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Ausgabe 02/2012 - Wirtschaftsjournal

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Kasse oder privat?<br />

Warum gesetzlich einfach besser ist.<br />

EXPERTEN<br />

TIPP<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Jakob,<br />

Referent für<br />

Gesundheitswesen/<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der schnellste Weg zur<br />

TK in Sachsen:<br />

www.tk.de/lv-sachsen<br />

Ihr TK-ServiceTeam:<br />

Telefon: 0800 2858585<br />

(24 Stunden täglich an<br />

365 Tagen im Jahr –<br />

bundesweit gebührenfrei).<br />

wirtschaftsjournal.de/id12<strong>02</strong>5901<br />

Der Praxisalltag in Deutschland sieht in der Regel so aus:<br />

Wer krank ist, geht zum Arzt seines Vertrauens, legt seine<br />

Krankenversicherungskarte vor und erhält die medizinische<br />

Behandlung, die er benötigt. Zumindest gilt dies für rund<br />

70 Millionen Kunden der gesetzlichen Krankenkassen wie<br />

zum Beispiel der Techniker Krankenkasse (TK). Abgesehen<br />

von gesetzlichen Zuzahlungen kommen auf die Versicherten<br />

im Allgemeinen keine weiteren Kosten zu. Statt sich mit<br />

Geldfragen auseinandersetzen zu müssen, können sie sich<br />

voll und ganz auf ihre Genesung konzentrieren. Privatpatienten<br />

müssen hingegen die Arztrechnung zunächst selbst<br />

begleichen und anschließend bei ihrem Privatversicherer<br />

einreichen. Die Assekuranz erstattet später den Rechnungsbetrag<br />

– ganz oder auch nur anteilig, je nach individueller<br />

Vereinbarung. Knapp fünf Millionen gesetzlich<br />

Versicherte könnten jederzeit in die private Krankenversicherung<br />

wechseln, lassen es aber aus guten Gründen.<br />

Abschreckend wirken nicht nur Gesundheitsprüfungen und<br />

Risikozuschläge für Vorerkrankungen sowie die Schwierigkeit<br />

einer Rückkehr ins System der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV). Gesetzlich Versicherte schätzen auch<br />

die beitragsfreie Familienversicherung. Ungefähr 20 Millionen<br />

Menschen sind in der GKV familienversichert – und<br />

das kostenfrei. Das gibt es in der privaten Krankenversicherung<br />

(PKV) nicht. Wer für seine Familie zusätzlich beim<br />

Privatversicherer Verträge abschließen muss, kommt auch<br />

mit gutem Einkommen schnell an seine finanzielle Schmerz-<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

grenze. Gutverdiener können in die PKV wechseln. Aber ist<br />

das auch sinnvoll? Anfangs beschert die PKV dem Versicherten<br />

vielleicht einige Annehmlichkeiten und unter Umständen<br />

auch niedrigere Beiträge. Auf lange Sicht können diese<br />

Vorteile aber teuer erkauft sein. Versicherungsexperten<br />

schätzen, dass jemand, der mit Mitte Dreißig in eine private<br />

Krankenvollversicherung einsteigt, als Rentner ungefähr<br />

das Dreifache seiner ursprünglichen Prämien zahlen muss.<br />

Einmal privat – immer privat<br />

Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung<br />

ist nur möglich, wenn Privatversicherte als Arbeitnehmer<br />

mit ihren Einkünften wieder dauerhaft unter der Versicherungspflichtgrenze<br />

liegen. Rückkehrer müssen nachweisen,<br />

dass ihr Einkommen mindestens ein Jahr lang unter dieser<br />

Grenze gelegen hat. Und ab dem Alter von 55 Jahren sieht<br />

das Sozialgesetzbuch in der Regel überhaupt keine Rückkehr<br />

mehr in die GKV vor. Wer Wert auf einen individuellen<br />

Krankenversicherungsschutz legt, muss nicht in die PKV<br />

wechseln. Versicherte, die mehr Leis tungen zum Beispiel für<br />

Brille und Zahnersatz, alternative Heilmethoden oder Heilpraktiker-Behandlungen<br />

wünschen, sind besser mit einem<br />

Wahltarif oder einer Zusatzkrankenversicherung als Ergänzung<br />

zur gesetzlichen Leistung bedient. Informationen zu<br />

den Wahltarifen der TK und zum Thema "Zusatzkrankenversicherungen"<br />

findet man unter www.tk.de in der Rubrik<br />

"Versicherung & Tarife".<br />

Mehr Leistungen in der GKV<br />

In einigen Bereichen leisten die gesetzlichen Kranken kassen<br />

ohnehin deutlich mehr. Beispielsweise in der ambulanten<br />

Psychotherapie. Je nach Tarif übernehmen die Privatversicherer<br />

nur eine begrenzte Anzahl von 20 bis 50 Sitzungen<br />

im Jahr. Gesetzlich Krankenversicherte erhalten je nach<br />

Therapieverfahren bis zu 300 Sitzungen pro Behandlung.<br />

GKV-Leistungen wie Mutterschaftsgeld, Kinderkrankengeld,<br />

häusliche Krankenpflege oder Hospizleistungen sind in den<br />

PKV-Tarifen nicht enthalten. Außerdem können Kunden in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung bereits mit Beginn<br />

ihrer Mitgliedschaft Leis tungen in Anspruch nehmen. In der<br />

PKV dagegen besteht in der Regel eine allgemeine Wartezeit<br />

von drei Monaten.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Februar <strong>2012</strong><br />

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