Langfristige Existenzsicherung - Kantonsspital Uri

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INNERE MEDIZIN Vernetzungen und Kooperationen sind selbstverständlich
Prof. Dr. med. Urs Marbet, Chefarzt Innere Medizin Die Gesundheitsversorgung des Kantons und die Positionierung des Kantonsspitals Uri in der Zentralschweiz sind entscheidende Herausforderungen in den kommenden Jahren. Viele notwendige Vernetzungen und Kooperationen sind auf der Medizin oft unbemerkt bereits heute selbstverständlich. Der Blick auf die objektiven statistischen Zahlen gibt Gelegenheit, das vergangene Jahr kritisch zu beurteilen und zu werten, sich aber auch Gedanken über die weitere Zukunft zu machen. UMFRAGEN BESTÄTIGEN, DASS DER PATIENT SICH IM KSU WOHLFÜHLT. Stationär wurden etwas weniger Patienten betreut als im vorangegangenen Jahr. Da die meisten Patienten auf der Medizin seit jeher erst als Notfälle eintreten, ist dies eher als gesundes Jahr der Bevölkerung mit guter ambulanter Betreuung denn als Vertrauensverlust in die medizinische Abteilung zu werten. Dies bestätigen auch die überdurchschnittlich guten Resultate der externen Umfrage bei den zuweisenden Ärzten und der regelmässigen Nachfragen bei den behandelten Patienten. Die verbesserte Effizienz drückt sich in der weiter gesenkten durchschnittlichen Aufenthaltsdauer aus, wenn auch dies gerade für ältere Patienten nicht immer einfach ist. Wir sind jedoch heute gezwungen, streng zwischen Spitalbedürftigkeit und alleiniger Pflegebedürftigkeit zu unterscheiden. Dennoch werden die Leute bei uns erst dann definitiv nach Hause entlassen, wenn die notwendige Unterstützung auch zu Hause gewährleistet oder ein Heimplatz gefunden ist. Bereits während der akuten Er- KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 19 INNERE MEDIZIN krankung wird deshalb zusammen mit der Pflege, dem Sozialdienst und der Spitex nach Lösungen und der nötigen Unterstützung gesucht. Die Umfrage bei den nachbetreuenden Ärzten zeigt, dass die Aufenthaltsdauer in der Regel situationsgerecht ist. AUCH IM KANTON URI NEHMEN DIE AMBULANTE ABKLÄRUNG UND THERAPIE LAUFEND ZU. Die Entwicklung im schweizerischen Gesundheitswesen zwingt uns, möglichst konzentriert und effizient die aktuelle Erkrankung zu behandeln und andere anstehende Probleme möglichst ambulant zu lösen. Da im Kanton Uri viele Spezialdienste am KSU direkt erbracht werden, hat dies auch unmittelbare Auswirkungen auf die Zahlen der Spezialabteilungen, die eine relevante Zunahme vor allem ihrer ambulanten Leistungen dokumentieren. Taxpunktmässig fällt die Zunahme auf der Abteilung für Krebsleiden auf. Neue Krebstherapien sind nicht nur erfolgreicher und für den Patienten weit weniger belastend, sondern leider auch wesentlich kostspieliger. Teils kann heute mittels molekulargenetischer Untersuchungen besser vorhergesagt werden, bei wem eine neue Antikörpertherapie wirklich eine therapeutische Chance hat. Dies hilft nicht nur, dass der richtige Patient die beste Therapie erhält, sondern oft auch, unnötige Kosten zu sparen. Die Angemessenheit einer Abklärung wird bei uns laufend hinterfragt, und wir versuchen auch, ethisch korrekt dem Patienten jene Therapie zu geben, die nicht nur auf den aktuellen Studienresultaten basiert, sondern auch dem Wunsch der Patienten, ihren körperlichen und psychischen Fähigkeiten sowie ihrem Umfeld entspricht. Diese gesamtheitliche Betrachtung ist zweifelsohne eine Chance des kleinen, übersichtlichen und persönlichen Spitals.
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