75 Jahre St. Antonius-Kirche 1936 - Pastoralverbund Schwerte

75. Jahre St.Antonius 2o11
Darum überrascht es nicht, wenn sich heute sogar Städteplaner Gedanken darüber machen, was
es für ein Stadtbild bedeutet, wenn immer mehr Gotteshäuser daraus zu verschwinden drohen.
Ähnliches gilt, wenn sich z.B. in den neuen Bundesländern Menschen für den Erhalt der Kirche
(zunächst des Gebäudes) im Ort einsetzen, auch wenn sie selbst keiner Glaubensgemeinschaft
angehören. Denn ohne Kirche (im doppelten Sinn des Wortes) fehlt etwas!
Was da fehlt, das umschrieb einmal ein niederländischer Theologe. Die Kirche sei u.a. unverzichtbar
und einzigartig, weil es einen Ort geben muss,
- an dem eine sich selbst genügende Kultur aus ihren Scheinproblemen und dem Scheuklappendenken
herausgehoben wird und auf die Weite des Reiches Gottes ausgerichtet
wird;
- an dem Stellvertretung bzw. Solidarität möglich ist, weil hier den Leidenden und Sprachlosen
in Gebeten und Liedern eine Stimme geliehen wird;
- an dem Widerspruch erhoben wird gegen Mächte, die uns immer wieder in Beschlag nehmen
(Ausbeutung, Verdummung, Entpersönlichung…)
- an dem Gott öffentlich zu Wort kommt und wo in all den Schwankungen und Wechselhaftigkeiten
etwas Bleibendes und Beständiges aufscheint;
- wo das Reich Gottes eine Postadresse hat und wo Menschen sich auf Gott hin ansprechen
lassen können.
Wir wissen nicht, wie die Kirche in der Zukunft aussieht. Beim Propheten Sacharja (Sach 8,23) gibt
es eine Verheißung, wo er sagt, dass eines Tages Fremde die Gläubigen am Mantel festhalten mit
den Worten: „Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Gott ist mit euch.“
Dass wir als Einzelne und miteinander dieser Verheißung näher kommen,
das wünscht Ihnen zum Geburtstag Ihrer Kirche St. Antonius
Ihr
Peter Iwan, Pfr.
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