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75 Jahre St. Antonius-Kirche 1936 - Pastoralverbund Schwerte

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<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>-<strong>Kirche</strong><br />

<strong>1936</strong> - 2011<br />

Festheft<br />

Chronik<br />

Gemeindebrief<br />

Katholische<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

<strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

<strong>Schwerte</strong>-Geisecke


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Inhaltsübersicht<br />

Seite Inhalt Seite Inhalt<br />

Teil II - Gemeindebrief<br />

1 Titelseite 42 Caritas – “Gutes tun, tut gut!”<br />

3 Inhaltsverzeichnis 45 kfd - Katholische Frauengemeinschaft<br />

4 Grußwort des Pfarrers 46 Eltern- und Kind Spielgruppen<br />

6 Grußwort des Hl. <strong>Antonius</strong> 47 Familienkreis in <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

7 Grußwort PBR und Förderwerk 49 Die Geisecker <strong>St</strong>ernsinger<br />

9 Grußwort der Gemeindereferentin 50 Küster – Dienst am Menschen<br />

52 Das Jahr in Bildern<br />

Teil I - Chronologie 59 Theologischer Gesprächskreis<br />

12 Zeittafeln der Gemeinde 61 Oktoberfest in Geisecke<br />

14 Festprogramm <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 62 Gruppen und Gremien<br />

17<br />

Gründung der Gemeinde <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong><br />

65 PBR und Förderwerk<br />

Chronik bis <strong>1936</strong> 67 Pilgerreise Baltikum<br />

35 Chronik Geiseckes <strong>1936</strong> - 2010 68 Messdiener<br />

71 Wallfahrt 2010<br />

73 Förderwerk<br />

<strong>75</strong> Adressen u. Telefonnummern<br />

76 Termine Weihnachten<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Katholischer Pfarrbezirk <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> <strong>Schwerte</strong> - Geisecke.<br />

Verantwortlich für die redaktionelle Bearbeitung ist der PBR / <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> -<br />

Geisecke, für den Inhalt der jeweilige Verfasser.<br />

Redaktionsteam: Elsbeth Bihler /Eva-Maria Becker /Christoph Babilon /<br />

Dr. Annette Ernst-Fabian /Angelika Grimm-<strong>St</strong>örmer /Herbert Schmitt /<br />

Harald Tomio /Jonny Paffen /Christa Thurau /Evmarie Tomio<br />

Besonderer Dank gilt Herrn Horst Eichmann, der einen großen Teil der Fotos<br />

aus seinem Archiv zur Verfügung gestellt hat.<br />

Wir danken allen Firmen, die uns durch ihre Werbung unterstützt haben.<br />

3


Liebe Schwestern und Brüder in Geisecke,<br />

4<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Sie feiern den Geburtstag Ihrer <strong>Kirche</strong>, die dem Hl. <strong>Antonius</strong> geweiht ist. Wenn sie auch die kleinste<br />

der <strong>Kirche</strong>n im <strong>Pastoralverbund</strong> ist (sh. Mt 2,6), so ist sie nach der Pfarrkirche doch die älteste<br />

und besticht durch ihre Architektur und kleine Besonderheiten in ihrer Ausstattung.<br />

Unter welchen Ahnungen, Hoffnungen und Absichten mögen vor <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n die Menschen diese<br />

<strong>Kirche</strong> errichtet haben? - Wer sich die Zeit in Erinnerung ruft, der sieht die braunen Wolken, die<br />

das Land überschatteten. Dabei waren sie nur die Vorboten eines noch entsetzlicheren Unheils!<br />

Was könnte die kleine <strong>Kirche</strong> nicht alles erzählen? Welche Bitten, welche Seufzer und Klagen, wie<br />

viele Dankgebete und –lieder mögen damals bis heute in ihr erklungen sein und sie bis heute anfüllen?<br />

Seitdem hat das Leben durchgreifende<br />

Veränderungen erfahren. Sie scheinen durch<br />

manche Ereignisse in Gesellschaft und <strong>Kirche</strong><br />

eine neue Schubkraft zu bekommen. Darum<br />

fragen viele, wie denn die <strong>Kirche</strong> wohl in den<br />

nächsten Generationen aussehen wird?<br />

In jüngster Zeit gehen manche <strong>St</strong>immen viel<br />

weiter. Sie fragen, wozu Religion und <strong>Kirche</strong><br />

denn überhaupt gut seien. Oder sie fordern<br />

vor dem Hintergrund aktueller<br />

gesellschaftlicher Diskussionen, jede Religion<br />

ganz aus dem öffentlichen Leben zu<br />

verdrängen. Denn, so folgern viele, Religion<br />

sei ohnehin etwas Persönliches und deshalb<br />

etwas rein Privates.<br />

Aber eine solche Denkweise „verkürzt“ den Menschen. Denn sie nimmt nicht ernst, dass er sich<br />

nicht allein mit dem Sichtbaren in der Welt abspeisen lassen will. Sie verkennt aber auch die Kraft<br />

der Religion, indem sie Gemeinschaft stiftet, die Kultur mit prägt und Anstöße gibt.<br />

Dagegen gönnt die <strong>Kirche</strong> sich und den Menschen den Luxus, im wahrsten Sinn Frei-Räume zu<br />

öffnen und Schutzzonen zu erhalten. Die <strong>Kirche</strong>ngebäude weisen nämlich mitten in einer geschäftigen<br />

und schnelllebigen Welt auf eine andere Dimension unseres Lebens hin, letztlich auf Gott.


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Darum überrascht es nicht, wenn sich heute sogar <strong>St</strong>ädteplaner Gedanken darüber machen, was<br />

es für ein <strong>St</strong>adtbild bedeutet, wenn immer mehr Gotteshäuser daraus zu verschwinden drohen.<br />

Ähnliches gilt, wenn sich z.B. in den neuen Bundesländern Menschen für den Erhalt der <strong>Kirche</strong><br />

(zunächst des Gebäudes) im Ort einsetzen, auch wenn sie selbst keiner Glaubensgemeinschaft<br />

angehören. Denn ohne <strong>Kirche</strong> (im doppelten Sinn des Wortes) fehlt etwas!<br />

Was da fehlt, das umschrieb einmal ein niederländischer Theologe. Die <strong>Kirche</strong> sei u.a. unverzichtbar<br />

und einzigartig, weil es einen Ort geben muss,<br />

- an dem eine sich selbst genügende Kultur aus ihren Scheinproblemen und dem Scheuklappendenken<br />

herausgehoben wird und auf die Weite des Reiches Gottes ausgerichtet<br />

wird;<br />

- an dem <strong>St</strong>ellvertretung bzw. Solidarität möglich ist, weil hier den Leidenden und Sprachlosen<br />

in Gebeten und Liedern eine <strong>St</strong>imme geliehen wird;<br />

- an dem Widerspruch erhoben wird gegen Mächte, die uns immer wieder in Beschlag nehmen<br />

(Ausbeutung, Verdummung, Entpersönlichung…)<br />

- an dem Gott öffentlich zu Wort kommt und wo in all den Schwankungen und Wechselhaftigkeiten<br />

etwas Bleibendes und Beständiges aufscheint;<br />

- wo das Reich Gottes eine Postadresse hat und wo Menschen sich auf Gott hin ansprechen<br />

lassen können.<br />

Wir wissen nicht, wie die <strong>Kirche</strong> in der Zukunft aussieht. Beim Propheten Sacharja (Sach 8,23) gibt<br />

es eine Verheißung, wo er sagt, dass eines Tages Fremde die Gläubigen am Mantel festhalten mit<br />

den Worten: „Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Gott ist mit euch.“<br />

Dass wir als Einzelne und miteinander dieser Verheißung näher kommen,<br />

das wünscht Ihnen zum Geburtstag Ihrer <strong>Kirche</strong> <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

Ihr<br />

Peter Iwan, Pfr.<br />

5


Liebe Erdenbürger, vor allem aber –<br />

meine lieben Geisecker Katholiken!<br />

6<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das nenne ich himmlische Kommunikation: Kaum, dass bei uns die ersten<br />

Gebete um ein gelungenes Gemeindejubiläum zum <strong>75</strong>. Geburtstag der<br />

Katholischen <strong>Kirche</strong> in Geisecke ankamen, haben wir uns beraten. Und alle<br />

waren der Meinung, dass ich mich als Namenspatron Eurer <strong>Kirche</strong> auf jeden<br />

Fall einmischen sollte – u.a. mit diesem Grußwort für die Festschrift.<br />

Das ist mir auch persönlich ganz recht, denn – ehrlich gesagt – habe ich da<br />

noch etwas klarzustellen:<br />

• Natürlich finde ich es gut, auf der Erde bekannt und in aller Munde zu<br />

sein. Dass dies aber fast immer nur dann zutrifft, wenn einer von Euch<br />

wieder einmal etwas verloren hat, schmerzt mich doch etwas. „Der<br />

heilige <strong>Antonius</strong> wird schon helfen!“ Mit schweifendem Blick wird dieser<br />

Satz auf der Erde täglich tausendfach wiederholt, bis das Gesuchte<br />

tatsächlich wieder auftaucht – oder eben auch nicht.<br />

• Da hat die vor <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n erfolgte Namensgebung für eine kleine aber<br />

feine <strong>Kirche</strong> im idyllischen Ruhrtal für mich natürlich eine ganz andere<br />

Qualität: „Sankt <strong>Antonius</strong>!“ Da fühle ich mich mit meinem Namen viel<br />

besser aufgehoben, und deshalb bedanke ich mich bei Euch Geisecker<br />

Katholiken ganz besonders. Dies gilt umso mehr, als Ihr durch Eure Gemeindearbeit mit einem weiteren<br />

Vorurteil mir gegenüber aufräumt.<br />

In der Geschichtsschreibung über die Heiligen gelte ich als „Mundwerker“. Im Gegensatz zu den „Handwerkern“,<br />

die sozusagen täglich von Wunder zu Wunder geeilt sind, hätte ich immer nur geredet. Abgesehen<br />

davon, dass das so gar nicht stimmt. Aber die meisten dieser Kritiker sind ja zwischen 1195 und 1231 auch<br />

gar nicht dabei gewesen, haben mich als Prediger und auch nicht erlebt, was mein Reden im Franziskanerorden<br />

und bei den Menschen rund um das Mittelmeer ausgelöst hat.<br />

Für mich war immer schon klar: Auch Worte sind Werke. Das seht Ihr in Geisecke ja offensichtlich auch so.<br />

Deshalb freue ich mich immer, wenn ich z.B. von den Einladungen zu Euren Theologischen Gesprächskreisen<br />

oder davon erfahre, von welch guter Kommunikation begleitet der Adventskranz in Eurer Gemeinde die<br />

Runde macht. Und es ist gut, dass Ihr auch in den Gremien des <strong>Schwerte</strong>r <strong>Pastoralverbund</strong>es auf allen Ebenen<br />

mitredet.<br />

Dabei könnt Ihr ruhig auf eine Kraft vertrauen, auf die auch ich immer gesetzt habe: Gott in der Sprache der<br />

Menschen zu bezeugen – „zielgruppengerecht“ heißt das wohl inzwischen. Damals ging es vor allem um<br />

meine Entscheidung, nicht nur auf Latein zu predigen. Heute wird nur verstanden, wer sein Gegenüber<br />

ganzheitlich ansprechen kann, weil er viel über dessen Leben weiß und es wenigstens ansatzweise mit ihm<br />

teilt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gelungenes Jubiläumsfest und danach eine ebenso kreative Weiterarbeit<br />

– auf dass mein und der gute Name Eurer <strong>Kirche</strong> auch in den nächsten <strong>Jahre</strong>n nicht verloren gehe!<br />

Mit guten Grüßen bin ich Eurer >> <strong>Antonius</strong> von Padua<br />

Dr. Ludger Wolfgart


Leben in der Gemeinde<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Seit fünfundsiebzig <strong>Jahre</strong>n steht unsere kleine <strong>Kirche</strong> in Geisecke. Viel hat sie in diesen fünfundsiebzig<br />

<strong>Jahre</strong>n erlebt.<br />

Viele Menschen sind hier getauft worden, haben das Sakrament der ersten Hl.Kommunion empfangen,<br />

haben sich das Ja-Wort gegeben und haben zusammen mit einer großen Zahl von Priestern<br />

die Hl.Messe gefeiert oder in aller <strong>St</strong>ille gebetet.<br />

Viele Geisecker, die zur Gemeinde gehörten, leben nicht mehr. Sie sind uns voraus gegangen und<br />

leben in der Welt, auf die wir alle hoffen, und die niemand von uns kennt.<br />

Das Leben hat sich in dem Zeitraum seit <strong>1936</strong> in vielfältiger Weise verändert, die Bevölkerung des<br />

Ortes Geisecke ist durch Zuzug erheblich gewachsen. Junge Familien sind hinzugekommen und<br />

das Bild des Ortes veränderte sich. Während vor einhundert <strong>Jahre</strong>n die Landwirtschaft das Bild in<br />

unserem Ort geprägt hat, kam später der starke Einfluss der Eisenbahn mit einer deutlichen Zunahme<br />

der Bevölkerung hinzu und heute ist die Gesellschaft sehr viel bunter, vielfältiger geworden.<br />

Der „Pfarrbezirksrat“ und das „Kirchbau- und Gemeindeförderwerk <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>, Geisecke“ haben<br />

sich entschlossen, das Fest der Weihe unserer <strong>Kirche</strong> im Jahr 2011 gebührend zu feiern und ein<br />

Festheft, das eine kleine Chronik und unseren Gemeindebrief beinhaltet, heraus zu geben.<br />

Weiterhin werden Konzerte, das Gemeindefest und andere Veranstaltungen unter das Motto des<br />

Jubiläums gestellt und im Laufe des <strong>Jahre</strong>s 2011 angeboten.<br />

Wofür stehen denn die Gremien unserer Gemeinde und was sind ihre Ziele. Brauchen wir überhaupt<br />

die Gemeinde?<br />

Erst das Fehlen der Einrichtungen der Gemeinde macht deutlich, was dort geleistet wird. <strong>St</strong>ellen<br />

Sie sich vor, was in unserem kleinen Geisecke fehlen würde:<br />

Eltern- und Kindspielgruppen, ein Platz für junge Menschen (Cafe Chaos), Betreuung älterer<br />

Menschen, Räume für gesellschaftliche Veranstaltungen, Möglichkeiten zu Tanz und Gymnastik<br />

und nicht zuletzt die <strong>Kirche</strong> als der Raum zur Ruhe, zum Gebet, zur Besinnung und zur<br />

Feier der Heiligen Messe.<br />

Wollen Sie das, wollen wir das? Durch Ihre aktive Teilnahme und Mitwirkung an den vielfältigen<br />

Angeboten tragen Sie zum Erhalt dieses geistigen Zentrums bei.<br />

Wir wünschen Ihnen beim Blättern in „Ihrem“ Festheft viel Freude und laden Sie herzlich ein, weiterhin,<br />

wieder oder auch ganz neu den Weg in Ihre kleine <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>kirche kurz vor der Ruhr zu<br />

suchen.<br />

Also: Seien Sie dabei !<br />

Ihre Harald Tomio / Förderwerk und Herbert Schmitt / Pfarrbezirksrat<br />

7


8<br />

Ihr Bauvorhaben . . .<br />

Unsere Leistungen<br />

Schlüsselfertige Neubauten<br />

Rohbauarbeiten<br />

Hallenbauten<br />

Sanierungs-, Umbauund<br />

Reparaturarbeiten<br />

Altengerechter<br />

Wohnungsbau<br />

Handwerkergerechte<br />

Gesamtlösungen<br />

rund um das Haus<br />

Ingenieurmäßige Erstellung<br />

eines Energiepasses<br />

. . . unsere Aufgabe!<br />

Bauunternehmung Westermann GmbH & Co. KG<br />

Ernst-Gremmler-<strong>St</strong>r. 9 / 58239 <strong>Schwerte</strong> / �02304 - 70135


Gremien in der Gemeinde<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Seit dem zweiten vatikanischen Konzil gibt es Gremien in unseren katholischen <strong>Kirche</strong>ngemeinden,<br />

die alle vier <strong>Jahre</strong> gewählt werden:<br />

Der Pfarrgemeinderat und der <strong>Kirche</strong>nvorstand. Auch die Gremien waren im Laufe der Zeit vielen<br />

Veränderungen unterworfen.<br />

In <strong>Schwerte</strong> – wo die Zusammenarbeit der Gemeinden schon lange wichtig ist, gibt es seit Ende<br />

der siebziger <strong>Jahre</strong> den Pfarrgemeinderat und den <strong>Kirche</strong>nvorstand auf <strong>St</strong>adtebene. Damit aber<br />

die Arbeit in den einzelnen Teilgemeinden des heutigen <strong>Pastoralverbund</strong>es ortsnah und in Beziehung<br />

zu den Menschen vor Ort geschehen kann, wurden Pfarrbezirksräte gewählt, und es bildeten<br />

sich „Kirchbau- und Gemeindeförderwerke“ (KBGfW) auf Ortsebene - so auch in Geisecke.<br />

Diese gewinnen für das Gemeindeleben vor Ort heute umso mehr an Bedeutung, da es nicht mehr<br />

für jede Einzelgemeinde eigene Seelsorger und Seelsorgerinnen gibt.<br />

Im letzten Jahr wurden Gemeindemitglieder aus Geisecke für den <strong>St</strong>adtpfarrgemeinderat gewählt:<br />

Herbert Schmitt, Gerd Westermann, Gianfranco Leonetti und Angelika Grimm-<strong>St</strong>örmer. Sie bilden<br />

die Brücke zu dem übergeordneten Gremium <strong>St</strong>adtpfarrgemeinderat mit dem Auftrag, das Gemeindeleben<br />

in Geisecke lebendig zu halten. Dabei brauchen sie - und auch Harald Tomio, der<br />

Vorsitzende des Förderwerkes mit seinen Helfern und Helferinnen, - die Unterstützung aller Gemeindemitglieder,<br />

nicht nur, weil die Berufung der Laien - die der Erzbischof in der jetzigen Zeit<br />

besonders hervorhebt - bei uns schon sehr lange eine Selbstverständlichkeit ist, sondern damit es<br />

auch in Zukunft - über die ersten <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> hinaus eine katholische <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

in Geisecke gibt.<br />

Ihre Elsbeth Bihler / Gemeindereferentin<br />

9


10<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>-<strong>Kirche</strong><br />

<strong>1936</strong> - 2011<br />

Teil I - Chronologie<br />

Seite 11 bis 40<br />

11


7. JUL 1922<br />

19. NOV 1932<br />

17. MRZ 1932<br />

1934 – <strong>1936</strong><br />

29. SEP 1935<br />

23. FEB <strong>1936</strong><br />

12<br />

1967<br />

MRZ 1979<br />

1981 / 1982<br />

15. SEP 1982<br />

-<br />

19. DEZ 1982<br />

8. DEZ 1982<br />

10. SEP 1983<br />

1. APR 1984<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Zeittafel der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde<br />

Gründung eines Kirchbauvereins<br />

1. Hl. Messe im Saal der Wirtschaft<br />

Schulte -Höppe<br />

Ankauf Grundstück Flur 2, (13a<br />

85 m²), Kaufpreis 1,07RM/m².<br />

Bauarbeiten zur<br />

<strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>kirche<br />

Grundsteinlegung für die <strong>Kirche</strong><br />

Weihe der <strong>Kirche</strong><br />

Verlegung des Eingang der <strong>Kirche</strong>,<br />

Umbau des Altarraums<br />

Wahl des 1. Pfarrbezirksrats<br />

Planung der <strong>Kirche</strong>nrenovierung<br />

u. des Gemeindehaus<br />

<strong>Kirche</strong>nrenovierung (die Gottesdienste<br />

dieser Zeit fanden in der<br />

evangelischen <strong>Kirche</strong> statt)<br />

(Kosten: 412 tDM)<br />

KV: Finanzierung Gemeindehaus,<br />

(Kosten: 601 tDM)<br />

1. Spatenstich zum Bau des<br />

Gemeindehauses<br />

Richtfest Gemeindehaus<br />

Sommer 1984<br />

21. OKT 1984<br />

JUN 1986<br />

1988<br />

1. DEZ 1993<br />

2. SEP 1994<br />

1997<br />

27. APR 1999<br />

SEP 2001<br />

2002 / 2003<br />

AUG – NOV<br />

2005<br />

OKT 2010<br />

2011<br />

Gründung der „U-<strong>St</strong>ein Kolonne“<br />

Einweihung Gemeindehauses<br />

1. Wallfahrt (nur Geisecke) nach<br />

Oelinghausen<br />

Gründung Pfarrverbund <strong>Schwerte</strong><br />

Zustimmung zur Einrichtung der offenen<br />

Jugendarbeit<br />

Eröffnung Cafe Chaos<br />

mit 200 Besuchern<br />

Fertigstellung des Platzes zwischen<br />

<strong>Kirche</strong> und Gemeindehaus<br />

Neugründung des<br />

Kirchbauwerkes e.V.<br />

1. Geisecker Oktoberfest<br />

des Cafe Chaos<br />

Beschluss u. Planung <strong>Kirche</strong>nrenovierung<br />

u. neue Orgel<br />

<strong>Kirche</strong>nrenovierung u. Einbau der<br />

Orgel, 6. NOV festliche Orgelweihe<br />

nach Renovierung<br />

10. Geisecker Oktoberfest Cafe<br />

Chaos, m. SV Geisecke u. Bürgerschützen<br />

Küchenrenovierung im Gemeindehaus


13.09.1898 –<br />

30.06.1933<br />

23.07.1933 –<br />

07.05.1953<br />

17.05.1953 –<br />

30.11.1979<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Zeittafel der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde<br />

Pfarrer von <strong>St</strong>. Marien<br />

Vikare / Referentinnen<br />

Pfarrer<br />

Lorenz Schnurbus 01.12.1979 –<br />

25.04.2004 (+)<br />

Karl Aufenanger<br />

Wilhelm <strong>St</strong>elzner<br />

im Übergang<br />

2004<br />

seit 12.09.2004<br />

Hans-Heinz Riepe<br />

Paul Mandelkow, Pfarrverweser<br />

Hans-Peter Iwan<br />

Die Pfarrer der <strong>St</strong>.Marien-Gemeinde zu <strong>Schwerte</strong> waren gleichzeitig auch<br />

immer für die <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>-Gemeinde in Geisecke verantwortlich.<br />

Vikare / Pastore (nicht vollständig)<br />

Babel, Achim Hellersberg, Peter Mandelkow, Paul Schulte-Silberkuhl; Gerold<br />

Bredeck, Michael Hölzer, Hans Marker, Benno Seidel; Georg<br />

Demuth Jochem, Peter Monka, Richard Spiske, Friedrich<br />

Düwel, Bernd Jung, Andreas Münzner, Paul Tebbe, Josef<br />

Ebke Klein-Doppelfeld, Eberh. Ostermann, Walter Tewes, Karl<br />

Helldörfer, Rüdiger Kloppenburg, Josef Recker, Christoph Thomas<br />

Gemeinde-Referentinnen<br />

Bihler, Elsbeth von Plettenberg, Irmtrud<br />

Gäbel, Tina Schnock-<strong>St</strong>örmer, Walburga<br />

Mehrens, Eva Vogt-Lennemann, Barbara<br />

13


14<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> / <strong>1936</strong> – 2011<br />

Programm des Festjahres<br />

Sonntag<br />

13. März 2011<br />

15:oo Uhr<br />

Freitag<br />

1. April 2011<br />

19:3o Uhr<br />

Sonntag<br />

29. Mai 2011<br />

17:oo Uhr<br />

Samstag<br />

4. Juni 2011<br />

Festhochamt zur Kirchweih<br />

mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus<br />

Orgelkonzert<br />

Michal Markuszewski, Warschau<br />

In der <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>kirche<br />

Konzert für Akkordeon und Gitarre<br />

Akkordeon: <strong>St</strong>efanie Schulte-Hoffmann (Herne)<br />

Gitarre: Guy Bitan (Herne)<br />

In der <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>kirche<br />

Wallfahrt des <strong>Pastoralverbund</strong>es<br />

Zum Zisterzienserkloster in Bochum <strong>St</strong>iepel<br />

Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres,<br />

sind vorgesehen und werden rechtzeitig veröffentlicht


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> / <strong>1936</strong> – 2011<br />

Programm des Festjahres<br />

Samstag /Sonntag<br />

18. / 19. Juni 2011<br />

Sonntag<br />

2. Oktober 2011<br />

17:oo Uhr<br />

Samstag<br />

6. Oktober 2011<br />

Sonntag<br />

13. November 2011<br />

17:oo Uhr<br />

Gemeindefest der <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> Gemeinde<br />

Die ganze Gemeinde und ihre Gäste feiern<br />

an zwei Tagen<br />

Konzert für Querflöte und Orgel<br />

Querflöte: Hanna <strong>St</strong>örmer (<strong>Schwerte</strong>)<br />

Orgel: Michael <strong>St</strong>örmer (<strong>Schwerte</strong>)<br />

In der <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>kirche<br />

Tag der Vergewisserung in <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

Wurzel meines Lebens<br />

Singen, Beten, Ruhe finden<br />

Musikalische Erzählung<br />

Geschichte von Abraham und Sarah<br />

Gruppe „Domton“<br />

Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres,<br />

sind vorgesehen und werden rechtzeitig veröffentlicht<br />

15


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Gründung der Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> – Chronik bis <strong>1936</strong><br />

Leben in Geisecke und Umgebung<br />

Wie überall im mittleren Westen zwischen Ruhr und Lippe ist auch im Raum <strong>Schwerte</strong> im Mittelalter<br />

mit Besitzungen mehrerer Grundherren zu rechnen. Sicher nachzuweisen sind insbesondere<br />

Höfe und Güter geistlicher Einrichtungen. Den im späteren Mittelalter nach 1300 durch Urkunden<br />

nachzuweisenden Besitz in noch ältere Zeiten zurückzuverfolgen, ist nur in wenigen Fällen wie<br />

z.B. beim Kloster Werden möglich. <strong>Schwerte</strong>s Ersterwähnung ist einer <strong>St</strong>iftung des von etwa 963<br />

bis 973 amtierenden Abtes Engelbert zu verdanken. Er schenkte dem Kloster aus Besitzungen in<br />

„Eikingberge iuxta Suerte zwei Schillinge (solidi) sowie aus Besitzungen in Overberge iuxta<br />

Ho(e)nsuerte 16 Pfennig und ließ dafür jährlich am 9. August für sein Seelenheil beten.“<br />

Angaben zu Grundbesitzern gibt es in Geisecke und Lichtendorf seit 1809. Die Vermessung und<br />

Kartografie der Dörfer, die Anlegung eines Katasters und die Erstellung einer Liste der Grundbesitzer<br />

mit Grundstücken und Flurnamen erfolgte jedoch erst 1827. Zu Geisecke gehörten Flur I und<br />

Flur II/ Krümmde. Im Norden schlossen sich die Dorfschaften Overberge, Ostberge und Lichtendorf<br />

an.<br />

Die ersten (1809) namentlich verzeichneten Geisecker Grundbesitzer<br />

waren der Bauer C. Externbrink, H. Spaemann,<br />

F. Fund, Spieckmann, A. Rutenborn. Die ‚Brandwehr‘, die Freiwillige<br />

Feuerwehr Geisecke - Lichtendorf wurde 1814 auf einem<br />

Grundstück gegenüber des heutigen Kindergartens errichtet.<br />

(Bild: doppelschwengelige Handdruckpumpe /5/). Erst<br />

1886 schaffte die Gemeinde Geisecke eine eigene kleine Wasserspritze<br />

an und baute dafür ein Spritzenhaus bei Spaemanns.<br />

1827 kamen hinzu der Bergmann F. Schäfer und der Bauer C. Gockel sowie die Familie Breer, die<br />

eine Kettenschmiede betrieb. Außerdem hatte Graf Egon von Fürstenberg ein Grundstück erworben.<br />

1830 erhielt Geisecke mit H. <strong>St</strong>ricker einen Schmiedemeister. Neben allgemeinen Schmiede-<br />

und Schlosserarbeiten wurden die Pferde der Bauern beschlagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge<br />

gebaut. 1860 nahm Bauer Schulte gen. Nölle, nachdem der Wasserstand des bis dahin<br />

seichten Ruhrbetts angestiegen war, den Fährbetrieb auf der Ruhr auf. Der Landwirt C. Hosang,<br />

der zugleich Schreiner war, der Gast- und Landwirt F. Bährensmann, der die Menschen mit Milch<br />

und Kolonialwaren versorgte, H. Böhmer und der Schneidermeister F. Sichtermann ließen sich<br />

1863 hier nieder. Bahnwärterhaus und –bude der Bergisch-Märkischen Eisenbahn wurde 1870<br />

gebaut.<br />

17


18<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Zwischen 1816 und 1871 verdoppelte sich die Bevölkerung in Geisecke, in Lichtendorf nahm sie<br />

um das Dreifache zu. <strong>Schwerte</strong> und sein Umland lagen inmitten einer Region mit einem überdurchschnittlich<br />

hohen Bevölkerungswachstum. Ausschlaggebend war bis 1867 ein relativ großer<br />

Überschuss der Geburten über die <strong>St</strong>erbefälle.<br />

1856 wurde die ‚Aktienstraße‘ von <strong>Schwerte</strong> nach Unna fertig gestellt. Sie stellte die erste Kunststraße<br />

(Chaussee) dar. Die erste <strong>St</strong>raßenbeleuchtung folgte ein Jahr später. Seit 1860 gab es in<br />

Lichtendorf eine Ziegelei unter dem Namen ‚Feldbrand‘.<br />

1866 genehmigte der<br />

Landrat Dortmund hier ein<br />

Tanzlokal mit zugehöri-<br />

gem ‚Wellenbad‘.<br />

(Bild unten /5/)<br />

Ein Jahr danach wurde<br />

die <strong>St</strong>recke der Bergisch-<br />

Märkischen Eisenbahn<br />

von Hagen über <strong>Schwerte</strong> nach Unna eröffnet.<br />

Die Verbindung nach Arnsberg wurde 1870 frei gegeben. Hagen, Fröndenberg und Unna waren<br />

nun zwar rasch zu erreichen, nicht aber Dortmund und Iserlohn.<br />

1866/67 breitete sich in <strong>Schwerte</strong> als Folge des<br />

Deutsch-Dänischen Krieges die Cholera aus. Es<br />

erkrankten 110 Einwohner, davon starben 62.<br />

Nachdem <strong>Schwerte</strong> eine kommunale Gasanstalt gegründet<br />

hatte, die Kohle aus dem Ruhrgebiet<br />

verarbeitete, konnten die Gaslaternen 1869 schließlich<br />

in ganz <strong>Schwerte</strong> eingeführt werden. Im gleichen<br />

Jahr gründeten auch die Franziskanerinnen aus<br />

Salzkotten eine Niederlassung in <strong>Schwerte</strong> an der<br />

Hagener <strong>St</strong>raße, in der Kranke stationär behandelt<br />

wurden.<br />

1873 bescheinigten 22 Ärzte aus der Umgebung die<br />

gesundheitsfördernde Wirkung der Bäder im Geisecker Wellenbad und baten die Königliche Eisenbahndirektion,<br />

täglich zwei Züge in beide Richtungen anhalten zu lassen. 1880 erwarb Heinrich<br />

Externbrink das ‚Wellenbad‘.


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Ein kleiner Tante-Emma-Laden wurde 1880 von Herrn Born eröffnet. Zusätzlich wurde Obst und<br />

Gemüse sowie Fisch von fliegenden Händlern, die mit Pferdewagen unterwegs waren, verteilt. In<br />

Lichtendorf gab es seit 1790 ein ‚Backhaus‘.<br />

In der Zeit zwischen 1880/81 und 1894/95 suchten der Landwirt Cordes, der Schneider H. Ortmann,<br />

der Zimmermann F. Hosang und Herr von Rheinbaben<br />

in Geisecke eine Heimat. 1890 baute die Königlich-<br />

Preußische <strong>St</strong>aatsbahn <strong>St</strong>ationsgebäude, Wartehalle und<br />

Abtritt. Je vier Züge hielten in Geisecke in beide Richtungen.<br />

1891 wurde eine 1m breite Hängebrücke über die Ruhr errichtet<br />

(Bild rechts).<br />

1895 wurden auch von Elverfeldt, H. Wilke, der Bauer<br />

H. Schulte, H. Fund und H. Mätte als Geisecker geführt. In<br />

diesem Jahr wurde auch die Kegelbahn von F. Eichmann erstmalig erwähnt. Der Schulte-Hof gelangte<br />

dann durch Heirat in den Besitz der Familie Spaemann, die ihn später als Reiterhof nutzte.<br />

Für die ärztliche Betreuung und Versorgung mit Medikamenten mussten die Geisecker weite Wege<br />

bis nach <strong>Schwerte</strong> oder Aplerbeck auf sich nehmen.<br />

Bis 1907 gehörte das Gut auf dem heutigen ‚Eulenhof‘ noch dem Landwirten H. Spaemann, dann<br />

wurde es wieder verkauft (spätere Pfannkuchenmühle). In der Nähe des ‚Wellenbads‘ wohnte die<br />

Familie Leckinghaus, die die Bewohner später mit Lebensmitteln versorgt hat. Insgesamt gab es<br />

vier Gaststätten, in denen man von Freud und Leid erzählen und sich erfrischen konnte.<br />

Mit Beginn der Industrialisierung setzte auch der Bergbau auf den Zechen Margarethe“ in Sölde<br />

sowie „Karoline“ in Holzwickede ein. Die Anzahl der im Bergbau beschäftigten, die in der näheren<br />

Umgebung eine Heimat suchten, nahm zu und überwog bald die heimischen Bauern.<br />

Während die Menschen in <strong>Schwerte</strong> und Lichtendorf im <strong>St</strong>einkohlebergbau auf der Nordseite des<br />

Haarstrangs Arbeit fanden, führte die Ansiedlung neuer großindustrieller Werke seit der Eröffnung<br />

der Eisenbahnlinie Hagen-Holzwickede zur Zuwanderung von Arbeitern.<br />

Mit dem Attentat auf das österreichische Thronfolgerpaar am 28. Juni 1914 bahnte sich eine diplomatische<br />

Krise an, die die europäischen Großmächte in den folgenden Wochen nicht mehr friedlich<br />

beizulegen bereit waren. Unter dem Eindruck einer möglichen Verschärfung machte sich, so<br />

die <strong>Schwerte</strong>r Zeitung am 4. Juli 1914, „in politischen Kreisen auch unseres Vaterlandes… eine<br />

große Hoffnungslosigkeit breit.“ Extrablätter und Drahtmeldungen steigerten die Nervosität: „ Der<br />

ganz moderne Weltverkehr, die Tage und Zeiten des Dampfers und der Elektrizität haben eine Unruhe<br />

über die Welt gebracht wie nie zuvor.“ /3/<br />

19


20<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Auch <strong>Schwerte</strong> musste sich auf den Krieg einstellen. Der Verkehrsknotenpunkt <strong>Schwerte</strong> wurde<br />

zur Garnisonsstadt, die Wasserversorgung musste bewacht werden. Es kam zu Panikkäufen. Der<br />

<strong>Schwerte</strong>r Magistrat, der zuerst noch gezögert hatte, Höchstpreise festzusetzen, fror die Preise für<br />

die wichtigsten Lebensmittel ein. Da Deutschland bislang ein Drittel seiner Nahrungsmittel aus<br />

dem Ausland importiert hatte, kam es zu Engpässen in der Versorgung. An die Bevölkerung wurden<br />

Brotkarten ausgegeben, die Bäcker erhielten Getreidemengen zubemessen. Wegen der Bewirtschaftung<br />

ergab sich oft <strong>St</strong>reit. Die Bäcker beschimpften Getreidehändler, die <strong>St</strong>ädter blickten<br />

voll Neid auf die Bauern. Mit den Pfarrern Schnurbus und Wischnath unter der Leitung von Prof.<br />

Feldhügel, wurde ein Hilfsausschuss zur Versorgung der Soldaten, die in den Zügen den <strong>Schwerte</strong>r<br />

Bahnhof passierten, gebildet. Die beiden Pfarrer predigten für die Entfaltung des deutschen<br />

Geistes, für die deutsche Wirtschaftskraft. /3/<br />

„Ruhe und Ordnung“ kehrten nach den Wahlen 1919 in <strong>Schwerte</strong> nicht ein. Die Außenpolitik<br />

schlug bis auf die Gemeindeebene durch, denn die von den Alliierten erzwungene Annahme des<br />

Versailler Vertrages erregte alle gesellschaftlichen Gruppen. Für Unruhe sorgten auch die immer<br />

noch bestehende Knappheit an Lebensmitteln und die von der Lohn-Preis-Spirale und politischen<br />

Forderungen verursachten Massenstreiks im nahen Ruhrgebiet. Die <strong>Schwerte</strong>r Werke verhinderten<br />

im Herbst 1919 knapp einen Massenstreik, wenngleich die Erregung und die Erbitterung unter<br />

den Belegschaften wuchsen, weil das <strong>St</strong>eigen der Löhne mit dem Sinken der Kaufkraft nicht Schritt<br />

hielt. Die wiederholten <strong>St</strong>reiks der Bergleute im Ruhrgebiet wirkten sich auch auf <strong>Schwerte</strong> aus,<br />

denn wegen der Kohleknappheit kam es zu <strong>St</strong>romausfällen. Dadurch bedingt folgten Feierschichten<br />

und Verdienstausfälle. Wegen des Kohlemangels wurde Holz aus den Wäldern gestohlen.<br />

Spontane Arbeitsniederlegungen führten zu Beginn des folgenden <strong>Jahre</strong>s zum <strong>St</strong>reik der Eisenbahner.<br />

Im Vergleich zu anderen <strong>St</strong>ädten in Westdeutschland liefen die Auseinandersetzungen in <strong>Schwerte</strong><br />

eher glimpflich ab. Die Langzeitfolgen waren jedoch erheblich, denn bei der Reichstagswahl am<br />

6. Juni 1920 erlitt die Weimarer Koalition aus MSPD, DDP und Zentrum reichsweit und vor allem in<br />

Westdeutschland gegenüber der vorangegangenen Wahl zur Nationalversammlung dramatische<br />

<strong>St</strong>immverluste. Die Mehrheits-SPD fiel in <strong>Schwerte</strong> von 48,1 auf 20,7 % zurück und wurde von den<br />

Unabhängigen überflügelt. Überall legten DVP und DNVP zu. 1924 fiel sie bei den Kommunalwahlen<br />

noch hinter KPD, Zentrum und eine bürgerliche Wählergemeinschaft zurück.


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

In 1927 gründete F. Quecke in Lichtendorf einen Busbetrieb (Bild /5/). Den meisten im Bergbau<br />

beschäftigten Einwohnern wurde damit eine willkommene Fahrmöglichkeit<br />

zu den Zechen geboten.<br />

Der technische Fortschritt hielt auch in der Landwirtschaft um<br />

<strong>Schwerte</strong> Einzug. Im Wochenblatt wurde von Dampfpflügen und<br />

Getreidemähmaschinen berichtet. In Lichtendorf wurde 1927 eine<br />

kleine Getreidemühle für grobes Schrot in Betrieb genommen. Zur<br />

Gewinnung von Öl gab es ausreichend Bucheckern und Walnüsse.<br />

Eine Ölmühle hatte Lichtendorf bereits im 17. Jahrhundert. Auf<br />

dem Viehmarkt wurden Tiere an- und verkauft. Industrie und Landwirtschaft sollten zusammenwachsen.<br />

21


Schulwesen<br />

22<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Erstmals 1798 hat eine ‚Schulerhebung‘ der Grafschaft Mark in Geisecke eine Schule nachgewiesen.<br />

1841 war die Schule in der Ruhrstraße 17 in Geisecke mit 64 Kindern überfüllt, so dass ein<br />

weiterer Schulbau bei Hohenschwert (heutige Einmündung Gustav-Heinemann-<strong>St</strong>raße in Buschkampweg,<br />

Bild /4/) erforderlich wurde. Letztere wurde 1846<br />

eröffnet.<br />

Laut preußischer Verfassungsurkunde von 1850 sollten bei<br />

der Errichtung der öffentlichen Volksschulen die konfessionellen<br />

Verhältnisse möglichst berücksichtigt werden.<br />

Ein Teil der schulpflichtigen Kinder konnte ab dem 6. November<br />

1879 in einem Behelfsraum<br />

in Lichtendorf geschult werden,<br />

bis der Unterricht am 3. Dezember<br />

1883 in der neu gebauten<br />

evangelischen Eichholzschule<br />

möglich wurde. 1893 wurde eine zweite Schule erforderlich.<br />

Daraufhin wurde für die katholischen Kinder der Gemeinden<br />

Lichtendorf und Geisecke im Ortsteil Overberge am 10. April 1893 das<br />

noch heute bestehende Gebäude der Feldschule (Bild /5/) unter der Leitung<br />

von Lehrer Josef Pingel an der Einmündung des Buschkampwegs in<br />

die Sölder <strong>St</strong>raße eröffnet. 1897 waren bis zu 91 Schüler aus Geisecke in<br />

einer Klasse vereint, und der Fußweg für die Geisecker Kinder war<br />

mitunter sehr weit. Somit musste erneut gebaut werden.<br />

Die Schule am Buschkampweg (Bild /4/) wurde am 10.<br />

Juni 1929 eingeweiht. In den unteren Klassenraum zog<br />

das 1. bis 8. Schuljahr der katholischen<br />

Volksschule ein. In dem zweiten Klassenraum im<br />

Obergeschoß wurde das 1. bis 4. Schuljahr der<br />

evangelischen Volksschule untergebracht. Das<br />

Klassenfoto (Bild S. 23 oben /4/) aus dem <strong>Jahre</strong> 1933<br />

zeigt 53 katholische Kinder der Schule am Buschkampweg.<br />

Die Feldschule wurde geschlossen.


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Anneliese Radix (1), Erwin Busemann (2), Rudi Brakus (8), Marianne Brakus (11), Maria Schmand<br />

(12), Gertrud Wessinghage / später verh. Hülsmann (14), Wilhelmine Brüggemann (15), Therese<br />

<strong>St</strong>ümpel (16), Mia Bücker (17), Elfriede Diste (18), Doris Schmand (19), Mimi Bayer (20), Irmgard<br />

Brakus (22), Trude Schlichthaber (23), Waltraud Dohle (24), Grete Baran (27), Paul Müller (41),<br />

Josef Pingel/ Lehrer (54).<br />

Diese Kinder dürften zumindest teilweise auch den Gottesdienst in der katholischen Wirtschaft<br />

Schulte-Höppe (siehe ‚Gemeindegründung‘) mit ihren Familien besucht haben.<br />

23


24<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Katholische Bewegung im Erzbistum Paderborn<br />

Wohl auch auf Anregung der preußischen Regierung wurden 1825 durch Bischof Friedrich Klemens<br />

im Regierungsbezirk Arnsberg an der <strong>St</strong>elle der vorübergehend eingerichteten Kommissariate<br />

entsprechend der Ordnung der Landkreise 15 Landdekanate eingerichtet. Im 1832 aus dem<br />

Fürsterzbistum Köln eingegliederten Gebiet waren dies die Dekanate Attendorn, Arnsberg, Bochum,<br />

Brilon, Dortmund, Elspe, Hamm, Iserlohn, Medebach, Meschede, Rüthen und Werl, im Gebiet<br />

des Fürsterzbistums Mainz das Dekanat Siegen. Hierzu gehörte auch <strong>Schwerte</strong>.<br />

1848 fand in Mainz der erste Deutsche Katholikentag statt, an dem der<br />

westfälische Pfarrer und spätere Mainzer Bischof Wilhelm Emanuel von<br />

Ketteler (Bild wikipedia.org) mehrere Predigten zu den anstehenden großen<br />

sozialen Fragen hielt: „Die Besitzenden und Nichtbesitzenden stehen sich<br />

feindlich gegenüber, die massenhafte Verarmung wächst von Tag zu Tag,<br />

das Recht des Eigentums ist in der Gesinnung des Volkes erschüttert…“<br />

„Die katholische <strong>Kirche</strong> hat in ihrer Lehre vom Eigentum nichts gemein mit<br />

jener Auffassung des Eigentumsrechtes, die man gewöhnlich in der Welt<br />

antrifft und dergemäß der Mensch sich als den unbeschränkten Herrn<br />

seines Eigentums ansieht. Nimmermehr kann die <strong>Kirche</strong> den Menschen<br />

das Recht zuerkennen, mit den Gütern der Welt nach Belieben zu schalten und zu walten, und<br />

wenn sie vom Eigentum des Menschen spricht und es beschützt, so wird sie immer die drei, ihren<br />

Eigentumsbegriff wesentlich konstituierenden Momente vor Augen haben, dass das wahre und volle<br />

Eigentumsrecht nur Gott zusteht, dass dem Menschen nur ein Nutzungsrecht eingeräumt worden<br />

und dass der Mensch verpflichtet ist, bei der Benutzung die von Gott gesetzte Ordnung anzuerkennen.“<br />

In den Industriegebieten, in denen man 12 bis 14 <strong>St</strong>unden am Tag, auch an Sonn- und Feiertagen,<br />

arbeitete, riefen die Verhältnisse längst nach Sozialreformen. Bischof Ketteler begann Sozialreformen<br />

durch den <strong>St</strong>aat anzumahnen und nicht mehr nur wie bisher an das soziale Gewissen der Unternehmer<br />

zu appellieren. Die Schuld an der sozialen Not gab Ketteler der durch Unglauben verursachten<br />

Unmoral. Durch scharfe Kritik an den Zeitumständen rief er die Gewissen der Katholiken<br />

wach: „ Mag der Zweck noch so verschieden sein, der viele zu einer Genossenschaft zusammenführt;<br />

mögen sich die Arbeiter verbinden, um sich durch gegenseitige Hilfe in ihrer materiellen Not<br />

zu unterstützen; ..sobald sie als Christen zusammentreten und im Geiste des Christentums, ist neben<br />

diesem Zwecke ein höheres, ein geistigeres, ein heiligeres Band vorhanden…“<br />

Heinrich Sauerland von der Dortmunder Propsteikirche forderte 1867 öffentlich die Abschaffung<br />

der Nachtschichten am Samstag, weil die Bergleute und <strong>St</strong>ahlarbeiter todmüde zur Sonntagsmesse<br />

kämen.


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1871/72 war Bischof Ketteler Mitglied des deutschen Reichstags. Gemeinsam mit<br />

Ludwig Windthorst und Hermann von Mallinckrodt gründete er die Zentrumspartei als Gegengewicht<br />

zu den protestantischen Parteien und insbesondere Otto von Bismarck. <strong>Kirche</strong>npolitisch<br />

setzte er sich für die Autonomie und Macht der katholischen <strong>Kirche</strong> ein und war erklärter Gegner<br />

der Trennung von <strong>St</strong>aat und <strong>Kirche</strong>, was ihn zum Widersacher Bismarcks im Kulturkampf machte,<br />

welcher durch die Veröffentlichung des Syllabus Errorum, eines Verzeichnisses moderner theologischer<br />

und gesellschaftlicher Anschauungen und Lehren durch Papst Pius IX. im <strong>Jahre</strong> 1864, die<br />

von der <strong>Kirche</strong> abzulehnen seien, ausbrach. Die katholische <strong>Kirche</strong>, und damit auch Bischof<br />

Ketteler, wollte sowohl die Ächtung philosophischer Vorstellungen, wie die des Naturalismus, Pantheismus<br />

und Rationalismus, als auch die Ablehnung von Sozialismus, Kommunismus, Nationalismus<br />

und Liberalismus propagieren.<br />

Anstatt ihrer staatlichen Disziplinierung erreichte Bismarcks Kulturkampf (1871-1887) bei den preußischen<br />

Katholiken das genaue Gegenteil. Zur Verteidigung ihrer religiösen Interessen schlossen<br />

sie sich politisch zusammen, rückten innerkirchlich eng auf und gewannen einen geschärften weltkirchlich-katholischen<br />

Denkhorizont. Die Katholikentage fanden selbst im Kulturkampf statt, als die<br />

meisten Oberhirten wie Bischof Martin (s.u.) abgesetzt, eingekerkert bzw. im Exil waren. Dem<br />

1872 in Mainz aus der Taufe gehobenen ‚Verein der deutschen Katholiken zur Verteidigung der<br />

Freiheit und Rechte der katholischen <strong>Kirche</strong> gehörten als Gründungs- und Vorstandsmitglieder<br />

Fritz Freiherr von Ketteler zu Schwarzenraben und Rechtsanwalt Christian Fischer aus Paderborn<br />

an.<br />

Zweiter Präsident des Bonifatius-Vereins wurde 1859 Bischof Konrad<br />

Martin. Unter seiner Führung steigerte der Verein seine Hilfen für<br />

Katholiken in den Diasporagebieten Deutschlands um ein Vielfaches.<br />

Martin war 1856 in Paderborn zum Bischof geweiht worden und entfaltete<br />

ein äußerst reges Pastoralprogramm. Er bereiste in einem vierjährigen<br />

Zyklus alle Pfarreien des Bistums zur Firmenspendung und Visitation,<br />

errichtete mehr als 60 neue Pfarrgemeinden und ließ sechs Hauptkirchen<br />

zu Propsteien (u.a. in Dortmund) erheben. Zur Förderung des<br />

Priesternachwuchses gründete er ein Knabenseminar und ein<br />

Theologenkonvikt in Paderborn. 1867 hielt er die erste Diözesansynode<br />

seit der Neuumschreibung des Bistums ab. Das Ordensleben, die Volksmissionen und das kirchliche<br />

Vereinswesen nahmen während seiner Amtszeit ungeahnten Aufschwung.<br />

Die Solidarisierung der Paderborner Katholiken mit ihm wuchs in dem Maße, wie die identitätsstiftende<br />

Zentralperson Bischof Konrad Martin (Bild /6/) Zielscheibe verschärfter kulturkämpferischer<br />

Angriffe wurde.<br />

In einer Tischrede am Tag seiner Bischofsweihe hatte er das Entgegenkommen des preußischen<br />

Königs Friedrich Wilhelm IV. hervorgehoben: „Bekanntlich hat dieser hochherzige Fürst die Fes-<br />

25


26<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

seln gesprengt, durch welche der lebendige Verkehr seiner katholischen Untertanen mit ihrem Mittel-<br />

und Einheitspunkte in Rom bis dahin gehemmt worden, und er hat gewollt, dass in seinen<br />

<strong>St</strong>aaten der <strong>Kirche</strong> die Regelung und Verwaltung ihrer inneren Angelegenheiten ihren eigenen<br />

Händen zurückgegeben werde.“ Über dieses Ziel der Selbstverwaltung schienen den liberalen<br />

Kräften im Deutschen Reich die ‚Ultramontanen‘ (mit streng päpstlicher Gesinnung) aber weit hinaus<br />

zu streben. Die Lehre des Vatikanischen Konzils über Primat und Unfehlbarkeit des Papstes<br />

erregte Zweifel hinsichtlich der staatstreue der Katholiken. Diese stärkere Ausrichtung nach Rom<br />

traf in eine politisch sensible Phase. Die Reichsgründung hatte für Bismarck die Kontrolle aller<br />

möglicherweise auseinander strebenden Kräfte dringend geboten erscheinen lassen. So nahm<br />

man die kirchlichen Vorgänge zum willkommenen Anlass einer Kampfansage. Als eine der ersten<br />

Maßnahmen erging ein Niederlassungsverbot für die Jesuiten und verwandte Orden im Deutschen<br />

Reich. Nach Aufhebung der Artikel der preußischen Verfassung, die die Unabhängigkeit der <strong>Kirche</strong><br />

garantierten, griffen dann die so genannten Maigesetze von 1873 direkt in kirchliche Rechte ein.<br />

Sie riefen entschiedenen Widerstand hervor. Martin weigerte sich, die Forderung, jede Anstellung<br />

eines Priesters anzumelden und anerkennen zu lassen, zu erfüllen.<br />

1873 liefen nach Art einer Volksabstimmung aus allen Pfarreien des Bistums Solidaritätsadressen<br />

bei Bischof Martin ein, die regelmäßig im ‚<strong>Kirche</strong>nblatt‘ veröffentlicht wurden. Als sich im Frühjahr<br />

1874 die Verhaftung des Bischofs immer stärker abzeichnete, erfolgte bistumsweit …die zweite<br />

<strong>St</strong>ufe der ‚Mobilmachung‘, der <strong>St</strong>ernmarsch auf Paderborn. Nie zuvor war die Bischofsstadt nach<br />

Einschätzung des Bürgermeisters Ziel solcher Menschenmengen gewesen. Allein in den Monaten<br />

März und April 1874 sah das fahnengeschmückte Paderborn Deputationen von über 50 000 Männern<br />

und Frauen, die dem Bischof den ‚Tribut felsenfester Treue‘ leisteten und Ergebenheitsadressen<br />

von Gleichgesonnenen mit mehr als 100 000 Unterschriften überreichten. Sie kamen mit der<br />

Eisenbahn, in Kutschen und auf Leiterwagen oder einfach zu Fuß. Einer der Sonderzüge – wohl<br />

aus dem Ruhrgebiet – führte sage und schreibe 28 Waggons.<br />

Martins Verhaftung erfolgte 1874, die staatliche Absetzung und seine Expatriierung 18<strong>75</strong>.<br />

Wie in keiner anderen Phase der Bistumsgeschichte von 1821 bis 1930 wuchs im folgenden die<br />

Anzahl der Katholiken zwischen 1888 und 1919. Während die Gesamtbevölkerung im Bistum Paderborn<br />

um nur 47 % zunahm, stieg die Anzahl der Katholiken von 877 379 auf 1 668 039.<br />

Die Zuwanderung, insbesondere aus dem kurkölnischen Sauerland, aus dem Paderborner<br />

Land und dem Rheinland hatte die Verteilung der Konfessionen in <strong>Schwerte</strong> und<br />

im Umland verändert.<br />

Schon 1885 wohnten über 1.800 Katholiken in <strong>Schwerte</strong>, das waren 21%. Bis 1905 stieg die Zahl<br />

auf über 4.300 oder 28,5% aller Einwohner. Gegenüber 1868 war die Zahl der Katholiken in der<br />

<strong>St</strong>adt <strong>Schwerte</strong> um das Fünffache gestiegen. Mehr als ein Drittel aller nach <strong>Schwerte</strong> Zugewanderten<br />

waren katholisch. 1905 lebten in Geisecke dreimal so viele Katholiken wie 1868.


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Jahr 1868 1885 1905<br />

Konfession* k e j k e j k e j<br />

Geisecke 37 164 0 53 210 0 105 195 3<br />

- in % 18,4 20,1 35<br />

Ergste 61 1.358 47 59 1.424 52 123 1.630 29<br />

Holzen 177 760 0 224 726 0 384 1.340 1<br />

Lichtendorf 106 344 0 186 521 0 296 711 2<br />

Villigst 41 154 0 17 198 0 34 207 0<br />

Wandhofen 30 142 0 63 225 0 225 466 0<br />

Westhofen 143 1.315 24 133 1.521 13 209 1.868 3<br />

<strong>Schwerte</strong> 598 2.306 114 1.866 4.479 147 4.373 8.498 130<br />

gesamt 1.193 6.543 185 2.601 9.304 212 5.749 14.195 168<br />

- in % 15,1 82,6 2,3 21,4 76,7 1,7 28,5 70,6 0,8<br />

Preußen, westfälisch<br />

%<br />

Gesamtdiözese<br />

Paderborn %<br />

41,7 41,4 41,7<br />

* k-katholisch, e-evangelisch, j-jüdisch<br />

17 17,3 22<br />

Die Wiederbelebung der von der Aufklärung unterdrückten Formen der Volksfrömmigkeit und der<br />

Zusammenschluss zu religiösen Zirkeln erfolgte zeitlich zunächst in den traditionellen Modellen<br />

von Bruderschaften, Kongregationen und Sodalitäten, später verstärkt in Form der neuzeitlichen<br />

Vereine. Seine imponierende <strong>St</strong>ärke bis zum Ende der Weimarer Zeit verdankte der deutsche Katholizismus<br />

vor allem der Organisation seiner Mitglieder in kirchlichen Vereinen. Katholische Verei-<br />

ne begleiteten die deutschen Katholiken von der Wiege bis zur Bahre: in Familie und Schule, zur<br />

Arbeit und zum Feiern, auf der Walz und bei der Wohnungssuche, beim Kraftsport und beim Wandern,<br />

in Krankheit und beim <strong>St</strong>erben. Die vielerorts üblichen <strong>Kirche</strong>nvereine vermittelten den Zugewanderten<br />

ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. So widmete sich in <strong>Schwerte</strong> der <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephanus-Verein<br />

von 1890 (später katholischer Arbeiter-Bund) als katholischer Jünglings-<br />

und Männerverein den Arbeitern, der katholische Gesellenverein 1896 den Handwerkern,<br />

und im katholischen kaufmännischen Verein Hansa traf sich der Mittelstand unter der<br />

Leitung von August Meyknecht seit 1904.<br />

Auf der Generalversammlung der Jünglingssodalitäten 1892 in Paderborn verkündete der 25jährige<br />

Dortmunder Vikar Alois von Hähling den jungen Männern, es gelte, die <strong>Kirche</strong> wiederaufzubauen<br />

und das Reich der Jugend zu erobern. Vier <strong>Jahre</strong> später wurde in Mainz der Verband der<br />

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28<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

katholischen Jugend- und Jünglingsvereine Deutschlands aus der Taufe gehoben und der Paderborner<br />

Diözesanverband gegründet. Hauptaufgaben waren zunächst die Sammlung und Anleitung<br />

der Jugend zu einem christlichen Leben und die Bewahrung vor religiösen und sittlichen Gefahren.<br />

1930 hieß das Hauptziel Formung zum ‚Diakonat junger Christen‘ und ‚Heranbildung von Jungführern’.<br />

Als Mittel zur Erreichung dieser Ziele wurden an erster <strong>St</strong>elle der sonn- und feiertägliche<br />

Messbesuch mit regelmäßigem Empfang der Sakramente genannt, gefolgt von Pflege der Geselligkeit<br />

und Förderung der gewerblichen und allgemeinen Bildung. Die Aufnahme fand nach einer<br />

Probezeit bei einem Gottesdienst statt. Dem Diözesanverband hatten sich bis 1906 von gut 221<br />

Jungmännervereinen des Bistums 142 Vereine mit rund 30000 Mitgliedern angeschlossen. Bis<br />

1930 stieg die Gesamtzahl auf mehr als 580 Vereine mit knapp 55000 Jugendlichen und Jungmännern<br />

an. In gut 80 % der Pfarreien bestanden Jungmännervereine.<br />

Das Bonifatiuswerk wurde am 4. Oktober 1849 als Bonifatius-Verein in Regensburg gegründet,<br />

hatte seinen Sitz dann jedoch in Paderborn. Das Bonifatiuswerk wurde zur Unterstützung der Katholiken<br />

in der Diaspora gegründet. Konkret umfasste diese Unterstützung finanzielle Hilfe beim<br />

Bau von <strong>Kirche</strong>n und anderen Gebäuden sowie beim Aufbau von Infrastruktur wie Schulen, Transportmöglichkeiten<br />

zu Gottesdiensten, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen. Erster Präsident<br />

wurde Joseph Theodor Reichsgraf zu <strong>St</strong>olberg-<strong>St</strong>olberg, ein ‚Laie‘ aus dem Bistum Paderborn.


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Auch das Zentrum, die Partei des politischen Katholizismus wurde in der Zeit nach dem Kulturkampf<br />

bis 1928 von einem Laien angeführt. Klerus (Geistlichkeit, Priester) und Laien hatten sich<br />

auf eine Doppelstrategie eingespielt: Wenn es um die Vertretung katholischer Interessen nach außen<br />

ging, galt die Rangfolge Laien und Priester; in den eigenen Reihen, im innerkirchlichen Raum,<br />

die von Priester und Laien.<br />

Gemeindegründung und Bau der Kapelle <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

Die Initiative zur Errichtung neuer Pfarreien vor Ort ging bis zum Ende des 19. Jahrhunderts kaum<br />

von der bischöflichen Behörde aus. Sie erfolgte in der Regel vor Ort durch den Zusammenschluss<br />

katholischer Laien, die mit Phantasie alles daran setzten, einen Priester in ihrer Mitte zu haben.<br />

Für die Gründung von Pfarreien im Bistum gab es zwei sich ergänzende Modelle. Die anspruchsvollere<br />

Ausführung war das‘ Schule-<strong>Kirche</strong>-Krankenhaus-Modell‘, das bevorzugt in größeren <strong>St</strong>ädten<br />

und in industriellen Ballungsräumen als ideale Planungsvorgabe galt. /6/<br />

1903 war in Lichtendorf bereits eine <strong>Kirche</strong> gebaut worden, und seit 1905 fanden hier regelmäßige<br />

sonntägliche Gottesdienste statt.<br />

<strong>St</strong>. Marien in <strong>Schwerte</strong> war 1904 errichtet worden, nachdem die seit 1686 benutzte Marienkapelle<br />

am Hüsingtor baufällig geworden war.<br />

Kaplan Lorenz Schnurbus war 1898 von Hörde nach <strong>Schwerte</strong> gekommen und seitdem Ortspfarrer.<br />

Durch seine jahrzehntelange seelsorgerliche Tätigkeit hatte er das Vertrauen vieler Menschen<br />

gewinnen können.<br />

Die Weimarer Reichsverfassung von 1919 hob das <strong>St</strong>aatskirchenverhältnis auf eine neue Ebene.<br />

Dabei stellten die <strong>Kirche</strong>nartikel insofern einen Kompromiss<br />

dar, als sie eine <strong>St</strong>aatskirche ablehnten, aber die etablierten<br />

Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen<br />

Rechts mit der Befugnis zur Erhebung von <strong>Kirche</strong>nsteuern<br />

anerkannten.<br />

Auf Anregung von Pfarrer<br />

Schnurbus wurden am 7.<br />

Juli 1922 die katholischen<br />

‚Eingesessenen‘ der<br />

Gemeinde Geisecke im<br />

Wartesaal des Bahnhofs Geisecke (Bild/4/) zwecks Gründung<br />

eines <strong>Kirche</strong>nbauvereins zusammen gerufen.<br />

Zum Präses wurde Pfarrer Schnurbus ernannt. <strong>St</strong>ellvertreter war Bahnhofs-Inspektor Anton Assheuer,<br />

Kassierer Rangiermeister Torzewski.<br />

29


30<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Zur Finanzierung des Vereins wurden zunächst freiwillige Sammlungen abgehalten. Die gesammelten<br />

Beträge wurden jedoch durch die Marktentwertung fast wertlos. Dennoch konnte sich der<br />

Verein die notwendigsten Gegenstände zur Abhaltung der Gottesdienste anschaffen, u.a. einen<br />

kleinen mobilen Altar, in den eine Reliquie des hl. <strong>Antonius</strong> eingearbeitet ist und ein Kelch, der<br />

noch heute in Gebrauch ist. (Bilder S. 29 unten)<br />

Am 10. Oktober 1922 bat Pfarrer Schnurbus (Bild: Vedder) vom katholischen Pfarramt das Hochwürdige<br />

Generalvikariat Paderborn erstmalig um Erlaubnis<br />

der Einrichtung eines sonntäglichen Gottesdienstes im<br />

Laufe des Monats November in Geisecke, im Saale der<br />

kath. Wirtschaft Schulte-Höppe. Am 19. November 1922,<br />

am Fest der hl. Elisabeth, konnte Pfarrer Schnurbus<br />

schließlich die erste hl. Messe im Saale der Wirtschaft<br />

Schulte-Höppe (später Westerhoff, Bild /5/) in Geisecke<br />

feiern.<br />

Auch besondere <strong>Kirche</strong>nfeste wurden jetzt in Geisecke<br />

abgehalten.<br />

(Fotos: H. Kasselmann)<br />

Mitte der 20er <strong>Jahre</strong> vergrößerte sich die Geisecker Bevölkerung noch einmal. Auslösender Faktor<br />

war das Anwachsen des Personalbestandes im Rangierbahnhof und im Eisenbahn-<br />

Ausbesserungswerk <strong>Schwerte</strong>-Ost. Der <strong>Kirche</strong>nverein Geisecke erhielt finanzielle Unterstützung<br />

durch den Marienverein in <strong>Schwerte</strong>. Am 17.3.1932 wurde ein im Mittelpunkt der Gemeinde<br />

Geisecke liegendes, der Familie Hosang gehöriges Grundstück, Flur II, Parzelle 56 und 59, in<br />

Größe von 13 x 85 m 2 für den Kirchplatz gekauft. Der Kaufpreis betrug 1.481,95 RM. Der Verein,<br />

eingetragen am 10. Mai 1933, wurde vertreten durch Vikar Wilhelm Schleep aus <strong>Schwerte</strong>, Bauoberinspektor<br />

Franz Landwehr aus Geiseke und Rangiermeister Franz Torzewski aus Geiseke.


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Am 1. Juli 1933 verließ Pfarrer Schnurbus die Gemeinde, um auch wegen einer<br />

langwierigen Krankheit in den verdienten Ruhestand zu treten. (Bild /7/)<br />

Am 15.4.1934 rief sein Nachfolger, Pfarrer Aufenanger die Mitglieder und Förderer<br />

des <strong>Kirche</strong>nbauvereins zur <strong>Jahre</strong>shauptversammlung zusammen. Anwesend<br />

waren vom Vorstand der Rangiermeister Franz Torzewski (Kassierer)<br />

sowie die Kassenprüfer Wilhelm Kuhlmann und Kersting. Es war ein Barbestand<br />

von 208,80 RM vorhanden, und es wurde beschlossen, einen monatlichen<br />

Pflichtbeitrag von 0,25 RM zu erheben. Außerdem wurden als Vertreter<br />

von Pfarrer Aufenanger der Anstreichermeister Albert Schmand bestimmt, als Schriftführer der<br />

Reichsbahn-Sekretär Heinrich Kersting und als Kassenwart Franz Torzewski. Die Unterzeichnenden<br />

waren:<br />

Franz Torzewski, Franz Baran, Albert Schmand, Mechthilde Schmand, Clemens Latzer, Fritz Rüsse,<br />

Adolf Müller, Katharina Müller, Elise Kasselmann, Hermann Kasselmann, Wilhelm Kuhlmann,<br />

Heinrich Kersting als Schriftführer.<br />

Am 12.10.1934 bat Pfarrer Aufenanger das Erzbischöfliche Generalvikariat um ein Darlehen von<br />

12000 M für den Kapellenbau in Geisecke. Am 15.10.1934 reichte das Generalvikariat die Bitte um<br />

ein Darlehen für die Gemeinde Geisecke an den Bonifatius-Verein weiter. Am 16. Mai 1935 wurde<br />

dann die Notwendigkeit bestätigt und bestimmt, dass 200 Erwachsene und 50 Kinder Platz haben<br />

müssten (insgesamt 300 Katholiken). Die Baukosten sollten im wesentlichen<br />

durch eine Anleihe, der 10000 M überschreitende Rest durch freiwillige<br />

Beiträge aufgebracht werden, einschließlich Ausschachtungsarbeiten.<br />

Am 17.5.1935 schrieb Pfarrrer Aufenanger, nunmehr Führer des<br />

<strong>Kirche</strong>nbauvereins Geisecke, an das Hochwürdige Erzbischöfliche<br />

Generalvikariat in Paderborn:<br />

„… Hochw. Erzbischöfl. Generalvikariat überreichen wir anbei das Protokoll<br />

einer Konferenz des Herrn Dechanten Gerdes, des Herrn Definitors Wern<br />

und des Unterzeichneten. Seit einigen <strong>Jahre</strong>n wird in Geiseke an Sonn- und<br />

Feiertagen und seit Juni v.Js. auch an einem Werktage jede Woche die hl. Messe gelesen. Der<br />

Raum, der uns für diesen Zweck zur Verfügung steht, ist ein armseliger Wirtshaussaal. Altar und<br />

Kommunionbank müssen für jede hl. Messe neu aufgebaut werden. Sofort nach Beendigung derselben<br />

wird alles wieder weggeräumt, da der Saal zu Wirtschaftszwecken gebraucht wird. Kniebänke<br />

fehlen vollständig.<br />

Die Teilnehmer des Gottesdienstes stehen, oder knieen auf dem bloßen Boden. Der Platz ist außerordentlich<br />

beschränkt, sodass ein Teil derselben vor der Türe stehen muss. Wegen der niedrigen<br />

Decke des kleinen Saales ist die Luft bald sehr schlecht. Die hl. Messe wird recht fleißig von<br />

den Katholiken Geisekes besucht. In der Nähe ist eine <strong>St</strong>adtrandsiedlung seit August v. Js. fertiggestellt.<br />

31


32<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Die Katholiken dieser Siedlung besuchen ebenfalls die hl.<br />

Messe in Geiseke, sodass sich die Beschränktheit des Raumes<br />

noch mehr bemerkbar macht. Der Bau einer bescheidenen<br />

Kapelle ist unbedingt notwendig und es muss mit dem Bau<br />

möglichst bald begonnen werden. Ein Platz für die Kapelle ist<br />

schon vor 2 <strong>Jahre</strong>n vom Kirchbauverein in Geiseke gekauft<br />

worden. /2/<br />

Der <strong>Kirche</strong>nvorstand der Propsteigemeinde Dortmund hat sich<br />

bereit erklärt, für den Kapellenbau in Geiseke ein Darlehen von<br />

10 000 (Zehntausend) RM zur Verfügung zu stellen und zwar<br />

mit 4% Verzinsung und 2% Tilgung. Es soll wenn eben möglich<br />

ein höherer Prozentsatz zur Tilgung des Kapitals gezahlt<br />

werden. … Hochw. Erzbischöfl. Generalvikariat bitten wir, die Angelegenheit zu prüfen und die Erlaubnis<br />

zum Bau der Kapelle zu erteilen.“<br />

Die Baupläne wurden durch den Architekten<br />

<strong>St</strong>ellbrinck jr. aus <strong>Schwerte</strong> entworfen (Bild /7/).<br />

Am 27.7.1935 wurde das Grundstück des<br />

<strong>Kirche</strong>nbauvereins Geisecke (Mitgliederzahl 23)<br />

in das Eigentum der <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>Schwerte</strong><br />

überschrieben. Neben Pfarrer Aufenanger<br />

waren von den Mitgliedern anwesend und<br />

unterzeichneten Schulrat <strong>St</strong>ader i.R. aus<br />

<strong>Schwerte</strong>, Vikar<br />

Kirchner sowie die<br />

Herren Mertens,<br />

Kamm, Schulte,<br />

Firscher, Schwarze,<br />

<strong>St</strong>aat, Dieckmann, Solay, Feit, Homberg, Bezetti, Kebekus, Mannertz,<br />

Beckmann, Wallmann.<br />

Am 18.8.1935 trafen sich der Vorstand und 16 weitere Mitglieder und<br />

beschlossen, die geplante Kapelle dem Hl. <strong>Antonius</strong> zu weihen.<br />

Der Grundstein wurde dann am 29.9.1935 gelegt.<br />

Für die <strong>Kirche</strong>nfenster lagen die Entwürfe der Fa. Lauten in Köln am<br />

30.12.1935 vor. Im <strong>Kirche</strong>nschiff sollten sie die sieben Sakramente<br />

verdeutlichen, im Chor Ähren und Trauben. Sie wurden auf einen Goldton gestimmt, der sich am<br />

stärksten im Chor auswirken sollte. Die Kosten beliefen sich auf 900 RM und wurden gespendet.


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Im Februar des darauf folgenden <strong>Jahre</strong>s, am 23. Februar <strong>1936</strong> konnte dann die feierliche <strong>Kirche</strong>nweihe<br />

vorgenommen werden. Hierzu schrieb die ‚Ruhrpost‘ tags zuvor:<br />

„Eine Zierde der Gemeinde ist das katholische Gotteshaus in Geisecke, das morgen seiner Bestimmung<br />

übergeben wird….Inmitten des Dorfes steht ein schmucker Bau, dessen abgerundeter<br />

Turm etwa 16 Meter in die Höhe ragt. Beim Betreten der <strong>Kirche</strong> erregt zunächst die Zollbaukonstruktion<br />

des Daches Aufsehen. Die beschränkten<br />

Mittel haben diese bauliche Eigenart bedingt, doch ist<br />

auch hiermit der gotischen Bauform entsprochen<br />

worden. Zum Hochaltar führen sechs <strong>St</strong>ufen. Die<br />

<strong>Kirche</strong>nfenster setzen sich aus<br />

Antikgläsern zusammen, die die<br />

Eigenschaft besitzen, viel Licht und<br />

Wärme einzulassen.<br />

Im Turm hängen bereits zwei Glocken,<br />

die von ungenannter Seite gestiftet<br />

wurden…Die Glockentöne sind auf cis<br />

und gis abgestimmt. Morgen früh<br />

werden sie die Gläubigen zum ersten<br />

Male zum Gottesdienst rufen. Gegen 9,30 Uhr ist die feierliche Weihe.<br />

Anschließend ist das Hochamt.“ 1937 wurde ein <strong>Antonius</strong>-Reliquiar (Bild rechts) erworben, das bis<br />

heute einen festen Platz neben dem Eingang hat. (Bild <strong>Kirche</strong> 2008)<br />

Angelika Grimm-<strong>St</strong>örmer<br />

Quellen:<br />

/1/ Ew. Generalvikariat Paderborn; Acta Specialia betreffend den Gottesdienst und Kapelle zu Geisecke Nr. 4279;<br />

7/1922 – 1939 B<br />

/2/ <strong>Kirche</strong>nbauverein Geisecke; Chronik<br />

/3/ <strong>St</strong>adt <strong>Schwerte</strong> (Hrsg.); <strong>Schwerte</strong> 1397-1997, Klartext-Verlag 1997<br />

/4/ Eichmann, H., Iserlohn-Hennen; Archiv<br />

/5/ Bürgerschützenverein Lichtendorf-Geisecke 1838 e.V., 1988; Wir - und die Schützen<br />

/6/ Brandt, H.J./ Hengst. K.; Geschichte des Erzbistums Paderborn,Bd. 3; Bonifatius 1997<br />

/7/ Kath. Pfarrgemeinde <strong>Schwerte</strong>; Kirchlicher Anzeiger , Ausg.16. Juli 1933<br />

/8/ Gutschera, H./ Thierfelder, J.; Brennpunkte der <strong>Kirche</strong>ngeschichte, Schöningh Paderborn 1976<br />

/9/ Internet: wikipedia.org<br />

/10/ Otto, B.; 100 <strong>Jahre</strong> Nacht und Tag; Verlag des Borromäusvereins Bonn 1968<br />

/11/ Mensing, R./ Becker, R./ Hengst, K./ Wagener, U.; Die <strong>Kirche</strong> von Paderborn, Ed. Du Signe 2005<br />

33


Chronik Geiseckes <strong>1936</strong> - 2010<br />

Vorkriegs- und Kriegszeit <strong>1936</strong> – 1945<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Zur Zeit der Weihung der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>kirche <strong>1936</strong> hatte das verträumte Dorf Geisecke ca. 700 Einwohner.<br />

Es waren überwiegend Bauern, Handwerker und Eisenbahner, die in den beiden Eisenbahnersiedlungen<br />

an der „Geisecker Talstraße/Brunnenstraße“ und „Zum Kellerbach“ wohnten.<br />

Seelsorger der katholischen <strong>Kirche</strong>ngemeinde war Pfarrer Karl Aufenanger, der noch bis 1953 im<br />

Amt blieb.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1937 legten die <strong>St</strong>adtwerke<br />

Dortmund östlich ihres Werksgeländes den<br />

auch heute noch vorhandenen <strong>St</strong>ausee zum<br />

Betrieb ihrer Turbinen an. Da das <strong>St</strong>auwehr<br />

am Gasthof Wellenbad im Hauptabflusskanal<br />

des <strong>St</strong>ausees einen Rückstau verursachte,<br />

musste es gesprengt werden. Damit ging der<br />

Badebetrieb am Wellenbad zu Ende, weil die<br />

Badeanstalt in erster Linie durch das Wehr<br />

florierte.<br />

Infolge der steigenden Schülerzahl wurde<br />

1938 die im <strong>Jahre</strong> 1929 erbaute Schule am<br />

Buschkampweg, die heute als Kindergarten<br />

genutzt wird, um zwei Klassenräume erweitert<br />

und danach als Gemeinschaftsschule für<br />

evangelische und katholische Schüler(innen)<br />

betrieben. Pressebericht zur Einweihung<br />

Der im Zeichen der Weltwirtschaftskrise 1929/30 geschlossene Güterbahnhof wurde zu Beginn<br />

des 2. Weltkrieges 1939/40 wieder in Betrieb genommen. Er wurde zu einem der größten Rangierbahnhöfe<br />

Westdeutschlands mit einer Länge von 2.8 km und einem Umschlagvermögen von 2500<br />

bis 3000 Wagen pro Tag ausgebaut. .Auf 30 – 40 Gleisen nebeneinander wurden Züge aus dem<br />

Ruhrgebiet aufgelöst und in neuen Formationen Richtung Osten (Kassel, Leipzig, Dresden) zusammengestellt.<br />

Ca. 200 Eisenbahner waren dort rund um die Uhr im Schichtbetrieb beschäftigt.<br />

Leider blieb dies auch den feindlichen Aufklärungsflugzeugen nicht verborgen, so dass es bereits<br />

1940 zu ersten Angriffen von Bombern auf den Rangierbahnhof kam. Ziel war insbesondere die<br />

Eisenbahnbrücke über die <strong>St</strong>raße „Zum Wellenbad“, die jedoch knapp verfehlt wurde.<br />

35


36<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Der britische Bombenangriff auf die Möhnetalsperre am 17. März 1943, durch den der Damm der<br />

Talsperre teilweise zerstört wurde und der 1300 Todesopfer zur Folge hatte, ließ auch Geisecke<br />

nicht unberührt. Eine Flutwelle mit einer Höhe von 3 – 4 Metern erstreckte sich vom Ohl bis zum<br />

Mühlenstrang. Durch frühzeitigen Alarm<br />

geweckt gelang es der Feuerwehr einen<br />

Teil des Viehs auf die höher liegenden<br />

Weiden zu treiben; ein Ertrinken von Vieh<br />

konnte jedoch nicht ganz vermieden<br />

werden. Am stärksten betroffen war der<br />

dicht an der Ruhr liegende „Gasthof zum<br />

Wellenbad“. Die Familie des Pächters<br />

konnte sich nur durch eine Flucht in den<br />

Dachstuhl des Hauses retten. Größere<br />

Schäden im Dorf waren Gott sei Dank nicht<br />

zu verzeichnen. Es kamen jedoch zwei<br />

Feuerwehrleute bei ihrem Einsatz ums<br />

Leben. Ein Helfer klammerte sich – um nicht<br />

zu ertrinken – an einen Baumstamm, trieb<br />

die Ruhr abwärts und konnte in <strong>Schwerte</strong> Die Geisecker Ruhrbrücke 1943<br />

lebend aus den Fluten geborgen werden. nach der Möhnekatastrophe<br />

Man könnte glauben, Geisecke hätte durch die Möhnekatastrophe schon genug durch den Krieg<br />

zu leiden gehabt. Es sollten aber noch weit schlimmere Ereignisse folgen.<br />

Am 14. März 1945 erfolgte ein feindlicher Bombenangriff auf den Verschiebebahnhof, bei dem ein<br />

<strong>St</strong>ellwerk und 20 Waggons zerstört bzw. beschädigt wurden. Dem folgten am 23. und 24. März<br />

1945 zwei Großangriffe von Mittelstreckenbombern, durch die der gesamte Güterbahnhof und große<br />

Teile der Geisecker Ortschaft zerstört wurden. Dabei haben die feindlichen Flugzeuge das Gelände<br />

des Rangierbahnhofs in eine Mond- bzw. Kraterlandschaft verwandelt. 600 Spreng- und 800<br />

<strong>St</strong>abbrandbomben sollen allein am 23. März auf die dort stehenden ca. 4.000 – 5.000 Waggons<br />

und die angrenzenden Wohngebiete gefallen sein. 3.600 Güterwagen wurden dabei zerstört. Manche<br />

Dorfbewohner flüchteten in die Ruhrwiesen, wo sie von feindlichen Flugzeugen mit Bordwaffen<br />

beschossen wurden. Elf Einwohner Geiseckes kamen bei den Angriffen ums Leben.<br />

Nur knapp drei Wochen später am 11. April 1945 besetzten die vorrückenden amerikanischen<br />

Truppen Geisecke. Gleichwohl fanden am 13. April noch zwei Geisecker Bürger den Tod durch Artilleriebeschuss<br />

aus dem Raum Iserlohn, der noch in deutscher Hand war.


Wiederaufbau 1945 – 1970<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Nachdem die Deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 kapituliert hatte, begann wie überall auch in<br />

Geisecke der Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Häuser. Die in den letzten Tagen vor<br />

dem Einrücken der Amerikaner gesprengte Ruhrbrücke wurde schnellstmöglich wieder aufgebaut,<br />

um so wieder mit den Dörfern südlich der Ruhr verbunden zu sein.<br />

Wohnraum musste auch für die Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten bereitgestellt werden.<br />

Die Zahl der Beschäftigten im Bundesbahn-Ausbesserungswerk in <strong>Schwerte</strong>-Ost stieg bis Mitte<br />

der fünfziger <strong>Jahre</strong> stark an. Um für sie Wohnraum zu schaffen, wurde an der <strong>St</strong>raße „Zum Kellerbach“<br />

1956/57 eine weitere Eisenbahnersiedlung mit 150 Wohnungen gebaut. Anfang der fünfziger<br />

<strong>Jahre</strong> wurden – vielfach in Eigen- und Nachbarschaftshilfe - die ersten Neubauten für Privathäuser<br />

errichtet.<br />

Da die Kraterlandschaft des ehemaligen Güterbahnhofs nicht mehr anders zu nutzen war, wurde<br />

1954 durch das Pflanzen von schnell wachsenden Bäumen – vorwiegend Birken und Pappeln –<br />

ein Wald errichtet, der so genannte Bahnwald.<br />

Hierzu war es notwendig, das Gelände vorher<br />

nach Blindgängern abzusuchen. Da noch heute<br />

Betonreste in diesem Wäldchen zu sehen sind,<br />

mussten die Gärtner ihre Pflanzlöcher sogar mit<br />

Dynamit ausheben. Ein noch halbwegs intakter<br />

Gebäudeteil des Güterbahnhofs (ehemalige<br />

Güterwagenwäsche) wurde behelfsmäßig<br />

wieder aufgebaut und als Vereinsheim durch<br />

den Schützenverein genutzt.<br />

Insgesamt wurde das Dorf Geisecke in diesen<br />

<strong>Jahre</strong>n noch durch die Eisenbahn und die<br />

Eisenbahner geprägt. Geisecke gehörte damals<br />

( bis 19<strong>75</strong>) kommunalpolitisch zum Amt Luftaufnahme des Güterbahnhofs<br />

Westhofen. Als selbständige Gemeinde<br />

hatte es einen eigenen Bürgermeister. Nach einem dieser Bürgermeister ist die „Emil-<br />

Ruschenbaum-<strong>St</strong>raße“, eine Seitenstraße der Geisecker Talstraße, benannt.<br />

In den sechziger <strong>Jahre</strong>n machten die landschaftlich schöne Lage und der dadurch hohe Wohnwert<br />

Geisecke attraktiv für den Bau von Familieneigenheimen, so dass eine Reihe von Neubausiedlungen<br />

sowohl im Unter- wie auch im Oberdorf entstand. Auch manche Arbeitnehmer, die in Dortmunder<br />

Betrieben und Behörden beschäftigt waren, wählten Geisecke als Wohnort.<br />

37


„Industrialisierung“ und Expansion 1970 – 2010<br />

38<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Anfang der siebziger <strong>Jahre</strong> begann mit der Errichtung des Gewerbegebiets „An der Silberkuhle“<br />

die „Industrialisierung“ Geiseckes. Hier und an der Unnaer <strong>St</strong>raße siedelte sich nach und nach eine<br />

Reihe von Betrieben an. Trotz der anhaltenden Vergrößerung<br />

des Ortes wurden keine weiteren Einzelhandelsgeschäfte<br />

eröffnet. Lediglich ein kleiner Lebensmittelladen und eine<br />

Bäckerei versorgten die Bevölkerung mit dem Nötigsten. Auch<br />

für Apotheken und Arztpraxen war Geisecke offenbar kein<br />

lohnender Ort.<br />

19<strong>75</strong> wurde der neue Sportplatz des SV Geisecke am<br />

Buschkampweg eingeweiht, weil der alte Platz an der<br />

Baggerkuhle dem neuen Gewerbegebiet weichen musste.<br />

Etliche <strong>Jahre</strong> später wurde 1987 neben dem Sportplatz das<br />

Vereinsheim errichtet.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 19<strong>75</strong> wurde Geisecke im Rahmen der kommunalen<br />

Neugliederung in die <strong>St</strong>adt <strong>Schwerte</strong> eingemeindet und ist nun<br />

ein <strong>St</strong>adtteil von <strong>Schwerte</strong>. Damit wurde auch die Volksschule<br />

am Buschkampweg geschlossen, und das Gebäude wird<br />

seitdem als Kindergarten genutzt. Nicht unerwähnt bleiben soll<br />

auch, dass seit 1983 keine Züge mehr am Bahnhof Der 1. Spatenstich 1983<br />

(Bahnhaltepunkt) Geisecke halten, offenbar weil er kaum<br />

noch genutzt wurde.<br />

Die katholische <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> litt seit <strong>Jahre</strong>n<br />

darunter, dass den Gläubigen kein Gemeindezentrum zur<br />

Verfügung stand, in dem man sich auch außerhalb der <strong>Kirche</strong><br />

versammeln, arbeiten und feiern konnte. Das galt umso mehr, als<br />

sich das Gemeindeleben Anfang der 80er <strong>Jahre</strong> sehr positiv<br />

entwickelt hatte. Hier wurde 1984 durch den Bau des<br />

„<strong>Antonius</strong>hauses“ in direkter Nähe zur <strong>Kirche</strong> Abhilfe geschaffen<br />

(Architekt: Dipl.-Ing. A.J. Kirchner). Das Erdgeschoss ist unterteilt<br />

in einen großen und kleinen Versammlungsraum, die durch<br />

verschiebbare, variable Trennwände und der Halle zu einem<br />

großen Raum verbunden werden können.<br />

Richtfest 1984


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Nachdem durch einen Zuschuss des Erzbistums Paderborn zu den<br />

Baukosten und das gute Engagement der Gemeindemitglieder im<br />

Kirchbauförderwerk die finanziellen Fragen geklärt waren, konnte<br />

am 10. September 1983 der erste Spatenstich erfolgen und am 01.<br />

April 1984 das Richtfest gefeiert werden. Schließlich wurde das<br />

<strong>Antonius</strong>haus am 21. Oktober 1984 durch Pfarrer Riepe unter<br />

großer Anteilnahme der Gemeinde feierlich eingeweiht.<br />

Das Haus wird von Gruppen aller Altersklassen gut genutzt.<br />

Hervorzuheben ist der Jugendtreff Cafe Chaos, Teil des <strong>Schwerte</strong>r<br />

Kleeblatts, der ab 1994 im Souterrain des Hauses sein schmuckes<br />

Heim gefunden hat.<br />

Die Zeit, in der die Geisecker Bürger fast alle ihre Einkäufe in<br />

<strong>Schwerte</strong> oder Lichtendorf erledigen mussten, ging 1996 zu Ende.<br />

In der Nähe des Gewerbegebietes an der <strong>St</strong>raße „Zwischen den<br />

Wegen“ wurde ein Nahversorgungszentrum mit Supermärkten von<br />

Rewe und Aldi eröffnet. Seit 2009 steht den Kunden mit dem<br />

Marken-Discount von Netto ein weiterer Markt zur Verfügung.<br />

Neben den Supermärkten haben dort weitere Geschäfte ihre Einweihung 1984<br />

Pforten geöffnet (u.a. Fahrradmarkt, Gartentechnik, Reitsport).<br />

Auch die Schützen wollten sich nicht länger mit dem Provisorium im Bahnwald als Schützenheim<br />

zufrieden geben. Seit dem <strong>Jahre</strong> 2000 erfreut sich der<br />

Bürgerschützenverein Lichtendorf-Geisecke an einem<br />

schönen Gelände „In der Krümmde“, wo auch das<br />

Königsschießen stattfindet und auf dem ein geräumiges,<br />

allen Anforderungen gerechtes Schützenheim errichtet<br />

worden ist.<br />

Jahrzehntelang klaffte an der Geisecker Talstraße zwischen<br />

dem Gebiet am Hermannsbrunnen und dem Haus<br />

Schreiber gegenüber dem ehemaligen Bahnhaltepunkt eine<br />

riesige Baulücke. Ab dem Jahr 2002 ist diese Fläche, die<br />

südlich der Geisecker Talstraße bis zum Mühlenstrang<br />

Einweihung 1984 reicht und als Baugebiet „Spaemannshof“ bezeichnet wird,<br />

als Bauland vermarktet worden. Es sind dort individuelle<br />

Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser entstanden, die z.T. auch architektonisch Beachtung<br />

finden.<br />

39


40<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Bis zum <strong>Jahre</strong> 2005 war die <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>kirche lediglich mit provisorischen Musikinstrumenten zur<br />

Gesangsbegleitung während der Hl.Messen und zu anderen Anlässen ausgestattet.<br />

Im Rahmen der notwendigen Renovierung des gesamten Innenraumes der <strong>Kirche</strong> wurde das Provisorium<br />

beendet und eine gebrauchte Orgel fest<br />

eingebaut.<br />

In einer festlichen Hl.Messe wurden die renovierte<br />

<strong>Kirche</strong> und die neue Orgel von der Gemeinde in Besitz<br />

genommen.<br />

In den <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n seit der Weihung der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>kirche<br />

hat unser Ortsteil sich trotz der Kriegsereignisse<br />

1939 – 1945 sehr positiv entwickelt. Dies zeigt schon<br />

die <strong>St</strong>eigerung der Zahl der Einwohner von 700 auf ca.<br />

3000, davon 1000 Katholiken. Aus dem verträumten<br />

Bauern- und Eisenbahnerdorf ist ein <strong>St</strong>adtteil von<br />

<strong>Schwerte</strong> geworden, der auch von der Infrastruktur her<br />

vielen Ansprüchen an ein modernes Wohngebiet gerecht Unsere Glocken 2009<br />

wird und in dem sich gut leben lässt.<br />

Jonny Paffen<br />

Quellen:<br />

Bürgerschützenverein<br />

Lichtendorf-Geisecke 1838 e.V.<br />

Klaus H. Huhn<br />

Ruhr Nachrichten<br />

W. <strong>St</strong>offel, Wir – und die Schützen<br />

Die Bahnmeisterei Geisecke 1873 – 1945<br />

In „Aktive Senioren“ AS<br />

<strong>Schwerte</strong>r Zeitung (Schw. 4)<br />

Ausgabe vom 18. 03. 1995


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>-<strong>Kirche</strong><br />

<strong>1936</strong> - 2011<br />

Teil II - Gemeindebrief<br />

Seite 41 bis 76<br />

41


Caritas – “Gutes tun, tut gut!”<br />

42<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Wer anderen Menschen hilft, der tut nicht nur etwas für den Nächsten, sondern<br />

auch für sich selbst.<br />

Mit den Spendengeldern unterstützt die Caritas <strong>Schwerte</strong> Menschen, die in<br />

Not geraten sind. So unterschiedlich wie die Nöte und Sorgen der Menschen<br />

sind, ist auch das Hilfsangebot der Caritas.<br />

In der Geschäftsstelle <strong>Schwerte</strong> werden angeboten:<br />

Gespräche zu Erziehungs- und Migrantenfragen, organisierte Ferienfreizeiten<br />

für Kinder, “Heiligabend nicht allein”, kleine Präsente zur Unterstützung<br />

der Seniorengeburtagsdienste sowie Beihilfen und Minidarlehen für in Not<br />

geratene Menschen.<br />

70 % der gesammelten Gelder verbleiben bei der Caritas in <strong>Schwerte</strong>, 30 % gehen an den Caritasverband<br />

Unna für überregionale Projekte.<br />

Fünf <strong>Jahre</strong> “Projekt gegen Kinderarmut”<br />

Das Projekt gegen “Kinderarmut” in <strong>Schwerte</strong> besteht inzwischen fünf <strong>Jahre</strong>.<br />

Im Jahr 2006 erhielten 65 Kinder<br />

2007 148 Kinder<br />

2008 254 Kinder<br />

2009 314 Kinder<br />

2010 332 Kinder<br />

die Hälfte der Kosten für eine warme Mahlzeit erstattet.<br />

Projektstart war eine ausführliche Untersuchung der sozialen Situation in <strong>Schwerte</strong> durch ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/innen des <strong>Pastoralverbund</strong>es. Es wurden 121 Personen aller Altersstufen befragt<br />

mit dem Ergebnis, dass Kinderarmut durch<br />

deutlich erkennbar ist.<br />

- fehlende Teilnahme von Kindern an kostenpflichtigen Mahlzeiten,<br />

- jahreszeitlich häufig unangepasste Bekleidung sowie<br />

- ein Fehlen bei Sonderveranstaltungen wie Klassenfahrten.


Spendenkonto:<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Wir sehen unsere Hauptaufgabe darin, dass Kinder<br />

einmal am Tag eine warme, gesunde Mahlzeit<br />

bekommen. Um die Eltern nicht ganz aus der<br />

Verantwortung zu entlassen, werden nach Rücksprache<br />

mit den Rektoren und Kindergartenleiter/innen die<br />

entsprechenden Beträge überwiesen. Die Namen der<br />

Kinder sind uns nicht bekannt.<br />

Das Projekt finanziert sich ausschließlich aus Spenden,<br />

Erlösen aus Veranstaltungen, Vereinsfeiern, Geschäftseröffnungen,<br />

Firmenjubiläen, Schulfesten,<br />

Spenden statt Geschenke, Spenden statt Kränze und<br />

Blumen, Sammeldosen, Bußgeldern,<br />

Dauerpatenschaften und Restcentabtretungen etc.<br />

Für alle bisher eingegangenen Spenden sagen wir<br />

“Herzlichen Dank!” und hoffen auch weiterhin auf Ihre<br />

tatkräftige Unterstützung.<br />

Eva-Maria Becker / Christa Thurau<br />

Sozialdienst kath. Frauen <strong>St</strong>adtsparkasse <strong>Schwerte</strong><br />

<strong>Schwerte</strong> Konto Nr: 14290<br />

Bankleitzahl: 441 524 90<br />

<strong>St</strong>ichwort “Kinderarmut”<br />

43


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

kfd - Katholische Frauengemeinschaft Deutschland<br />

Das Jahr 1929 wird als Gründungsjahr der Frauen-<br />

Gemeinschaft Geisecke im Mitteilungsblatt „<strong>Kirche</strong> in unserer<br />

<strong>St</strong>adt“ unter dem Namen „Marien Verein Geisecke“ zum ersten<br />

Mal erwähnt.<br />

Die Mitglieder trafen sich zu Versammlungen, Wallfahrten und<br />

Ausflüge; z. B. am 7. August 1929 zu einem Ausflug zur Hohensyburg, mit folgendem Programm:<br />

Fahrt ab Bahnhof Geisecke bis Westhofen (Preis 60 Pf) von dort zu Fuß zur Hohensyburg, Kaffeetrinken<br />

bei Schröder, anschließend Wanderung zum <strong>St</strong>ausee. Regelmäßige Nachmittagstreffen<br />

fanden bei Mama Schulte Höppe, im ehemaligen Wartesaal oder im Wellenbad statt.<br />

Langsam entwickelte sich ein vielfäItiges Gemeindeleben. Im <strong>Jahre</strong> 1968 erhielt der Verein neue<br />

Satzungen und wurde von „Marien Verein Geisecke“ in „kfd <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Geisecke“ umbenannt.<br />

Ab 1980 leitete Frau Gertrud Hülsmann für 26 <strong>Jahre</strong> die kfd Geisecke.<br />

Am ersten Donnerstag jeden Monats trafen sich die Frauen zur Messe mit anschließendem Beisammensein<br />

im <strong>Antonius</strong>haus bei Kaffee und Kuchen. Informative, unterhaltsame Vorträge rundeten<br />

das Programm ab. Jährlich wurden Weihnachts- und Karnevalsfeiern veranstaltet, Ausflüge,<br />

Wallfahrten und Exerzitien durchgeführt. Dabei wurde Frau Hülsmann von Mitgliedern der Frauengemeinschaft<br />

unterstützt.<br />

Zu dieser Zeit entstand der Basarkreis. Die Mitglieder trafen sich wöchentlich zum Handarbeiten<br />

und Basteln. Die Erzeugnisse wurden auf dem Gemeindefest verkauft. Das Geld kam dem Kirchbau-<br />

und Gemeindeförderwerk zugute. Im Frühjahr 2007 schied Frau Gertrud Hülsmann aus Altersgründen<br />

aus.<br />

Frau Hannelore Hudek (kfd Holzen) und Frau Ingrid Berti (kfd Dortmund) übernahmen kommissarisch<br />

bis 2008 die Leitung. Dann bildete sich eine neue Gruppe, die es sich zur Aufgabe machte,<br />

das Bestehende zu bewahren und neue Ideen und Inhalte einzubringen.<br />

Die Gruppen treffen sich an jedem ersten Donnerstag im Monat um 15.00 Uhr zum Gottesdienst<br />

und anschließend zum Kaffeetrinken mit Plaudern, gemeinsamen Singen, Spielen sowie um interessanten<br />

Vorträgen zu lauschen oder sich an Dia-Vorträgen zu erfreuen.<br />

Die neue Gruppe besucht diverse kulturelle Veranstaltungen, zu denen alle Mitglieder eingeladen<br />

sind, ein „highlight“ sind die „Weibsbilder“ in der Rohrmeisterei. Auch gemeinsame Restaurantbesuche<br />

gehören dazu. Neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen!<br />

Irmgard Höneberg / Christa Thurau<br />

AnsprechpartnerInnen:<br />

Evmarie Tomio (Tel. 02304 - 41522) und Christa Schmitt (Tel. 02304 - 44595)<br />

45


Eltern- und Kind Spielgruppen<br />

„Krabbelgruppen“<br />

46<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Mittlerweile gibt es die Krabbelgruppe in Geisecke bereits seit 12 <strong>Jahre</strong>n. Zuerst unter der Führung<br />

der Familienbildungsstätte Dortmund, seit Januar 2009 liegt die Organisation und Leitung der<br />

Krabbelgruppen wieder in der Verantwortung der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde.<br />

An einem Vormittag in der Woche treffen sich Eltern und Kinder im Alter zwischen 1 und 3 <strong>Jahre</strong>n<br />

im Gemeindehaus, um gemeinsam zu Singen, zu Lachen, zu Spielen, zu Basteln und Erfahrungen<br />

und Tipps auszutauschen.<br />

Für die Kinder ist diese Art des Spielens eine gute Vorbereitung auf den Kindergarten. Sie machen<br />

erste Erfahrungen mit gleichaltriger „Konkurrenz“, gewinnen Selbstvertrauen und beginnen langsam<br />

miteinander statt nur nebeneinander zu spielen.<br />

Auch die Eltern -in der Regel die Mütter- profitieren von diesem zwanglosen Austausch mit anderen,<br />

deren Kinder in derselben Entwicklungsphase sind.<br />

Das Programm wird den <strong>Jahre</strong>szeiten und den christlichen Festen entsprechend gestaltet. So werden<br />

im Frühling Osterkörbchen gebastelt und im Herbst Kastanienmännchen und Laternen. Im<br />

Dezember kommt der Nikolaus zum<br />

frühstücken vorbei.<br />

Zurzeit gibt es zwei Gruppen: Dienstags<br />

treffen sich die „Großen“ und mittwochs<br />

die „Kleinen“, jeweils von 9.30 – 11.00 Uhr.<br />

Die Gruppengröße schwankt zwischen<br />

sechs und höchstens zwölf Kindern. Neue<br />

Kinder und ihre Eltern bzw. Betreuungspersonen<br />

sind immer und jederzeit<br />

herzlich willkommen, ein Einstieg in eine<br />

bestehende Gruppe ist auch innerhalb<br />

eines laufenden Kurses möglich.<br />

Gerne können auch an anderen Wochentagen<br />

nach Absprache neue Gruppen gegründet<br />

werden.<br />

Jennifer Hochstein<br />

Weitere Informationen (Termine, Anmeldung, Kosten, . . . ) erhalten Sie über:<br />

Sabine Voigt, Tel. 46538 / Jennifer Hochstein, Tel. 779076<br />

oder die Gemeindeagentur in Geisecke, Tel. 45188


Familienkreis in <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Seit mittlerweile zweieinhalb <strong>Jahre</strong>n besteht in der <strong>Antonius</strong>-Gemeinde ein Familienkreis, bestehend<br />

aus fünf Familien und tatkräftig unterstützt von Pfarrbezirksratsmitgliedern und unserer Gemeindereferentin<br />

Elsbeth Bihler.<br />

Unser Anliegen ist es, unseren Kindern in einer zunehmend säkularisierten Umwelt den christlichen<br />

Glauben näher zu bringen. Wichtig ist hierbei vor allem die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten,<br />

die den Kindern (und auch uns Erwachsenen) zeigt: wir sind nicht alleine und „wo zwei oder<br />

drei in meinem Namen versammelt sind, da<br />

bin ich mitten unter euch“. Glaube und<br />

christliche Lebensweise finden nicht im<br />

„geschlossenen Kämmerlein“ statt, sondern<br />

sind auch auf eine lebendige und offene<br />

Gemeinschaft angewiesen. Die Kinder<br />

erleben in unserem Kreis auf<br />

selbstverständliche Weise Gemeindeleben<br />

und wachsen in unsere kirchliche<br />

Gemeinschaft hinein.<br />

Wir wollen die Feste im Laufe des<br />

<strong>Kirche</strong>njahres familiengerecht gestalten und<br />

die Kinder einbeziehen. So wird die<br />

Kinderchristmette vorbereitet und einmal im<br />

Monat eine Kinderkatechese parallel zur Vorabendmesse veranstaltet. Außerdem wurde in diesem<br />

Jahr erstmals der Gründonnerstag als Vorbereitung auf das Osterfest mit einem Wortgottesdienst,<br />

Brot backen und dem gemeinsamen Mahl gefeiert. Diese Veranstaltung fand guten Zuspruch und<br />

ist auch für das kommende Jahr vorgesehen. Der Familienkreis beteiligt sich am begehbaren Adventskalender<br />

(in diesem Jahr am 9.12. bei Familie Fabian) und bei der alljährlichen <strong>St</strong>ernsingaktion.<br />

Auch die Kinderaktionen anlässlich des Gemeindefestes werden vom Familienkreis geplant.<br />

Für uns stellt der Familienkreis eine gute Möglichkeit des Austausches und der gegenseitigen Unterstützung<br />

dar. Wir treffen uns etwa vierteljährlich im Gemeindehaus und planen bei einem kleinen<br />

Abendessen, das abwechselnd vorbereitet wird, neue Aktivitäten. Der Familienkreis steht jeder<br />

Familie offen und wir freuen uns sehr über weitere Interessierte.<br />

Annette Ernst-Fabian / Susanne <strong>St</strong>ocker<br />

Informationen gibt es bei A. Ernst-Fabian / Tel: 968 197<br />

47


Die Geisecker <strong>St</strong>ernsinger<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Kontakt: Frau Karin Konrad / Tel: 41 177<br />

2010 > 5.339<br />

2009 > 5.350<br />

2008 > 4.839<br />

2007 > 4.288<br />

2006 > 4.472<br />

2005 > 5.721<br />

1988 > 2.898<br />

1989 > 2.861<br />

1990 > 2.918<br />

1991 > 2.989<br />

1992 > 3.046<br />

2004 > 4.281 1993 > 3.360<br />

2003 > 3.434 1994 > 3.352<br />

2002 > 2.818 1995 > 3.518<br />

2001 > 2.885 1996 > 2.251<br />

2000 > 3.491 1997 > 2.983<br />

1999 > 3.663 1998 > 2.827<br />

Seit 1989 insgesamt 84.ooo €<br />

für die Kinder in Campo Alegre / Brasilien<br />

49


Küster – Dienst an den Menschen<br />

50<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Viele Küster haben in den <strong>Jahre</strong>n seit dem Bau der <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong>kirche im <strong>Jahre</strong> 1935 ihren Dienst<br />

verrichtet. Nicht alle Namen sind in den Chroniken der Gemeinden verzeichnet. Niemand ist vergessen.<br />

Sie leben weiter im ewigen Leben und in den Herzen der Gemeindemitglieder.<br />

Bei den älteren Gemeindemitgliedern sind die in den letzten Jahrzehnten aktiven Küster wie Heinrich<br />

Hülsmann, Johann Mex und Peter Koch noch in sehr guter Erinnerung.<br />

Der letzte in dieser Reihe ist Maximilian Karkoszka, der im November 1993 mit seiner Familie nach<br />

Geisecke kam. Max Karkoszka übernahm im Sommer 1994 als Hausmeister die Betreuung des<br />

Gemeindehauses, und eine kurze Zeit später das Amt des<br />

Küsters in der <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> Gemeinde.<br />

In seiner Heimat in Oberschlesien war er lange Zeit Ministrant<br />

gewesen, so dass ihm das Amt bereits sehr vertraut war.<br />

Nach kurzer Zeit kannte er viele Mitglieder der Gemeinde und<br />

hatte viele Freunde gewonnen.<br />

Sein Amt hat er mit großer Liebe, mit Würde und besonderer<br />

Pflichtauffassung ausgeübt. Keine Zeit und kein Weg waren<br />

ihm zu lang.<br />

Er wurde recht bald ein echter Geisecker und die Besuche in<br />

seiner Heimat hat er immer „kurz“ gehalten; er wollte immer<br />

schnell zurück in „seine“ <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> Gemeinde. Von<br />

mancher Reise kehrte er vorzeitig zurück, niemand erledigte<br />

den Dienst hier zu seiner Zufriedenheit. So jedenfalls seine<br />

Meinung.<br />

Die Gemeindefeste, ohne seine Hilfe ging es nicht. „Max“ war<br />

mit den anderen Verantwortlichen unermüdlich aktiv, über<br />

viele <strong>St</strong>unden und Tage.<br />

In der Zeit seiner Arbeit als Küster in <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> hat Herr<br />

Maximilian Karkoszka viele Priester in der Gemeinde erlebt.<br />

Mit allen hatte er ein ausgezeichnetes Verhältnis, oftmals sehr freundschaftlich und persönlich.<br />

Im Sommer des <strong>Jahre</strong>s 2010 verstarb er nach langer schwerer Krankheit. Immer wieder hat er in<br />

den letzten Monaten versucht sein Amt weiter zu führen, dann verließen ihn die Kräfte.<br />

Die Gemeinde wird Max in ihre Gebete einschließen und allzeit ein ehrendes Gedenken erhalten.<br />

Elisabeth Paetsch / Herbert Schmitt


Küster (aus Wikipedia)<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Der Küster (lat. custos „Hüter“, „Wächter“), auch Kirchner, <strong>Kirche</strong>ndiener oder Sakristan, im<br />

süddeutschen Raum Mesner, Messner oder Mesmer (vom mittellateinischen mansionarius –<br />

Haushüter) – dessen Dienstwohnung die Küsterei bzw. Mesnerei ist – und in der Schweiz<br />

Sigrist (vom mittellateinischen Sacrista) genannt, bezeichnet einen Beruf in der <strong>Kirche</strong>. In der<br />

Regel ist der Küster Angestellter einer <strong>Kirche</strong>ngemeinde, Pfarrei oder der Diözese.<br />

Geschichte<br />

Das Alte Testament berichtet über die Gruppe der Leviten, die in Tempel und Synagoge als<br />

Helfer dienten. Im frühen Christentum übernahmen Diakone neben ihren karitativen Aufgaben<br />

auch das Amt, im Gottesdienst für die kirchliche Ordnung zu sorgen. Sie öffneten und<br />

schlossen die Pforten der <strong>Kirche</strong> (Ostiarier), bereiteten den Gottesdienst vor, unterwiesen die<br />

Katechumenen und stimmten die Psalmgesänge an. Zur Aufgabe eines Ostiariers zählte<br />

später auch das Läuten der Glocken. Die Weihe zum Ostiarier gehörte früher zu den so genannten<br />

niederen Weihen, den Vorstufen zur Priesterweihe. Im Luthertum wirkten die Küster<br />

im 16. und 17. Jahrhundert, vor allem in dörflichen <strong>Kirche</strong>n ohne Orgeln, als Vorsänger der<br />

Gemeinde (Praecentor). Zudem wählten Küster oder Kantor bis zum Beginn der Aufklärung<br />

auch die Gesänge der Gemeinde aus. Im Mecklenburg des 18. Jahrhunderts übten Küster in<br />

aller Regel auch die Tätigkeit des Dorflehrers aus. Als Opfermann oder Offermann wurde er<br />

bezeichnet, wenn er zusätzlich als Organist tätig war. In Norddeutschland ist für das 18.<br />

Jahrhundert ebenfalls die Kombination des Küster- und Organistenamtes belegt. Früher<br />

mussten Küster auch zu den für den Gottesdienst und das Gebet festgelegten Zeiten<br />

(Angelus) die <strong>Kirche</strong>nglocken läuten. Im 17. bis 20. Jahrhundert betrieben die Küster in vielen<br />

ländlichen Gebieten auch die Küsterschule.<br />

51


52<br />

Das Jahr 2009 geht zu Ende<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das Jahr 2010 in Bildern (1)


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das Jahr 2010 in Bildern (2)<br />

<strong>St</strong>ernsinger im Januar 2010<br />

und<br />

Feier am Gründonnerstag<br />

53


54<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das Jahr 2010 in Bildern (3)<br />

Erste Hl. Kommunion<br />

im Mai 2010


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das Jahr 2010 in Bildern (4)<br />


56<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das Jahr 2010 in Bildern (5)<br />

Gemeindefest im JUNI 2010


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Das Jahr 2010 in Bildern (6)<br />

Ökumenischer Gottesdienst am 29. AUG 2010<br />

Gasthof Wellenbad<br />

Wanderung zum Kloster Marienstatt „Dankeschönabend“ im November<br />

57


»Den Glauben bedenken«<br />

Theologischer Gesprächskreis<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Unsere <strong>Kirche</strong>ngemeinden haben nur dann eine Zukunft, wenn immer mehr Gemeindemitglieder<br />

aktiv Verantwortung dafür übernehmen, dass die frohe Botschaft gelebt und verkündet wird. Durch<br />

ihr Engagement können sie dazu beitragen, dass die immer weniger werdenden Hauptamtlichen<br />

entlastet werden und zugleich lebendiges christliches Miteinander in der Gemeinde verwirklicht<br />

werden kann. Für diese Mitarbeit müssen die Laien in den Gemeinden gefördert werden. Dabei<br />

kommt es insbesondere darauf an, sie mit einem Grundwissen über die Inhalte unseres christlichen<br />

Glaubens auszustatten. Wenn ich selbst weiß, woran ich glaube, dann fällt es auch leichter,<br />

anderen davon zu erzählen und sie zum Mitwirken in der Gemeinde einzuladen. Vieles weiß man<br />

natürlich noch: z.B. aus dem Religionsunterricht, aus dem, was man gelesen und gelernt hat. Immer<br />

wieder jedoch machen wir die Erfahrung, dass unser Wissen um die zentralen Glaubensaussagen<br />

im Hier und Heute der Vertiefung bedarf. Oft passt z.B. das, was ich als Kind über Gott als<br />

den Schöpfer, über Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi, über die <strong>Kirche</strong> usw. gelernt und<br />

für selbstverständlich gehalten habe, nicht mehr. Es ist mir selbst nicht mehr plausibel. Die Beschäftigung<br />

mit Antwortversuchen heutiger Theologie kann hier eine Hilfe sein.<br />

Aus diesem Grund haben wir im November 2009 in Geisecke für den gesamten <strong>Pastoralverbund</strong><br />

<strong>Schwerte</strong> den theologischen Gesprächskreis „Den Glauben bedenken“ ins Leben gerufen. Einmal<br />

im Monat, donnerstags, 18.00 – 20.00 Uhr, treffen wir uns im <strong>Antonius</strong>haus zum Austausch über<br />

ein theologisches Buch, das wir abschnittweise miteinander besprechen - derzeit mit etwa 15 bis<br />

20 Teilnehmenden. Gewählt haben wir die „Einführung in das Christentum“ von Josef Ratzinger,<br />

erschienen 1968 und nach wie vor aktuell (Neuauflage 2000). Das Buch bietet eine zeitgemäße<br />

Auslegung des Glaubensbekenntnisses. Der Text regt unser Gespräch an, in welchem wir die<br />

zentralen Aussagen des christlichen Glaubens miteinander bedenken und nach vernünftigen<br />

Gründen für unser Glauben heute fragen. Dabei kommen wir auch dem theologischen Denken und<br />

dem geistigen Horizont des jetzigen Papstes auf die Spur. Kritische Anfragen an dieses Denken<br />

kommen nicht zu kurz. In der Gesprächsleitung versuchen Pastor Franz Drüke und ich Verständnishilfen<br />

zu bieten und einen Rahmen zu schaffen, in dem jeder sich mit seinen eigenen Fragen<br />

und Erkenntnissen einbringen kann. Doch auch nur Zuhören ist erlaubt. Wer seinen Glauben besser<br />

versteht, sich theologisch ein wenig „fit“ machen will, ist herzlich willkommen.<br />

Dr. theol. Ulrich Dickmann<br />

59


Oktoberfest in Geisecke<br />

Cafe Chaos feiert wieder<br />

Am 02. Oktober 2010 war es wieder so weit!<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Bei schönstem Oktoberwetter feierten wir, das Cafe Chaos, unser 10. Geisecker-Oktoberfest.<br />

Dieser beliebte Partyabend ist mittlerweile weit über unsere Dorfgrenzen hinaus bekannt. Verwöhnt<br />

haben wir die Gäste wie immer im urbayrischen Ambiente mit Gaumenspezialitäten wie<br />

Weißwürsteln, Grillhaxen, Leberkäs, Brezeln und vielen weiteren Köstlichkeiten aus dem Land der<br />

Lederhosen.<br />

Das Ganze wurde mit einem zünftigem Weizen oder einer Maß gekrönt.<br />

Schon im letzen Jahr brachte Ringo Eisenherz (the Artist formerly known as Ingo Eisenberg) den<br />

Saal des Schützenheimes Geisecke mächtig zum Kochen; jetzt sorgte er mit seinem Live-Auftritt<br />

wieder für beste <strong>St</strong>immung und Fröhlichkeit in der Schützenhalle. Weitere Highlights waren das<br />

Wettnageln, das Maßkrugstämmen, der Auftritt der Artisten des Zirkus Trumph und die Showeinlage<br />

des Schützenverein Langschede.<br />

Auf Grund der begrenzten Anzahl an Parkplätzen gab es auch dieses Jahr wieder einen Shuttle-<br />

Service von und zum Parkplatz des Geschäftshauses Reuper und in die umliegenden Gemeinden.<br />

Die Gäste machten davon regen Gebrauch.<br />

Christoph Babilon<br />

61


62<br />

GRUPPEN UND AKTIVITÄTEN UNSERER GEMEINDE<br />

Familiengottesdienste<br />

Für die Geisecker Kommunionkinder finden in <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> / Geisecke (SA - 18:oo Uhr) Familiengottesdienste<br />

statt, die von den Kindern und den Betreuern gestaltet werden<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Maria Dickmann Tel. 776 840<br />

Ökumenischer Wortgottesdienst für Kleinkinder<br />

Wortgottesdienste (Krabbelgottesdienst) für Kinder im Alter von 2 bis 6 <strong>Jahre</strong>n sind mehrfach im Rhythmus<br />

des <strong>Kirche</strong>njahres geplant.<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Dr. Annette Ernst-Fabian Tel. 968 197<br />

Krankenkommunion<br />

Krankheit kann Menschen isolieren und einsam machen. Zu den Aufgaben der Gemeinde gehört, Kranke<br />

nicht allein zu lassen.<br />

Durch die Feier der Krankenkommunion wird dem Wunsch nach Einheit und Gemeinschaft insbesondere<br />

bei längerer Krankheit entsprochen.<br />

Ansprechpartner/in: Gemeindeagentur Tel. 45 188<br />

Pfarrbüro <strong>Schwerte</strong> Tel. 16 418<br />

Messdiener<br />

"Altarflitzer" nennen sich unsere Messdiener/innen. Sie helfen durch ihren Dienst bei der Messgestaltung,<br />

Sie können an Fahrten, Ausflügen und verschiedenen Aktionen teilnehmen. Kinder, die an der Kommunionvorbereitung<br />

teilgenommen haben, können Messdiener/in werden.<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Beate Rosert Tel. 45 188 / 41 873<br />

„Unsere <strong>Kirche</strong> - von Kindern und Jugendlichen<br />

für Kinder und Jugendliche“<br />

Wir haben Kinder und Jugendliche so ausgebildet, dass sie sich mit „ihrer <strong>Kirche</strong>“ identifizieren und befähigt<br />

sind, sie anderen Kindern vorzustellen.<br />

Bei Wunsch nach einer Führung > bitte melden bei<br />

Ansprechpartnerin: Frau Beate Rosert, Tel. 45 188 / 41 873<br />

Spielgruppen für Mütter/Väter mit Kindern im Krabbelalter<br />

Jede Woche am Mittwoch und Donnerstag, von 9.3o bis 11:oo Uhr im <strong>Antonius</strong>haus.<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Jennifer Hochstein Tel. 968 076<br />

Fr. Sabine Voigt Tel. 46 538<br />

<strong>St</strong>. Martinszug im November<br />

Ein <strong>St</strong>. Martinszug für Kinder findet mit der evang. Gemeinde im November eines jeden <strong>Jahre</strong>s statt. <strong>St</strong>artpunkt<br />

ist der Sportplatz am Buschkampweg. Informationen erhalten Sie über die Gemeindeagentur oder<br />

unseren INFO-Kasten.


Gemeindefest im Sommer<br />

Das Gemeindfest im Sommer ist immer ein Höhepunkt des fröhlichen Feierns in der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde.<br />

Viele Helfer machen an verschiedenen <strong>St</strong>ellen mit, um die zwei Tage zu einem vollen Erfolg werden<br />

zu lassen. Im Jahr 2011 ist das Fest am 18. und 19. Juni geplant. Es steht unter dem besonderen<br />

Motto des Jubiläumsjahres.<br />

Der Erlös des Festes kommt dem Gemeinde- und Kirchbauförderwerk zu Gute oder wird sozialen Aufgaben<br />

zugeführt.<br />

Ansprechpartner/in: Hr. Harald Tomio, Tel. 41 522<br />

Wallfahrt im <strong>Pastoralverbund</strong><br />

In jedem Frühjahr findet die gemeinsame Wallfahrt aller Gemeinden des <strong>Pastoralverbund</strong>es statt. Es pilgern<br />

Gruppen von Wanderern, Radfahrern, Autofahrern aber auch Reitern „hoch zu Ross“ zum Ziel der<br />

Wallfahrt.<br />

Ziel ist wieder das Zisterzienserkloster Bochum-<strong>St</strong>iepel. Bitte beachten Sie die Hinweise. Termin im Jahr<br />

2011 > Sa – 04. Juni 2o11<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Elsbeth Bihler Tel. 21 201<br />

Reinigung unserer <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>-<strong>Kirche</strong><br />

Unsere <strong>Kirche</strong> wird in eigener Regie gereinigt. In regelmäßigen Zeitabständen helfen Gemeindemitglieder<br />

(2 Gruppen) bei dieser Arbeit.<br />

Einige junge Gemeindemitglieder helfen seit einiger Zeit mit. Es wäre sehr wichtig, wenn sich noch weitere<br />

Helfer finden würden.<br />

Wo viele Hände anfassen, geht die Arbeit „flott“ voran!<br />

Ansprechpartner/in: Rita Gall Tel. 41 522<br />

Gemeindeagentur Tel. 45 188<br />

KFD –Kath. Frauen Deutschlands<br />

Unsere Frauengemeinschaft trifft sich einmal im Monat, am ersten Donnerstag um 15 Uhr zur Hl. Messe<br />

oder zum Wortgottesdienst in der <strong>Kirche</strong> und anschließend zu Kaffee /Kuchen. Referenten halten interessante<br />

Vorträge oder berichten über Reisen in ferne Länder .<br />

Eine zweite, neue Gruppe hat sich gebildet. Sie entfaltet vielfältige, auch kulturelle Interessen.<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Evmarie Tomio Tel. 41 522<br />

Fr. Christa Schmitt Tel. 44 595<br />

KAB –Kath.Arbeiternehmer Bewegung<br />

Die Mitglieder treffen sich monatlich in <strong>St</strong>.Marien zu Bildungsveranstaltungen, Vorträgen oder geselligen<br />

Zusammenkünften.<br />

Ansprechpartner/in: Fr. Eva-Maria Becker Tel. 43 667<br />

63


<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

65


Pilgerreise in das Baltikum<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Eine nicht alltägliche Pilger- und<br />

<strong>St</strong>udienreise unternahm eine Gruppe aus<br />

den sieben Gemeinden des<br />

<strong>Pastoralverbund</strong>es in die drei <strong>St</strong>aaten<br />

des Baltikums, Litauen, Lettland und<br />

Estland.<br />

Alle drei <strong>St</strong>aaten wurden in der Zeit nach<br />

dem 2. Weltkrieg, in der Phase der<br />

kommunistischen Herrschaft, stark<br />

säkularisiert, und befinden sich nun seit<br />

zwanzig <strong>Jahre</strong>n, jetzt als Teil der<br />

Europäischen Union, in einer Zeit des<br />

Aufschwungs. Auch die <strong>Kirche</strong>n nehmen daran teil; sehr unterschiedlich in den einzelnen Ländern.<br />

Während Litauen sehr stark von der Katholischen <strong>Kirche</strong> geprägt ist, ist die Rolle der <strong>Kirche</strong>n in<br />

den zwei anderen <strong>St</strong>aaten eher untergeordneter Art. Doch es hat sich besonders in Estland etwas<br />

Neues entwickelt. Die Katholische <strong>Kirche</strong> verzeichnet in letzter Zeit<br />

einen starken Zulauf von Familien mit Kindern und von<br />

erwachsenen Intellektuellen. Neue Kindergärten und Schulen<br />

entstehen und der Sonntagsgottesdienst wird von achtzig Prozent,<br />

der zwar kleinen Gemeinden, besucht. In allen drei Ländern hilft die<br />

Aktion „RENOVABIS“.<br />

Im gesamten Baltikum sind die Spuren der engen Verbindungen zu<br />

den Ordensrittern, zur Hanse, zum Deutschen Reich bzw. zum<br />

Königreich Preußen zu finden. Teile Litauens gehörten ja bis zum<br />

Ende des ersten Weltkrieges als Memelland zum Deutschen Reich.<br />

Die kurische Nehrung mit dem bekannten Ort Nidden (Nidda) ist<br />

wohl allen Älteren ein Begriff.<br />

Das Bild (links) zeigt das Pilgerkreuz der Gruppe auf den Dünen der<br />

Nehrung. Nicht weit von dort besuchte die Gruppe Thomas Manns<br />

Sommerhaus.<br />

Die Reise führte die Gruppe von Vilnius (Wilna), über Klaipeda (Memel), Riga und Tartu (Dorpat)<br />

zur letzten <strong>St</strong>ation nach Tallinn (Reval). Dort fand am Tage des Rückfluges eine letzte gemeinsame<br />

Hl. Messe statt.<br />

Müde aber erfüllt von vielen Erlebnissen kehrte die Gruppe spät in der Nacht heim nach <strong>Schwerte</strong>.<br />

Herbert Schmitt<br />

67


68<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

2010<br />

<strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong><br />

Unsere Messdiener


Messdiener in Geisecke<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Samstag Abend, 17.50 Uhr, <strong>Schwerte</strong>-Geisecke, <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> <strong>Kirche</strong>, Messdiener?! - Ja!<br />

Selbstverständlich stehen jede Vorabendmesse einige Messdiener bereit, um den Pastor zu unterstützen.<br />

Dies machen wir, die 16 Geisecker Messdiener – eine Entwicklung zu einer stolzen Anzahl<br />

im Laufe der Zeit – sehr gerne! Doch wer glaubt, Messdiener-Sein spielt sich nur in Gottesdiensten<br />

ab, liegt nicht ganz richtig. Über den „Altardienst“ hinaus orientieren sich die Messdiener<br />

des <strong>Pastoralverbund</strong>es <strong>Schwerte</strong> an Gemeinschaft!<br />

Neben dem Engagement in Gottesdiensten wollen wir mit anderen Messdienern in Kontakt treten,<br />

neue Bekanntschaften schließen und mit Spaß und Freude miteinander Zeit verbringen. Dafür organisiert<br />

die seit einiger Zeit bereits bestehende übergreifende Leiterrunde für die Messdiener des<br />

gesamten <strong>Pastoralverbund</strong>es regelmäßige Treffen.<br />

Das Messdienerjahr 2010 haben wir so mit dem Beachvolleyball- und Fußballturnier in der Beachhalle<br />

(in Hagen) begonnen, welches ein großer Erfolg in jeder Hinsicht war. Weiterhin gab es kurz<br />

vor den Sommerferien eine Kanutour, bei der sogar eine Rekordteilnehmerzahl von 80 aktiven<br />

Messdienern mit Spielen am Bootshaus, Paddeln auf der Ruhr und einem gemütlichen Grillen einen<br />

sonnigen, warmen Nachmittag verbrachten. Im Bezug auf die Kooperation war das rückblickend<br />

ein sehr wichtiges Treffen, welches die Messdiener aus allen Gemeinden zusammengeführt<br />

hat! Aufgrund des großen Interesses wird diese Aktion bei zukünftigen Planungen „im Hinterkopf<br />

behalten“!<br />

Nach den Sommerferien folgte eine Radtour entlang der Lenne mit anschließender Übernachtung<br />

im Zelt auf dem Hof Sonnenregen! Auch hier gab es eine positive Resonanz, obwohl die Temperaturen<br />

den ein oder anderen in der Nacht frieren ließen.<br />

Zum Abschluss des Messdienerjahres steht noch ein Ausflug in die Eishalle nach Unna auf dem<br />

Programm!<br />

Aber auch die Geisecker Messdiener trafen sich ab und an allein, um den Messdienerdienst zu<br />

perfektionieren oder neue MessdienerInnen in die Runde aufzunehmen. Damit wir uns als Messdiener<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde persönlich näher kennen lernen, organisieren die Messdienerleiter<br />

zusätzlich ein Pizza-Essen im Gemeindehaus, welches am Ende des <strong>Jahre</strong>s stattfindet.<br />

Abschließend möchten wir uns bei allen bedanken, die uns in unserem Dienst zur Seite stehen<br />

und uns in unserem Handeln durch nette Worte bestätigen!<br />

Lena Höneberg<br />

69


Gemeindewallfahrt 2010<br />

zum Zisterzienserkloster<br />

Bochum-<strong>St</strong>iepel<br />

71


Liebe Mitglieder der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong>-Gemeinde.<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

Kurz vor dem „Ende“ Ihres Gemeindebriefes meldet sich Ihr Kirchbau- und Gemeindeförderwerk<br />

zu Wort.<br />

Das Leitungsgremium Ihrer <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde ist der Pfarrbezirksrat in Verbindung mit unseren<br />

Priestern und Gemeindereferentinnen.<br />

Damit aber dieses Gremium und auch Sie als Gemeinde Örtlichkeiten wie die <strong>Kirche</strong> und das<br />

Pfarrheim nutzen können, müssen diese „betriebsbereit“ sein.<br />

Hierfür ist das Gemeindeförderwerk zuständig. Instandhaltung, Reparaturen und Renovierung sowie<br />

die Sauberkeit rund um und in den Häusern, das ist unser „Job“.<br />

Die ganz Aktiven, die sich um <strong>Kirche</strong> und Pfarrheim sorgen kommen jedoch in die <strong>Jahre</strong>.<br />

So klettert z.B. ein 76 jähriger der <strong>Kirche</strong> aufs Dach und reinigt die Dachrinnen, mäht den Rasen<br />

oder fegt im Herbst das Laub zusammen.<br />

Wir wären froh, wenn sich „jüngere Frauen und/oder Männer“ an unsere Seite stellten um die Zeit<br />

mit und nach uns möglich zu machen.<br />

In einer Rede an das amerikanische Volk sagte der legendäre Präsident J. F. Kennedy einmal:<br />

Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann, sondern fragt, was ihr für euer Land tun könnt.<br />

Auf unsere Gemeinde gespiegelt sollten wir uns fragen, was wir für unsere Gemeinde tun können<br />

Vieles ist über die Zuwendungen aus <strong>Kirche</strong>nsteuermitteln des Gemeindeetats von <strong>St</strong>. Marien<br />

nicht mehr, oder stark eingeschränkt, leistbar.<br />

Um die fehlenden logistischen oder finanziellen Mittel zu ersetzen, braucht das Kirchbau- und Gemeindeförderwerk<br />

Ihre Unterstützung. Eine Mitgliedschaft im Förderwerk wird ganz sicher zum Erhalt<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> Gemeinde beitragen. Jeder €uro oder auch tatkräftige Mitarbeit hilft Ihnen, Ihren<br />

Kindern oder auch Ihren Enkelkindern ein funktionierendes Gemeinwesen <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> zu<br />

betreiben.<br />

Wenn SIE <strong>St</strong>. <strong>Antonius</strong> wollen, machen Sie mit; sprechen Sie uns an.<br />

Wir, der Vorstand des Kirchbau- und Gemeindeförderwerkes, sind für Sie da.<br />

Harald Tomio Monika Knufmann Gisela Liebendahl Harald Hochstein<br />

1. Vorsitzender 2. Vorsitzende Schatzmeisterin Schriftführer<br />

Wollen Sie unser Gemeindehaus nutzen ?<br />

Die Gemeinde stellt das Gemeindehaus zu Ihrer privaten Feier - Geburtstag, Jubiläum,<br />

Taufe, 1.Hl. Kommunion etc. – gerne gegen eine Gebühr zur Verfügung.<br />

Ansprechpartner: Harald Tomio / Tel: 02304 41522<br />

.<br />

73


Katholische <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

<strong>Pastoralverbund</strong> <strong>Schwerte</strong><br />

Übersicht: Organisationen / Gremien / Adressen / Zeiten<br />

Funktion Name Ort <strong>St</strong>raße Zeit Telefon<br />

Pfarrer Iwan, Peter 58239 <strong>Schwerte</strong> Haselackstr. 22 16 418<br />

Pastor Drüke, Franz - Lars 58239 <strong>Schwerte</strong> Am Kleinenberg 7 70 472<br />

Pastor Marker, Benno 58239 <strong>Schwerte</strong> <strong>St</strong>.-Peter-Weg 2 67 190<br />

Gemeinde -Ref. Bihler, Elsbeth 58239 <strong>Schwerte</strong> Neumarkt 4 21 201<br />

Gemeinde -Ref. Mehrens, Eva 58239 <strong>Schwerte</strong> Körnerstr. 3 239 926<br />

Jugend –Ref. Vicktor, Donata 58239 <strong>Schwerte</strong> Haselackstr. 22 237 813<br />

Kantor <strong>St</strong>örmer, Michael 58239 <strong>Schwerte</strong> Sigridstr. 21 822 045<br />

Pfarrbüro <strong>St</strong>.Marien Jurkowitsch, Christa 58239 <strong>Schwerte</strong> Haselackstr. 22 täglich 16 418<br />

<strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> Geisecke<br />

Gemeinde Agentur Rosert, Beate 58239 <strong>Schwerte</strong> Am Brauck 7<br />

Mittwoch<br />

9 - 11:3o Uhr<br />

45 188<br />

Pfarrbezirks-Rat Schmitt, Herbert 58239 <strong>Schwerte</strong> Dorfstr. 21a 44 595<br />

Kirchb.- u. Gem.<br />

-Förderwerk<br />

<strong>Kirche</strong>nvorstand<br />

Tomio, Harald 58239 <strong>Schwerte</strong> Zum Kellerbach 30 41 522<br />

Bender, Josef<br />

Tomio, Harald<br />

58239 <strong>Schwerte</strong><br />

An den Berken 46<br />

Zum Kellerbach 30<br />

42 046<br />

41 522<br />

Lektoren Tomio, Harald 58239 <strong>Schwerte</strong> Zum Kellerbach 30 41 522<br />

KFD<br />

Tomio, Evmarie<br />

Schmitt, Christa<br />

58239 <strong>Schwerte</strong><br />

Zum Kellerbach 30<br />

Dorfstr. 21A<br />

41 522<br />

44 595<br />

CARITAS Thurau, Christa 58239 <strong>Schwerte</strong> Narzissenweg 15 41 808<br />

KAB Becker, Eva-Maria 58239 <strong>Schwerte</strong> Am Brauck 6 43 667<br />

Kinder-<br />

Krabbelgruppe<br />

Hochstein, Jennifer 58239 <strong>Schwerte</strong><br />

Auf dem<br />

Spiekstück 32<br />

Di/Mi<br />

ab 9:3o Uhr<br />

779 076<br />

Café - Chaos Wiegandt, Tobias 58239 <strong>Schwerte</strong> Zum Kellerbach 8a So /Di > 18 Uhr 0178 238 0400<br />

Küsterdienst Paetsch, Elisabeth 58239 <strong>Schwerte</strong> Am Hermannsbr. 36 42 557<br />

Besuchsdienst<br />

Becker, Eva-Maria<br />

Gall, Rita<br />

58239 <strong>Schwerte</strong><br />

Am Brauck 6<br />

Schlossweide 11<br />

43 667<br />

45 038<br />

<strong>St</strong>ernsinger Konrad, Karin 58239 <strong>Schwerte</strong> An den Berken 22 41 177<br />

Messdiener Rosert, Beate 58239 <strong>Schwerte</strong> Am Wiesenberge 18 41 873<br />

Termine für <strong>Kirche</strong> u. Gemeindehaus sind immer mit Harald Tomio / Tel: 02304 41522 abzustimmen<br />

<strong>75</strong>


76<br />

<strong>75</strong>. <strong>Jahre</strong> <strong>St</strong>.<strong>Antonius</strong> 2o11<br />

TERMINE ZU WEIHNACHTEN und im Neuen Jahr<br />

Weihnachten 2o1o<br />

Hl. Abend / Fr - 24.12.10 16:15 Uhr Krippenfeier für Kinder<br />

Weihnachten / Sa -25.12.10 11:oo Uhr Festhochamt<br />

2. Feiertag / So -26.12.10 11:oo Uhr Festmesse m. Kindersegnung<br />

Sylvester 2o1o / Neujahr 2o11:<br />

Sylvester / Fr - 31.12.10 18 Uhr <strong>Jahre</strong>sabschluss-Messe<br />

Hl.Messe in 2011 / So – 02.01.11 11 Uhr Festhochamt<br />

<strong>St</strong>ernsingeraktion 2o11:<br />

Aussendungsgottesdienst Freitag - o7. JAN.11 / 14:oo Uhr<br />

„Singen und Sammeln“ Freitag u. Samstag / o7. + o8. JAN. 11<br />

Dankgottesdienst Samstag - o8. JAN. 11 / 18:oo Uhr

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