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2002 - Victoria Versicherung AG

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L<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

Die <strong>Versicherung</strong>swirtschaft und die betriebliche Altersversorgung<br />

im Jahr <strong>2002</strong><br />

Rentenreform stärkt die betriebliche Altersversorgung. Pensionskasse profitiert besonders von<br />

den neuen Fördermöglichkeiten.<br />

Schwierige Wirtschaftslage<br />

Die gesamtwirtschaftliche Lage war <strong>2002</strong><br />

stark getrübt. Das Wachstum des realen<br />

Bruttoinlandsprodukts in Deutschland fiel<br />

mit 0,3% noch spärlicher aus als im Vorjahr<br />

(0,6%), obwohl damals die Terroranschläge<br />

vom 11. September 2001 die Wirtschaft<br />

stark in Mitleidenschaft gezogen hatten.<br />

Damit war Deutschland <strong>2002</strong> Schlusslicht<br />

im Euro-Raum, dessen reales Bruttoinlandsprodukt<br />

immerhin um 0,8% zulegte.<br />

An den Aktienmärkten kam es weltweit zu<br />

dramatischen Einbrüchen. Der Deutsche<br />

Aktienindex (DAX) verlor 44% seines Wertes,<br />

der Index für Standardwerte im Euro-<br />

Währungsraum (Euro Stoxx 50) büßte 37%<br />

ein.<br />

Auch die Binnennachfrage in Deutschland<br />

enttäuschte. Die verfügbaren Einkommen<br />

der privaten Haushalte stiegen zwar (nominal)<br />

leicht um 1,0%, doch inflationsbereinigt<br />

(real) sind sie zurückgegangen. Auch<br />

der private Verbrauch ist so real um 0,5%<br />

geschrumpft. Diese Schwäche hängt eng<br />

mit dem größeren Arbeitsplatzrisiko und<br />

den Vermögensverlusten an den Aktienmärkten<br />

zusammen. Die Sparquote betrug –<br />

wie nun schon seit Jahren – rund 10%.<br />

Verfügbare Einkommen, privater Verbrauch<br />

und Sparquote sind Indikatoren, die die <strong>Versicherung</strong>swirtschaft<br />

wegen der Bedeutung<br />

für ihr Geschäft besonders aufmerksam<br />

verfolgt.<br />

Auch auf dem Arbeitsmarkt verschärfte sich<br />

die Situation: Im Jahresdurchschnitt waren<br />

mehr als 4 Millionen Menschen in Deutschland<br />

arbeitslos; im Vorjahr war diese Marke<br />

noch nicht überschritten worden. Die Arbeitslosenquote<br />

stieg von 9,4% auf 9,8%.<br />

Dagegen sank die Preissteigerungsrate auf<br />

1,3%, gegenüber 2,5% im Jahr 2001. Ein<br />

wesentlicher Grund für diese Entwicklung<br />

lag im schwachen Konsum.<br />

Rentenreform in Kraft getreten<br />

Die 2001 verabschiedete Rentenreform, die<br />

in wesentlichen Teilen zum 1.Januar <strong>2002</strong><br />

in Kraft trat, hat die Neuausrichtung des<br />

deutschen Alterssicherungssystems eingeleitet.<br />

Ihre Kernelemente sind: allmähliche<br />

Absenkung des Niveaus der umlagefinanzierten<br />

gesetzlichen Rente, Förderung privater<br />

und betrieblicher Altersversorgung<br />

sowie langfristige Stabilisierung des<br />

Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

auf einem Niveau unter 22%. Im<br />

»Drei-Säulen-System« der Altersversorgung<br />

bekommen die kapitalbildende betriebliche<br />

und private Vorsorge als zweite und dritte<br />

Säule neben der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

mehr Gewicht. Der einzelne Bürger<br />

muss künftig noch mehr Verantwortung für<br />

seine Vorsorge übernehmen.<br />

Schub für betriebliche Altersversorgung<br />

durch Rentenreform<br />

Von der Rentenreform profitiert seit Anfang<br />

<strong>2002</strong> insbesondere die betriebliche Altersversorgung.<br />

Neue steuer- und sozialversicherungsrechtliche<br />

Förderungen sowie<br />

geänderte arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen<br />

eröffnen erfreuliche Perspektiven<br />

für die private <strong>Versicherung</strong>swirtschaft.<br />

Durch die Rentenreform hat vom 1. Januar<br />

<strong>2002</strong> an jeder Arbeitnehmer das Recht,<br />

Teile seines Monatsgehalts, des Weihnachts-<br />

und/oder Urlaubsgeldes im Jahr<br />

des Einkommens steuerfrei in den Aufbau<br />

seiner betrieblichen Altersversorgung zu<br />

investieren (Anspruch auf Entgeltumwandlung<br />

mit nachgelagerter Besteuerung).<br />

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