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Testbericht aus FMT

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128 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 09 | 10<br />

Datenblatt MOtORen<br />

Bezeichnung: Webra Speed 150i<br />

Lieferumfang: Motor mit Batteriezündung und<br />

Zündkerze<br />

Aufbau:<br />

Kurbelgehäuse: Aluminiumguss, einteilig<br />

Zylinderkopf: Aluminium<br />

Kurbelwelle: einwangig, Stahl<br />

Garnitur: Alubuchse, Leichtmetallkolben,<br />

1 Rechteck-Kolbenring<br />

Pleuel: Stahl, nadelgelagert, oben Käfiglos<br />

Propellerbefestigung: zentral mit<br />

Wellengewinde M8×1,25<br />

Vergaser: Ultramix Benzin-Vergaser, 9 mm Durchlass<br />

Technische Daten:<br />

Hubraum: 25 cm³<br />

Bohrung: 33 mm<br />

Hub: 29,2 mm<br />

Masse Motor mit Vergaser und Zündkerze: 740 g<br />

Masse Zündung (mit Kabel und Stecker): 100 g<br />

Gesamtmasse: 840 g zzgl. Zündungsakku<br />

Drehzahlbereich (Herstellerangabe):<br />

2.000 - 11.000 1/min<br />

Steuerzeiten:<br />

Spülen: SÖ 56° vor UT / SS 56°nach UT, Spülwinkel 112°<br />

Auslass: AÖ 77° vor UT / AS 77° nach UT, Auslasswinkel 154°<br />

Einlass (Rohrdrehschieber): EÖ 106° vor OT / ES 82°<br />

nach OT, Einlasswinkel 188°<br />

Messwerte:<br />

P gemessen: 3,5 kW bei 13.000 1/min<br />

Drehmoment: 2,8 Nm / 10.000 1/min<br />

Massen Auspuffsysteme:<br />

Krümmer SP 150 eng: 120 g<br />

WERO-Krümmer: 142 g<br />

Höhn Silent 150: 200 g<br />

Höhn Silent B-30: 250 g<br />

Höhn A2-150: 165 g<br />

Höhn scale 150: 165 g<br />

Bezug: Fachhandel, Infos bei: Höhn-Modellbau,<br />

In der Welke 33, 07768 Hummelshain, Tel.: 036424<br />

53581, Internet: www.hoehn-modellbau.de<br />

Preis: 469,50 Euro<br />

Distanzring für Propellermitnehmer,<br />

Alu oder Stahl<br />

Maße des Distanzringes<br />

Wenn jetzt die schwarze Kappe am Drosselküken<br />

des Vergasers noch benzinfest wäre<br />

und nicht aufquellen würde (laut Webra ist<br />

diese Kappe nur ein Staubschutz und es macht<br />

nichts, wenn sie aufquillt) könnte man damit<br />

leben – fast jedenfalls. Während des Testbetriebes<br />

zeigte sich nämlich, dass sich das Zündkabel<br />

sehr leicht <strong>aus</strong> dem Anschlussgewinde an<br />

der Zündbox her<strong>aus</strong>dreht, was zu ungewollten<br />

Motorabstellern führt. Das Kabel sollte also<br />

gegen Verdrehen gesichert werden. Entweder<br />

bindet man es mittels Kabelbinder an geeigneter<br />

Stelle am Modell fest oder man behilft<br />

sich, wie ich, mit einem aufgeklebten Drehteil<br />

und Schrumpfschlauch.<br />

Nach diesen Modifikationen lief das Triebwerk<br />

zwar sicher und mit akzeptabler Laufkultur,<br />

aber befriedigt hat mich die Lösung<br />

für die Spritversorgung noch nicht. Das Triebwerk<br />

hat einiges an Potential, das hatte ich<br />

auf dem Prüfstand gesehen. Dass man es mit<br />

geeigneten Maßnahmen in der Luft in den<br />

Griff bekommt, haben die Versuche mit der<br />

Externpumpe gezeigt. Damit war klar, dass es<br />

dem Triebwerk lediglich an einer vernünftigen<br />

Gemischaufbereitung fehlt. Was lag also<br />

näher, als das Konzept <strong>aus</strong>zuprobieren, das<br />

bei allen anderen mir bekannten Motoren<br />

diese Klasse seit Jahrzehnten perfekt funktioniert?<br />

Ich hatte inzwischen schon so viel Zeit<br />

investiert und befand mich mit dem „Projekt<br />

Speed 150i“ sowieso schon weit jenseits der<br />

Grenzen eines normalen Motortests, dass es<br />

auf einen weiteren Versuch, der auch noch<br />

sehr erfolgversprechend war, wirklich nicht<br />

mehr ankam.<br />

Aus einem Stück Alu-Rundstab fertigte ich<br />

einen Adapter, mit dessen Hilfe ein Walbro-<br />

Vergaser des Mark 140B an den Speed 150i<br />

angebaut werden konnte. Außer dem Adapter<br />

braucht man noch einen Distanzring, der<br />

Konsole, Alu oder GFK,<br />

3 mm stark<br />

Maße des Vergaser-Anlenkhebels<br />

den Luftschraubenmitnehmer 5 mm nach<br />

vorne versetzt, um Freigängigkeit zwischen<br />

Vergaser und Luftschraube zu erreichen. Und<br />

dann sollte der Speed 150i laufen. Und wie er<br />

lief! Das Triebwerk ist nicht wiederzuerkennen<br />

und macht seinem Namen alle Ehre. Startverhalten,<br />

Leistung, Gasannahme – alles perfekt.<br />

So macht das richtig Spaß.<br />

Der 150er machte dem knapp 7 kg schweren<br />

Jolly-Roger richtig Dampf unter der Haube<br />

und wie zu erwarten, zeigten sich keinerlei<br />

Reaktionen auf G-Belastungen und unterschiedliche<br />

Tanknive<strong>aus</strong> bei Steig- und Bahnneigungsflug<br />

mehr. Der Motor lief sehr sicher<br />

durch. Damit war der Beweis erbracht, dass<br />

die vorherigen Probleme tatsächlich voll auf<br />

die Kappe der Gemischaufbereitung, konkret<br />

des Pumpen- und Reglerlosen Ultramix-Benzinvergasers<br />

gehen. Warum man bei Webra<br />

nicht gleich einen Membranvergaser verbaut<br />

hat, erschließt sich mir nicht.<br />

Fazit<br />

Der Webra Speed 150i wäre ein hervorragender<br />

Motor für mittelgroße Modelle bis etwa<br />

7 kg, wenn er das Vergaserproblem nicht<br />

hätte und das Zündkabel ordentlich befestigt<br />

wäre. Ersteres lässt keine saubere Einstellung<br />

zu, unter zweitem leidet die Betriebssicherheit.<br />

Für beide Punkte gibt es Abhilfe. Hat<br />

man diese Probleme <strong>aus</strong>geräumt, erhält man<br />

einen kompakten, leichten, sehr leistungsstarken<br />

und zuverlässigen Antrieb mit sehr<br />

einfachem Handling. Mit dem Triebwerk im<br />

Lieferzustand war bei uns kein vernünftiger<br />

Flugbetrieb möglich, nach dem Umbau ließ<br />

es keine Wünsche offen. Ich wünschte mir,<br />

Webra würde den Speed 150i in Zukunft mit<br />

einem Membranvergaser <strong>aus</strong>liefern und das<br />

Zündkabel z.B. mittels Überwurfmutter praxistauglich<br />

befestigen.<br />

Damit die Luftschraube nicht am Vergaser anstößt wird noch<br />

ein 5-mm-Distanzring hinter den Propellermitnehmer gesetzt.

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