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von Christentum und Islam, weiters der<br />
Bedeutung der Familie, der Religionsgemeinschaften<br />
und der Sekten, die er als<br />
Heimat vieler Heimatloser benennt.<br />
Doch: wie kann ich aus einer Sekte auch<br />
wieder aussteigen, aus einer Familie, aus<br />
einer Gruppe? Johan Galtungs Darstellungen<br />
münden stets in der Zuversicht,<br />
herzlicher noch, in der Hoffnung, den<br />
Übergang vom kriegerischen 20. Jahrhundert<br />
zum friedlichen 21. Jahrhundert<br />
im Wechsel vom Staatlichen zum Nichtstaatlichen<br />
als Gravitationszentrum der<br />
Weltpolitik zu schaffen. Seine Credo:<br />
Wandel ist möglich, Unaufhaltsames kann<br />
nicht gestoppt werden! Machen wir uns:<br />
an die Arbeit!<br />
Zeichen dieses Wandels stellen auch die an<br />
Galtungs Ausführungen anschließenden<br />
Berichte über Initiativen in Lateinamerika,<br />
Mosambik, Palästina und Jugoslawien dar.<br />
Ein Buch, dessen Lektüre stärkt, widerständig<br />
macht und die Unaufhaltsamkeit der<br />
globalen Menschenrechte eindrucksvoll dokumentiert.<br />
Johan Galtung: Die Zukunft der Menschenrechte.<br />
Vision: Verständigung<br />
zwischen den Kulturen. Frankfurt:<br />
Campus, 2000, 248 S., ISBN<br />
3593360438, 36 DM<br />
Christina Gastager-Repolust (Zukünfte,<br />
Herbst 2000)<br />
ORF (Hg.):<br />
Grenzen des Marktes<br />
Die vorliegende CD-Edition enthält eine<br />
Auswahl an Hörfunk-Sendungen, die sich<br />
mit der Kritik an der von den USA ausgehenden<br />
totalitären Marktwirtschaftsideologie<br />
beschäftigen.<br />
Der erste Teil handelt zunächst von den (falschen)<br />
Prämissen des Neoliberalismus, die<br />
in den USA dazu geführt haben, dass die<br />
Reallöhne stagnieren und die Ungleichheit<br />
der Einkommensverteilung und Armut zunehmen.<br />
In einer Studie wird die Beschäftigungsdynamik<br />
in den USA mit der Entwicklung<br />
in Deutschland und Japan verglichen.<br />
Der Wirtschaftsforscher Stefan Schulmeister<br />
widerspricht darin der weit verbreiteten<br />
Auffassung, dass hohe Lohnkosten<br />
und Arbeitslosenunterstützung die Hauptursachen<br />
steigender Arbeitslosigkeit sind.<br />
Vielmehr nennt er die Verschlechterung der<br />
Finanzierungsbedingungen für die realen<br />
Investitionen und generell das Fehlen<br />
von Jobs als Ursachen. Eine weitere<br />
Recherche gilt dem Tabu „Reichtum“ in<br />
Österreich und der Frage, warum hierzulande<br />
so gut wie keine Diskussion über<br />
die Verteilung von Armut und Reichtum<br />
stattfindet.<br />
CD 2 enthält u.a. einen Report über die<br />
Mechanismen, Interessenslagen und Regulierungsmöglichkeiten<br />
der internationalen<br />
Finanzmärkte. Den „Produzenten des Hungers<br />
und seinen Profiteuren“ ist eine weiterer<br />
Beitrag gewidmet. Als Ursache wachsender<br />
Unterernährung nennt die FAO Armut,<br />
Bevölkerungswachstum, Mißernten<br />
aber auch den Mangel an Devisen sowie die<br />
sinkende Agrarerzeugung in Folge von Erosion<br />
uund anderes mehr. CD 3 porträtiert<br />
die „Gruppe von Lissabon“ und deren konsequente<br />
Analyse der „Grenzen des Marktes“.<br />
Gefragt wird dabei nicht abstrakt nach<br />
den Grenzen von Natur, Ressourcen und<br />
Wachstum, sondern nach den Grenzen der<br />
Spielregeln, die andere sind als jene von demokratisch<br />
organisierten Gesellschaften, in<br />
dem sich die Entscheidungsgewalt und die<br />
Fähigkeit zur Kontrolle auflösen. Schließlich<br />
unternimmt Helmut Waldert auf CD 4<br />
eine Forschungsreise zu den inneren Triebkräften<br />
im modernen Projekt der Reichtumsvermehrung.<br />
Dabei geht es in erster<br />
Linie um deren Anspruch auf Alleinherrschaft<br />
und den Versuch, sich aller Grenzen<br />
zu entledigen und die Monetarisierung<br />
aller Lebensbereiche voranzutreiben.<br />
Schließlich geht es unter dem Titel<br />
„Fusionitis – Mergermania – Megarationalisierung“<br />
um die „Marketplayer“ im<br />
Kapitalismus-Dschungel, in dem sich beispielsweise<br />
die Zahl der globalen Akteure<br />
in der Telekommunikation bis zum<br />
Jahr 2010 halbiert haben wird. Insgesamt<br />
ein gelungener Versuch, diese zentralen<br />
Themen einer breiteren Öffentlichkeit<br />
zugänglich zu machen.<br />
ORF (Hg.): Grenzen des Marktes. Politik,<br />
Wirtschaft, Geld, Macht. Red: Helmut<br />
Waldert. Eine gemeinsame CD-Edition<br />
von ORF und ÖGB. Wien: ORF-<br />
Radio Ö1, 1999. Audio-CD 44 DM<br />
Alfred Auer (Pro Zukunft 4/99, Nr. 396)<br />
Jeremy Rifkin:<br />
Access<br />
Der Boom von „New Economy“, Internet<br />
und neoliberaler Globalisierung oder zu-<br />
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