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Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, Immobilienkrise, Finanzkrise, Kreditkartenkrise - mit dem Schuldenberg der US-Verbraucher könnte der deutsche B<strong>und</strong>eshaushalt die nächsten sechs Jahre bezahlt werden. Neue Studien besagen, dass weltweit mehr als 20 Millionen Arbeitsplätze <strong>von</strong> der aktuellen Krise betroffen sein werden. In Deutschland werden Stimmen laut zum Thema Vertrauensverlust, Angst vor Rezession. Laut Umfrage der Fachzeitschrift TextilWirtschaft spüren schon 53% der Modehändler die ersten Auswirkungen. Die konjunkturelle Abkühlung wird sich nach Aussagen der Wirtschaftsweisen auch auf diese Branche auswirken. Eine Studie <strong>von</strong> Accenture besagt, dass jeder dritte Deutsche weniger Geld für Markenkleidung ausgeben will. In den 20er-Jahren erfand der US-Ökonom George Taylor die „Hemline Index“-Theorie, die aussagt, dass Frauenröcke kürzer werden, wenn die Wirtschaft blüht. Im Winter 2008 wird die Rocksaumlänge ganz sicher länger – nach Taylor als Ausdruck der wirtschaftlichen Lage. Japanische Wissenschaftler erkennen einen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftslage <strong>und</strong> den Frisurentrends. Laut „Hairstyle Index“ tendieren Frauen in schlechten Zeiten dazu, ihre Haare kurz zu tragen, während bei wirtschaftlichem Aufschwung lange Haare bevorzugt werden. Damit kennen wir dann auch schon die Frisurenmode der kommenden Monate. Was bedeutet es für die textile Kette, wenn die Umsätze in der Bekleidungsindustrie sinken, auf Konsum verzichtet wird? ´Wir stehen vor einer Nebelwand´ ist die Wahrnehmung vieler Unternehmen. Wie wir durch die sich für unsere Branche abzeichnende Krise durchkommen <strong>und</strong> wie lange das dauert, bleibt so unklar, wie die nasskalten Tage im November. Wer im Nebel den Weg sucht, sollte seinen Begleitern die Hände reichen. Gerade für die finanzierungsintensive Bekleidungsindustrie <strong>und</strong> deren Vorstufen benötigen wir jetzt Kreditgeber, die noch sorgfältiger <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechter prüfen. Um frische Liquidität zu bekommen werden die Unternehmer wohl mehr denn je Transparenz zeigen, ihre Banker voll informieren <strong>und</strong> ihr Eigenkapital weiter stärken müssen. Und auch die Arbeitnehmer werden ihren Beitrag leisten müssen. Aktuelle Lohnforderungen <strong>von</strong> 8% sind keine Lösungsansätze für eine sichere Zukunft. Dies gilt auch für die Erbschaftssteuerpläne, die gerade verhandelt werden – schwächen sie doch gerade die Familienunternehmen, welche wir als Jobmaschine so sehr brauchen. Wenn diese Krise bisher eines gezeigt hat, dann doch nur, dass abgestimmtes, gemeinsames Handeln das notwendige Vertrauen <strong>und</strong> Planungssicherheit schaffen. Dieser Verantwortung haben Banker, Bosse, Mitarbeiter <strong>und</strong> Wirtschaftspolitiker gerecht zu werden. Für ein monatlich erscheinendes Medium wie die ftt ist es nicht gerade einfach, auf tagesaktuelle Ereignisse einzugehen. <strong>Der</strong>zeit sind Umsatzeinbrüche im Textilmaschinenbau zu verzeichnen (s. Seite 51). In den nächsten Tagen starten wir eine Umfrage zur aktuellen Krisensituation <strong>und</strong> den Auswirkungen in der textilen Vorstufe. Die Auswertung finden Sie in Kürze auf ftt-online.net. Gerade in unsicheren Zeiten ist Information das A <strong>und</strong> O. Deshalb informieren wir Sie in dieser Ausgabe über Neuigkeiten der Branche <strong>und</strong> die Themenschwerpunkte China, Maschinenbau, IT/CAD/CAM <strong>und</strong> Beratungsunternehmen, die Ihnen helfen möchten über den eigenen Tellerrand zu schauen. Die besten Grüße aus der ftt Redaktion Viola Konrad Redaktionsleitung ftt forward textile technologies November 2008 Editorial 03