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� 28<br />

SPAK Bücher und ökom-Verlag, 1999,<br />

132 S., ISBN 393083013, 19,80 DM<br />

Alfred Auer (aus: Pro Zukunft 1/00, Nr. 6)<br />

Isidor Wallimann (Hg.):<br />

Selbstverwaltung<br />

Empirisch abgesicherte Veröffentlichungen<br />

über selbstverwaltete Betriebe sind selten<br />

geworden. Weshalb veranschaulicht der<br />

Aufsatz von Mathias Hasler mit dem Titel<br />

„Selbstverwaltung (K)eine Modeerscheinung?<br />

Immerhin konnten von 373 angeschriebenen<br />

Schweizer Betrieben 220 in die<br />

Auswertung einbezogen werden. Aus deren<br />

Antworten wird deutlich, daß drei Viertel<br />

aller Neugründungen in den Jahren zwischen<br />

1978 und 1988 stattfanden. Danach<br />

erfolgte erst einmal ein sehr auffälliger Rückgang<br />

bei den Gründungen. Ist die Selbstverwaltung<br />

also doch nur ein Eingenerationenphänomen?<br />

Hasler stimmt in die häufig vorkommende<br />

„Schwarz-Weiss-Malerei“ nicht ein. Er läßt<br />

sich weder auf Aussagen wie „Selbstverwaltung<br />

ist die Zukunft“ noch „Sie wird nicht<br />

überleben“ ein. Vielmehr arbeitet er mit dem<br />

empirischen Daten heraus, daß sie wohl eine<br />

Alternative zur herkömmlichen Erwerbswirtschaft<br />

darstellt und noch über eine Reihe<br />

von Weiterentwicklungspotentialen verfügt.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den anderen<br />

Aufsätzen. Sie sind sachlich, konkret,<br />

nicht abstrakt wissenschaftlich und vermeiden<br />

die Euphorie aus der Zeit des Gründungsbooms.<br />

Dies gilt auch für Franziska Amstutz mit<br />

dem Beitrag „Selbstverwaltung im Gastgewerbe:<br />

Innerbetriebliche Erfahrungen seit<br />

den 70ger Jahren“. Sie interviewte sechs<br />

Beizen in der Rechtsform der Genossenschaft.<br />

Deutlich wird, daß Gaststätten eine<br />

Domäne der Schweizer Selbstverwaltung<br />

sind, vergleichsweise viele Neugründungen<br />

aufweisen und unter der hohen Fluktuation<br />

der Mitglieder leiden. Ihr Ergebnis: „Im<br />

Gegensatz zu früher, als diffuse Idealvorstellungen<br />

dominierten, wird heute höhere<br />

Professionalität, klarere Strukturierung und<br />

Bereitschaft zu vermehrter Eigenverantwortung<br />

höherer Stellenwert beigemessen.“<br />

Auch die anderen Aufsätze arbeiten bei den<br />

verschieden Problemthemen die idealistischen<br />

Anfänge und die wachsende Prag-<br />

matik bei den Lösungsversuchen heraus.<br />

So verdeutlicht Simone Seiler unter der<br />

Überschrift „Der Lohn in der Selbstverwaltung:<br />

Ist der Einheitslohn passé?“, daß<br />

auch bei der wachsenden Zahl sogenannter<br />

abgestufter Lohnsysteme weiterhin<br />

Elemente des Einheitslohns enthalten<br />

sind. Es werden aber weitere Gerechtigkeitsansprüche<br />

als nur den der Gleichheit<br />

mit einbezogen. Insofern kann betont<br />

werden: Die Aufsätze geben einen<br />

guten Einblick in den Diskussionsstand<br />

der Selbstverwaltung in der Schweiz.<br />

Und vor allem enthalten sie vielfältige<br />

Anregungen auch für die Auseinandersetzung<br />

in Deutschland.<br />

Isidor Wallimann (Hg.): Selbstverwaltung.<br />

Entwicklung und Perspektiven, soziale<br />

Bewegungen, Krisen und soziale<br />

Ökonomie (Edition Heuwinkel) Neu-<br />

Allschwil / Basel 1996, 58 DM<br />

Burghard Flieger<br />

FEMINISTISCHE SICHT<br />

Katrin Andruschow (Hg.):<br />

Ganze Arbeit<br />

In der Debatte, wie die Krise der Arbeitsgesellschaft<br />

bewältigt werden kann, gerät<br />

mehr und mehr die Non-Profit-Ökonomie<br />

ins Blickfeld. Im Zentrum steht meist die<br />

Frage, ob hier neue Arbeitsplätze oder zumindest<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden<br />

werden können. Von einer so verengten<br />

Perspektive grenzt sich dieser Sammelband<br />

ab, indem er nach grundlegend<br />

neuen Konzepten für eine Arbeit der Zukunft<br />

in diesem Sektor fragt. Denn in der<br />

Non-Profit-Ökonomie wird nicht nur bezahlt<br />

und ‘ unbezahlt „ganze Arbeit“ geleistet,<br />

die noch immer unterbewertet ist, sondern<br />

hier sind auch wichtige Mosaiksteine<br />

für eine gesamtgesellschaftliche Neubestimmung<br />

und -gestaltung von Arbeit entwickelt<br />

worden, die das Ganze der gesellschaftlichen<br />

Arbeit berücksichtigen. Damit<br />

-so zeigen die AutorInnen im Detail - sind<br />

in der Non-Profit-Ökonomie zugleich Anstöße<br />

zur Bewältigung der Massenarbeitslosigkeit<br />

zu finden wie auch Positionen<br />

formuliert worden, wie zukünftig unsere<br />

Lebensgrundlagen gesichert werden<br />

können, wie Lebensqualität gestaltet und<br />

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