biogas kann's - Fachverband Biogas e.V.
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fAKTEN STATT VORURTEILE<br />
VERKEHRSAUFKOMMEN<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen erfordern eine gewisse Logistik,<br />
um die Biomasse zur Anlage zu transportieren<br />
und die Gärprodukte anschließend auf die landwirtschaftlichen<br />
Flächen auszubringen. Dieses<br />
Verkehrsaufkommen ist mit dem in der klassischen<br />
Landwirtschaft vergleichbar und wird von<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen nicht erhöht: Die Anbauflächen<br />
würden auch ohne <strong>Biogas</strong>anlage bewirtschaftet<br />
und Gülle fällt in der Viehhaltung ohnehin an.<br />
Entsprechend der aktuell verfügbaren Transporttechnik<br />
lässt sich der Lieferverkehr auf wenige<br />
Fahrten und kleine Zeitfenster reduzieren.<br />
Mit der Planung der Anlage sollte ein Logistikkonzept<br />
(Anfahrt, Umgehungen, etc.) abgestimmt<br />
werden. Betreiber und Anwohner können<br />
sich über maximale Lenkzeiten in den Nächten,<br />
angepasste Geschwindigkeiten und andere<br />
freiwillige Maßnahmen zur Reduzierung des<br />
Verkehrs abstimmen. Das vermeidet potenzielle<br />
Verkehrsbelastungen und schafft Vertrauen und<br />
Akzeptanz bei der Bevölkerung. Praktische Tipps<br />
gibt der „Fahrerknigge” vom <strong>Biogas</strong>forum Bayern<br />
(www.<strong>biogas</strong>-forum-bayern.de)<br />
TELLER UND TANK<br />
Aktuell werden in Deutschland rund 850.000 der<br />
insgesamt 17 Millionen Hektar landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche zum Energiepflanzenanbau für<br />
<strong>Biogas</strong> genutzt. Das entspricht knapp fünf Prozent<br />
der Fläche. Realistische Untersuchungen<br />
gehen von einer potenziell nutzbaren Fläche von<br />
zwei Millionen Hektar für <strong>Biogas</strong> aus – ohne die<br />
Lebensmittelherstellung zu gefährden. In Zeiten<br />
ruinöser Agrarpreise und Überkapazitäten am<br />
Lebensmittelmarkt sorgt die Flächennutzung zu<br />
energetischen Zwecken für eine Preisstabilisierung<br />
in der Landwirtschaft. Damit ist eine gleichzeitige<br />
Nutzung der Fläche für Teller und Tank<br />
nicht nur unproblematisch – sie ermöglicht den<br />
landwirtschaftlichen Betrieben langfristig eine<br />
sichere Existenz und realistische Agrarpreise.<br />
Dass es trotz ausreichender Flächenkapazitäten<br />
zu Hungerkatastrophen kommt hat nichts mit<br />
<strong>Biogas</strong> und dem Anbau von Energiepflanzen zu<br />
tun. Es ist ein Problem der Massenproduktion in<br />
einer globalisierten Ernährungsindustrie. In vielen<br />
Entwicklungsländern wurde die Agrarstruktur<br />
und damit die Eigenversorgung durch den<br />
Import billiger, subventionierter Lebensmittel<br />
systematisch über Jahrzehnte zerstört.<br />
In den sogenannten entwickelten Ländern<br />
scheint die Wertschätzung von Nahrungsmitteln<br />
hingegen immer mehr zu sinken: Schätzungen<br />
zufolge landet in Deutschland rund die Hälfte<br />
aller angebauten und produzierten Lebensmittel<br />
- bis zu 20 Millionen Tonnen im Jahr - im Müll.<br />
Das meiste schon auf dem Weg vom Acker in den<br />
Laden.<br />
ANLAGENSICHERHEIT<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen werden nach geltenden gesetzlichen<br />
Grundlagen gebaut und betrieben; sie<br />
werden in regelmäßigen Abständen gewartet<br />
und Instand gesetzt. Erst nach erfolgter Prüfung<br />
durch eine befähigte Person oder eine zentrale<br />
Genehmigungsbehörde geht eine <strong>Biogas</strong>anlage<br />
in Betrieb. Dabei wird der ordnungsgemäße Zustand<br />
der <strong>Biogas</strong>anlage unter anderem hinsichtlich<br />
Montage, Installation und Aufstellungsbedingungen<br />
sicher gestellt.<br />
Werden diese gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
eingehalten, besteht bei einer <strong>Biogas</strong>anlage keine<br />
Verpuffungs- oder Explosionsgefahr. Da eine<br />
<strong>Biogas</strong>anlage aufgrund der Verfahrensweise ein<br />
geschlossenes System darstellt, ist die Bildung<br />
eines explosionsfähigen Gemisches im Normalbetrieb<br />
nahezu ausgeschlossen.<br />
Um die Sicherheit der <strong>Biogas</strong>anlagen noch weiter<br />
zu erhöhen bietet der <strong>Fachverband</strong> <strong>Biogas</strong> e.V.<br />
regelmäßig Sicherheitsschulungen für Anlagenbetreiber<br />
an, in denen vor allem das korrekte Verhalten<br />
bei außergewöhnlichen Vorkommnissen<br />
wie Fermenterreinigung oder Reparaturarbeiten<br />
erklärt wird.<br />
KlIMABILANZ<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen weisen eine eindeutig positive<br />
Klimabilanz auf. Bei der Erzeugung einer Kilowattstunde<br />
Strom entstehen nach Berechnungen<br />
des <strong>Fachverband</strong>es <strong>Biogas</strong> e.V. 290 g CO 2 . Im Vergleich<br />
dazu werden für die gleiche Strommenge<br />
durch einen fossilen Energiemix 720 g CO 2 freigesetzt.<br />
Unterm Strich spart die <strong>Biogas</strong>anlage also pro<br />
erzeugter Kilowattstunde 430 g CO 2 bzw. 60<br />
Prozent des Klimagases ein. Kommen Abfall-<br />
und Reststoffe zum Einsatz, verbessert sich<br />
diese Bilanz noch weiter. Durch den Einsatz von<br />
Rindergülle in <strong>Biogas</strong>anlagen werden zudem<br />
Methan-Emissionen vermieden, die in der herkömmlichen<br />
Lagerhaltung entstanden wären.<br />
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