte, finanziert. Die zunehmenden<br />
ambulanten Behandlungen in der Frauenklinik sowie der<br />
Zustand der bisherigen Einrichtung erforderten Verbesserungen<br />
und Optimierungen des Praxisbetriebs. Zudem war<br />
eine Erhöhung der Attraktivität für die Patientinnen beabsichtigt.<br />
Beim ambulanten Praxisbetrieb Gynäkologie/Geburtshilfe<br />
handelt es sich um einen Leistungsbereich mit gutem<br />
Ertragsüberschuss. Vor diesem Hintergrund ist die<br />
Investition klar mit Return-on-Investment-Vorteilen verbunden.<br />
Eine spitalinterne und -externe Überprüfung stellte absehbare<br />
Qualitätsmängel und Risiken beim Zustand der zentralen<br />
Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) fest. Der ungenügende<br />
Zustand der ZSVA soll durch räumliche und bauliche<br />
Massnahmen behoben werden. Für die Ausarbeitung des<br />
Projektes wurde ein Projektierungskredit von 425’000 Franken<br />
gesprochen.<br />
NEUORDNUNG DER SPITALFINANZIERUNG UND SWISS DRG<br />
Der Beitrag zur Spitalstrategie bezeichnet Erwartungen und<br />
Herausforderungen dieser gegenwärtig intensiv diskutierten<br />
Neuerungen. Die folgenden Ausführungen beschränken<br />
sich auf die Fallpauschalen Swiss DRG.<br />
Was die Vorbereitung auf Swiss DRG betrifft, lohnt sich ein<br />
kurzer Rückblick darauf, was vom KSU bereits seit 2002 (Einführung<br />
der Einheitsfallpauschalen) proaktiv angegangen<br />
und umgesetzt worden ist. Das KSU hat mit Hilfe eines Pa-
14 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
SPITALDIREKTION UND BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
rallelbetriebes (altes/neues System) die vielfältigen Auswirkungen<br />
der Umstellung auf DRG ermittelt und mit diesen<br />
Erkenntnissen auch die Einstiegs-Baserate mit den Versicherern<br />
verhandelt. Die innerbetrieblichen Zusammenarbeitsregeln<br />
wurden erneuert, die Leistungserfassung verbessert,<br />
Codiersoftware und Grouper installiert sowie ein<br />
neues Administrationssystem implementiert. Die Verkürzung<br />
der Aufenthaltsdauer – als anreizbezogene, logische<br />
Folge – hat neue Anforderungen gesetzt: Die Planung des<br />
Austritts ist bereits bei der Anmeldung<br />
oder spätestens beim Eintritt der Patientin/des<br />
Patienten vorzunehmen. Auch im<br />
Bereich Arztverträge waren innovative<br />
Ideen gefragt.<br />
In den letzten Monaten sind Fallpauschalen<br />
zunehmend auch durch Akteure, die<br />
sich bislang wenig oder gar nicht damit<br />
beschäftigt haben, in Kritik geraten. Feststellbar<br />
war eine Emotionalisierung der<br />
Diskussion um Swiss DRG und eine teilweise<br />
wenig konstruktive, mit Vorurteilen angereicherte Argumentation.<br />
Beispiele:<br />
– Ökonomisch uninteressante, vor allem schwere Fälle werden<br />
abgeschoben bzw. verlegt.<br />
– Patientinnen/Patienten werden zum Produkt, zur Ware degradiert<br />
(Patient = Produktionsfaktor).<br />
– Häufig wird die Gefahr von sogenannten «blutigen Entlassungen»<br />
wegen zu starker Senkung der Aufenthaltsdauer<br />
beschworen.<br />
– Es ist mit unnötigen Mehrfacheingriffen und missbräuchlicher<br />
Codierung zu rechnen.<br />
Die mehrjährige DRG-Praxis des KSU zeigt, dass solche Kritiken<br />
durchwegs unbegründet sind. Der tägliche Betrieb mit<br />
DRG gestaltet sich unauffällig. Zurzeit gibt es keine Hinweise<br />
darauf, dass unter Swiss DRG diese erfahrungsbasierte<br />
Beurteilung revidiert werden müsste.<br />
ETHIK UND ÖKONOMIE<br />
TREFFEN SICH, WENN DAS<br />
GELD DORTHIN FLIESST,<br />
WO ES DEN HÖCHSTEN<br />
BEABSICHTIGTEN NUTZEN<br />
BRINGT.<br />
SCHAFFEN DRG ETHISCHE PROBLEME?<br />
Ein Blick durch die ethische Brille auf Vorwürfe, die stark moralisch<br />
besetzt sind, wie zum Beispiel «Der Patient wird zur<br />
Werkbank degradiert.» oder «Es gibt eine verantwortungslose<br />
Ökonomisierung des klinischen Alltags oder der Patientenbehandlung.»,<br />
lohnt sich und wird künftig vermehrt nötig sein.<br />
Zur Qualifikation (un)ethisch und (un)moralisch: Leider wird<br />
in der aktuellen Diskussion, nicht nur im Bereich Gesundheitswesen,<br />
kaum unterschieden zwischen<br />
Moral (= nicht hinterfragte gesellschaftliche<br />
Normvorstellungen darüber, was gut oder<br />
schlecht ist) und Ethik (= reflektierte Moral,<br />
die begründungspflichtig ist). DRG sind<br />
nicht unethischer als die gegenwärtig in der<br />
Mehrzahl der Spitäler noch eingesetzten<br />
Vergütungsformen, das heisst vor allem Tagespauschalen<br />
und Einzelleistungsverrechnungen.<br />
DRG hält dazu an, möglichst<br />
wenig Ressourcen für eine qualitativ hochwertige<br />
Behandlung zu verbrauchen. Die<br />
ökonomische Verantwortung wird zum (mit)prägenden Bestandteil<br />
«guter» Patientenbehandlung. Therapeutisches Ethos<br />
und ökonomische Effizienz müssen sich überhaupt nicht ausschliessen.<br />
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Knappheit<br />
finanzieller Mittel zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben (die<br />
meisten sind genauso legitim wie die Krankenversorgung) wäre<br />
es geradezu verantwortungslos, qualitativ hochwertige Behandlung<br />
nicht gezielt mit ökonomischer Verantwortung zu ergänzen.<br />
Es ist eben ausserordentlich ethisch, das Geld dorthin<br />
zu leiten, wo es für alle den höchsten Nutzen je Franken erbringt.<br />
Und deshalb ist es auch ethisch, Patientinnen und Patienten<br />
möglichst kostengünstig zu behandeln.<br />
QUALITÄT MESSEN, AUSWEISEN, VERGLEICHEN<br />
«quazentral» ist die Qualitätsmessung der Zentralschweizer<br />
Spitäler und Kliniken. Erstmals haben Kantone, Leistungs-
erbringer und santésuisse (Branchenverband der schweizerischen<br />
Krankenversicherer) als Vertragsgemeinschaft zentralschweizerisch<br />
zusammengearbeitet. Der Aufbau dieses<br />
Kooperationsprojektes in der Rechtsform einer einfachen<br />
Gesellschaft sowie deren Geschäftsführung sind durch den<br />
Branchenverband «Spitäler Zentralschweiz» erfolgt (Ernst<br />
Frank und Martin Patzen). Seit Ende 2009 liegt der Abschlussbericht<br />
zum Projekt quazentral vor.<br />
Politiker und Finanzierungsträger verlangen Informationen<br />
zur Spitalqualität; sie möchten zwischen<br />
verschiedenen Spitälern vergleichen können.<br />
Die Spitäler unterstützen dieses Anliegen<br />
grundsätzlich. Welche Informationen<br />
geeignet sind, ist jedoch umstritten. Das hat<br />
beispielsweise im 2009 die Auseinandersetzung<br />
um Sterberaten gezeigt. Aussagen zu<br />
Sterberaten sind problematisch, besonders,<br />
wenn die Daten zwischen einzelnen Spitälern<br />
verglichen werden. Es gibt zu viele zufällige<br />
Schwankungen, zum Beispiel, wenn<br />
es unter den betrachteten Fällen besonders<br />
viele alte, mehrfach erkrankte Patientinnen/Patienten gibt. Bei<br />
kleinen Fallzahlen wirken sich unterschiedliche Risikoprofile<br />
besonders stark auf die Sterberaten aus.<br />
«quazentral» hat Methoden entwickelt, um die unterschiedlichen<br />
Risiken bei solchen Vergleichen berücksichtigen zu<br />
können. Auch die Daten von kleinen Spitälern mit tiefen Fallzahlen<br />
werden damit vergleichbarer, vor allem, wenn die Daten<br />
über mehrere Jahre erhoben werden können. «quazentral»<br />
hat neue Wege beschrieben, ist wissenschaftlich<br />
anerkannt und kann viele Fragen im Bereich Qualität korrekt<br />
beantworten. Darum geniesst das Projekt bei der Ärzteschaft<br />
weite Anerkennung. Die Nutzungsmöglichkeiten für die Spitäler<br />
sind vielfältig, besonders im Hinblick auf die Einführung<br />
der neuen Spitalfinanzierung. Leider ist die Weiterführung<br />
des Projektes unsicher.<br />
Im 2009 wurden zudem durch die Messungen «Rehospitalisationen»<br />
mit dem Verein Outcome, einer Zuweiserbefragung<br />
und einer Erhebung der Zufriedenheit der Bewohnerinnen/<br />
Bewohner der Geriatrie sowie deren Angehörigen (mit dem<br />
Messinstitut mecon) wichtige Qualitätsinformationen beschafft<br />
und für Verbesserungsmassnahmen ausgewertet.<br />
Das KSU erzielte dabei gemessen an Vergleichsspitälern sehr<br />
gute Werte.<br />
JAHRESRECHNUNG 2009<br />
ES WIRD VERLANGT,<br />
DIE SPITÄLER MITEINAN-<br />
DER VERGLEICHEN<br />
ZU KÖNNEN. DAS WRD VON<br />
DEN SPITÄLERN<br />
UNTERSTÜTZT, IST ABER<br />
ANSPRUCHSVOLL.<br />
Trotz Rückgang bei den privat versicherten<br />
Patientinnen/Patienten liegt der Ertrag<br />
insgesamt 5 % über dem Budget, beim<br />
Betriebsaufwand sind es nur 1.7 %. Dies<br />
führt zu einem erfreulichen Überschuss,<br />
von dem rund 464’000 Franken dem Eigenkapital<br />
gutgeschrieben werden. Die<br />
budgetierten Werte konnten auf der Aufwandseite<br />
insgesamt sehr genau erreicht<br />
werden. Lediglich der Aufwand für medizinischen<br />
Bedarf lag rund 12 % über dem<br />
Budget. Die wichtigste Ursache sind höhere Ausgaben für onkologische<br />
Medikamente. Unterschritten wurden die Budgetwerte<br />
beim Personalaufwand sowie beim Haushalt- und<br />
Verwaltungsaufwand.<br />
PERSONELLES<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 15<br />
SPITALDIREKTION UND BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Der Arbeitsmarkt verschärfte sich gegenüber dem Vorjahr erneut.<br />
Dank unseren Anstrengungen in der Berufsbildung auf<br />
Sekundarstufe II (berufliche Grundbildung) und Tertiärstufe<br />
(vor allem Höhere Fachschule Pflege) liessen sich in der Akutund<br />
Langzeitpflege die nötigen Mitarbeitenden noch eher<br />
leicht finden. Hingegen erwies sich die Rekrutierung von spezialisiertem<br />
Pflegefachpersonal (z. B. Operations-, Intensivpflege-<br />
und medizinisch-technisches Röntgenpersonal) als<br />
schwierig. Auch im 2009 waren unsere Ausbildungsstellen,<br />
vor allem in der beruflichen Grundbildung, sehr begehrt. Dass
16 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
SPITALDIREKTION UND BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
unsere Ausbildungsstellen rund 18 % unseres Stellenplans<br />
ausmachen, belegt unsere Bestrebungen in der beruflichen<br />
Grund- und Weiterbildung. Die Ablösung der alten durch die<br />
neue Bildungssystematik setzte sich im 2009 fort und wird im<br />
2010 vollzogen sein. Die mengenmässige Unterschreitung des<br />
Stellenplans zeigt die strikte Umsetzung der neuen Bildungssystematik,<br />
konnten wir doch nicht mehr alle geplanten Stellen<br />
nach der alten Ausbildung (Praktikumszuteilungen durch<br />
Ausbildungsinstitutionen) besetzen.<br />
Die spitalinterne Arbeitsgruppe «Arbeitssicherheit- und Gesundheitsschutz»<br />
beteiligte sich auch im 2009 aktiv an der<br />
H+-Branchenlösung (H+:Verband der Schweizer Spitäler) zur<br />
Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes.<br />
Die beiden Überprüfungen unserer Anstrengungen<br />
– das erste Audit des Kantonalen Arbeitsinspektors und<br />
das zweite Audit (nach 2003) der H+-Branchenlösung – bestätigten<br />
die Richtigkeit unserer Anstrengungen. Die Fortführung<br />
der Gefahrenermittlung, die Umsetzung von Massnahmen<br />
zur Entschärfung oder Behebung von Gefahren und<br />
gezielte Mitarbeiterinformationen oder -schulungen (u. a.<br />
über Bauschadstoffe, Aufschaltung der Sicherheitsdatenblätter<br />
aufs Intranet) trugen wesentlich zur Arbeitssicherheit<br />
und zum Gesundheitsschutz in unserem Spital bei.<br />
Im 2009 feierten folgende Mitarbeitende ihr Jubiläum für<br />
20 und mehr Dienstjahre:<br />
35 DIENSTJAHRE<br />
Theres Zgraggen Wäscheversorgung am 1. Februar<br />
30 DIENSTJAHRE<br />
Mercedes Inting Langzeitpflege am 1. Juni<br />
Maria-Theres Kempf Aufwachraum/<br />
Tagesklinik am 15. September<br />
25 DIENSTJAHRE<br />
Radivojevic Malina Hausdienst am 1. Februar<br />
20 DIENSTJAHRE<br />
Evangeline Esslinger Hausdienst am 1. Januar<br />
Johanna Arnold Akutpflege am 16. Januar<br />
Concetta Barbaro Hausdienst am 3. April<br />
Dr. med. Wolfgang Bernd Anästhesie am 1. Mai<br />
Claudia Perren Akutpflege am 1. Mai<br />
Bernadette Ziörjen Sekretariat Chirurgie am 1. Mai<br />
Mirjam Casutt Akutpflege am 1. Juni<br />
Ursy von Ah Onkologieberatung am 1. Juli<br />
Rita Echser Langzeitpflege am 16. Juli<br />
Petra Kempf Sekretariat Chirurgie am 1. August<br />
Annemarie Gisler Anästhesiepflege am 1. September<br />
Sladjana Kojadinovic Akutpflege am 1. September<br />
Dr. med. Gallus Burri Chirurgie am 1. Oktober<br />
Anita Rotondari Langzeitpflege am 1. Oktober<br />
Annemarie Püntener Akutpflege am 2. November<br />
Ursula Waldis Akutpflege am 13. November<br />
Ljubinka Gavric Akutpflege am 20. November<br />
Rosmarie Bissig Dialyseabteilung am 1. Dezember<br />
Monica Philipp Aktivierungstherapie am 4. Dezember<br />
Wir danken allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre langjährige<br />
Treue und ihren grossen Einsatz zum Wohle unserer<br />
Patientinnen und Patienten.<br />
Im 2009 traten folgende Mitarbeitende in ihren wohlverdienten<br />
Ruhestand:<br />
Theres Zgraggen Wäscheversorgung am 30. April<br />
Dr. med. Hans Werder Gynäkologie/<br />
Geburtshilfe am 5. Juni<br />
Anna Maria Schwermann Sekretariat<br />
Gynäkologie am 30. September<br />
Wir danken ihnen herzlich für ihre geleisteten Dienste und<br />
wünschen ihnen im Ruhestand Wohlergehen und alles Gute.
Im 2009 traten folgende Kadermitarbeitende in unser Spital:<br />
Pia Küttel Beraterin Qualität/<br />
Hygiene am 1. März<br />
PD Dr. med. Helge Binder Chefarzt Gynäkologie/<br />
Geburtshilfe am 1. Juni<br />
Beatrix Koens Leiterin Intensivpflege<br />
am 1. Juni<br />
Rita Marfiewicz Pflegeberaterin/<br />
Stv. Leiterin PD am 1. Juni<br />
Elmar Reinhardt Berater Qualität/<br />
Hygiene am 1. Oktober<br />
Wir wünschen ihnen volle Befriedigung und viel Freude in<br />
ihrer neuen Herausforderung.<br />
Mit dem Wegzug der Kapuziner aus dem Kanton <strong>Uri</strong> (Aufgabe<br />
des Kapuzinerklosters Altdorf wegen Personalknappheit) endete<br />
im Sommer auch ihre seelsorgerische Betreuung unserer<br />
Patientinnen und Patienten. In den letzten 140 Jahren<br />
durften wir stets auf die Unterstützung der Altdorfer Kapuziner<br />
zählen. Mit ihren am Schicksal teilnehmenden Worten<br />
trugen sie oft wesentlich zur Genesung unserer Kranken bei<br />
oder begleiteten manchen Sterbenden auf seinem letzten Lebensweg.<br />
Damit kamen sie dem damaligen Anliegen des Spitalgründers<br />
Carl Emanuel Müller nach, der sich nicht nur<br />
«um das zeitliche Wohl der armen Kranken sorgte, sondern<br />
durch einen eigenen angestellten Geistlichen das geistige<br />
Wohl der Kranken im Spital fördern wollte». Dafür danken<br />
wir den Kapuzinern recht herzlich. Am 1. Juni 2009 übernahm<br />
Frau Claudia Nuber in einem Teilpensum, unterstützt<br />
von weiteren ortsansässigen Seelsorgern, die Spitalseelsorge.<br />
Ab dem 1. Januar 2010 betreut Herr Pfarrer Josef<br />
Lussmann – zusammen mit Frau Nuber – unsere Patientinnen<br />
und Patienten seelsorgerisch.<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 17<br />
SPITALDIREKTION UND BETRIEBSWIRTSCHAFT
INNERE MEDIZIN<br />
Vernetzungen und<br />
Kooperationen sind<br />
selbstverständlich
Prof. Dr. med. Urs Marbet, Chefarzt Innere Medizin<br />
Die Gesundheitsversorgung des Kantons<br />
und die Positionierung des <strong>Kantonsspital</strong>s<br />
<strong>Uri</strong> in der Zentralschweiz sind<br />
entscheidende Herausforderungen in den<br />
kommenden Jahren. Viele notwendige<br />
Vernetzungen und Kooperationen sind auf<br />
der Medizin oft unbemerkt bereits heute<br />
selbstverständlich.<br />
Der Blick auf die objektiven statistischen Zahlen gibt Gelegenheit,<br />
das vergangene Jahr kritisch zu beurteilen und zu<br />
werten, sich aber auch Gedanken über die weitere Zukunft zu<br />
machen.<br />
UMFRAGEN BESTÄTIGEN, DASS DER PATIENT SICH<br />
IM KSU WOHLFÜHLT.<br />
Stationär wurden etwas weniger Patienten betreut als im<br />
vorangegangenen Jahr. Da die meisten Patienten auf der Medizin<br />
seit jeher erst als Notfälle eintreten, ist dies eher als<br />
gesundes Jahr der Bevölkerung mit guter ambulanter Betreuung<br />
denn als Vertrauensverlust in die medizinische Abteilung<br />
zu werten. Dies bestätigen auch die überdurchschnittlich<br />
guten Resultate der externen Umfrage bei den<br />
zuweisenden Ärzten und der regelmässigen Nachfragen bei<br />
den behandelten Patienten. Die verbesserte Effizienz drückt<br />
sich in der weiter gesenkten durchschnittlichen Aufenthaltsdauer<br />
aus, wenn auch dies gerade für ältere Patienten<br />
nicht immer einfach ist. Wir sind jedoch heute gezwungen,<br />
streng zwischen Spitalbedürftigkeit und alleiniger Pflegebedürftigkeit<br />
zu unterscheiden. Dennoch werden die Leute bei<br />
uns erst dann definitiv nach Hause entlassen, wenn die notwendige<br />
Unterstützung auch zu Hause gewährleistet oder<br />
ein Heimplatz gefunden ist. Bereits während der akuten Er-<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 19<br />
INNERE MEDIZIN<br />
krankung wird deshalb zusammen mit der Pflege, dem<br />
Sozialdienst und der Spitex nach Lösungen und der nötigen<br />
Unterstützung gesucht. Die Umfrage bei den nachbetreuenden<br />
Ärzten zeigt, dass die Aufenthaltsdauer in der Regel<br />
situationsgerecht ist.<br />
AUCH IM KANTON URI NEHMEN DIE AMBULANTE<br />
ABKLÄRUNG UND THERAPIE LAUFEND ZU.<br />
Die Entwicklung im schweizerischen Gesundheitswesen<br />
zwingt uns, möglichst konzentriert und effizient die aktuelle<br />
Erkrankung zu behandeln und andere anstehende Probleme<br />
möglichst ambulant zu lösen. Da im Kanton <strong>Uri</strong> viele Spezialdienste<br />
am KSU direkt erbracht werden, hat dies auch<br />
unmittelbare Auswirkungen auf die Zahlen der Spezialabteilungen,<br />
die eine relevante Zunahme vor allem ihrer ambulanten<br />
Leistungen dokumentieren. Taxpunktmässig fällt die<br />
Zunahme auf der Abteilung für Krebsleiden auf. Neue Krebstherapien<br />
sind nicht nur erfolgreicher und für den Patienten<br />
weit weniger belastend, sondern leider auch wesentlich<br />
kostspieliger. Teils kann heute mittels molekulargenetischer<br />
Untersuchungen besser vorhergesagt werden, bei wem eine<br />
neue Antikörpertherapie wirklich eine therapeutische<br />
Chance hat. Dies hilft nicht nur, dass der richtige Patient die<br />
beste Therapie erhält, sondern oft auch, unnötige Kosten zu<br />
sparen. Die Angemessenheit einer Abklärung wird bei uns<br />
laufend hinterfragt, und wir versuchen auch, ethisch korrekt<br />
dem Patienten jene Therapie zu geben, die nicht nur auf den<br />
aktuellen Studienresultaten basiert, sondern auch dem<br />
Wunsch der Patienten, ihren körperlichen und psychischen<br />
Fähigkeiten sowie ihrem Umfeld entspricht. Diese gesamtheitliche<br />
Betrachtung ist zweifelsohne eine Chance des kleinen,<br />
übersichtlichen und persönlichen Spitals.
20 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
INNERE MEDIZIN<br />
AUF DER MEDIZINISCHEN ABTEILUNG BESTEHT BEREITS<br />
EIN ÄRZTLICHES NETZWERK, DAS DIE KANTONSGRENZEN<br />
WEIT ÜBERSCHREITET.<br />
Kann das kleine <strong>Kantonsspital</strong> heute die nötige Behandlungsqualität<br />
noch bieten und im harten Wettbewerb<br />
bestehen? Wir lesen laufend von neuen spezialisiertenTherapiezentren,<br />
von notwendigen Netzwerken zur Qualitätsverbesserung,<br />
von Transparenz und Wettbewerb zur<br />
Senkung der Kosten. Der wichtigste Qualitätsfaktor<br />
sind die behandelnden Personen<br />
selbst. Gerade hier hat das KSU den<br />
Vorteil, leitende Ärzte mit grosser Erfahrung<br />
zu besitzen. Wo an Grossspitälern<br />
der Assistent, wohl supervisioniert, die<br />
Betreuung leitet, wird bei uns dieTherapie<br />
von Ärzten oder Ärztinnen geleitet, die oft<br />
bereits lange an Universitätskliniken in<br />
Oberarztfunktion gearbeitet haben. Dank<br />
vieler persönlicher Kontakte haben sich<br />
viele effiziente Beziehungen entwickelt,<br />
die bei der Betreuung komplexer Krankheitsbilder enorm<br />
wichtig sind. Dieses persönliche krankheitsbezogene Beziehungsnetz<br />
garantiert auch eine Kooperation mit andern Zentren,<br />
die kostengünstiger und effizienter sein kann, als ein<br />
auf dem Papier bestehendes offizielles Netz. So arbeitet das<br />
KSU mit dem Universitätsspital Basel auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten,<br />
wenn ungewöhnliche Infektprobleme<br />
vorliegen.<br />
Die Notfalltherapie von Patienten mit einem Schlaganfall<br />
wird mit dem Inselspital in Bern koordiniert, das schweizerisch<br />
auf diesem Gebiet führend sein dürfte. Zudem besteht<br />
beim akuten Herzinfarkt und komplexen Herzrhythmusstörungen<br />
eine schon Jahre dauernde erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit dem Spital Triemli und Privatspitälern in Zürich,<br />
was sich äusserst bewährt hat. Ändern sich die Therapieabläufe<br />
im Zentrum, werden sie umgehend auch bei uns angepasst.<br />
Aber auch mit dem Luzerner <strong>Kantonsspital</strong> gibt es<br />
DIE ANGEMESSENHEIT<br />
EINER ABKLÄRUNG<br />
DER BESTEN THERAPIE<br />
WIRD BEI UNS LAUFEND<br />
HINTERFRAGT.<br />
zahlreiche bewährte enge Kooperationen, beispielsweise auf<br />
dem Gebiet des Röntgens sowie der Tumorkrankheiten und<br />
der Bestrahlung, um nur einzelne aufzuzählen. Solche Beziehungsnetze<br />
garantieren trotz kleineren Dimensionen unseres<br />
Spitals eine kompetente Behandlung nach international<br />
anerkannten neuesten Erkenntnissen. Zahlreiche Einladungen,<br />
Fortbildungen an andern grossen und kleineren Kliniken<br />
zu halten, zeugen zudem davon, dass der Wissensstand<br />
im KSU schweizerisch anerkannt wird.<br />
TRANSPARENZ UND DOKUMENTATION<br />
DER QUALITÄT ALS<br />
SPEZIELLE HERAUSFORDERUNG<br />
Die Tatsache, dass im Kanton <strong>Uri</strong> die Spezialisten<br />
an einem Ort konzentriert sind,<br />
ist allein schon aus Kostengründen sinnvoll.<br />
Die Gefahr besteht, dass Massnahmen<br />
zur Eindämmung der Spezialisten<br />
oder Spezialistinnen in Grosskantonen<br />
unsere sinnvolle spezielle Betreuungsstruktur gefährden.<br />
Immer wieder machen negative Schlagzeilen im Gesundheitswesen<br />
auf sich aufmerksam. Endlich sei diese oder jene<br />
Qualitätsmassnahme gefragt. Es wird in der Zukunft unsere<br />
Aufgabe sein, vermehrt auch unsere Netzwerke aufzuzeigen,<br />
damit Patienten und Patientinnen realisieren, dass sie bei ihrer<br />
Behandlung im KSU in einem behandelnden Ärztenetz liegen,<br />
das dem modernsten Stand entspricht. Die von den Kostenträgern<br />
geforderten Qualitätsindikatoren werden gezeigt<br />
werden müssen, auch wenn diese teils mit der effektiven Behandlungsqualität<br />
wenig zu tun haben.
MEDIZINISCHE STATISTIK<br />
AKUTSPITAL<br />
2009 2008<br />
Anzahl stationäre Patienten (Austritte) 1’619 1’678<br />
durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage) 8.4 9<br />
Notfall-Eintritte 1’387 1’461<br />
AMBULANTE MEDIZINISCHE KONSULTATIONEN<br />
Patienten 5’867 5’380<br />
DIAGNOSTISCHE UND THERAPEUTISCHE<br />
ENDOSKOPISCHE EINGRIFFE<br />
Total Endoskopien 1’905 1’711<br />
LUNGENABKLÄRUNGEN<br />
Lungenfunktionen insgesamt 138 107<br />
KARDIOLOGISCHE ABKLÄRUNGEN (HERZ/KREISLAUF)<br />
Echokardiogramm inkl. Stressecho 1’541 1’438<br />
Transösophageale Echokardiographie 63 63<br />
Ergometrie 435 433<br />
ONKOLOGIE (KREBSLEIDEN)<br />
Chemotherapien 737 671<br />
Taxpunkte 539’696 482’676<br />
DIALYSEN<br />
Dialysen total 2’668 2’638<br />
COMPUTERTOMOGRAPHIEN<br />
Computertomographien total 2’385 2’225<br />
LABORUNTERSUCHUNGEN<br />
Leistungen Labor total 176‘325 189’228<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 21<br />
INNERE MEDIZIN
CHIRURGIE<br />
Neue<br />
Operationsverfahren
Dr. med. Gallus Burri, Chefarzt Chirurgie<br />
Mehr schwere Fälle, mehr ambulante<br />
Patienten, mehr Ertrag sind die<br />
prägenden Eckdaten von 2009. <strong>Langfristige</strong><br />
Existenz-, bzw. Standortsicherung<br />
heisst rechtzeitige und richtige<br />
Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen.<br />
Die Arbeitsbelastung auf der Chirurgischen Abteilung hält<br />
sich auf konstant sehr hohem Niveau. Die stationären Patienteneintritte<br />
haben leicht zugenommen (+ 1,9 %), bei den<br />
ambulanten Eintritten wurde mit 6’032 ein neuer Höchstwert<br />
erreicht (Vorjahr 5’748). Dementsprechend vermehrte<br />
sich auch der administrative Aufwand, zusätzlich verstärkt<br />
durch immer höheren Dokumentationsbedarf gegenüber den<br />
Kostenträgern. Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten<br />
hält an, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt nun auf<br />
der Chirurgischen Abteilung bei 6,6 Tagen (Vorjahr 6,9). Der<br />
CMI (Schweregrad der Erkrankungen) stieg auf 0.933<br />
(Vorjahr 0.908). Es resultierte eine Ertragssteigerung von<br />
435’000 Franken (4.3 %).<br />
NEUE SPITALFINANZIERUNG:<br />
SCHLÜSSELFAKTOR FALLKOSTEN<br />
Voraussichtlich bis 2012 erfolgt landesweit die Einführung<br />
des neuen Finanzierungssystems Swiss-DRG. DRG steht für<br />
Diagnosis Related Groups, was soviel heisst wie diagnosebezogene<br />
Gruppen. In diesem neuen System gilt die Austrittsdiagnose<br />
einer Patientin oder eines Patienten als Basis<br />
zur Finanzierung. Pro Diagnose bzw. Diagnosegruppe wird<br />
künftig unabhängig von der Aufenthaltsdauer und vom zeitlichen<br />
und sachlichen Aufwand ein Preis ermittelt. Das Prinzip<br />
wurde im KSU schon mit den vor fünf Jahren eingeführten<br />
APDRG angewandt. Die Differenz zwischen Preis und<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 23<br />
CHIRURGIE<br />
Kosten entspricht dem Gewinn bzw.Verlust, der ein Spital erwirtschaftet.<br />
Dieser Aspekt könnte sich mit der erforderlichen<br />
Neuordnung der neuen Spitalfinanzierung auch gegenüber<br />
dem Kanton akzentuieren. Der Finanzierungswechsel<br />
wird alle Spitäler vor grosse Herausforderungen stellen.<br />
Niedrige Fallkosten werden zu einer entscheidenden strategischen<br />
Zielgrösse. Dabei soll selbstverständlich die hohe<br />
Behandlungsqualität beibehalten werden, wobei die Kosten<br />
wesentlich einfacher zu ermitteln sind als die Qualität. Welches<br />
sind nun unsere Strategien, um möglichst geringe Kosten<br />
mit hoher Qualität zu vereinbaren? Kosten und Qualität<br />
stehen in engem Zusammenhang mit Spitalgrösse, Fallzahlen<br />
und Spezialisierung.<br />
Die optimale Spitalgrösse konnte bisher kaum in Studien ermittelt<br />
werden. Aber mit Sicherheit können auch kleinere<br />
Spitäler die durchschnittlichen Kosten je behandelter Fall<br />
senken, wenn die Produktion erhöht wird. Diese Effizienzsteigerung<br />
streben wir in der Chirurgischen Klinik mit verschiedenen<br />
Strategien an: Durch vermehrten Einbezug von<br />
Belegärzten oder -ärztinnen in verschiedenen Spezialgebieten,<br />
insbesondere Urologie und Handchirurgie, kann sowohl<br />
die Fallzahl erhöht als auch neue, bisher bei uns nicht durchgeführte<br />
Therapie angeboten werden, wie z. B. im vergangenen<br />
Jahr die radikale Prostataoperation bei Krebserkrankung.<br />
Bei komplexen Operationen, wie beispielsweise in der<br />
Gefässchirurgie, wo eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Chirurg, Gefässspezialist und Röntgenarzt Voraussetzung<br />
ist, profitieren wir durch Einbezug in ein Netzwerk verschiedener<br />
Spezialisten; die Kooperation mit dem Luzerner<br />
<strong>Kantonsspital</strong> bewährt sich hier vorzüglich. Auch die enge<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen<br />
innerhalb unseres Spitals steigert Effektivität und<br />
Produktivität. So konnten wir im vergangenen Jahr durch<br />
Bildung eines gemeinsamen Operationsteams mit Chirurgie<br />
und Gynäkologie neue Operationsverfahren einführen, wie<br />
z. B. die minimal-invasiven Operationen (Schlüssellochchirurgie)<br />
bei Gebärmutterkrebs und bei Beckenbodenschwäche.<br />
Es ist eine besondere Stärke kleinerer Spitäler, dass eine
24 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
CHIRURGIE<br />
solche interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr rasch und effizient<br />
umgesetzt werden kann.<br />
BESTEHEN IM WETTBEWERB:<br />
ERFOLGSFAKTOREN NACHHALTIGER EXISTENZSICHERUNG<br />
Es ist ein wichtiges strategisches Ziel, den Operationsbetrieb<br />
möglichst effizient zu gestalten. Der Operationsbetrieb ist in<br />
jeder chirurgischen Klinik, ja in jedem Spital, der kostenintensivste<br />
Bereich. Es ist daher ein wichtiges strategisches<br />
Ziel, den Operationsbetrieb möglichst effizient zu gestalten.<br />
Ein entsprechendes Projekt haben wir im Herbst 2009 gestartet.<br />
Dies wird spürbare Auswirkungen haben, nicht nur<br />
auf die tägliche Arbeit des gesamten Chirurgieteams. Auch<br />
die Patientinnen und Patienten werden diese notwendigen<br />
Strukturanpassungen mittragen müssen. Effizienz im Operationsbetrieb<br />
heisst vor allem auch konstante Auslastung<br />
und rasche Betriebsabläufe. Wo bisher z. B. vorwiegend der<br />
Patient selbst den Eintritts- und Austrittstermin seinen<br />
Wünschen entsprechend einforderte, was gewisse Überkapazitäten<br />
benötigte, werden in Zukunft optimale Betriebsabläufe<br />
und Kapazitätsauslastungen bestimmend sein (vgl.<br />
auch den Beitrag der Anästhesie).<br />
Ein Spital, das die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um<br />
einen Tag senkt, kann rund 4 % der Gesamtkosten einsparen.<br />
Einen Spitalaufenthalt ein oder zwei Tage zu verlängern,<br />
nur weil der Heimtransport am Wochenende einfacher zu organisieren<br />
ist, kann kaum mehr verantwortet werden. Effizienz,<br />
Produktivität, Fall(Stück)zahlen, Spezialisierung, Qualitäts-<br />
und Kostenkontrolle usw. Die Liste liesse sich beliebig<br />
fortführen und erinnert stark an einen modernen Industriebetrieb;<br />
so wird auch von einer eigentlichen Industrialisierung<br />
der Medizin gesprochen. Die Spitäler stehen untereinander<br />
nicht nur im Benchmark bezüglich Kosten,<br />
einsehbar in den Resultaten, die sich je nach Spital aus mehr<br />
oder weniger exakten Kostenermittlungsverfahren ergeben.<br />
Auch die Qualität wird verglichen, soweit sie mess- und ver-<br />
gleichbar scheint.Allerdings werden dabei nicht selten Äpfel<br />
mit Birnen verglichen. Ein Benchmark (ursprüngliche Bedeutung:<br />
Vergleich mit den Besten und lernen von ihnen) gibt es<br />
auch bezüglich Attraktivität, wobei der «Ruf» eines Spitals<br />
das grösste Gewicht hat. Eine besondere Herausforderung<br />
wird darin bestehen, die genannten Optimierungsprozesse<br />
mit den weichen Faktoren, wie individuelle Patientenbetreuung,<br />
Empathie, ganzheitliche Betreuung und nicht zuletzt<br />
gesicherte Versorgung der Patientinnen und Patienten nach<br />
dem immer kürzeren Spitalaufenthalt, zu vereinbaren.<br />
OPERATIONSSTATISTIK 2009<br />
2009 2008<br />
Kopf/Hals/Thorax 82 74<br />
Abdomen 439 468<br />
Herz/Gefässe 116 136<br />
Uro-Genital 248 212<br />
Varia, Kleineingriffe 1’280 1’251<br />
Bewegungsapparat 915 912<br />
Gelenkersatz durch Prothesen<br />
Arthroskopie und<br />
163 154<br />
transarthroskopische Operationen 538 567<br />
diverse Gelenk- und gelenksnahe Eingriffe 47 78<br />
Handchirurgie 167 161<br />
Eingriffe Konsiliararzt Urologie 289 280<br />
Total Eingriffe Chirurgie 4’284 4’293<br />
Gipsverbände 2’719 2’742<br />
Physiotherapie 29’748 29’878<br />
Ergotherapie 1’771 1’854<br />
Stomaberatung 244 195
ANÄSTHESIE, OPERATIONSABTEILUNG<br />
Es gibt<br />
Optimierungs-<br />
potenzial
26 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
ANÄSTHESIE, OPERATIONSABTEILUNG<br />
Dr. med. Rolf Amstad, Leitender Arzt Anästhesie<br />
Im Herbst 2009 wurde ein Projekt<br />
gestartet, dessen Ziel die Effizienzsteigerung<br />
in der Operationsabteilung ist.<br />
Die Anästhesieabteilung leistet einen<br />
erheblichen Beitrag dazu.<br />
Die Operationsabteilung ist auch am KSU der kostenintensivste<br />
Bereich. Hier für einen optimalen Arbeitsablauf zu<br />
sorgen, ist betriebswirtschaftlich besonders effektiv. Wegen<br />
der engen Zusammenarbeit mit vielen andern Abteilungen<br />
bzw. Leistungsstellen im Spital erfassen effizienzorientierte<br />
Veränderungen häufig auch viele andere Bereiche.<br />
DATENANALYSE OPERATIONSBEREICH<br />
Im Spätsommer 2009 war der jährlich wiederkehrende Medien-<br />
und Politaktivismus rund um die Gesundheitskosten<br />
besonders heftig. Die Krankenkassen kündigten an, dass die<br />
Prämien im kommenden Jahr um rund zehn Prozent steigen<br />
werden. Neben diesem kurzfristigen und einseitig an den<br />
Prämienfolgen orientierten Gesundheitskostenaktionismus<br />
gibt es langfristige strategische Überlegungen (vgl. die Ausführungen<br />
zur strategischen Ausrichtung des KSU in diesem<br />
Bericht).<br />
Diese strategische Ausrichtung und die Ergebnisse von sorgfältig<br />
aufbereiteten Kostenzahlen für verschiedene Leistungsbereiche<br />
(inkl. OP) des KSU im Vergleich mit anderen<br />
Spitälern durch die Spitaldirektion führten zur Erkenntnis,<br />
dass eine systematische Datenanalyse mit weiteren detaillierten<br />
Vergleichszahlen erforderlich ist. Die Spitaldirektion<br />
beauftragte H_focus, ein im Gesundheitswesen sehr erfahrenes,<br />
kompetentes und unabhängiges Büro, eine Datenanalyse<br />
unseres Operationsbereiches durchzuführen. Diese<br />
Leistungszahlen des KSU wurden mit anderen Spitälern verglichen.<br />
Dank der grossen Datenbank von H_focus konnten<br />
unsere Zahlen auch mit verschiedenen Spitalkategorien (öffentliche<br />
Spitäler, private Institutionen, Schwerpunktspitäler,<br />
Kleinspitäler usw.) verglichen werden.<br />
ERGEBNISSE UND KONSEQUENZEN<br />
Im Vergleich mit anderen Kleinspitälern weisen wir eine relativ<br />
hohe Gesamtanästhesiezeit je Eingriff auf. Sie beträgt<br />
durchschnittlich mehr als hundert Minuten, bei einer durchschnittlichen<br />
Operationszeit von knapp fünfzig Minuten.<br />
Schon diese Zahlen sind auffällig und müssen analysiert<br />
werden. Wurden gleiche Definitionen von Operations- und<br />
Anästhesiezeit angewandt? Wo können wir unseren Arbeitsablauf<br />
optimieren?<br />
Bis heute stehen unseren Operateuren täglich meist vier, seltener<br />
drei Operationssäle zur Verfügung. Die erwähnte Datenanalyse<br />
konnte aufzeigen, dass damit eine erhebliche<br />
Überkapazität besteht und somit die Saalauslastung nicht<br />
optimal ist. Auch in diesem Punkt besteht Handlungsbedarf.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Ressourcenverbrauch<br />
im Operationsbereich im Quervergleich zu<br />
hoch ist und die Kapazitätsauslastungen optimiert werden<br />
können. Die Effizienz der Prozessabläufe ist verbesserungsfähig.<br />
Alle Beteiligten, insbesondere aber auch wir von der Anästhesieabteilung,<br />
sind gefordert. Es gilt jetzt, die Daten detailliert<br />
zu analysieren, neue Strukturen zu überdenken und<br />
die Ressourcen effizienter einzusetzen.<br />
Erschwerend bei der Umsetzung dieses Projektes erweist<br />
sich, dass unser Spital eine kritische Grösse aufweist. Das<br />
Versorgungsgebiet ist aufgrund der geografischen Gegebenheiten<br />
klar definiert; für die Erhöhung des Leistungsvolumen<br />
bestehen einige Grenzen. Die bestehenden Kapazitäten<br />
besser auszulasten, ist ein anspruchsvolles Ziel.<br />
Jede Änderung, sei sie strukturell oder prozessorientiert, hat<br />
erhebliche Konsequenzen: Der Operateur wird beispielsweise<br />
in seiner Arbeitsplanung eingeschränkt, die Einsatz-
pläne der ärztlichen und nichtärztlichen Anästhesiemitarbeitenden<br />
müssen angepasst werden, die Aufgaben ausserhalb<br />
der Operationsabteilung richten sich nach den Vorgaben<br />
des Operationsbetriebes. Operationstermine können<br />
nicht mehr so flexibel wie früher vergeben werden.<br />
Die im Berichtsjahr erhobene Datenanalyse zeigt unmissverständlich,<br />
dass wir das Optimierungspotenzial im Operationsbereich<br />
nützen müssen, um so einen Beitrag für eine gesicherte<br />
Zukunft des KSU zu leisten.<br />
Wir gehen davon aus, dass wir im Jahresdurchschnitt die beanspruchten<br />
OP-Saalkapazitäten werden senken können.<br />
Phasenweise vermehrt frei werdende Säle könnten jedoch<br />
nicht dafür eingesetzt werden und würden sich nicht eignen,<br />
die Raumreserven für die Zentralsterilisation zu erhöhen.<br />
STATISTIK ANÄSTHESIEABTEILUNG<br />
2009 2008<br />
ANÄSTHESIEN<br />
Anzahl Anästhesien 2’705 2’740<br />
Zeitaufwand in Stunden 4’428 4’551<br />
Operationszeit in Stunden 2’113 (48 %) 2’102 (46 %)<br />
TECHNIKEN<br />
Allgemeinanästhesien 943 (35.0%) 948 (34.6%)<br />
MAC (monitored anaesth. care) 206 (7.6%) 266 (9.7%)<br />
Regionalanästhesien 1’556 (57.4%) 1’526 (55.7%)<br />
WEITERE LEISTUNGEN<br />
periphervenöse Zugänge 326 256<br />
zentralvenöse Zugänge 48 55<br />
arterielle Zugänge 92 87<br />
Intubationen ohne Narkose 7 10<br />
Reanimationen 5 6<br />
peridurale Kortisoninfiltrationen 25 7<br />
Zeitaufwand in Stunden 110 71<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 27<br />
ANÄSTHESIE, OPERATIONSABTEILUNG<br />
STATISTIK RETTUNGSDIENST<br />
2009 2008<br />
EINSÄTZE MIT ANÄSTHESIE<br />
Primär 120 127<br />
Sekundär 33 17<br />
Leerfahrten 7 4<br />
Total 160 148<br />
Rettungszeit in Stunden 180 181<br />
EINSÄTZE OHNE ANÄSTHESIE<br />
Primär 639 566<br />
Sekundär 376 374<br />
Leerfahrten 6 6<br />
Total 1’021 946<br />
Rettungszeit in Stunden 1’296 1’323<br />
GESAMTTOTAL<br />
Einsätze 1’181 1’094<br />
Rettungszeit in Stunden 1’476 1’504<br />
Zeitaufwand in Minuten je Einsatz 75.0 82.5
GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE<br />
Sicherung der<br />
Behandlung durch<br />
regelmässige<br />
Weiterbildung
PD Dr. Helge Binder, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
Der im Juni 2009 vorgenommene Chefarztwechsel<br />
führte auch zu vielfältigen<br />
Veränderungen, mit einer partiellen Umstrukturierung<br />
der Abteilung, Erneuerung<br />
der ambulanten Räumlichkeiten und<br />
einer Umorientierung im Bereich der<br />
minimal-invasiven Chirurgie. Um eine<br />
möglichst patientengerechte Therapie<br />
anbieten zu können, wurden im Bereich<br />
der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
neuere Therapien, Leitlinien, Expertenmeinungen<br />
und qualitätssichernde<br />
Massnahmen berücksichtigt.<br />
ALLGEMEINES<br />
Bedingt durch die Versorgungsstruktur im Kanton <strong>Uri</strong> blieb<br />
2009 die Gynäkologie und Geburtshilfe im KSU neben der<br />
Praxis von Herrn Dr. med. E. Marty für viele Patientinnen die<br />
erste Anlaufstelle für gynäkologische und schwangerschaftsbedingte<br />
Probleme. Wir schätzen die Zusammenarbeit<br />
mit den niedergelassenen Hausärzten und -ärztinnen<br />
sehr, die mit substanziellen Beiträgen an der Versorgung der<br />
Frauen im Kanton <strong>Uri</strong> teilnehmen. Durch regelmässige interne<br />
und externe Weiterbildungsmassnahmen und die<br />
Orientierung an internationalen Standards wird die Qualität<br />
der Behandlung auch zukünftig gesichert. Dazu wurde unter<br />
anderem ein im Intranet abrufbares Blaubuch mit den internen<br />
Standards und Formblättern geschaffen.<br />
PERSONELLES<br />
Aufgrund des Versorgungsauftrages durch den Kanton <strong>Uri</strong><br />
wird eine 24-Stunden-Bereitschaft in der Geburtshilfe mit<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 29<br />
GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE<br />
einer Reaktionsbereitschaft von zehn Minuten gefordert.<br />
Aufgrund dieser Tatsache und wegen arbeitsgesetzlicher Gegebenheiten<br />
musste der Dienst der Assistenzärzte/-ärztinnen<br />
umgestellt werden. Zudem wechselten zwei Assistentinnen<br />
an andere Häuser; dafür wurden zwei neue Kolleginnen<br />
eingestellt. Die Qualität der Versorgung konnte Ende des<br />
Jahres durch den erfolgreichen Erwerb des FMH-Titels Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe (mit dem Schwerpunkt operative<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe) durch Frau Dr. med. D. Kleinert<br />
verbessert werden. Auch hat ihre Mitarbeit, insbesondere<br />
im Bereich Schwangerschaftsdiagnostik und Geburtshilfe,<br />
die Versorgung der Urner Frauen verbessert.<br />
GEBURTSABTEILUNG UND GYNÄKOLOGIE<br />
Zur Verbesserung der Schwangerschaftsbetreuung wurden<br />
die Untersuchungsmöglichkeiten in Bezug auf Ultraschall,<br />
Blutentnahmen und allgemeine Massnahmen durchstrukturiert<br />
und den Frauen transparent gemacht. Zudem wurden<br />
die Hebammen im Rahmen einer speziellen Hebammensprechstunde<br />
stärker mit eingebunden.<br />
Erfreulicherweise stieg die Zahl der Geburten auch im Jahr<br />
2009 erneut. So gab es am KSU 313 Geburten. Dabei kamen 176<br />
Knaben und 137 Mädchen zur Welt. Die Zufriedenheit der<br />
Frauen blieb erfreulicherweise unverändert hoch. Wenn auch<br />
geringfügig, so nimmt auch im KSU die Zahl der Kaiserschnitte<br />
zu. Dies ist insbesondere auf die zunehmende Zahl der<br />
Wunschkaiserschnitte zurückzuführen. Diese Tendenz ist<br />
weltweit und auch in der Schweiz nicht zu bremsen. Selbstverständlich<br />
haben die Frauen immer die Möglichkeit, sich<br />
während der Schwangerschaftskontrollen bei Ärzten/Ärztinnen<br />
und Hebammen bezüglich Risiken umfassend zu informieren.<br />
Um die Sicherheit unter der Geburt verbessern zu können,<br />
wurde die Möglichkeit der Mikroblutuntersuchung unter<br />
der Geburt (MBU) im Notfall eingeführt und die Grundlagen<br />
dafür geschaffen, dass 2010 neue Geräte zur Herztonüberwachung<br />
und eine dezentrale Monitor-gestützte Überwachung<br />
der Herztonkurven eingeführt werden können. Durch Einfüh-
30 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE<br />
rung weiterer Methoden, wie einem speziellen Ballon-Katheter<br />
(Bakri-Katheter) und der Rucksacknahttechnik (B-Lynchnähte),<br />
war es möglich, das Risiko für die Wöchnerinnen bei<br />
schweren nachgeburtlichen Blutungen zu vermindern.<br />
Der Anteil der stationär behandelten Patientinnen nahm<br />
2009 insgesamt um 2,9 % zu, während die Zahl der stationären<br />
Fälle auf der Gynäkologie von 165 auf 193 Fälle (+ 17 %)<br />
gestiegen ist. Die stationäre Aufenthaltsdauer konnte weiterhin<br />
verkürzt werden, da die Frauen schneller schmerzfrei<br />
wurden, und es konnten mehr Patientinnen<br />
ambulant-operativ behandelt werden,<br />
bedingt durch den vermehrten Einsatz der<br />
sogenannten Knopflochchirurgie, wie der<br />
Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)<br />
und der Bauchspiegelung (Laparoskopie).<br />
Die operative Therapie wurde auf minimal-invasive<br />
Behandlungen der vorher<br />
kaum berücksichtigten Endometriose ausgedehnt.<br />
Weiterhin wurden neue laparoskopische<br />
Verfahren sowohl in der Therapie<br />
von bösartigen Erkrankungen als auch<br />
bei Senkungsoperationen eingeführt. Grundsätzlich wird<br />
nach dem Verfahren «so minimal wie nötig» operiert. Dementsprechend<br />
ist die Zahl der durchgeführten Gebärmutterentfernungen<br />
(Hysterektomien) zurückgegangen. Um die<br />
neuen Operationstechniken umsetzen zu können, musste<br />
eine Vielzahl von neuen Instrumenten und Optiken beschafft<br />
werden. Die Operationen bei Brustkrebs müssen nur noch<br />
selten durch die komplette Entfernung der Brust behandelt<br />
werden. Hier steht die brusterhaltende Therapie mit der so<br />
genannten Wächter-Lymphknotenbiopsie (sentinel-node<br />
biopsy) in Zusammenarbeit mit der Nuklearmedizin des Luzerner<br />
<strong>Kantonsspital</strong>s im Vordergrund. In die leitliniengerechte<br />
Behandlung und Nachbehandlung gynäkologischer<br />
Krebserkrankungen fliessen neueste Erkenntnisse in der Tumortherapie<br />
ein, in hervorragender Zusammenarbeit mit unserer<br />
Chirurgie und unserer Medizinischen Onkologie.<br />
BRUSTKREBS-<br />
OPERATIONEN MÜSSEN<br />
NUR NOCH SELTEN DURCH<br />
KOMPLETTE BRUST-<br />
ENTFERNUNG BEHANDELT<br />
WERDEN.<br />
AMBULANTE SPRECHSTUNDEN<br />
Die ambulanten Sprechstunden von Frau Dr. med. D. Kleinert<br />
und Herrn PD Dr. med. H. Binder (ab Juni 2009) wurden erneut<br />
rege genutzt. Die Zahl der Konsultationen hat um 11 %<br />
zugenommen und stieg von 4’093 auf 4’579 Fälle an. Das<br />
grosse Bedürfnis der weiblichen Bevölkerung in <strong>Uri</strong>, die Jahres-<br />
und Schwangerenkontrollen am KSU durchzuführen und<br />
auch bei anderen gynäkologischen Problemen professionell<br />
und unkompliziert in den gynäkologischen<br />
Praxen im Kanton betreut zu werden,<br />
scheint ungebrochen zu sein.<br />
Im 2009 wurde aufgrund der Schweinegrippe<br />
häufig eine Risikoabschätzung<br />
während der Schwangerensprechstunde<br />
erörtert, aber auch die Schutzimpfung in<br />
Anspruch genommen. Fester Bestandteil<br />
der ambulanten Tätigkeit bleiben die<br />
Schwangerenkontrollen, die mehrheitlich<br />
von den Ärzten/Ärztinnen oder ab der 32.<br />
Schwangerschaftswoche auch von Hebammen<br />
in Zusammenarbeit mit den Ärzten/Ärztinnen durchgeführt<br />
werden. Den Problemen von älteren Frauen, wie die<br />
Abklärung von Brusterkrankungen, Blasenschwäche, Infektionen<br />
oder Menopausenbeschwerden, wird zunehmend und<br />
individuell Rechnung getragen. Insbesondere im Bereich der<br />
Verhütung des Mammakarzinoms wurde die Zahl der durchgeführten<br />
Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen der<br />
weiblichen Brust, in Zusammenarbeit mit dem Röntgeninstitut<br />
in Schwyz, substanziell erhöht.
STATISTIK GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE<br />
AMBULANT<br />
2009 2008<br />
ambulante Eintritte 2’501 2’559<br />
Konsultationen 4’579 4’093<br />
GEBURTSHILFE<br />
vaginale Geburten 204 205<br />
Kaiserschnitte 109 101<br />
Geburten total 313 306<br />
Knaben 176 160<br />
Mädchen 137 146<br />
STILLSTATISTIK<br />
voll gestillte Kinder 86% 89%<br />
teilweise gestillte Kinder 4% 6%<br />
nicht gestillte Kinder 10% 5%<br />
OPERATIONEN IN DER GYNÄKOLOGIE<br />
laparoskopische Operationen 57 20<br />
mit der Diagnose Endometriose 10 –<br />
diagnostisch 8 –<br />
hysteroskopische Operationen 46 11<br />
diagnostisch 5<br />
Gebärmutterentfernungen 30 40<br />
– abdominal 13 28<br />
– laparoskopisch 7 1<br />
– vaginal 10 12<br />
Senkungsoperationen 11 16<br />
Inkontinenzoperationen 12 18<br />
Brustoperationen 33 30<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 31<br />
GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE
HNO<br />
Interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit ist<br />
wichtig
Dr. med. Caroline Griesemer, Belegärztin HNO<br />
Das Ausmass meiner Tätigkeit als HNO-<br />
Belegärztin am <strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong> ist über<br />
die letzten Jahre etwa konstant geblieben.<br />
Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
erweist sich an unserem kleinen<br />
Spital immer wieder als besonders<br />
wertvoll.<br />
Gegenüber früheren Jahren verteilen sich die einzelnen speziellen<br />
Operationen in ähnlichem Rahmen. Im Verlaufe des<br />
2009 sind auf der HNO-Abteilung 183 Patienten betreut worden,<br />
davon wurde 26-mal eine konsiliarische Beratung bei<br />
Patienten am KSU durchgeführt, zudem wurde bei 9 Kindern<br />
nach der Geburt ein Hörscreening in unserer Praxis nachgeholt<br />
oder nach einer ambulanten Geburt erstmals durchgeführt.<br />
Leider ist die Bereitschaft junger Eltern, bei ihren Neugeborenen<br />
eine Hörabklärung durchführen zu lassen,<br />
deutlich zurückgegangen. Dieses Jahr haben vermehrt Eltern<br />
auf diese Untersuchung bewusst verzichtet.<br />
Der Schwerpunkt liegt nach wie vor bei Halsmandel- und Nasenoperationen<br />
sowie bei Eingriffen am Mittelohr; seltener<br />
stehen grössere halschirurgische Eingriffe auf dem Programm.<br />
Dabei muss vor allem erwähnt werden, dass Eingriffe<br />
an den Mundspeicheldrüsen fast ganz wegfallen, da<br />
vor allem bei Steinleiden mikrochirurgische, endoskopische<br />
Eingriffe die Operation über einen externen Zugang fast<br />
überflüssig gemacht haben.<br />
Erhebliche Neuinvestitionen mussten nicht getätigt werden.<br />
Lediglich ein Mikrobohrsystem war zu ersetzen, welches für<br />
Eingriffe am Mittelohr unerlässlich ist.<br />
UNFALLBEDINGTER AUSFALL<br />
Im Berichtsjahr ist mir erneut bewusst geworden, wie wichtig<br />
eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit an unserem<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 33<br />
HNO<br />
kleinen Spital ist. Einerseits muss der konsiliarische HNO-<br />
Dienst meinerseits aufrechterhalten werden, damit möglichst<br />
wenig Behandlungen, die den Kanton alljährlich eine<br />
mehrstellige Summe kosten, ausserkantonal durchgeführt<br />
werden müssen. Dieses Ziel konnte 2009 nicht nur wegen Ferienabwesenheit,<br />
sondern auch nach einem Unfall meinerseits<br />
nicht immer erreicht werden. Andererseits bin ich darauf<br />
angewiesen, dass schwerkranke HNO-Patienten sowohl<br />
auf der chirurgischen als auch auf der medizinischen Abteilung<br />
mitbetreut werden können, da meine zeitliche Beanspruchung<br />
sonst zu gross würde. Einmal mehr bin ich deshalb<br />
meinen Kollegen und auch dem Pflegepersonal für die<br />
grosse Unterstützung zu grossem Dank verpflichtet.<br />
BEHANDLUNGSSTATISTIK<br />
2009 2008<br />
Eingriffe am Mittelohr 57 66<br />
Eingriffe an der Nase und ihrer Nebenhöhlen 91 103<br />
Eingriffe in der Mundhöhle und am Kehlkopf<br />
Eingriffe an der Haut und den Weichteilen<br />
87 75<br />
des Kopfes 10 8<br />
Konservative Behandlungen und Konsilien 42 53<br />
Total 287 305
PFLEGEDIENST<br />
Geriatrie: Ziel Qualitäts-<br />
verbesserungen
Diana Brand, Leiterin Pflegedienst<br />
Die Integration von neuen Kadermitarbeitenden,<br />
der Ausbau interner und<br />
externer Kooperationen, die intensive<br />
Begleitung der Lernenden aus verschiedenen<br />
Bildungslehrgängen sowie die<br />
fortlaufenden Verbesserungen der Prozesse<br />
zur Gewährleistung der Patientensicherheit<br />
waren 2009 die Schwerpunkte<br />
im Pflegedienst.<br />
INTEGRATION VON NEUEN KADERMITARBEITENDEN<br />
Zu Beginn des Jahres übernahm Herr Geoffrey Van der Ven<br />
die Leitung unseres Notfallteams. Im Februar konnten wir<br />
Frau Anita Kempf für die Leitung der Tagesklinik und des<br />
Aufwachraums gewinnen. Anfangs April trat Frau Angela<br />
Tresch ihre neue Funktion als leitende Hebamme an. Im Juni<br />
startete dann Frau Beatrix Koens als neue Leiterin der Intensivpflegeabteilung.<br />
Ebenfalls im Juni besetzte Frau Rita<br />
Marfiewicz die Stelle als Pflegeberaterin zu sechzig Prozent.<br />
Ihnen allen standen wir mit unseren bewährten Strukturen<br />
während der Einführungszeit zur Seite. Man darf sagen, dass<br />
uns ihre Integration durch eine positive und offene Grundhaltung<br />
sehr gut gelungen ist und sich alle in ihrer Funktion<br />
und den Teams rasch eingelebt haben. Im November ist Frau<br />
Rita Marfiewicz zusätzlich zur stellvertretenden Pflegedienstleiterin<br />
ernannt worden.<br />
SPITALINTERN INTERPROFESSIONELLES ARBEITEN,<br />
NACH AUSSEN KOOPERATIONEN<br />
Anfangs Jahr schlossen wir mit der Spitex <strong>Uri</strong> einen Vertrag<br />
ab, wonach Frau Marianne Gisler wöchentlich einen Tag bei<br />
uns als Stoma- und Wundberaterin tätig ist. Diese Koopera-<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 35<br />
PFLEGEDIENST<br />
tion ermöglicht uns, ebenfalls im Kanton eingesetztes Fachwissen<br />
für die Patientinnen und Patienten im Spital zu<br />
nutzen. Zu den für den Pflegedienst sehr geschätzten Kooperationen<br />
gehören auch die zusammen mit den Kantonsspitälern<br />
Ob- und Nidwalden organisierten gemeinsamen Fortbildungen.<br />
Der Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit gehörte<br />
dieses Jahr zu einem Schwerpunkt. Wir pflegten im Rahmen<br />
von Kadersitzungen regelmässigen Austausch, z. B. mit der<br />
Küchenleitung, der Leitung Ökonomie, der Spitalseelsorge,<br />
der Anästhesie, dem Röntgen, dem Labor, der Apotheke usw.<br />
So konnten die Prozess-Schnittstellen überprüft und optimiert<br />
werden. Ebenfalls investierten wir viel in die Überarbeitung<br />
und Verbesserung unserer Handlungsanweisungen<br />
und Richtlinien. Mit dem Chefarztwechsel von Herrn Dr.<br />
med. Hans Werder zu Herrn PD Dr. med. Helge Binder ergaben<br />
sich auf der Gebär- und Wochenbettabteilung einige Veränderungen<br />
der internen Zusammenarbeit. Die gegenseitige<br />
Anpassung erfordert Offenheit und Flexibilität. Die nach wie<br />
vor konstante sehr hohe Zufriedenheit unserer Patientinnen<br />
in der Wöchnerinnen- und Gebärabteilung ist stets eine<br />
grosse Motivation, auch weiterhin das Beste zu geben.<br />
«Das Beste geben» ist auch das Motto auf der Dialyseabteilung.<br />
Dort werden jährlich zunehmend mehr Behandlungen<br />
durchgeführt. Im 2009 gab es viele neue Patientinnen und Patienten.<br />
Über die jahrelange Behandlungszeit ergeben sich<br />
oft tiefe Beziehungen. Oft gilt es auch, Abschied zu nehmen.<br />
Das Abschiednehmen ist für die Mitpatienten und für die<br />
Mitarbeitenden der Dialyseabteilung immer wieder ein Prozess<br />
der Trauerarbeit. Der Kontakt zu den Angehörigen bleibt<br />
oft noch über längere Zeit bestehen.<br />
PROZESSOPTIMIERUNG UND WEITERENTWICKLUNG<br />
Die regelmässigen CIRS-Fallbesprechungen (Critical Incident<br />
Reporting System) waren ein weiterer Anlass, unsere<br />
Handlungen und Abläufe stetig zu überprüfen und zu verbessern<br />
(z. B. Medikamentenworkshop).
36 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
PFLEGEDIENST<br />
Das erreichte Jahresziel, für alle Mitarbeitenden des Pflegedienstes<br />
eine aktuelle Stellenbeschreibung zu erstellen, sowie<br />
die von internen und externen Referenten durchgeführten<br />
Fortbildungen haben die Weiterentwicklung des<br />
Pflegedienstes unterstützt. Dazu gehörten beispielsweise<br />
eine Auffrischungsschulung über die Grundsätze des LEP<br />
(System zur Leistungserfassung Pflege), eine eintägige Fortbildung<br />
aller Mitarbeitenden der Pflege über den Umgang<br />
mit Gewalt in der Pflege oder der richtige Einsatz von Inkontinenzprodukten.<br />
Alle genannten Veranstaltungen<br />
waren Anlass für Entwicklungsmassnahmen<br />
und führten zum Teil<br />
zu wesentlichen Kosteneinsparungen.<br />
BETTENSCHLIESSUNG ÜBER DIE<br />
SOMMERMONATE<br />
Aufgrund der in den letzten Jahren eher<br />
niedrigen Bettenbelegung in den Sommermonaten<br />
hat die Spitalleitung entschieden,<br />
während zwei Monaten zwei halbe<br />
Abteilungen zu schliessen. Die ungewohnte und neue Massnahme<br />
war ein gutes Training in geschickter Kombination<br />
von Planung und Flexibilität. Durch die Schliessung konnten<br />
mehrere Mitarbeitende in den Sommermonaten reguläre<br />
oder unbezahlte Ferien beziehen, was sehr geschätzt wurde.<br />
WEITERENTWICKLUNG KIS<br />
Im 2009 hat die Arbeit am KIS durch viel Engagement zur erfolgreichen<br />
Weiterentwicklung der elektronischen Patientendokumentation<br />
geführt. Die Module «Medikamentenverordnung»,<br />
«allgemeine Verordnungen» und «Vitalwerte» sind<br />
seit September 2009 auf einer Pflegeabteilung bei allen medizinischen<br />
Patienten in einer Pilotanwendung. Pendenzen<br />
oder Fehler an Soft- und Hardware konnten während dieser<br />
Zeit durch intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten laufend<br />
behoben werden. Die Mitarbeitenden der Pflege sind<br />
stets offen und motiviert an die neuen Aufgaben des Pilots<br />
herangegangen.<br />
Die intensiven Bemühungen und die Begleitung durch «Spezialistinnen»<br />
aus dem Pflegeteam wurden von allen Beteiligten<br />
geschätzt und gelobt.<br />
QUALITÄT IN DER GERIATRIE<br />
DIE LERNENDEN<br />
PROFITIEREN DANK<br />
AUSTAUSCHPRAKTIKA<br />
MIT SPITEX UND<br />
ALTERS- UND PFLEGEHEIM<br />
ROSENBERG.<br />
Anfang 2009 führten wir in der Geriatrie mit der Firma<br />
mecon eine Bewohner- und Angehörigenbefragung<br />
über die Zufriedenheit mit unseren<br />
Leistungen durch. Neben vielen positiven<br />
Rückmeldungen konnten wir<br />
daraus wertvolle Anregungen und Ideen<br />
zur ständigen Verbesserung unserer Qualität<br />
gewinnen. So erarbeiteten wir eine<br />
modifizierte Strategie für die Geriatrie<br />
und begannen noch im 2009 mit deren Umsetzung.<br />
Beispiele von Massnahmen: Um<br />
die Informationsabläufe zu verbessern,<br />
brachten wir auf jeder Abteilung in den<br />
Korridoren Planungstafeln an, damit für die Bewohner/Bewohnerinnen<br />
und deren Angehörige ersichtliche ist, welche<br />
Pflegeperson bei wem zuständig ist. Mit einer Vortragsreihe<br />
über geriatrische Themen wurde den Mitarbeitenden ermöglicht,<br />
ihr geriatrisches Wissen zu vertiefen. Die Offenheit und<br />
Freude der Mitarbeitenden, an Qualitätsverbesserungen zu<br />
arbeiten, hat die Geriatrie spürbar verbessert und weitergebracht.<br />
ZUKUNFTSINVESTITION AUSBILDUNG<br />
Auch im letzten Jahr gehörte die berufliche Ausbildung zu einem<br />
unserer Schwerpunkte. Es wurde nun klar spürbar, dass<br />
die alte Bildungssystematik ausläuft. So wurden nur noch<br />
Praktikumsplätze für die Phasen 4 bzw. 5 der DN 1- und<br />
DN 2-Ausbildung benötigt (neun Lernende haben bei uns ihr<br />
Examen gemacht). Aus diesem Grund haben wir die Anzahl
der Lehrstellen «Fachfrau/-mann Gesundheit» und der Studienplätze<br />
HF Pflege stark erhöht. Im 2009 waren bei uns<br />
insgesamt 45 lernende Fachleute Gesundheit (davon zwei<br />
nach einem FMS-Abschluss) und 25 Studierende HF Pflege,<br />
verteilt auf die drei Lehr- bzw. Studienjahre, in der beruflichen<br />
Ausbildung. Ein im Vergleich mit andern Spitälern sehr<br />
umfangreiches Ausbildungsangebot! Davon haben im 2009<br />
neun lernende Fachleute Gesundheit und fünf Studierende<br />
HF Pflege ihre berufliche Grundbildung resp. ihr HF-Studium<br />
erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Alters- und Pflegeheim<br />
Rosenberg und der Spitex <strong>Uri</strong> haben wir Austauschpraktika<br />
für lernende Fachleute Gesundheit. So können die<br />
Lernenden von gegenseitigen Ressourcen und Schwerpunkten<br />
profitieren, um ihre Lernziele besser zu erreichen. Neu<br />
bieten wir auf der Gebärabteilung auch einen Praktikumsplatz<br />
«Studienbegleitende Praxisarbeit» für die Hebammen-<br />
Ausbildung an (Bachelor of Science BFH Hebamme der Berner<br />
Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit).<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 37<br />
PFLEGEDIENST
38 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
ERFOLGSRECHNUNG<br />
ERFOLGSRECHNUNG<br />
IN CHF 2009 2008<br />
BETRIEBSERTRAG<br />
Pauschalerträge Aktuspital 23’711’429 23’409’563<br />
Sockelbeitrag Zusatzversicherte –3’935’676 19’775’753 –4’028’101 19’381’462<br />
Pauschalerträge Langzeit-Pflegeabteilung 4’539’145 4’103’913<br />
Ertragsminderungen –46’085 –43’308<br />
Erträge aus ambulanten Einzelleistungen 11’441’098 10’623’514<br />
Übrige Erträge 2’968’430 2’510’980<br />
Total Betriebsertrag 38’678’341 36’576’561<br />
BETRIEBSAUFWAND<br />
Personalaufwand 37’526’892 36’184’322<br />
Medizinischer Bedarf 9’859’177 8’937’327<br />
Übriger Sachaufwand 5’913’019 5’628’747<br />
Total Betriebsaufwand 53’299’088 50’750’396<br />
Investitionen kleiner Fr. 100’000 1’200’942 1’406’588<br />
Investitionen grösser Fr. 100’000 2’433’001 3’633’943 1’541’122 2’947’710<br />
Total Betriebsaufwand (inkl. Investitionen) 56’933’031 53’698’106<br />
Ausserordentlicher Aufwand / Ertrag –28’012 –6’112<br />
Betriebsergebnis II 18’226’678 17’115’433<br />
GLOBALKREDIT KANTON<br />
Globalkredit Kanton 19’192’321 17’285’000<br />
Korrektur exogene Faktoren –37’433 19’154’888 523’973 17’808’973<br />
Ergebnis endogen (Gewinn) 928’210 693’540<br />
Anteil <strong>Kantonsspital</strong> (Reserven) 1/2 464’105 1/2 346’770
BILANZ<br />
AKTIVEN<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 39<br />
BILANZ<br />
IN CHF 31.12.2009 31.12.2008<br />
Flüssige Mittel 1’531’106 1’461’708<br />
Forderungen 6’018’857 6’165’160<br />
Vorräte 1’300’700 1’354’000<br />
Übrige Aktiven 444’443 247’244<br />
Fondvermögen 953’479 946’321<br />
Total Aktiven 10’248’585 10’174’434<br />
PASSIVEN<br />
Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen 2’309’821 2’445’309<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 164’516 435’241<br />
<strong>Langfristige</strong> Verbindlichkeiten 3’923’935 3’914’834<br />
Fremdkapital 6’398’272 6’795’384<br />
Eigenkapital 2’432’729 2’085’960<br />
Gewinn 464’105 2’896’834 346’770 2’432’730<br />
Fondskapital 953’479 946’321<br />
Eigenkapital 3’850’313 3’379’051<br />
Total Passiven 10’248’585 10’174’434
40 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009<br />
ORGANE UND LEITENDES PERSONAL<br />
ORGANE UND LEITENDES PERSONAL<br />
SPITALRAT<br />
Präsident<br />
Bruno Baumann, Flüelen 2002<br />
Vizepräsident<br />
Dr. med. Franz-Xaver Stadler, Altdorf 2000<br />
Mitglieder<br />
Prof. Dr. med. Thomas D. Szucs, Zürich 2000<br />
lic. oec. Matthias Wyrsch, Altdorf 2000<br />
Dr. rer. pol. Werthemann Charlotte, Kilchberg 2007<br />
Sekretär<br />
Walter Bär 1991<br />
Mit beratender Stimme<br />
Dr. Martin Patzen, Spitaldirektor 2008<br />
Walter Bär, Stellvertretender Spitaldirektor/Personalchef 1991<br />
Prof. Dr. med. Urs Marbet, Chefarzt Medizin 2009<br />
Diana Brand, Leiterin Pflegedienst 2008<br />
SPITALLEITUNG<br />
Vorsitz<br />
Dr. Martin Patzen, Spitaldirektor<br />
Mitglieder<br />
Walter Bär, Stellvertretender Spitaldirektor/Personalchef<br />
PD Dr. med. Helge Binder, Chefarzt Gynäkologie/Geburtshilfe ab 1.6.09<br />
Diana Brand, Leiterin Pflegedienst<br />
Dr. med. Gallus Burri, Chefarzt Chirurgie<br />
Prof. Dr. med. Urs Marbet, Chefarzt Medizin<br />
Dr. med. Hans Werder, Chefarzt Gynäkologie/Geburtshilfe bis 5.6.09<br />
Protokoll<br />
Walter Bär, Stellvertretender Spitaldirektor/Personalchef<br />
ÄRZTINNEN/ÄRZTE<br />
MEDIZINISCHE ABTEILUNG<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. Urs Marbet<br />
Leitende Ärztinnen/Ärzte Dr. med. Markus Auf der Maur<br />
Dr. med. Brigitte Brunner<br />
Dr. med. Astrid Hurni<br />
Dr. med. Renè Simon<br />
Oberärztin Dr. med. Sabine Funk bis 31.8.09<br />
Dr. med. Zita Schöpf<br />
Spitalapotheker Dr. pharm. Peter Brunner<br />
CHIRURGISCHE ABTEILUNG<br />
Chefarzt Dr. med. Gallus Burri<br />
Co-Chefarzt Dr. med. Remigi Joller<br />
UNTERABTEILUNG ALLGEMEINCHIRURGIE<br />
Leitung Dr. med. Gallus Burri, Chefarzt<br />
Leitender Arzt Dr. med. Stefan Oderbolz<br />
UNTERABTEILUNG ORTHOPÄDIE<br />
Leitung Dr. med. Remigi Joller, Co-Chefarzt<br />
Leitender Arzt Dr. med. Marcel Ziswiler<br />
Oberarzt Dr. med. Alexander Kerber<br />
UNTERABTEILUNG ANÄSTHESIE<br />
Leitung Dr. med. Rolf Amstad, Leitender Arzt<br />
Leitender Arzt Dr. med. Wolfgang Bernd<br />
Oberärztin/-arzt Dr. med. Eva-Maria Camenzind<br />
Dr. med. Michael Petraschka<br />
UNTERABTEILUNG ORL (OHREN, NASEN, HALS)<br />
Leitung Dr. med. Caroline Griesemer, Belegärztin<br />
GYNÄKOLOGISCHE-GEBURTSHILFLICHE ABTEILUNG<br />
Leitung Dr. med. Hans Werder, Chefarzt bis 5.6.09<br />
PD Dr. med. Helge Binder, Chefarzt ab 1.6.09<br />
Dr. med. Ernst Marty, Belegarzt<br />
Oberärztin Dr. med. Debbie Kleinert<br />
KONSILIARÄRZTLICHE DIENSTE<br />
Angiologie Dr. med. Thomas Bieri, Oberkirch<br />
Dermatologie Dr. med. Mathias Koepke, Altdorf<br />
Nephrologie Spital Schwyz, Schwyz<br />
(Dr. med. Daniel Hertner)<br />
Neurologie Dr. med. Daniel Waldvogel, Luzern<br />
Dr. med. Max Wiederkehr, Luzern<br />
Onkologie Dr. med. Clemens Della Pietra, Altdorf<br />
Pädiatrie Dr. med. Erich Hofmann, Altdorf<br />
Dr. med. Sylvia Schärer, Schattdorf<br />
Pneumologie Dr. med. Heinrich Maillard, Altdorf<br />
Psychiatrie Sozialpsychiatrischer Dienst <strong>Uri</strong>, Altdorf<br />
Leitung: Dr. med. Peter Gabriel, SPD Altdorf<br />
Radiologie <strong>Kantonsspital</strong> Luzern, Radiologie, Luzern<br />
(Dr. med. Thomas Joder und<br />
Dr. med. Manfred Kessler)<br />
Rheumatologie Dr. med. Franz-Xaver Stadler und<br />
Dr. med. Reto Ludwig, Altdorf<br />
Urologie Urologische Klinik <strong>Kantonsspital</strong> Luzern<br />
(Leitung Prof. Dr. med. Hansjörg Danuser)
PARAMEDIZINISCHE FACHBEREICHE<br />
Leitender Operationspflegefachmann Karl-Heinz Heidenreich<br />
bis 30.11.09<br />
Leitender Anästhesiepflegefachmann Franz Gerig<br />
Leitender Notfallpflegefachmann Geoffrey Van der Ven ab 1.1.09<br />
Leitender Rettungssanitäter Paul Jauch bis 31.12.09<br />
Leitende Hebamme Jutta Krümmling bis 28.2.09<br />
Angela Tresch ab 1.3.09<br />
Leitender Röntgenassistent Josef Zieri<br />
Leitende medizinische Bioanalytikerin Daniela Müller<br />
Leitender Physiotherapeut Christof Gisler<br />
Leitung Aktivierungstherapie Monica Philipp<br />
Leitende Pharmaassistentin Dragana Rakinac bis 31.5.09<br />
Silvia Stocker ab 1.8.09<br />
Leitende MPA Medizinische Diagnostik Sandra Zgraggen<br />
Leitung Chefarztsekretariat Chirurgie Andrea Imhof<br />
Leitung Chefarztsekretariat Medizin Esther Widmer<br />
Leitung Chefarztsekretariat Gynäkologie Anna Maria Schwerzmann<br />
bis 30.9.09<br />
Colette Amstalden ab 1.8.09<br />
BERATUNGSDIENSTE<br />
Beratung brustambutierte Frauen Irmgard Wassmer<br />
Madeleine Walker<br />
Diabetesberatung Monika Furger<br />
Esther Hunkeler<br />
Ernährungsberatung Mandy Hahn<br />
Sozialberatung Gaby Kaufmann/Sylvia Blaser<br />
Stillberatung Trudi Arnold/Martina Jauch<br />
Stomaberatung Marianne Gisler bis 31.1.09<br />
Doris Stalder bis 31.5.09<br />
PFLEGEDIENST<br />
Leiterin Pflegedienst Diana Brand<br />
IT-Projekte Pflege Susanna Bürki Sabbioni<br />
Pflegeberatung/Stv. Leitung Pflegedienst Rita Marfiewicz ab 1.6.09<br />
Aus- und Weiterbildung Pflege Heidy Wipfli<br />
Abteilungsleitungen Beate Berres<br />
Paula Bissig<br />
Mirjam Casutt<br />
Madeleine Walker<br />
Katja Wich<br />
Leitung Gebär- und Wochenbettstation Lucia Kempter<br />
Leitung Dialyse Renée Kocken<br />
Leitung Geriatrie Irmgard Wassmer<br />
Leitung Aufwachraum Katja Arnold bis 31.1.09<br />
Anita Kempfer ab 1.2.09<br />
Leitung Intensivpflegestation Erike Keller bis 31.3.09<br />
Beatrix Koens ab 1.6.09<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 41<br />
ORGANE UND LEITENDES PERSONAL<br />
Spitaldirektor Dr. Martin Patzen<br />
Stellvertr. Spitaldirektor/Personalchef Walter Bär<br />
Leiter Finanzwesen Engelbert Zurfluh<br />
Controller Ernst Renggli<br />
Leiter Informatik/Organisation René Rickenbach<br />
Spitalseelsorger Bruder Titus Bärtsch bis 14.6.09<br />
Bruder Damasus Flühler<br />
bis 14.6.09<br />
Beauftragte/r Qualitätssicherung/Hygiene Pia Küttel ab 1.3.09<br />
bis 31.10.09<br />
Elmar Reinhardt ab 1.10.09<br />
Leiter Ökonomie Daniel Bläsi<br />
Küchenchef Hans-Jürgen Burri<br />
Leiter zentrale Materialbewirtschaftung Remo Lucchi<br />
Leiter Technischer Dienst Rolf Zurfluh<br />
LANDRÄTLICHE GESUNDHEITS-, SOZIAL- UND UMWELTKOMMISSION<br />
Präsident Josef Schuler, Spiringen<br />
Vizepräsidentin Anita Schuler, Seedorf<br />
Mitglieder Erich Arnold, Bürglen<br />
Heidi Furrer, Bürglen<br />
Toni Moser, Bürglen<br />
Roger Schillig, Gurtnellen<br />
Damian Stampfli, Schattdorf<br />
Sekretariat Kristin Arnold Thalmann, Altdorf
Spitalstrasse 1, 6460 Altdorf, Telefon 041 875 51 51<br />
www.ksuri.ch