Ausgabe 02/2012 - Wirtschaftsjournal
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Geokompetenzzentrum<br />
Freiberg e. V.<br />
Komplexe Aufgaben erfordern<br />
besondere Bearbeitungsstrukturen.<br />
Im Geomontanwesen können<br />
Synergieeffekte nur im<br />
Zusammenwirken von Fachkräften<br />
verschiedener Disziplinen und<br />
Spezialisierungen sowie durch<br />
einen stetigen Austausch von<br />
Erfahrungen erzielt werden. Der<br />
Geokompetenzzentrum Freiberg<br />
e. V. (GKZ) bündelt diese Kräfte;<br />
hier vereinen sich Kompetenzen<br />
aus Industrie, Fachverwaltungen<br />
und Wissenschaft.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12<strong>02</strong>4201<br />
Verteilung der wichtigsten Erz- und Spatvorkommen im Freistaat Sachsen.<br />
Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG),<br />
Referat Rohstoffgeologie, Stand: 10/2008<br />
sene Rohstoffpartnerschaft mit Kasachstan. In diesen Partnerschaften<br />
sind die gut funktionierende Bergverwaltung,<br />
eine exzellente Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, die<br />
leistungsfähige mittelständische Rohstoffwirtschaft sowie<br />
die Kapazitäten in der anwendungsorientierten Forschung<br />
unsere sächsischen Trümpfe. Gerade diese vernetzten<br />
Kompetenzen sind in vielen rohstoffreichen Schwellen- und<br />
Entwicklungsländern von zentraler Bedeutung für die Nachhaltigkeit<br />
ihrer Entwicklung.<br />
WJ: Mit welchen Projekten will das GKZ künftig auf<br />
die Energie- und Rohstoffpolitik Einfluss nehmen?<br />
M. Goedecke: Ich erwähnte die Aktivitäten im Rahmen<br />
der Rohstoffpartnerschaften Mongolei und Kasachstan. Das<br />
GKZ will sich aber auch noch stärker in die Lösung der Rohstoffprobleme<br />
in anderen Ländern und Kontinenten einbringen,<br />
einschließlich Europas. Bei der Realisierung des<br />
Punktes 2 der europäischen Rohstoffstrategie – optimale<br />
Nutzung der einheimischen Rohstoffe – können unserer<br />
Meinung nach Sachsen und das GKZ erhebliche Beiträge<br />
durch Unternehmen und Wissenschaft leisten. International<br />
sehen wir unsere Herausforderungen vor allem in Beiträgen<br />
zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Kleinbergbau.<br />
Dort sind sehr komplexe Aufgaben zu lösen, die auch<br />
neue Partnerschaften zum Beispiel mit der Entwicklungshilfe<br />
erfordern. In der IHK Chemnitz, einem aktiven Mitglied<br />
des GKZ, arbeitet deshalb seit 1. Oktober 2011 ein so<br />
genannter EZ-Scout, der genau diese neuen Partnerschaf-<br />
Montanregion<br />
ten im In- und Ausland knüpfen helfen soll. Seine langjährigen<br />
Erfahrungen z. B. in Afrika und auf dem Balkan haben<br />
bereits jetzt neue Projektideen erbracht. Natürlich sind wir<br />
aktuell auch intensiv in der Vorbereitung der neuen EU-<br />
Förder periode 2014 – 2<strong>02</strong>0 im Freistaat engagiert, um die<br />
Interessen der Rohstoffwirtschaft und –forschung, ihrer<br />
Bedeutung angemessen, einzubringen und zu sichern.<br />
WJ: Ist das auch ein Thema des 7. Sächsischen Rohstofftages<br />
am 14. März in Freiberg?<br />
M. Goedecke: Auf alle Fälle. Unter dem Motto „Megatrend<br />
nachhaltige Rohstoffversorgung“ werden Fachleute<br />
aus dem In- und Ausland nationale und internationale Herausforderungen<br />
analysieren sowie sächsische Lösungen<br />
präsentiert bekommen. Diese reichen von unseren Angeboten<br />
im Erdöl/Erdgas-Bereich, den Erfahrungen aus der<br />
hoch komplexen Wismutsanierung bis zu unseren neuen<br />
Aktivitäten bei der Gewinnung von Metallen und Sparten<br />
aus sächsischen Primär-und Sekundärvorkommen. Damit<br />
sollen das Rohstoffthema und seine Relevanz für Sachsen<br />
stärker in die Öffentlichkeit getragen werden. Die Breite<br />
und Kompetenz der Beiträge und Referenten stimmt mich<br />
dabei positiv. Ich freue mich besonders, dass wir aus berufenem<br />
Munde, der mongolische Botschafter in der Bundesrepublik<br />
hat sein Kommen zugesagt, über die Erwartungen<br />
unserer mongolischen Freunde an die neue Rohstoffpartnerschaft<br />
informiert werden.<br />
Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Februar <strong>2012</strong><br />
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