www.extra-funds.deMarkt im FokusDer Boom am Bosporuswird sich fortsetzenMehrere Fakten deuten darauf hin, dass die Wirtschaft in der Türkei auch künftig dynamisch wachsen wird. Dieguten Konjunkturaussichten sind in <strong>den</strong> Kursen türkischer Aktien derzeit allerdings nicht ausreichend eingepreist –dies spricht für <strong>den</strong> Kauf eines Türkei-ETFs.Mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktsum 8,9 Prozent hat die Türkei im vergangenenJahr alle anderen europäischenNationen in puncto Wirtschaftswachstumübertrumpft. Auch 2011 wird das Land amBosporus auf Erfolgskurs bleiben: Die Expertender Weltbank prognostizieren einBIP-Wachstum von mehr als fünf Prozent.Erfreulicherweise steht der Aufschwungauf einem soli<strong>den</strong> Fundament. Schließlichlaufen in der Türkei die Geschäfte in vielenBranchen hervorragend. Zudem überzeugtdas Land mit einem hervorragen<strong>den</strong> Investitionsklimaund einer Bevölkerung, derenDurchschnittsalter lediglich bei 29 Jahrenliegt. Positiv zu werten ist zudem die konsumfreudigeMittelschicht, die als Motor derBinnenkonjunktur der Türkei fungiert.Geringe Staatsschul<strong>den</strong>und eine akzeptable InflationHäufig loben Analysten auch die haushaltspolitischeDisziplin der türkischen Regierung,dank derer die Staatsschul<strong>den</strong> desLandes seit 2001 deutlich verringert wer<strong>den</strong>konnten. Gemäß <strong>den</strong> Informationendes Internationalen Währungsfonds betrugdie Brutto-Staatsverschuldung der Türkeiim zurückliegen<strong>den</strong> Jahr nur noch knapp42 Prozent. Von großer Bedeutung ist desWeiteren, dass die Inflation im März diesesJahres mit vier Prozent <strong>den</strong>niedrigsten Stand seit 41 Jahrenerreicht hat. Vor diesem Hintergrundüberrascht es nicht, dassMinisterpräsi<strong>den</strong>t Recep TayyipErdoğan optimistisch ist bezüglichder weiteren Entwicklung dertürkischen Wirtschaft. Er <strong>geht</strong> übrigensdavon aus, dass die Türkeikünftig von ihrer vorteilhaftengeostrategischen Lage profitierenwird. Mit dieser Einschätzungdürfte er richtig liegen, <strong>den</strong>n dasLand ist quasi eine Brücke zwischenEuropa und Asien.20 türkische Blue Chipsin einem IndexIn <strong>den</strong> zurückliegen<strong>den</strong> zwei Jahren ist dertürkische Leit<strong>index</strong> ISE National 30 um 73Prozent gestiegen. Trotz dieser respektablenPerformance sind die in diesem Indexgelisteten Titel mit einem durchschnittlichen2011er-KGV von elf attraktiv bewertet.Deshalb sollten sich Anleger einenTürkei-ETF ins Depot packen. Kaufenswertist beispielsweise der RBS Market AccessDow Jones Turkey Titans 20 Index Fund(WKN: A0MSJG). Der Index, <strong>den</strong> dieserETF abbildet, setzt sich aus <strong>den</strong> Aktien der20 türkischen Unternehmen mit der höchstenMarktkapitalisierung zusammen. DieGewichtung eines Anteilscheines in demKursbarometer darf maximal zehn Prozentbetragen. Unabhängig davon ist derFinanzsektor im Dow Jones Turkey Titans20 Index mit einem Anteil von 50 Prozentziemlich hoch gewichtet. Zurückzuführenist dies darauf, dass auch der ISE National30 sehr finanzlastig ist. Erwähnenswert istin diesem Zusammenhang, dass Aktien vontürkischen Banken risikoarme Investmentssind. Denn die Finanzinstitute in der Türkeipunkten mit hohen Eigenkapitalquoten undstattlichen Liquiditätsreserven.ETFs auf <strong>den</strong> türkischen Aktienmarkt im ÜberblickIndex KAG WKN VVG Kurs SpreadVolumenin Mio.EuroDASSwap2-JahresPerformanceDow Jones Turkey Titans 20 RBS A0MSJG 0,60% 144,00 € 0,59 % 7,0 TH Ja + 71,16 %Dow Jones Turkey Titans 20 Lyxor LYX0AK 0,65 % 45,24 € 0,33 % 185,6 AS Ja + 68,21 %MSCI Turkey iShares A0LGQN 0,74% 25,26 € 0,40 % 74,62 AS Ja + 74,86 %Quelle: www.extra-funds.de, Stand: 16.06.201120 Juli 2011
KommentarSetzen Sie auf das neue China!www.extra-funds.deHermann KutzerWirtschaftsjournalist, TV-KommentatorHermann Kutzer kommentiert für das <strong>EXtra</strong>-<strong>Magazin</strong> Entwicklungender Finanzmärkte in Deutschland.Muss China etwa auch das überschuldeteEuropa retten? Ein Großgläubiger Amerikasist es schon. Und die cleveren Chinesenhaben früh begonnen, sich in Afrika– dem Markt von übermorgen – wie keinanderer einzukaufen. Für Sie als Anleger istaber weitaus interessanter, was sich wirtschaftspolitischund in der Wirtschaft selbsttut. Das ist selbst mit Worten wie „spektakulär“oder „atemberaubend“ nur unzulänglichbeschrieben. Denn es <strong>geht</strong> um eine neueDimension, um Größenverhältnisse, diewir gar nicht kennen (können). Deshalbbekräftige ich heute meine schon ältereEmpfehlung an mittel- bis längerfristig orientierteAnleger, neben deutschen Wertenchinesische Aktien in <strong>den</strong> Depots überzugewichten.Lassen Sie sich, liebe Anlegerinnenund Anleger, von <strong>den</strong> chronischenSchwarzsehern nicht abschrecken! Es gibtgewiss Teilprobleme auf dem Immobilienmarkt.Auch Inflationsentwicklung undGeldpolitik sollten genau beobachtet wer<strong>den</strong>.Nur müssen chinesische Zahlen auchin einen chinesischen Rahmen gestelltwer<strong>den</strong>. Das heißt zum Beispiel, eine Gel<strong>den</strong>twertungum 5 % herum verliert ihrenSchrecken angesichts der sehr viel stärkersteigen<strong>den</strong> Einkommen in einer Volkswirtschaft,deren Leistung pro Jahr in der Größenordnungum 10 % herum wächst.Die renommierte Investmentgruppe Fidelity,die auf die längste Erfahrung als Fondsgesellschaftin Asien und in China bauenkann, hat dieser Tage auf einer Roadshowüberzeugend deutlich gemacht, warum essich l<strong>ohne</strong>n wird, nicht nur auf das weiterwachsende China, sondern vor allem aufdessen Wandel zu einem Konsumriesenzu setzen (neuer Fonds „Fidelity ChinaConsumer Fund“ soeben aufgelegt). EinMeilenstein stellt der neue, erst kürzlich inKraft getretene Fünfjahresplan dar, durch<strong>den</strong> sich China mit seinen gut 1,3 Milliar<strong>den</strong>Menschen vom Exportweltmeister zu einemflorieren<strong>den</strong> Binnenmarkt weiterentwickelnsoll – mit wahrhaft gigantischen Dimensionen.Es gehört nicht viel Fantasie dazu, <strong>den</strong>entsprechen<strong>den</strong> Statistiken und Planzahlenzu folgen, wenn man nicht an der Durchsetzungskraftder Politik zweifelt. Es gibt dabeidrei Felder, die sich abgrenzen lassen: sozialeEntwicklung, starker Binnenmarkt undgrüne Wirtschaftsordnung. Dafür sollenmehr als 600 Mrd. Dollar investiert wer<strong>den</strong>.Chinas Aktien haben seit 2000 eine steileAufwärtsentwicklung erlebt, aber auchempfindliche Rückschläge nach dem Ausbruchder Finanzkrise. Während der Durchschnitt(gemessen am MSCI China Index)noch weit vom bisherigen Hoch entfernt ist,sind die Konsumwerte inzwischen bereitsnach oben ausgebrochen: ChinesischeKonsumwerte erzielten in <strong>den</strong> vergangenenzehn Jahren ein Kursplus von 368 %– das sind durchschnittlich plus16,7 % proJahr. Für Stockpicker ist China naturgemäßein schwieriges Terrain. Besonders zu beachtensind jetzt führende Markenartiklerim Konsumgüterbereich. Mein generellerRat: Informieren Sie sich intensiv über Chinaund seinen Wandel zu einem Konsumgiganten!„Nirgends wächst der Reichtum sostark wie in Asien“, titelte das Handelsblattkürzlich im Finanzteil. Und eine soeben veröffentlichteglobale Studie stellt das rasantsteigende private Vermögen von China undIndien heraus. Überhaupt: Parallel zu <strong>den</strong>genannten Informationsveranstaltungenvon Fidelity hatte ich keine Probleme, in derführen<strong>den</strong> deutschen Wirtschaftspressetäglich einen Beitrag zu entdecken, der ausunterschiedlichsten Blickwinkeln und durchnamhafte Autoren die kommende chinesischeErfolgsstory beschreibt.Herzlichst, IhrHermann KutzerVita Hermann KutzerHermann Kutzer gehört zu <strong>den</strong> ältesten journalistischen „Börsenhasen“ in Deutschland: Seit mehr als 40 Jahren beobachtet er die internationalenFinanzmärkte. Davon war er gut drei Jahrzehnte lang für die Verlagsgruppe Handelsblatt tätig. Seit 2007 bietet der Routinier seineErfahrung freiberuflich an: Kolumnen, TV-Kommentare, Vorträge, Moderationen und Kommunikationsberatung. Zudem ist Hermann KutzerChefredakteur des B2B-Finanzmagazins ‚asset avenue’.Juli 2011 21Besuchen Sie auch sein Webportal unter www.hermannkutzer.de.