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biogas kann's - Fachverband Biogas e.V.

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LANDWIRTSCHAfT, NATUR-<br />

UND KLIMASCHUTZ<br />

TELLER, TROG UND TANK<br />

Weltweit besteht ein riesiges, ungenutztes Potenzial<br />

an Flächen für die Produktion von Biomasse<br />

zur Nahrungsmittel- oder Energieerzeugung.<br />

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Agrarflächen,<br />

deren Ertragspotenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft<br />

wird. Trotz allem werden Ackerflächen<br />

aufgrund des Klimawandels, der steigenden<br />

Weltbevölkerung und geänderter Konsumgewohnheiten<br />

eine knappe Ressource bleiben.<br />

Daher ist es wichtig, die Erzeugung so effizient<br />

wie möglich zu gestalten. Es geht darum, Teller,<br />

Trog und Tank zu füllen. Neue Energiepflanzen<br />

und neue Anbausysteme leisten hierbei einen<br />

entscheidenden Beitrag.<br />

Die problematische Ernährungssituation in vielen<br />

Entwicklungsländern ist nicht dem Anbau von<br />

Energiepflanzen geschuldet. Vielmehr ist Hunger<br />

auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen:<br />

Fehlende Investitionen zur Weiterentwicklung der<br />

Landwirtschaft, Preisspekulationen, fehlender<br />

Marktzugang und Exportsubventionen. Darüber<br />

hinaus hat die Überproduktion an Agrarerzeugnissen<br />

in den 80er und 90er Jahren dazu geführt,<br />

dass arme Länder zu Nahrungsmittelimporteuren<br />

wurden.<br />

Der Anbau von Nahrungsmitteln im eigenen<br />

Land wurde unrentabel, was dazu geführt hat,<br />

dass viele Flächen brach liegen. Deshalb gilt es in<br />

erster Linie, dort die landwirtschaftlichen Strukturen<br />

wieder aufzubauen und die Probleme bei<br />

der Verteilung der Lebensmittel zu lösen. Zudem<br />

wird die Biomasse zur <strong>Biogas</strong>erzeugung in aller<br />

Regel in Deutschland angebaut und nicht aus<br />

dem Ausland importiert.<br />

Zunehmend wird die <strong>Biogas</strong>erzeugung auf Basis<br />

von Reststoffen auch in Entwicklungsländern als<br />

interessante Option zur dezentralen Bereitstellung<br />

von Energie angewendet. Darüber kann ein<br />

wichtiger Beitrag zu wirtschaftlichen Entwicklung<br />

der Länder sowie zum Klimaschutz geleistet<br />

werden.<br />

Unabhängig davon existieren in Deutschland<br />

nach wie vor Potenziale für eine Ausweitung des<br />

Anbaus von Energiepflanzen. Derzeit werden<br />

sie auf rund zwei Millionen Hektar angebaut.<br />

Bis zum Jahr 2020 könnten aufgrund kontinuierlicher<br />

Ertragssteigerung zwischen 2,7 und 3,9<br />

Millionen Hektar für den Energiepflanzenanbau<br />

zur Verfügung stehen, ohne die Nahrungsmittelproduktion<br />

einzuschränken.<br />

GESCHLOSSENE KREISLÄUFE<br />

Durch die Vergärung von Gülle und Biomasse<br />

in <strong>Biogas</strong>anlagen werden die in den Substraten<br />

enthaltenen Nährstoffe in eine für Pflanzen besser<br />

nutzbare Form umgewandelt. Darüber hinaus<br />

sind die Geruchsemissionen von Gärprodukten<br />

um ein Vielfaches geringer als die von unvergorener<br />

Gülle. Das kommt besonders den Anwohnern<br />

in Regionen mit hoher Viehdichte zu Gute.<br />

Mit Hilfe von <strong>Biogas</strong>anlagen lassen sich zahlreiche<br />

Kreisläufe schließen. Das in <strong>Biogas</strong>anlagen<br />

entstehende Gärprodukt kann teure, industriell<br />

hergestellte Düngemittel ersetzen. Das<br />

Gärprodukt wird als wertvoller Dünger zurück<br />

auf die landwirtschaftlichen Flächen gebracht.<br />

Somit schließt sich der natürliche Nährstoffkreislauf<br />

der Region.<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen sind zudem ideal für die energetische<br />

Verwertung von organischen Reststoffen<br />

und Bioabfällen (z. B. Rasenschnitt, Inhalte der<br />

Biotonne oder Speisereste) geeignet. Auch hier<br />

lässt sich das Gärprodukt als hochwertiger Dünger<br />

einsetzen. <strong>Biogas</strong> verbindet Nahrungskreisläufe<br />

und Energieproduktion miteinander.<br />

Dabei spielt die standortangepasste Dimensionierung<br />

der <strong>Biogas</strong>anlage eine entscheidende<br />

Rolle. Deren Größe muss in die landwirtschaftlichen<br />

und naturräumlichen Strukturen passen.<br />

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