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Klaus Merkel - Zeit Kunstverlag

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S.B.: Steckt in dieser Bewegung im eigenen Systemauch ein Aspekt der Klärung, der Reinigung?K.M.: Eine Klärung vielleicht, Reinigung klingt zu altbacken,zu minimalistisch, nicht „impure“ genug, ich willja unbedingt, dass die Schlacke mitgemalt ist. Reinigungverstehe ich immer so, dass es auf ein Endprodukt hinausläuft,das sauber wäre. Aber mir geht es nicht um einsauberes Produkt, sondern um ein geordnetes Chaos.S.B.: Ich insistiere da noch mal ein bisschen darauf,weil ich das einen spannenden Punkt finde, auch diesenBegriff der Schlacke, den ich auch wirklich in deneinzelnen Bildern wiederfinde, als Rückstand. Undgleichzeitig scheint mir diese Schlacke, die ich auch inden Einzelbildern beobachte, doch auf der Ebene desModells, des Gesamtmodells wieder aufgehoben zusein. Bebilderst Du hier also nicht auch das Phantasmaeines völlig abgeschlossenen Universums, in das nichtwirklich etwas reinkommen kann und nicht wirklichetwas rausgeht, und in der auch die Schlacke wiederals systematisierbare Stelle einsortiert wird?K.M.: Aber wir wissen doch alle, dass es heute im Prinzipgar keine Elemente gibt, die uns in irgendeiner Formüberraschen könnten. Egal wo wir hinsehen, jedes System- das ist natürlich meines in der Krise der Malereiund Deines in der Krise der Präsentation, weiß doch,dass es immer wieder der Selbstklärung bedarf. Ich habeetwas gegen den Begriff Bebilderung. Ich würde michweigern, ein System zu bebildern, ich würde eher sagen,dass Bilder Systeme bilden können. Ansonsten würdeich tatsächlich nur eine modellhafte Arbeit machen undwürde mich in einer folgenlosen Systemliebe verlieren.Natürlich ist es wichtig, dass die Bilder vom Dreck sprechen.Sie sind doch die einzigen Träger des Systems mitall dem Material aus Ausdehnungen, Dellen und Schlacken.(Auszüge aus einem Gespräch, das 2002 in Hannover stattfand.Abgedruckt in Ausstellungskatalog <strong>Klaus</strong> <strong>Merkel</strong> „Gestelle geschoben“,HS03, Schloss Monrepos Ludwigsburg. S. 37f)KÜNSTLERKRITISCHES LEXIKON DERGEGENWARTSKUNSTErscheint viermal jährlich mit insgesamt28 Künstlermonografien auf über 500 TextundBild-Seiten und kostet im Jahresabonnementeinschl. Sammelordner und Schuber € 148,–,im Ausland € 158,–, frei Haus.www.weltkunst.dePostanschrift für Verlag und RedaktionZEIT <strong>Kunstverlag</strong> GmbH & Co. KGBalanstraße 73, Gebäude 8D-81541 MünchenTel. 0 89/12 69 90-0 / Fax 0 89/12 69 90-11Bankkonto: Commerzbank StuttgartKonto-Nr. 525 55 34, BLZ 600 400 71GründungsherausgeberDr. Detlef BluemlerProf. Lothar Romain †RedaktionHans-Joachim MüllerDokumentationAndreas GrönerGeschäftsführerGerhard FeiglMatthias WeidlingGrafikMichael MüllerAbonnement und LeserserviceZEITKUNSTVERLAG GmbH & Co. KGBalanstraße 73, Gebäude 8D-81541 München / Tel. 0 89/12 69 90-0›Künstler‹ ist auch über denBuchhandel erhältlichPrepressFranzis print & media GmbH, MünchenDruckwerk zwei print + Medien GmbH, KonstanzDie Publikation und alle in ihr enthaltenenBeiträge und Abbildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung, dienicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetzzugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmungdes Verlages. Dies gilt insbesonderefür Vervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen unddie Einspeicherung und Verarbeitungin elektronischen Systemen.© ZEIT <strong>Kunstverlag</strong> GmbH & Co. KG,München 2009© VG Bild-Kunst, Bonn, 2009ISSN 0934-173010

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