DAS MAGAZIN FüR SCHACHSPIELER - Schachwelt
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13.Lxd4? (zu Vorteil führt 13.Lxe7<br />
Dxe7 14.Dxa8 Lb7 15.Sd5! exd5<br />
16.Da7 Sc6 17.Db6 Tb8 18.The1) 13...<br />
Sc6 14.Le3 Lb7 15.Dh3 Sa5? (korrekt<br />
ist 15...Kh8) 16.The1? (noch mal<br />
Glück gehabt, nach 16.Lxe6! fxe6<br />
17.Dxe6+ Tf7 18.Td7 Dc4 19.Txe7<br />
Dxe6 20.Txe6 Lxg2 21.Tg1 Lh3 hätte<br />
Weiss einen sicheren Mehrbauern<br />
gehabt) 16...Sxb3+ 17.axb3 Tac8<br />
18.Te2 Lf6 19.Ld4 Df4+ 20.Le3 Db4<br />
21.Sa2? Dxb3! 0–1 Nach dieser Partie<br />
begann ich, 6.Lc4 aus weisser<br />
Sicht zu analysieren.<br />
6.Lc4<br />
Mittlerweile kann ich als Weisser<br />
gegen Najdorf fast alles spielen: Neben<br />
6.Lc4 auch 6.Lg5, 6.Le3, 6.Le2<br />
und 6.f4. Das ist viel Arbeit, aber<br />
mit Schwarz muss ich mich ohnehin<br />
damit befassen, und dabei finde ich<br />
auch für Weiss viele Ideen.<br />
6...e6 7.Lb3<br />
Ich rechnete nun mit 7...b5, was er<br />
sonst immer spielte. Darauf hätte ich<br />
8.Df3 gezogen. Auf 8...Db6 folgt 9.Le3<br />
Db7 10.0–0–0 Sbd7! 11.The1 Sc5, und<br />
auf 8...Dc7 plante ich 9.g4, was ich<br />
später erfolgreich gegen Carlsen anwendete.<br />
8...Lb7 bekam ich ein paar<br />
Monate zuvor in der Bundesliga von<br />
Sawtschenko vorgesetzt. Diese Partie<br />
dauerte nicht lang: 9.Lg5 Sc6!?<br />
10.0–0–0 Sxd4?! (korrekt ist 10...Le7!<br />
11.e5 Sxd4 12.Dxb7 dxe5 13.f4 Dc8<br />
14.Dxc8+ Txc8 15.fxe5 Sxb3+ 16.axb3<br />
Sg4 17.Lxe7 Kxe7) 11.Txd4 Le7<br />
12.Thd1 0–0 13.Dg3! (nach 13.Lxf6<br />
Lxf6 14.Txd6 Dc7 15.Td7 Db6 hat<br />
Schwarz genug für den Bauern) 13...<br />
Se8 14.f4 f6? (auch nach 14...Lxg5<br />
15.fxg5 e5 16.Dxe5 b4 17.Sa4 dxe5<br />
18.Txd8 Lxe4 19.Sc5 Txd8 20.Txd8<br />
Lf5 21.Sd7 Lxd7 22.Txd7 oder 14...<br />
Tc8 15.e5 d5 16.Lxe7 Dxe7 17.f5 exf5<br />
18.Sxd5 Lxd5 19.Txd5 hat Weiss Vorteil)<br />
15.Lh4 Kh8 16.f5! e5 17.T4d3 Sc7<br />
18.Dg4 Dd7 19.Th3 d5 (oder 19...g5<br />
20.fxg6 Dxg4 21.Lxf6+ Lxf6 22.Txh7<br />
matt) 20.Lf2 g5 21.Txh7+ 1–0<br />
Nicht zuletzt wegen dieser Partie<br />
glaubte Sachar, dass ich gegen 7...<br />
b5 einige Neuerungen parat hatte.<br />
Dabei war es 7...Sbd7, wogegen<br />
ich bis an die Zähne präpariert war.<br />
Seit dieser Partie hat niemand mehr<br />
7...Sbd7 gegen mich gewagt. Dabei<br />
spiele ich mit Schwarz selbst 7...<br />
Sbd7, denn ich glaube, das ist der<br />
korrekte Zug.<br />
7...Sbd7<br />
Sachar kannte natürlich auch die<br />
Partie, die ich ein paar Monate vorher<br />
gegen Boris Gratschow bei der Russischen<br />
Mannschaftsmeisterschaft<br />
gewonnen hatte: 7...Sbd7 8.Lg5<br />
Sc5 9.f4 Le7 10.Df3 Dc7 11.0–0–0<br />
0–0! 12.The1 b5 13.Ld5!? (Weil mir<br />
13.e5 Lb7! 14.Dh3 dxe5 15.fxe5 Sfe4<br />
16.Lxe7 Dxe7 17.Sxe4 Lxe4 nicht gefiel,<br />
kam ich am Brett auf diese schöne<br />
Idee: Nach 13...exd5? 14.Lxf6 Lxf6<br />
15.Sxd5 Dd8 16.e5! dxe5 17.Sc6 Dd6<br />
18.Sde7+ Lxe7 19.Txd6 Lxd6 20.fxe5<br />
Te8 21.Tf1 oder 15...Db7 16.Sxf6+<br />
gxf6 17.Dg3+ Kh8 18.Dh4 Sxe4 19.f5<br />
Te8 20.Td3 hat Weiss klaren Vorteil.<br />
Leider muss er nicht mit dem<br />
Bauern nehmen.) 13...Sxd5! 14.exd5<br />
Lxg5 15.fxg5 b4? (Ein schwerer Fehler.<br />
Nach 15...e5! kommt 16.Sf5 Lxf5<br />
17.Dxf5 b4 18.Se4 Tac8 kaum in Frage,<br />
doch auch nach 16.Sc6 f5 17.gxf6<br />
Txf6 18.Dh5 Lf5 19.b4 wäre ich schon<br />
lieber Schwarz.) 16.dxe6! Lxe6 (auch<br />
16...bxc3 17.e7! Te8 18.Dxa8 oder<br />
16...fxe6 17.Dxa8 bxc3 18.Tf1 Td8<br />
19.Dc6 ist gut für Weiss) 17.Sd5! Lxd5<br />
18.Dxd5 Tac8 19.Sf5! Se6 20.Td2 Tfd8<br />
21.Sxd6 (aber nicht 21.Txe6?? fxe6<br />
22.Dxe6+ Kh8 23.Sxd6 Tf8! und falls<br />
24.Sxc8 gewinnt 24...Tf1+ 25.Td1<br />
Df4+) 21...Dc5 22.Dxc5 Txc5 23.h4<br />
Kf8 24.Sb7! Txd2 25.Sxc5 Td6 (das<br />
nach 25...Txg2 26.Sxe6+ fxe6 27.Txe6<br />
Tg4 28.Txa6 Txh4 29.a4 bxa3 30.Txa3<br />
Tg4 31.Ta5 Kf7 32.c3 Kg6 33.b4 entstehende<br />
Turmendspiel ist auch gewonnen)<br />
26.Sd3, und ich verwertete<br />
meinen Mehrbauern dreissig Züge<br />
später. Aufgrund dieser Partie wechselte<br />
ich zu 8.f4.<br />
8.f4<br />
Moderner ist der oben schon erwähnte<br />
Aufbau mit 8.Lg5, 9.f4 und<br />
ANALYSE<br />
10.Df3, aber früher spielten alle 8.f4,<br />
auch Short 1993 im WM-Kampf gegen<br />
Kasparow.<br />
8...Sc5 9.Df3<br />
Es gibt auch 9.e5, aber laut Theorie<br />
hat Schwarz keine Probleme damit.<br />
Eine andere Möglichkeit ist 9.f5, was<br />
Short in der sechsten WM-Partie<br />
1993 gegen Kasparow zog: 9...Le7<br />
10.Df3 0–0 11.Le3 e5 12.Sde2 b5<br />
13.Ld5 Tb8 14.b4!? Scd7 15.0–0 und<br />
nach zweischneidigem Spiel remis<br />
im 31.Zug.<br />
9…b5 10.f5<br />
Hier geht 10.e5? Lb7 11.Dh3 nicht,<br />
weil nach 11...dxe5 der Springer<br />
hängt.<br />
10…Ld7<br />
Das ist der Hauptzug. 10…e5 wäre<br />
schlecht wegen 11.Sc6 Dc7 12.Sb4,<br />
aber 10...b4!? kommt in Frage.<br />
Auf 11.Sce2 geht dann 11...e5, weil<br />
12.Sc6 an Db6 scheitert. Interessant<br />
ist das Figurenopfer 11.fxe6!? bxc3<br />
(nach 11...fxe6 12. Sce2 hat Weiss<br />
etwas erreicht, denn auf 12...e5 geht<br />
13.Sf5) 12.exf7+ mit gefährlichem<br />
Angriff.<br />
11.Lg5 Le7<br />
Der einzige Zug. Auf 11...b4? lässt<br />
man Schwarz nicht mit 12.e5? dxe5<br />
13.Sc6 Dc7 14.Sxb4 e4 zu Gegenspiel<br />
kommen, sondern bestraft<br />
seine Sorglosigkeit mit 12.fxe6! fxe6<br />
13.e5 dxe5 14.Lxf6 gxf6 15.Td1! exd4<br />
16.Dh5+ Ke7 17.Dxc5+ Ke8 18.Dh5+<br />
Ke7 19.Se4.<br />
12.e5<br />
Der prinzipielle Zug. In der zehnten<br />
WM-Partie 1993 Short - Kasparow<br />
geschah 12.Lg5 Le7 13.0–0–0 0–0<br />
und erst jetzt 14.e5 Sfe4 15.Lxe7<br />
Dxe7 16.Sxe4 Txf3 17.exd6 Sxb3+<br />
18.Sxb3 Df8 19.gxf3 Dxf3 20.Sec5<br />
Lc6 21.The1 e5 22.d7 Td8 23.Td6 a5<br />
mit Verwicklungen und späterem<br />
Remis.<br />
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