DAS MAGAZIN FüR SCHACHSPIELER - Schachwelt
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Herzlichen Glückwunsch!<br />
Viktor Kortschnoi (rechts) bestritt in seiner 60-jährigen Schachlaufbahn über 5000 Partien auf höchstem internationalem Niveau<br />
von nationalen Meisterschaften, über Weltmeisterschaftskämpfe und Schacholympiaden bis zu Open-, und Seniorenturnieren.<br />
Am 23. März 2011 vollendete<br />
Viktor Lvovič Kortschnoi<br />
sein 80. Lebensjahr. Mehr<br />
als sechzig Jahre lang hat er ununterbrochen<br />
auf höchstem Niveau<br />
Schach gespielt; er hat mehr als<br />
5000 Turnierpartien geschaffen. Bis<br />
heute ist er den führenden Spielern<br />
der Welt in jeder einzelnen Partie<br />
gefährlich. Seine Leistung ist einzigartig;<br />
niemand kann auf dem Gebiet<br />
der Spielpraxis ein vergleichbares<br />
Lebenswerk aufweisen.<br />
Eine Darstellung dieser monumentalen<br />
Arbeit ist im vorliegenden Rahmen<br />
unmöglich. Eine skizzenhafte<br />
Andeutung der wichtigsten Etappen<br />
muß Genüge tun.<br />
Die Jugend von Kortschnoi, der in<br />
Leningrad aufwuchs, war sehr hart<br />
und entbehrungsreich. Als Knabe<br />
erlebte er die Belagerung der Stadt<br />
von 1941-1943 mit; auch in den Jahren<br />
danach war anhaltender Hunger<br />
ein häufiger Hausgast. Schon früh<br />
18<br />
mußte er sich gründlich üben, in<br />
widrigen Umständen anhaltende Widerstandskraft<br />
zu entfalten.<br />
Aufstieg<br />
Im Schach erfolgte sein Aufstieg<br />
langsamer als etwa bei Spasskij oder<br />
Tal. Aber seine Fortschritte waren<br />
stetig, und gelegentliche Rückschläge<br />
überwand er mit Willenskraft. Er<br />
gewann die Jugendmeisterschaft der<br />
UdSSR 1947. Er wurde Zweiter (hinter<br />
Tajmanov, den er schlug) bei der<br />
Leningrader Meisterschaft 1950, die<br />
sehr stark besetzt war. Beim dritten<br />
Anlauf qualifizierte er sich 1952 für<br />
die Meisterschaft der UdSSR und erreichte<br />
den 6. Platz (1.-2. Botvinnik<br />
und Tajmanov), unter anderem vor<br />
Smyslov und Keres. In der folgenden<br />
Meisterschaft teilte er den 2-.3. Platz<br />
mit Tajmanov hinter Averbach. Bei<br />
seiner ersten Teilnahme an einem<br />
Internationalen Turnier (Bukarest<br />
1954) blieb er Sieger. In der folgen-<br />
den Meisterschaft der UdSSR 1955<br />
wurde er jedoch nur 19. bei 20 Teilnehmern<br />
(1.-2. Geller und Smyslov;<br />
3.-6. Botvinnik, Ilivitskij, Petrosjan,<br />
Spasskij; 7.-8. Keres, Tajmanov!),<br />
gewann nur gegen den Tabellenletzten<br />
und verlor 8 Partien (immerhin<br />
verlor auch Geller 5 Spiele!).<br />
Die meisten Spieler brauchen nach<br />
einem derartigen Mißerfolg eine längere<br />
Pause, um die Wunden vernarben<br />
zu lassen. Kortschnoi zieht ein<br />
anderes Verfahren vor, das er immer<br />
wieder mit Erfolg angewandt hat:<br />
er stürzt sich mit voller Kraft in den<br />
nächsten Kampf. Diesmal nahm er<br />
an der Meisterschaft von Leningrad<br />
teil und holte 17 Punkte aus 19 Partien<br />
(ein Verlust!). Zweiter wurde Tolusch<br />
mit 14, dann kam Furman mit<br />
11½ Punkten.<br />
Des weiteren gewann er zusammen<br />
mit Friðrik `Olafsson das Turnier in<br />
Hastings 1955/56, und bei der nächsten<br />
Meisterschaft der UdSSR 1956 in<br />
seiner Heimatstadt belegte er den 4.