Der Textilveredler und Produzent von Trägergeweben und - WTFE

Abendstimmung in Changchun; Foto: Reinhard Buß
Einer Legende nach
geht die Entstehung
der Seide auf die Frau
des Kaisers Huang-
Di, Se-ling-schi, um
3.000 v.Chr., zurück.
Sie entdeckte die Raupen in ihrem
Garten. Auch der Vertrieb in die
Welt ist keine neue Idee. Etwa um
100 v.Chr. wurde die Seidenstraße
bis in den Westen geführt, bis dahin
war sie ein Geflecht aus Karawanenstraßen,
auf dem Seide in die
Regionen Asiens, den mittleren und
nahen Osten transportiert wurde.
Ein Kilo Seidenstoff aus China wurde
einst in Gold aufgewogen und
es verdienten nicht nur die Produzenten
der edlen Stoffen, sondern
auch viele Zwischenhändler entlang
der Seidenstraße. Ganze Kulturen
prosperierten in den oft unwirtlichen
Gebieten, durch die die Seidenstraße
führte. Doch China, das ist nicht
forward textile technologies November 2008
nur Seide, das sind 1,3 Milliarden
Menschen mit einer Schrift, wobei
99% der Bevölkerung des Lesens
und Schreibens mächtig sind, aber
mit einer Vielzahl unterschiedlichster
Dialekte. Einige davon sind
so unterschiedlich, dass sich ihre
Nutzer gegenseitig nicht verstehen.
Allerdings wurde 1955 das sogenannte
Mandarin, Putonghua, zur
Amtssprache bestimmt.
Die chinesische Währung heißt
Renminbi, RMB, übersetzt „Volkswährung“.
Der RMB ist in geringen
Schwankungsbreiten an den Dollar
gebunden und ist teilkonvertibel,
wobei die volle Konvertibilität ein
Langfristziel der chinesischen Regierung
ist. Die Zentralbank ist die
„People’s Bank of China“, Chinas
Leitindex ist der Hang Seng.
China gilt als die Werkbank der
Welt, hat sich aber dank des stetigen
starken Wirtschaftswachstums
auch zu einem der interessantesten
China 25
Wer kam vor 5.000 Jahren auf die Idee, eine verpuppte Raupe auszuwickeln und daraus einen Faden
und ein Gewebe zu fertigen? Einer der edelsten Stoffe, die Seide, wird seither so produziert und
ist auch heute noch hoch geschätzt. China ist inzwischen der größte Textillieferant Deutschlands,
heute allerdings mit günstig produzierten Textilien. Jedes dritte in Deutschland verkaufte
Kleidungsstück stammt aus China. Dabei kann das Land der Mitte auf eine Jahrtausende alte
Textiltradition zurückblicken. Wer an China denkt, denkt auch an Seide – und an die Seidenstraße.
Bild links: Aus dem alten China - das Kaisergrab
in Shenyang; Foto: Reinhard Buß
Absatzmärkte entwickelt. Doch das
Finanzsystem und auch die Investitionsfreiheit
in China sind nach wie
vor staatlich kontrolliert. Dennoch
nehmen Direktinvestitionen aus
dem Ausland zu. In 2006 lagen sie
bei 475 Mio USD, für 2007 werden
sie auf 598 geschätzt und für 2008
660 Mio USD prognostiziert.
Offiziell nennt die Volksrepublik
China ihr Wirtschaftssystem eine
„Sozialistische Marktwirtschaft“.
Tatsächlich handelt es sich um eine
Kombination von Plan- und Marktwirtschaft,
bei der die Privatwirtschaft
eine immer stärkere Bedeutung
gewinnt.
Die Wirtschaft ist nach dem „Index
of Economic Freedom“ der Heritage
Foundation zu 52,8% frei, im Länderranking
steht sie auf Platz 126
von 157. Zum Vergleich – Deutschland
liegt auf Platz 23 mit 71,2%,
auf Platz 1 liegt Hongkong, auf Platz
157 Nordkorea.