EDITORIAL 148verstan<strong>de</strong>n. Wir verkaufen hier keine Früchte. Wir verkaufenhier nur <strong>de</strong>n Samen.“Liebe Schwestern und Brü<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n Samen haben wir,nämlich Gottes ermutigen<strong>de</strong> Gegenwart und sein Wort.Und wir haben Phantasie, Elan und Kraft und wir habenunser schlesisches Erbe: Unsere schlesischen Mütter undVäter haben uns vorgelebt, wie man Christ in einer verworrenenWelt ist und wie man Glaubenstradition weitergibt.Wer Ohren hat zu hören, <strong>de</strong>r höre, woran uns Gott heuteerinnert.Amen. EditorialLiebe, verehrte Leserinnen und Leser<strong>de</strong>s „Schlesischen <strong>Gottesfreund</strong>“,die vorliegen<strong>de</strong> Ausgabe <strong>de</strong>s „Schlesischen <strong>Gottesfreund</strong>“(SGF) bringt Berichte von drei Tagungen, die En<strong>de</strong> Augustund Anfang September 2009 unmittelbar hintereinan<strong>de</strong>r in<strong>de</strong>r Ev. Tagungsstätte Jauernick-Buschbach bei Görlitzstattgefun<strong>de</strong>n haben: Symposion zur Erinnerung an <strong>de</strong>n hun<strong>de</strong>rtstenGeburtstag <strong>de</strong>s langjährigen Görlitzer BischofsHans-Joachim Fränkel; Jahresarbeitstagung <strong>de</strong>s Vereins für SchlesischeKirchengeschichte e. V. (VSKG) mit Teilnahmeam Ge<strong>de</strong>nkgottesdienst zum Kriegsbeginn vor70 Jahren in <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nskirche in Jauer/Jawor;Kirchentag <strong>de</strong>r Gemeinschaft evangelischer Schlesier(Hilfskomitee) e. V., das ist die alle zweiJahre stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Delegiertenversammlung, dashöchste Beschlußgremium <strong>de</strong>r „Gemeinschaft“.In dieser und in <strong>de</strong>n nächsten Ausgaben <strong>de</strong>s SGF wer<strong>de</strong>nSie noch das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re von diesen Tagungen lesenkönnen.Heute geht es um etwas an<strong>de</strong>res: Wir bitten Sie umfreundliches Verständnis dafür, daß wir <strong>de</strong>n Mitgliedsbeitragab 1. Januar 2010 auf 30 € im Jahr erhöhen. BeimKirchentag in Jauernick haben die Delegierten ausführlichdarüber gesprochen und sind schließlich zu <strong>de</strong>m Ergebnisgekommen, daß wir um diese Maßnahme nicht herumkommen.Sie wur<strong>de</strong> hauptsächlich notwendig, weil sich <strong>de</strong>r Ev.Kirchenkreisverband Schlesische Oberlausitz ab diesenSommer von <strong>de</strong>r Mitverantwortung für die Herausgabe <strong>de</strong>sSGF zurückgezogen hat. Die Überlegung, wegen <strong>de</strong>r damitauf uns zu kommen<strong>de</strong>n finanziellen Mehrbelastung <strong>de</strong>nSGF nur noch zweimonatlich erscheinen zu lassen, fandkeine Zustimmung. Die sehr große Mehrheit <strong>de</strong>r Delegiertensprach sich für die Beibehaltung <strong>de</strong>r monatlichenErscheinungsweise - bei gleichzeitiger Erhöhung <strong>de</strong>s Mitglie<strong>de</strong>rbeitragesaus. Für Abonnenten, die auch bisherschon 30 € gezahlt haben, än<strong>de</strong>rt sich dadurch nichts.So möchten wir Sie <strong>de</strong>nn im Namen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s bitten,diesen Schritt mitzugehen und die höhere Belastungfreundlich auf sich zu nehmen. Vermei<strong>de</strong>n möchten wiraber, daß jemand aus unserer Lesergemein<strong>de</strong> ausschei<strong>de</strong>t,weil er <strong>de</strong>n SGF nicht mehr bezahlen kann. In solchenFällen wollen wir gern helfen und bitten um entsprechen<strong>de</strong>Hinweise.Mit herzlichen Grüßen sind wir IhreDr. Christian-Erdmann SchottVorsitzen<strong>de</strong>rKlaus-Ulrich VogelSchatzmeisterBlick auf Jauernick-BuschbachFoto: ANN
Die Delegierten während <strong>de</strong>s Empfanges im Görlitzer FränkelsaalFoto: ANNHoffnungsvoll nach vorn blicken!in Görlitz tagte vom 3. bis 6. September <strong>de</strong>r Schlesische KirchentagANDREAS NEUMANN-NOCHTENBereits zum zweiten Male nach 2007 trafen sich dieDelegierten <strong>de</strong>r Gemeinschaft evangelischer Schlesier zurHauptversammlung, <strong>de</strong>m Schlesischen Kirchentag, in <strong>de</strong>rKreuzbergbau<strong>de</strong> im nahe Görlitz gelegenen Jauernick-Buschbach. Auf hohem Berge gelegen, bietet <strong>de</strong>r Tagungsortselbst bei weniger schönem Wetter immer einen Ausblickin die alte Heimat, da nur wenige Kilometer entferntdas silberne Band <strong>de</strong>r Lausitzer Neiße die Grenze zum heutigenPolen markiert. Bei guter Wetterlage allerdings, unddie war <strong>de</strong>n Gästen an fast allen Tagen beschie<strong>de</strong>n, offenbartsich <strong>de</strong>m Betrachter das prächtige Panorama <strong>de</strong>s IserundRiesengebirges in seiner ganzen Schönheit.Einige weilten bereits seit Wochenanfang vor Ort, da siean <strong>de</strong>r im Vorfeld stattgefun<strong>de</strong>nen Tagung <strong>de</strong>s Vereins fürschlesische Kirchengeschichte teilgenommen hatten.Die Nachmittagsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Donnerstags waren einerSitzung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s und einer Zusammenkunft <strong>de</strong>sVorstan<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaftenvorbehalten.Während<strong>de</strong>ssen trafen aus allen Teilen Deutschlandsdie Delegierten ein. Ein guter Teil von ihnen kam mit <strong>de</strong>rBahn und wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Fahrdienst vom ca. 5 km entferntenGörlitzer Hauptbahnhof abgeholt. Etliche hattensich aber auch <strong>de</strong>n eigenen „vier Rä<strong>de</strong>rn“ anvertraut, wasin mancher Hinsicht sicherlich bequemer war, hier und daaber auf <strong>de</strong>m kleinen Kreuzberg zu Parkplatzproblemenführte.Im Foyer erwartete die Eintreffen<strong>de</strong>n ein kleines Büfetmit Kaffee und Kuchen, von <strong>de</strong>m mancher nach Bezug <strong>de</strong>rZimmer gern Gebrauch machte. Das bot zugleich auch dieGelegenheit, einan<strong>de</strong>r bekannt zu machen, alte Bekanntschaftenzu erneuern und miteinan<strong>de</strong>r ins Gespräch zukommen. So durfte sich auch <strong>de</strong>r Verfasser dieser Zeilen -obwohl bereits beim letzten Kirchentag zugegen - diesmalweit größerer Aufmerksamkeit erfreuen, als er es erwartethätte. Freilich sollte das kaum Anlaß zur Verwun<strong>de</strong>runggeben, da ja allen Beteiligten das weitere Ergehen <strong>de</strong>s„Schlesischen <strong>Gottesfreund</strong>es“ sehr am Herzen lag. Und sogab es bereits im Vorfeld <strong>de</strong>s eigentlichen Kirchentagesgute Anregungen und Kritiken, was das Mitteilungsblattanbelangt.Zum gemeinsamen Abendbrot gab es eine vorzügliche„Oberlausitzer Pilzpfanne“, die bei Uneingeweihten, ob <strong>de</strong>rreichlich beigemengten Schupfnu<strong>de</strong>ln, auch als schwäbischesNationalgericht durchgegangen wäre. Den Köchinnenund Köchen <strong>de</strong>s Martinshofes Rothenburg und <strong>de</strong>nHelfern in <strong>de</strong>r Kreuzbergbau<strong>de</strong> sei bereits an dieser Stellefür ihren Einsatz gedankt.Nach vollbrachter Stärkung hieß es für die Teilnehmer<strong>de</strong>n ersten Abschnitt <strong>de</strong>r Tagung im Plenarsaal in Angriffzu nehmen. Neun Tagesordnungspunkte galt es zu bewältigen.Dabei stan<strong>de</strong>n zunächst die üblichen Präliminarien auf<strong>de</strong>m Programm: Begrüßung, Verlesung von Protokollen,Grußworte, rückblicken<strong>de</strong> Berichte <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n undaus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaften, Prüfung und Entlastung<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s, Bestimmung <strong>de</strong>r Rechnungsprüfer.Auch das Ge<strong>de</strong>nken an die verstorbenen Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gemeinschaftfand in diesem Zusammenhang statt. Mit <strong>de</strong>mAbendsegen en<strong>de</strong>te zu relativ später Stun<strong>de</strong> ein anstrengen<strong>de</strong>rTag für alle Anwesen<strong>de</strong>n.Bevor am Freitagmorgen die Gespräche in <strong>de</strong>n Arbeitsgruppenaufgenommen wur<strong>de</strong>n, sprach Pfarrer Cezary