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Schlesischer Gottesfreund - Gesev.de

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157AUS DER PARTNERKIRCHEGe<strong>de</strong>nken mit Bischof Dr. Wolfgang HuberÖkumenischer Gottesdienst in Jauer erinnerte an <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s II. Weltkrieges vor 70 JahrenANDREAS NEUMANN-NOCHTENBischof Dr. Wolfgang HuberFoto: KrolewiczDer Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Rates <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche inDeutschland (EKD), Bischof Dr. Wolfgang Huber, hat ineinem ökumenischen Gottesdienst im heute polnischenJauer (Nie<strong>de</strong>rschlesien) am 1. September an <strong>de</strong>n Ausbruch<strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges gedacht.Die Predigt Hubers erinnerte in beson<strong>de</strong>rer Weise an<strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Überfalls auf Polen und an <strong>de</strong>ssenFolgen für <strong>de</strong>n östlichen Nachbarn. Dabei führte er aus:„Kein Land hatte, bezogen auf seine Bevölkerung, eine<strong>de</strong>rart hohe Quote an Getöteten und Leidtragen<strong>de</strong>n zubeklagen.“ In kriegerischer Gewalt zeige sich „das Wesenmenschlicher Sün<strong>de</strong>, die Menschen von Gott und voneinan<strong>de</strong>rtrennt, die menschliches Leben Machtinteressenunterwirft, die Menschenleben in unvorstellbarer Zahl for<strong>de</strong>rtund nicht wie<strong>de</strong>r gut zu machen<strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n anrichtet,die schließlich auch die Täter zerstört.“Bischof Huber sprach aber auch dankbar vom Neubeginn<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsch-polnischen Beziehungen in <strong>de</strong>n Jahrzehntennach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg und erinnerte an einigebe<strong>de</strong>utsame Meilensteine am gemeinsam zurückgelegtenWeg.Er verwies auf die Stuttgarter Schul<strong>de</strong>rklärung vomOktober 1945, die unablässigen und schon seit langer Zeitwähren<strong>de</strong>n Versöhnungsbemühungen <strong>de</strong>r „Aktion SühnezeichenFrie<strong>de</strong>nsdienste“ und an die Ost<strong>de</strong>nkschrift <strong>de</strong>rEKD von 1965. Daß „das Beharren auf Rechtsansprüchennicht das letzte Wort“ behalten hat, sei auch <strong>de</strong>n„Evangelischen in Deutschland, die früher ihre Heimat inheute polnischen Gebieten hatten“ zu verdanken. Sie warenbei <strong>de</strong>n „Bemühungen um Frie<strong>de</strong>n und Neubeginn“ oft inerster Reihe beteiligt.Die Län<strong>de</strong>r Europas haben in <strong>de</strong>n 20 Jahren, die seit <strong>de</strong>rpolitischen Wen<strong>de</strong> vergangen sind, viele Erfahrungenmachen müssen, die nicht nur friedlicher Natur waren. Daskann nur einen Schluß zulassen, daß „in <strong>de</strong>n Konfliktenunserer Zeit <strong>de</strong>n zivilen und friedlichen Lösungswegen einklarer Vorrang zuzuerkennen sei. Es kann in unserer Zeitnicht darum gehen, einen Krieg zu rechtfertigen; im äußerstenFall können höchstens anhand strenger ethischer undvölkerrechtlicher Kriterien Maß und Grenzen ,rechtserhalten<strong>de</strong>rGewalt' bestimmt wer<strong>de</strong>n. Dabei schafft dieVerantwortung für einen ,gerechten Frie<strong>de</strong>n' Vorrang fürzivile Konfliktbearbeitung.“Bischof Huber appellierte an die christlichen Kirchen,gemeinsam „das Zeugnis von Gottes Frie<strong>de</strong>n undVersöhnung auch im öffentlichen Leben und angesichts <strong>de</strong>rweltweiten Herausfor<strong>de</strong>rungen zu stärken und weiter zuentwickeln“.Zum Gottesdienst in <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nskirche hatte <strong>de</strong>rBischof <strong>de</strong>r Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen,Ryszard Bogusz (Breslau) eingela<strong>de</strong>n. Seinem Ruf warenneben zahlreichen Gästen auch <strong>de</strong>r katholische Bischof vonLiegnitz, Stefan Cichy, und <strong>de</strong>r Bürgermeister von Jauer,Artur Urbanski gefolgt.Gebet in <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nskircheFoto: Krolewicz

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