informationen - Stutz AG
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SanStrat - Ganzheitliche<br />
Sanierungsstrategien<br />
SanStrat ist ein Forschungsprojekt der Hochschule<br />
Luzern in Zusammenarbeit mit STUTZ <strong>AG</strong><br />
und ebTEC sowie weiteren Partnern.<br />
Im Projekt werden ganzheitliche Sanierungsstrategien<br />
für Wohnbauten und Siedlungen der 1940er<br />
bis 1970er Jahre entwickelt und das Potenzial zur<br />
Reduktion des Energieverbrauchs bei Erhalt des<br />
kulturellen Erbes untersucht.<br />
Kurzbeschrieb<br />
In der Schweiz befindet sich jede 4.<br />
Wohnung (d.h. rund eine Million) in<br />
einem Mehrfamilienhaus, welches<br />
in den 1940er bis 1970er Jahren<br />
erbaut wurde. Wollen die Ziele der<br />
2000-Watt- bzw. 1 Tonnen CO2-<br />
Gesellschaft erreicht werden, müssen<br />
diese Wohnbauten und Siedlungen<br />
möglichst bald energetisch saniert<br />
werden. Gleichzeitig sind diese<br />
Gebäude Identitätsträger und erlan-<br />
Grafik unten: Das Vorgehensmodell<br />
im Projekt SanStrat beruht auf der<br />
Entwurfsarbeit an 13 konkreten Fallstudien<br />
unter spezieller Berücksichtigung<br />
energetischer und denkmalpflegerischer<br />
Aspekte sowie der Aspekte<br />
des Städtebaus und der Umsetzung<br />
gen vermehrt denkmalpflegerische<br />
Bedeutung. Der daraus resultierende<br />
Interessenskonflikt zwischen energetischen<br />
und denkmalpflegerischen<br />
Aspekten führt zu Verzögerungen bei<br />
Sanierungen und zu einem Sanierungsstau.<br />
Im Sinne der Wahrung<br />
der öffentlichen Interessen gilt es<br />
nun, frühzeitig die Positionen abzuwägen<br />
und Leitlinien für ganzheitliche<br />
Sanierungsstrategien mit einem<br />
hohen Mehrwert zu entwickeln, d.h.<br />
die den grösstmöglichen Nutzen für<br />
alle Beteiligten bewirken und dadurch<br />
ein hohes Multiplikationspotential<br />
für die Umsetzung erreichen.<br />
Das Projekt wurde im Mai 2010<br />
gestartet und soll Ende Sommer<br />
2012 fertig sein. Damit können die<br />
Ergebnisse ab Sommer 2012 genutzt<br />
werden. Bei diesem Forschungspro-<br />
jekt arbeiten die folgenden Personen<br />
als Vertreter der STUTZ <strong>AG</strong> und<br />
ebTEC mit: Daniel Bischof, Reiner<br />
Bodmer, Jürg Kummer, Andreas<br />
Müller und Clemens Sidler.<br />
Kernpunkte<br />
Folgende Positionierung dient dem<br />
Projekt SanStrat als Grundlage:<br />
1. Das Projekt zielt auf rasche umsetzbare<br />
Strategien für die ganzheitliche<br />
Sanierung von Wohnbauten<br />
und Siedlungen der 1940er bis<br />
1970er Jahre. Projekt-Resultat ist ein<br />
Argumentarium für ganzheitliche Sanierungsstrategien<br />
mit Leitlinien und<br />
Kommunikationsgrundlagen. Das<br />
Planungswerkzeug „Argumentarium<br />
ganzheitlicher Sanierung“ fokussiert<br />
auf ganzheitliche Strategien mit<br />
hohem Multiplikationspotenzial.<br />
2. Ganzheitliche Sanierung bedeutet<br />
eine optimierte Planung und<br />
Umsetzung in der die Interessen der<br />
Betreibenden und der öffentlichen<br />
Hand transparent abgewogen sind<br />
und eine langfristige Gebäudestrategie<br />
(allenfalls in Etappen) realisiert<br />
wird.<br />
3. Unter den Interessen der öffentlichen<br />
Hand werden die Reduktion<br />
des Energieverbrauchs und der<br />
Erhalt des kulturellen Erbes vertieft<br />
betrachtet. Dabei wird bewusst die<br />
HATSWIL<br />
Systemgrenze Gebäude verlassen<br />
und das Potenzial bzw. die Wirkung<br />
in der Siedlung resp. im Quartier<br />
untersucht.<br />
4. Unter den Interessen der<br />
Betreibenden (Gebäudeeigentümer)<br />
wird der Mehrwert und das<br />
daraus resultierende ökonomische,<br />
ökologische und soziale Potenzial<br />
vertieft betrachtet. Als Mehrwert wird<br />
dabei der grösstmögliche Nutzen<br />
für alle Beteiligten verstanden. In<br />
dieser Betrachtung geht es nicht<br />
immer darum „mehr“ zu machen<br />
(z.B. Mehrinvestition, Anbauten,<br />
Aufbauten) sondern das „Optimum“<br />
zu erreichen. Das kann im Einzelfall<br />
auch bedeuten, das Gebäude nur<br />
instand zu halten oder einen Ersatzneubau<br />
zu realisieren.<br />
5. Die Projekt-Resultate sollen auf<br />
möglichst viele Wohnbauten und<br />
Siedlungen der 1940er bis 1970er<br />
Jahre bezogen werden können.<br />
Der Vielfalt an Bestandesbauten<br />
und Fragestellungen wird mit einer<br />
geeigneten Typologie (Gebäude &<br />
Prozesse) begegnet.<br />
6. Bei der Energiediskussion werden<br />
die Reduktion des Energieverbrauchs<br />
und die Reduktion des CO2-Ausstosses<br />
gleichwertig behandelt.<br />
Reiner Bodmer<br />
Energieberater, Kreuzlingen<br />
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