Langfristige Existenzsicherung - Kantonsspital Uri

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26 | KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 ANÄSTHESIE, OPERATIONSABTEILUNG Dr. med. Rolf Amstad, Leitender Arzt Anästhesie Im Herbst 2009 wurde ein Projekt gestartet, dessen Ziel die Effizienzsteigerung in der Operationsabteilung ist. Die Anästhesieabteilung leistet einen erheblichen Beitrag dazu. Die Operationsabteilung ist auch am KSU der kostenintensivste Bereich. Hier für einen optimalen Arbeitsablauf zu sorgen, ist betriebswirtschaftlich besonders effektiv. Wegen der engen Zusammenarbeit mit vielen andern Abteilungen bzw. Leistungsstellen im Spital erfassen effizienzorientierte Veränderungen häufig auch viele andere Bereiche. DATENANALYSE OPERATIONSBEREICH Im Spätsommer 2009 war der jährlich wiederkehrende Medien- und Politaktivismus rund um die Gesundheitskosten besonders heftig. Die Krankenkassen kündigten an, dass die Prämien im kommenden Jahr um rund zehn Prozent steigen werden. Neben diesem kurzfristigen und einseitig an den Prämienfolgen orientierten Gesundheitskostenaktionismus gibt es langfristige strategische Überlegungen (vgl. die Ausführungen zur strategischen Ausrichtung des KSU in diesem Bericht). Diese strategische Ausrichtung und die Ergebnisse von sorgfältig aufbereiteten Kostenzahlen für verschiedene Leistungsbereiche (inkl. OP) des KSU im Vergleich mit anderen Spitälern durch die Spitaldirektion führten zur Erkenntnis, dass eine systematische Datenanalyse mit weiteren detaillierten Vergleichszahlen erforderlich ist. Die Spitaldirektion beauftragte H_focus, ein im Gesundheitswesen sehr erfahrenes, kompetentes und unabhängiges Büro, eine Datenanalyse unseres Operationsbereiches durchzuführen. Diese Leistungszahlen des KSU wurden mit anderen Spitälern verglichen. Dank der grossen Datenbank von H_focus konnten unsere Zahlen auch mit verschiedenen Spitalkategorien (öffentliche Spitäler, private Institutionen, Schwerpunktspitäler, Kleinspitäler usw.) verglichen werden. ERGEBNISSE UND KONSEQUENZEN Im Vergleich mit anderen Kleinspitälern weisen wir eine relativ hohe Gesamtanästhesiezeit je Eingriff auf. Sie beträgt durchschnittlich mehr als hundert Minuten, bei einer durchschnittlichen Operationszeit von knapp fünfzig Minuten. Schon diese Zahlen sind auffällig und müssen analysiert werden. Wurden gleiche Definitionen von Operations- und Anästhesiezeit angewandt? Wo können wir unseren Arbeitsablauf optimieren? Bis heute stehen unseren Operateuren täglich meist vier, seltener drei Operationssäle zur Verfügung. Die erwähnte Datenanalyse konnte aufzeigen, dass damit eine erhebliche Überkapazität besteht und somit die Saalauslastung nicht optimal ist. Auch in diesem Punkt besteht Handlungsbedarf. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Ressourcenverbrauch im Operationsbereich im Quervergleich zu hoch ist und die Kapazitätsauslastungen optimiert werden können. Die Effizienz der Prozessabläufe ist verbesserungsfähig. Alle Beteiligten, insbesondere aber auch wir von der Anästhesieabteilung, sind gefordert. Es gilt jetzt, die Daten detailliert zu analysieren, neue Strukturen zu überdenken und die Ressourcen effizienter einzusetzen. Erschwerend bei der Umsetzung dieses Projektes erweist sich, dass unser Spital eine kritische Grösse aufweist. Das Versorgungsgebiet ist aufgrund der geografischen Gegebenheiten klar definiert; für die Erhöhung des Leistungsvolumen bestehen einige Grenzen. Die bestehenden Kapazitäten besser auszulasten, ist ein anspruchsvolles Ziel. Jede Änderung, sei sie strukturell oder prozessorientiert, hat erhebliche Konsequenzen: Der Operateur wird beispielsweise in seiner Arbeitsplanung eingeschränkt, die Einsatz-
pläne der ärztlichen und nichtärztlichen Anästhesiemitarbeitenden müssen angepasst werden, die Aufgaben ausserhalb der Operationsabteilung richten sich nach den Vorgaben des Operationsbetriebes. Operationstermine können nicht mehr so flexibel wie früher vergeben werden. Die im Berichtsjahr erhobene Datenanalyse zeigt unmissverständlich, dass wir das Optimierungspotenzial im Operationsbereich nützen müssen, um so einen Beitrag für eine gesicherte Zukunft des KSU zu leisten. Wir gehen davon aus, dass wir im Jahresdurchschnitt die beanspruchten OP-Saalkapazitäten werden senken können. Phasenweise vermehrt frei werdende Säle könnten jedoch nicht dafür eingesetzt werden und würden sich nicht eignen, die Raumreserven für die Zentralsterilisation zu erhöhen. STATISTIK ANÄSTHESIEABTEILUNG 2009 2008 ANÄSTHESIEN Anzahl Anästhesien 2’705 2’740 Zeitaufwand in Stunden 4’428 4’551 Operationszeit in Stunden 2’113 (48 %) 2’102 (46 %) TECHNIKEN Allgemeinanästhesien 943 (35.0%) 948 (34.6%) MAC (monitored anaesth. care) 206 (7.6%) 266 (9.7%) Regionalanästhesien 1’556 (57.4%) 1’526 (55.7%) WEITERE LEISTUNGEN periphervenöse Zugänge 326 256 zentralvenöse Zugänge 48 55 arterielle Zugänge 92 87 Intubationen ohne Narkose 7 10 Reanimationen 5 6 peridurale Kortisoninfiltrationen 25 7 Zeitaufwand in Stunden 110 71 KANTONSSPITAL URI | GESCHÄFTSBERICHT 2009 | 27 ANÄSTHESIE, OPERATIONSABTEILUNG STATISTIK RETTUNGSDIENST 2009 2008 EINSÄTZE MIT ANÄSTHESIE Primär 120 127 Sekundär 33 17 Leerfahrten 7 4 Total 160 148 Rettungszeit in Stunden 180 181 EINSÄTZE OHNE ANÄSTHESIE Primär 639 566 Sekundär 376 374 Leerfahrten 6 6 Total 1’021 946 Rettungszeit in Stunden 1’296 1’323 GESAMTTOTAL Einsätze 1’181 1’094 Rettungszeit in Stunden 1’476 1’504 Zeitaufwand in Minuten je Einsatz 75.0 82.5
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