Profil 1/2000 kompl.1-26 - KSPG AG
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Aktionärsbrief der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />
Firmengruppe wächst<br />
schneller als Branche<br />
dp Düsseldorf. Als herstellerunabhängige Unternehmensgruppe in der Automobiltechnik<br />
mit Modulen und Systemen „rund um den Motor“ ist die zu Rheinmetall<br />
gehörende Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe im 2. Halbjahr 1999 schneller<br />
gewachsen als die Branche. Die Gruppe konnte, wie die Führungsgesellschaft<br />
Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong> in ihrem jüngsten Aktionärsbrief mitteilt, in dieser<br />
Zeit das hohe Umsatzniveau der entsprechenden Monate des Vorjahres um neun<br />
Prozent deutlich übertreffen; das Ertragsniveau stieg sogar um 27 Prozent.<br />
Besonders erfreulich ist die erhebliche<br />
Ergebnissteigerung im 2. Halbjahr<br />
1999: Das Ergebnis vor Ertragsteuern<br />
(EBT) erreichte mit 32 Millionen € erstmalig<br />
im 2. Halbjahr eines Jahres einen<br />
Wert, der den des in der Regel umsatzstärkeren<br />
ersten Halbjahrs übertrifft.<br />
Damit konnte im zweiten Halbjahr<br />
1999 eine Umsatzrendite von<br />
4,1 Prozent erzielt werden; im Vergleichszeitraum<br />
des Vorjahres waren<br />
es 3,3 Prozent. Der Umsatz der Gruppe<br />
lag im Jahr 1999 mit 1,527 Milliarden €<br />
um 3,7 Prozent über dem Vorjahr. Der<br />
Kauf des US-Kolbenherstellers Zollner<br />
Pistons und die Desinvestition der<br />
PLU-Luftfahrttechnik haben saldiert<br />
eine Umsatzsteigerung von 34 Millio-<br />
Die Zeitung der Rheinmetall-Gruppe 1/<strong>2000</strong><br />
Das <strong>Profil</strong><br />
quisition höher als das Inlandswachstum.<br />
Das stärkste Umsatzwachstum<br />
konnte 1999 der Geschäftsbereich Kolben<br />
erzielen, unter anderem durch<br />
den Serienhochlauf bei Dieselkolben<br />
für „Peugeot“. Außerdem wurden die<br />
zusätzlichen Möglichkeiten am Markt<br />
durch Zollner umgehend genutzt. Die<br />
Firmengruppe wurde zum größten Kolbenhersteller<br />
in den USA und belegt<br />
Platz 2 weltweit.<br />
Das umfangreichste interne Wachstum<br />
erreichte 1999 der Geschäftsbereich<br />
Luftversorgung/Pumpen, der insbesondere<br />
mit seinen innovativen<br />
Saugrohren, elektronischen Drosselklappenstutzen,<br />
Ventilen und Pumpen<br />
durch wichtige Serienanläufe,<br />
zum<br />
Beispiel mit Drosselvorrichtungen<br />
für General Motors,<br />
ein Wachstum<br />
von mehr als<br />
20 Millionen €<br />
verzeichnete.<br />
Ebenfalls eine<br />
überdurchschnittlicheUmsatzausweitung<br />
konnte<br />
der Geschäftsbe-<br />
Elektronische Drosselklappenstutzen EDR-E der Kolbenschmidt<br />
Pierburg <strong>AG</strong> vereinen alle Möglichkeiten zur Beeinflussung<br />
des Luftmassenstroms bei modernen Ottomotoren.<br />
reich Gleitlager<br />
verbuchen,<br />
während die<br />
Umsatzrückgänge<br />
nen € bewirkt. Damit konnte Kolben- in den kleineren Geschäftsbereichen<br />
schmidt-Pierburg das Wachstum der Aluminium-Technologie (Motor-<br />
Produktionsstückzahlen von PKW blöcke), Motor-Engineering und Motor<br />
(+1,5 %) und NKW (+0,4 %) in Westeu- Service (Aftermarket) im wesentlichen<br />
ropa – trotz notwendiger Preiszuge- auf temporäre Effekte und auf den Verständnisse<br />
– in vollem Umfang in eigekauf der PLU-Luftfahrttechnik zurücknes<br />
Wachstum umsetzen.<br />
zuführen sind.<br />
Kolbenschmidt-Pierburg hat den Die Investitionen in Sachanlagen be-<br />
Umsatz 1999 sowohl im Inland als trugen im Jahr 1999 insgesamt 165 Mil-<br />
auch im Ausland erhöht. Das Wachslionen €. Damit wurde das hohe Invetum<br />
im Ausland lag unter anderem stitionstempo des 1. Halbjahres 1999<br />
aufgrund der gezielten Erweiterung in den sechs Folgemonaten unverän-<br />
der Marktposition für Kolben in den dert beibehalten. Die Investitionen<br />
„Nafta“-Ländern durch die Zollner-Ak-<br />
(Fortsetzung auf Seite 8)<br />
Brauner scheidet<br />
bei Rheinmetall aus<br />
dp Düsseldorf. Dr. Hans U. Brauner<br />
(66), Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
der Rheinmetall <strong>AG</strong> und von 1985 bis<br />
1999 Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Gesellschaft, hat den Vorsitz im<br />
Aufsichtsrat zum 31. März <strong>2000</strong> niedergelegt.<br />
Damit scheidet Brauner,<br />
der 1980 in den Rheinmetall-Vorstand<br />
eingetreten ist, nach 20jähriger<br />
verantwortungsvoller Zugehörigkeit<br />
aus der Rheinmetall-Gruppe aus.<br />
Brauner, der im Dezember 1999<br />
das Amt des Vorstandsvorsitzenden<br />
vorzeitig niedergelegt hatte, um das<br />
Amt des Aufsichtsrats-Vorsitzenden<br />
zu übernehmen, hat maßgeblichen<br />
Anteil an der Entwicklung und strategischen<br />
Ausrichtung von Rheinme-<br />
tall zu einem Technologie-Konzern<br />
(9 Mrd. DM Umsatz, 31 000 Mitarbeiter)<br />
mit Kernkompetenzen in der Automobiltechnik<br />
(Kolbenschmidt Pierburg<br />
<strong>AG</strong>, börsennotiert), der Industriellen<br />
Elektronik (Aditron <strong>AG</strong>, börsennotiert),<br />
und der Wehrtechnik<br />
(Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>).<br />
Mit unternehmerischem Mut und<br />
Weitblick und in vertrauensvoller Begleitung<br />
durch den Großaktionär<br />
Röchling hat Brauner als „Zivilisierer“<br />
das mittelständische Wehrtechnik-Unternehmen<br />
Rheinmetall von<br />
einst zu einem internationalen Konzern<br />
mit klar gegliedertem Portfolio<br />
zukunftweisend entwickelt. Für diese<br />
Lebensleistung, die auch eine auf<br />
menschliche Werte-Kategorien ausgerichtete<br />
Unternehmenskultur einschließt,<br />
dankt der Großaktionär<br />
Röchling Dr. Hans U. Brauner.<br />
AUFTAKT NACH MASS beim ersten von insgesamt 17 Läufen zur Weltmeisterschaft in der Formel 1: Beim großen Preis<br />
von Australien auf dem „Albert Park“-Rundkurs in Melbourne belegte Michael Schumacher mit seinem Ferrari am 12. März<br />
diesen Jahres den ersten Platz, gefolgt von Rubens Barrichello. Damit sorgten der Kerpener und sein brasilianischer Teamkollege<br />
– die Rennwagen der beiden sind mit von Kolbenschmidt-Pierburg in Italien entwickelten Öl- und Wasserpumpen<br />
ausgestattet – für einen idealen Start der „Scuderia Ferrari“ in die neue Formel-1-Saison. Unser Foto zeigt „Schumi“, der<br />
am <strong>26</strong>. März auch den zweiten WM-Lauf in Sao Paulo (Brasilien) gewann, in Melbourne beim Überqueren der Ziellinie –<br />
nach exakt 58 Runden bzw. knapp 308 gefahrenen Rennkilometern. Foto: Reuters<br />
Aktionärsbrief der Rheinmetall <strong>AG</strong>: Aktuelle Auftragslage zeigt „all time high“<br />
Nach Bereinigung auf Erfolgskurs<br />
dp Düsseldorf. Nach dem „Ergebnisausrutscher“<br />
des Jahres 1999, das<br />
durch hohe Verluste bei STN Atlas<br />
Elektronik und Jagenberg gekennzeichnet<br />
ist, liegt die Rheinmetall-<br />
Gruppe im laufenden Geschäftsjahr<br />
mit bereinigtem Portfolio und sehr<br />
guter Auftragslage wieder auf Erfolgskurs.<br />
Dies teilt die Konzernholding<br />
Rheinmetall <strong>AG</strong> in ihrem aktuellen Aktionärsbrief<br />
mit. Der konsolidierte<br />
Weltumsatz des Rheinmetall-Konzerns<br />
lag 1999 mit insgesamt 4,515 Milliarden<br />
€ um neun Prozent über dem<br />
Wert des Vorjahres.<br />
In der STN-Atlas-Gruppe hatten die<br />
knappen Budgets der öffentlichen Auftraggeber<br />
Programmverschiebungen<br />
und die zeitliche Streckung von bereits<br />
erteilten Aufträgen zur Folge. Die daraus<br />
resultierenden Umsatzeinbußen<br />
haben – wie bereits berichtet – das Ergebnis<br />
nachhaltig belastet. Darüber<br />
hinaus wurde die Ergebnisentwicklung<br />
ungeplant durch hohe außerordentli-<br />
Entwicklung Auftragseingang<br />
in Mio Euro<br />
4004<br />
1998<br />
+ 18%<br />
4738<br />
1999<br />
che Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen,Portfolio-Bereinigungen<br />
und projektbezogene Mehrkosten<br />
bei Entwicklungsaufträgen<br />
negativ beeinflußt. Hierbei handelt es<br />
sich um entscheidende Projekte zur<br />
Absicherung der Geschäfte in den<br />
kommenden Jahren. Nachdem das Geschäftsjahr<br />
1999 somit in besonderem<br />
Maße durch einmalige aperiodische<br />
Belastungen geprägt war, wird das Jahr<br />
<strong>2000</strong> durch die bereits in 1999 eingeleiteten<br />
Maßnahmen wieder positive<br />
Ergebnisse zeigen.<br />
Die Verluste der Jagenberg-Gruppe<br />
waren im wesentlichen marktgeprägt.<br />
So wurde für die fehlenden Projekte in<br />
der Papiertechnik aus den asiatischen<br />
Märkten ein zufriedenstellender Ausgleich<br />
durch Zusatzgeschäfte in anderen<br />
Marktregionen nicht erreicht. Bei<br />
weiter sinkendem Preisniveau und einer<br />
zunehmenden Konzentration auf<br />
der Kundenseite gelang es bei rückläufigen<br />
Umsätzen in 1999 nicht, ein<br />
Entwicklung Auftragsbestand<br />
in Mio Euro<br />
3233<br />
1998<br />
+ 28%<br />
4140<br />
1999<br />
Auf historischem Höchststand: der Auftragseingang (plus 18 Prozent) und der<br />
Auftragsbestand (plus 28 Prozent) der Düsseldorfer Rheinmetall-Gruppe.<br />
positives Ergebnis bei Jagenberg zu erwirtschaften.<br />
Wie ebenfalls bereits<br />
veröffentlicht, fand Rheinmetall im November<br />
1999 für Jagenberg in Sachsenring<br />
einen kompetenten Partner. In<br />
einer Ergänzungsvereinbarung vom<br />
Februar <strong>2000</strong> konnte Rheinmetall zwischenzeitlich<br />
alle Anteile an der Jagenberg<br />
<strong>AG</strong> verkaufen. Jagenberg seinerseits<br />
verkaufte Ende 1999 die Verpackungstechnik<br />
an IWKA, das damit<br />
seine internationale Position auf diesem<br />
Markt ausbauen und absichern<br />
konnte.<br />
Mit der von Rheinmetall angekündigten<br />
Bereinigung des Portfolios um den<br />
Maschinenbau und die Bürosysteme,<br />
die ihrerseits an die Koninklijke Ahrend<br />
NV verkauft werden, wird sich<br />
Rheinmetall im Jahre <strong>2000</strong> erfolgreich<br />
auf die Kernarbeitsgebiete „Automotive“<br />
(Kolbenschmidt Pierburg), „Electronics“<br />
(Aditron) und „Defence“<br />
(Rheinmetall DeTec) konzentrieren.<br />
(Fortsetzung auf Seite 8)<br />
Aditron <strong>AG</strong> an<br />
der Börse notiert<br />
dp Düsseldorf. Die Aditron <strong>AG</strong><br />
(Düsseldorf), in der Rheinmetall<br />
seine Aktivitäten auf dem Gebiet<br />
der industriellen Elektronik zusammengefaßt<br />
hat, wurde am 27. März<br />
<strong>2000</strong> erstmals an der Börse notiert.<br />
Aditron nahm dabei die bislang für<br />
die KIH Kommunikations Industrie<br />
Holding <strong>AG</strong> (Karlsruhe) geltende<br />
Börsennotierung im Geregelten<br />
Markt an den Börsen in Frankfurt/<br />
Main und Stuttgart neu auf. Die<br />
Aditron-Gruppe erzielte 1999 einen<br />
Umsatz von 686 Millionen €. Damit<br />
erhöhte sich das Umsatzvolumen<br />
gegenüber dem Vorjahreswert um<br />
4,5 Prozent. Das stärkste Wachstum<br />
erzielte Heimann Systems, gefolgt<br />
von Hirschmann (s. Seite 2).
Seite 2 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Klares Votum für<br />
Klaus Eberhardt<br />
dp Düsseldorf. Dipl.-Math. Klaus<br />
Eberhardt (52), der in der Aufsichtsrats-Sitzung<br />
vom 8. Dezember 1999<br />
zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />
der Rheinmetall <strong>AG</strong> ernannt worden<br />
war, ist in der Aufsichtsrats-Sitzung<br />
vom 16. März <strong>2000</strong> bis Ende 2004<br />
zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />
einstimmig bestellt worden.<br />
Gleichzeitig haben Dipl.-Phys. Werner<br />
Thürmel (74) und Professor em.<br />
Dr.-Ing. Hans Gerd Dohmen (72), bei-<br />
„Livescanner“<br />
für Usbekistan<br />
dp Taschkent/Jena. International<br />
erfolgreiche Vermarktung: Zusammen<br />
mit der Siemens Business Service<br />
GmbH (Dresden) hat die Heimann<br />
Biometric Systems GmbH (HBS/Jena)<br />
jetzt ihre „Livescanner“-Produktlinie<br />
bei einem Projekt der Republik<br />
Usbekistan plazieren können.<br />
HBS-Vertriebsleiterin Barbara Tietz<br />
schildert den Hintergrund: „Laut Erlaß<br />
des Präsidenten der Republik sollen<br />
alle Bürger, die älter als 16 Jahre<br />
sind, daktyloskopisch erfaßt werden.<br />
Kernstück der dazu notwendigen 363<br />
Erfassungsplätze in den Paßausgabestellen<br />
des Innenministeriums ist<br />
unser ‚Livescanner LS2‘. Mit diesen<br />
Systemen ist es möglich, alle zehn<br />
Mit dem „Livescanner LS2“ der Heimann<br />
Biometric Systems GmbH werden<br />
demnächst auch die 363 Erfassungsplätze<br />
in den Paßausgabestellen<br />
des usbekischen Innenministeriums<br />
in Taschkent ausgestattet sein.<br />
de langjährige Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
der Rheinmetall <strong>AG</strong>, ihre<br />
Aufsichtsrats-Mandate aus Altersgründen<br />
niedergelegt.<br />
An ihrer Stelle sind Dipl. rer. pol.<br />
Werner Engelhardt (54) und Dr. Bernd<br />
M. Hönle (51) durch das Registergericht<br />
Berlin-Charlottenburg zu Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrates bestellt worden.<br />
Engelhardt ist Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Röchling Industrie<br />
Verwaltung GmbH, die rund<br />
66 Prozent der Stammaktien der<br />
Rheinmetall <strong>AG</strong> hält. Dr. Hönle ist<br />
ebenfalls Geschäftsführer der Röchling<br />
Industrie Verwaltung GmbH.<br />
ZU GAST BEI RHEINMETALL: Einen Informationsbesuch stattete der Bundesminister<br />
für Wirtschaft und Technologie, Dr. Werner Müller (M.), am 21. Januar<br />
diesen Jahres der Konzernzentrale der Rheinmetall-Gruppe in Düsseldorf ab.<br />
Zentraler Aspekt der Gespräche, die Müller u.a. mit Rheinmetall-Vorstandschef<br />
Klaus Eberhardt (l.) und Dr. Hans U. Brauner (r.) als Vorsitzendem des Aufsichtsrates<br />
der Rheinmetall <strong>AG</strong> führte, waren die (von der Politik zu setzenden) Rahmenbedingungen<br />
für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung.<br />
Finger im Abrollverfahren aufzunehmen,<br />
zusammen mit den Personendaten<br />
abzuspeichern und anschließend<br />
als entsprechende Fingerkarte<br />
auszudrucken. Das komplette Bedienermenü<br />
und der Kartenausdruck erfolgen<br />
in russischer Sprache, der in<br />
Usbekistan üblichen Amtssprache.“<br />
Zur Klärung des Projektes fand am<br />
20. Januar diesen Jahres im Ausstellungszentrum<br />
des Beschaffungsamtes<br />
des Usbekischen Innenministeriums<br />
(MWD) in Taschkent eine Präsentation<br />
durch Mitarbeiter von HBS<br />
statt. Eröffnet wurde die Präsentation<br />
durch den stellvertretenden Innenminister<br />
der Republik Usbekistan,<br />
General der Miliz S. Asatow.<br />
Dieser würdigte die Bedeutung des<br />
Projektes für die Erhöhung der inneren<br />
Sicherheit des Landes. Großes<br />
Interesse fand die gezeigte Technik<br />
auch bei den ebenfalls teilnehmenden<br />
Leitern des Usbekischen und<br />
des Taschkenter Polizeipräsidiums,<br />
des Informationszentrums des MWD,<br />
des Paß- und Meldewesens, der<br />
Staatsanwaltschaft und des Erkennungsdienstes.<br />
Barbara Tietz: „Die Präsentation<br />
war für HBS und Siemens ein voller<br />
Erfolg, der Vertrag mit dem Uskekischen<br />
Innenministerium wurde paraphiert.<br />
Die von Oberst S. Asatow<br />
zwecks Live-Demo aufgenommenen<br />
Fingerabdrücke haben wir anschließend<br />
aus Sicherheitsgründen natürlich<br />
wieder gelöscht.“<br />
Stets großer Andrang herrschte bei den drei MSI-Kolloquien in Neckarsulm.<br />
Moody’s-Rating<br />
ist erstklassig<br />
dp New York/Düsseldorf. Nach der<br />
positiven Beurteilung durch die amerikanische<br />
Rating-Agentur Standard &<br />
Poor’s im November 1999 mit ‚BBB‘<br />
für langfristige Unternehmensbonität<br />
und vorrangige ungesicherte Forderungen<br />
und ‚A-2‘ für kurzfristige<br />
Unternehmensbonität („Das <strong>Profil</strong>“<br />
1999/<strong>2000</strong>) schätzt Moody’s Investors<br />
Service (New York) die stabilen<br />
Wachstumsaussichten für Rheinmetall<br />
noch besser ein.<br />
MJ-333-System<br />
ging an Marine<br />
dp Eckernförde/Bremen. Vor wenigen<br />
Wochen übernahm die Marine<br />
in Eckernförde termingerecht ihre<br />
neue Ausbildungsanlage MJ 333. Die<br />
Anlage wurde von der in Bremen ansässigen<br />
STN Atlas Elektronik GmbH<br />
entwickelt und gebaut. Sie bildet mit<br />
dem Simulator MJ 332 an der Marinewaffenschule<br />
in Eckernförde ein<br />
hochmodernes Ausbildungszentrum<br />
500 Kunden bei MSI-Kolloquien<br />
goe Neckarsulm. Mit ihren drei kürzlich<br />
durchgeführten Kolloquien erreichte<br />
die MSI Motor Service International<br />
GmbH (Neckarsulm) annähernd<br />
500 Kunden. In der MSI hat die Kolbenschmidt<br />
Pierburg <strong>AG</strong> zum 1. Januar<br />
<strong>2000</strong> alle Reparaturaktivitäten des Unternehmens<br />
zusammengefaßt. Ziel<br />
des Aftermarket-Geschäftes ist ein<br />
weltweiter Umsatz von 300 Millionen<br />
Mark.<br />
Motoreninstandsetzer aus Österreich,<br />
der Schweiz, Holland und<br />
Deutschland, ließen sich auf insgesamt<br />
drei Veranstaltungen mit jeweils<br />
rund 160 Teilnehmern über die aktuellen<br />
Entwicklungstrends bei Kolben<br />
So hat Moody’s Investors Service ein<br />
„Baa1 Issuer Rating“ für langfristige<br />
Verbindlichkeiten sowie ein „Prime-2<br />
Issuer Rating“ für kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
an die Rheinmetall <strong>AG</strong> erteilt.<br />
Die „Ratings“ basieren auf Rheinmetalls<br />
diversifizierten Geschäftsfeldern<br />
mit führenden Marktstellungen<br />
und guter technologischer Kompetenz,<br />
der konservativen Finanzierungspolitik<br />
der Gruppe und einer stabilen Aktionärsbasis,<br />
die langfristige Strategien<br />
unterstützt. Darüber hinaus reflektieren<br />
die „Ratings“ die Herausforderung,<br />
die Profitabilität in den Kernbereichen<br />
zu erhöhen sowie dem Konso-<br />
Fritzsche Chef der<br />
EMG EuroMarine<br />
dp Hamburg/Düsseldorf. Dr. jur.<br />
Michael Fritzsche (50), seit 1992 in<br />
verantwortlichen Führungsaufgaben<br />
in der Rheinmetall-Gruppe tätig, ist<br />
seit 1. März <strong>2000</strong> neuer Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der EMG Euro-<br />
Marine Electronics GmbH, Hamburg.<br />
Gleichzeitig gehört er weiterhin dem<br />
Vorstand der Aditron <strong>AG</strong> an.<br />
Bereits Ende Februar <strong>2000</strong> ist Dipl.-<br />
Kfm. Peter Wich (53), der die Verantwortung<br />
für das Ressort Finanzen und<br />
zum Training aller Minenjagdbootbesatzungen<br />
der Flotte. Für das norddeutsche<br />
„High-Tech“-Unternehmen<br />
sind damit die ersten beiden wichtigen<br />
Meilensteine im MJ-333-Umbauprogramm<br />
abgeschlossen. Mit der<br />
Abnahme der „Kulmbach“, als erstes<br />
Boot von einem schnellen Minensuchboot<br />
Klasse 343 zu einem Minenjagdboot<br />
Klasse 333 umgebaut, und<br />
der Übergabe der Ausbildungsanlage<br />
als zweitem Meilenstein befindet sich<br />
das Vorhaben mitten auf dem Weg zu<br />
einem erfolgreichen Abschluß. Gene-<br />
und Gleitlagern sowie über die von<br />
Hermann Electronic vorgestellten Fortschritte<br />
bei der Fahrzeugdiagnose informieren.<br />
Auf großes Interesse stieß<br />
auch der Pierburg-Vortrag über die<br />
„On Board“-Diagnose, ein in das Motormanagement<br />
integriertes Diagnosesystem,<br />
das nach amerikanischem<br />
Vorbild jetzt auch in Europa vorgeschrieben<br />
ist und weitreichende Auswirkungen<br />
auf die Arbeit der Motoreninstandsetzer<br />
haben wird. Schon jetzt<br />
ist klar, daß umfassende Computerkenntnisse<br />
für den Motoreninstandsetzer<br />
bald genau so wesentlich sein<br />
werden wie kompetentes Montieren<br />
und Reparieren.<br />
lidierungstrend in vielen von Rheinmetalls<br />
Geschäftsfeldern zu folgen.<br />
Weiterhin sind die Beteiligungsstruktur<br />
der Gruppe mit weniger als<br />
100prozentigen Anteilen an den<br />
Wachstumsgeschäften, die Möglichkeit<br />
einer weiteren Beteiligungsverwässerung<br />
zur Finanzierung strategischer<br />
Investitionen sowie die strukturelle<br />
Nachrangigkeit der Verbindlichkeiten<br />
der Muttergesellschaft berücksichtigt.<br />
Der Ausblick für die Ratings<br />
sei, so Moody’s weiter, stabil in der<br />
Erwartung, daß zukünftige Akquisitionen<br />
von moderater Größe seien und<br />
konservativ finanziert würden.<br />
Seit 27. März <strong>2000</strong> in Frankfurt/Main und Stuttgart:<br />
Aditron <strong>AG</strong> ist an der Börse notiert<br />
dp Düsseldorf/Frankfurt/Stuttgart.<br />
Die Aditron <strong>AG</strong> (Düsseldorf), in der<br />
Rheinmetall seine Aktivitäten auf dem<br />
Gebiet der industriellen Elektronik zusammengefaßt<br />
hat, wurde am 27. März<br />
<strong>2000</strong> erstmals an der Börse notiert.<br />
Aditron nahm dabei die bislang für die<br />
KIH Kommunikations Industrie Holding<br />
<strong>AG</strong> (Karlsruhe) geltende Börsennotierung<br />
im Geregelten Markt an den<br />
Börsen in Frankfurt am Main und Stuttgart<br />
neu auf. Gleichzeitig begann die<br />
dreimonatige Umtauschfrist, in der die<br />
Aktionäre der auf die Aditron <strong>AG</strong> verschmolzenen<br />
KIH <strong>AG</strong> ihre alten Aktien<br />
in Aditron-Anteile umtauschen können.<br />
Die Aditron <strong>AG</strong> hat hierzu durch eine<br />
Kapitalerhöhung um 3.502.080 € auf<br />
nunmehr 40.857.600 Euro insgesamt<br />
1.368.000 neue auf den Namen lautende<br />
Stückaktien ausgegeben. Auf je eine<br />
KIH-Vorzugsaktie im Nennwert von 50<br />
Mark entfallen drei und auf je zwei KIH-<br />
Stammaktien im Nennwert von 50 Mark<br />
sieben auf den Namen lautende, nennbetraglose<br />
Stückaktien der Aditron <strong>AG</strong>.<br />
Den Stammaktionären der KIH <strong>AG</strong> wird<br />
darüber hinaus eine bare Zuzahlung<br />
von 0,69 € je Stammaktie gezahlt.<br />
Nach zwei dividendenlosen Jahren werden<br />
die Aktionäre der KIH <strong>AG</strong> aus diesen<br />
neuen Aktien der Aditron <strong>AG</strong> für<br />
das gesamte Jahr 1999 erstmals wieder<br />
gewinnberechtigt sein.<br />
Die Verschmelzung der KIH <strong>AG</strong> auf die<br />
Aditron <strong>AG</strong> erfolgt rückwirkend zum 1.<br />
Juli 1999 und wurde mit der Eintragung<br />
im Handelsregister Düsseldorf am 24.<br />
März <strong>2000</strong> wirksam. Am Grundkapital<br />
der Gesellschaft hält Rheinmetall einen<br />
Anteil von 96,7 Prozent; die restlichen<br />
3,3 Prozent („free float“) werden von<br />
den freien Aktionären der ehemaligen<br />
KIH <strong>AG</strong> gehalten. Die Kernkompetenzen<br />
von Aditron liegen in den wachstumsstarken<br />
Zukunftsmärkten der Automo-<br />
bilelektronik, der Kommunikationstechnik<br />
sowie der Sicherheitstechnik.<br />
Eine in Teilbereichen bestehende deutliche<br />
Marktführerschaft – insbesondere<br />
bei Heimann Systems in der Röntgentechnologie<br />
für Sicherheitsanwendungen<br />
– verschafft Aditron darüber hinaus<br />
eine gute Ausgangsposition sowohl für<br />
künftiges internes Wachstum als auch<br />
für angestrebte Akquisitionen und Kooperationen.<br />
Die Aditron-Gruppe erzielte 1999 einen<br />
Umsatz von 686 Millionen €. Damit<br />
erhöhte sich das Umsatzvolumen<br />
gegenüber dem Vorjahreswert um 4,5<br />
Prozent. Das stärkste Wachstum erzielte<br />
Heimann Systems, gefolgt von<br />
Hirschmann. Der Auftragseingang erreichte<br />
mit 666 Millionen € einen Wert<br />
auf Vorjahreshöhe. Der Auftragsbestand<br />
am Jahresende 1999 lag bei 220<br />
Millionen €. Das Ergebnis vor Steuern<br />
betrug rund 16 Millionen €. Ende 1999<br />
waren in der Unternehmensgruppe<br />
5598 Mitarbeiter (-6,6 %) beschäftigt.<br />
Die Aditron <strong>AG</strong> erwartet im laufenden<br />
Geschäftsjahr einen Umsatz von rund<br />
1,1 Milliarden € und wird künftig knapp<br />
8000 Mitarbeiter beschäftigen. Neben<br />
Zuwächsen im Inlandsgeschäft werden<br />
vor allem überdurchschnittliche Steigerungen<br />
beim Auslandsumsatz erwartet.<br />
Rückwirkend zum 1. Januar <strong>2000</strong> wird<br />
die Aditron <strong>AG</strong> von der Rheinmetall De-<br />
Tec <strong>AG</strong> deren Beteiligung an der EMG<br />
EuroMarine Electronics GmbH (Hamburg)<br />
übernehmen. Die EMG war 1999<br />
durch Fusion der in der industriellen<br />
Schiffselektronik tätigen STN Atlas Marine<br />
Electronics GmbH mit dem Marinegeschäft<br />
der SAIT-Radio Holland-Gruppe<br />
entstanden. Rheinmetall ist an diesem<br />
Joint Venture zu 50 Prozent beteiligt<br />
und übt die industrielle Führung<br />
aus.<br />
Die EuroMarine-Gruppe ist in Europa<br />
ein führender Anbieter von Schiffselektronik<br />
mit Produktschwerpunkten<br />
in der Energie- und Antriebstechnik, der<br />
Automationstechnik sowie der Kommunikations-<br />
und Navigationstechnik. Für<br />
das laufende Geschäftsjahr <strong>2000</strong> erwartet<br />
die EMG mit rund 2300 Mitarbeitern<br />
einen Umsatz von 400 Millionen €.<br />
Controlling innehatte, aus der Geschäftsführung<br />
der EMG ausgeschieden,<br />
um konzernübergreifende Projekte<br />
bei Rheinmetall in Düsseldorf zu<br />
begleiten. Seine Aufgaben bei EMG<br />
übernimmt künftig Dipl.-Kfm. Jacques<br />
Debulpaep (51), der bereits mit Gründung<br />
der EMG EuroMarine Electronics<br />
am 1. Oktober 1999 in die Geschäftsführung<br />
der EMG eingetreten ist.<br />
Die Geschäftsführung der EMG besteht<br />
damit aus Dr. jur. Michael<br />
Fritzsche (Vorsitz) sowie den bisherigen<br />
Geschäftsführern Dipl.-Ing.<br />
Heinz Baier (59) und Dipl.-Kfm.<br />
Jacques Debulpaep.<br />
ralunternehmer für das ehrgeizige<br />
Umbauprogramm ist die in Wolgast<br />
ansässige Peene-Werft GmbH. STN<br />
Atlas ist dabei – als Haupt Unterauftragnehmer<br />
– wesentlicher Lieferant<br />
und Systemintegrator für das<br />
gesamte Minenjagdsystem. Dabei<br />
stammen sowohl die Minenjagd-Sonaranlage<br />
DSQS-11M, das Minenjagd-<br />
Führungssystem „Takis“, die Minenvernichtungsdrohne<br />
„Seefuchs“ und<br />
das auf PC-Technik basierende „Daisy“<br />
von dem norddeutschen Unternehmen.<br />
Das<strong>Profil</strong><br />
Herausgeber: Rheinmetall <strong>AG</strong><br />
Verantwortlich: Dr. Klaus Germann<br />
Chefredaktion: Rolf D. Schneider<br />
Anschrift: Redaktion „Das <strong>Profil</strong>“,<br />
Postfach 104<strong>26</strong>1, 40033 Düsseldorf<br />
Satz: Strack+Storch,<br />
Gladbacher Straße 15, 40219 Düsseldorf<br />
Druck: DAMO Digitaltechnik GmbH,<br />
Falkstraße 73-77, 47058 Duisburg<br />
Erscheinungsweise: 5 Ausgaben/Jahr<br />
Drucktermin dieser Ausgabe:<br />
04. 04. <strong>2000</strong><br />
Nachdruck gestattet, Belegexemplar erbeten.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Rheinmetall-Führungssitzung <strong>2000</strong><br />
Seite 3<br />
Zweite Rheinmetall-Führungssitzung in Düsseldorf<br />
Wachstum im Ausland<br />
weiterhin mit Vorrang<br />
rds Düsseldorf. Eine Rückschau auf<br />
das Jahr 1999 und ein Ausblick als kritische<br />
Momentaufnahme: Die operativen<br />
und strategischen Perspektiven<br />
der Rheinmetall-Gruppe in <strong>2000</strong> sowie<br />
in den kommenden Jahren standen<br />
am 20. Januar diesen Jahres auf<br />
der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />
ebenso im Mittelpunkt der Vorträge<br />
und Gespräche wie die Entwicklung<br />
des Konzerns seit 1980 und die<br />
(vorläufigen) Kennzahlen für 1999. Referenten<br />
der Veranstaltung, zu der sich<br />
knapp 300 Mitglieder des oberen und<br />
mittleren Führungskreises des Konzerns<br />
aus 15 Ländern in der nordrheinwestfälischen<br />
Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
trafen, waren Michael Deaver,<br />
ehedem stellvertretender Stabschef<br />
des früheren US-Präsidenten Ronald<br />
Reagan (1981 – 1989) und heute Vice<br />
Chairman der Edelman<br />
Public Relations<br />
Worldwide,<br />
Rheinmetall-Vorstandschef<br />
Dipl.-<br />
Math. Klaus Eberhardt<br />
sowie Dr.<br />
Hans U. Brauner,<br />
seit 12. Januar<br />
<strong>2000</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der<br />
Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />
Unter dem Titel<br />
„Das Jahr 1999 und<br />
die Planung <strong>2000</strong>“<br />
beschäftigte sich<br />
der neue Vorstandsvorsitzende<br />
der Rheinmetall-<br />
Gruppe, Diplom-Mathematiker Klaus<br />
Eberhardt, im Hinblick auf das laufende<br />
Geschäftsjahr ausführlich mit den aktuellen<br />
Plänen und Perspektiven des Düsseldorfer<br />
Konzerns, der 1999 voraussichtlich<br />
einen Umsatz von 4,5 Milliarden<br />
€ (etwa neun Mrd. DM) erzielt hat.<br />
Mit Hinweis auf den 1999 verzeichneten<br />
Auftragseingang von rund 4,707<br />
Milliarden € – mit einem Plus von 17,6<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr der bisher<br />
höchste in der Geschichte von<br />
Rheinmetall –betonte Eberhardt: „Wir<br />
sind (auch 1999) weitergekommen am<br />
Markt. Im Auftragseingang haben wir<br />
um 17,6 Prozent zugelegt. Damit können<br />
wir einen (gegenüber 1998) um<br />
24,7 Prozent höheren Auftragsbestand<br />
verzeichnen, der ein historisches Hoch<br />
hat, für Rheinmetall sage und schreibe<br />
rund vier Milliarden €.“<br />
In diesem Kontext appellierte der<br />
52jährige Vorstandschef des Düsseldorfer<br />
Konzerns an die anwesenden<br />
Führungskräfte, alles daran zu setzen,<br />
die für das Jahr <strong>2000</strong> gesteckten Umsatz-<br />
und Ertragsziele konsequent und<br />
zielorientiert zu erreichen: „Die Planung<br />
<strong>2000</strong> ist realistisch. Sie macht<br />
Mut. Vier Milliarden € Auftragsbestand<br />
– andere wären froh, wenn sie<br />
eine solche Basis hätten. Wir haben<br />
Wachstum, wir sind internationaler geworden.<br />
Das sind qualitative Ansprüche,<br />
die auch Jüngeren Mut machen<br />
sollten zu sagen: Ich engagiere<br />
mich in diesem Unternehmen.“ Eberhardt<br />
weiter: „Es wäre in der Tat ein<br />
großer Erfolg, wenn wir in allen Bereichen,<br />
in allen Werken sowie in allen<br />
Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe<br />
unser gesetztes Budgetziel<br />
erreichen würden. In diesem Sinne<br />
fordere ich Sie auf: Seien Sie Unternehmer!<br />
Realisieren Sie den von Ihnen<br />
selbst gesetzten Plan.“<br />
Was das – vor allem mittelfristig angepeilte<br />
– Wachstum anbelangt, so<br />
machte Eberhardt einmal mehr deutlich,<br />
daß Rheinmetall auch zukünftig<br />
konsequent auf die weitere Internationalisierung<br />
des Geschäftes setzen<br />
werde: „Wir sehen in unseren Märkten,<br />
daß die Chancen im Ausland<br />
wachsen. Wir verfolgen (deshalb auch<br />
weiterhin) die Strategie ‚Wachstum im<br />
Ausland‘. Wir mutieren auf diese Weise<br />
von einem nationalen noch stärker<br />
zu einem internationalen Konzern.“<br />
Mit Bezug auf die Mitte Januar im<br />
Rheinmetall-Kommunikationszentrum<br />
versammelten Führungskräfte, von denen<br />
bereits 20 Prozent aus dem Ausland<br />
stammten, versprach der Rheinmetall-Vorstandschef,<br />
daß man der<br />
weiteren Globalisierung des Konzerns<br />
auch auf dem Sektor der Führungskräfteentwicklung<br />
entsprechend Rechnung<br />
tragen werde.<br />
Zuvor hatte Eberhardts langjähriger<br />
Vorgänger im Amt, der heutige Aufsichtsratschef<br />
Dr. Hans U. Brauner, unter<br />
dem Titel „Werte im Rheinmetall-<br />
Konzern: Schaffen, Vermitteln, Erhalten,<br />
Steigern“ einen – notabene auch<br />
sehr persönlich geprägten – Rechenschaftsbericht<br />
über zwei Jahrzehnte<br />
Entwicklung bei Rheinmetall gegeben,<br />
ein nach eigenen Worten „persönliches<br />
Vermächtnis“.<br />
Stellte ausführlich die Planung für das Jahr <strong>2000</strong> vor: Rheinmetall-Vorstandschef<br />
Dipl.-Math. Klaus Eberhardt.<br />
Nach Brauners Ausführungen haben<br />
sich die quantitativen Unternehmensund<br />
Vermögenswerte der Rheinmetall-<br />
Gruppe in den zurückliegenden 20<br />
Jahren deutlich positiv entwickelt. Aufgeschlüsselt<br />
auf die einzelnen Unternehmensbereiche<br />
bzw. Führungsgesellschaften,<br />
ergebe sich, so Brauner,<br />
in Summe ein Wertzuwachs von rund<br />
2,3 Milliarden Mark seit 1980. Zur Ergänzung:<br />
Der Umsatz kletterte im selben<br />
Zeitraum von ehedem 700 Millionen<br />
Mark (1979) auf annähernd neun<br />
Milliarden Mark in<br />
1999. Brauner<br />
wörtlich: „Wir haben<br />
eine deutliche<br />
positive Entwicklung<br />
unserer quantitativen<br />
Werte geschaffen.<br />
Und wir<br />
werden diese Werte<br />
in den nächsten<br />
zehn Jahren nicht<br />
nur erhalten, sondern<br />
weiter steigern.“<br />
Im Zuge der vor<br />
allem in jüngster<br />
Vergangenheit vor-<br />
angetriebenen<br />
Konzentration auf<br />
die drei Kerngeschäftsfelder„Automotive“,„Electronics“<br />
und „De-<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
<strong>2000</strong><br />
1000<br />
0<br />
in Mio. €<br />
4129<br />
2107<br />
„Volles Haus“: Annähernd 300 Mitglieder des oberen und mittleren Führungskreises der Düsseldorfer Unternehmensgruppe<br />
kamen am 20. Januar <strong>2000</strong> zur zweiten Rheinmetall-Führungssitzung nach Düsseldorf. Auf der Veranstaltung, deren<br />
Rahmenprogramm das Stuttgarter Kabarettistenduo Dr. Peter Förschler und Dieter Aisenbrey sowie Mitglieder der Bigband<br />
der Essener Folkwang-Hochschule unter Leitung des Pianisten Tae-Sung Chung gestalteten, wurden u.a. die operativen und<br />
strategischen Zielsetzungen des Konzerns für das laufende und die kommenden Geschäftsjahre vorgestellt und diskutiert.<br />
fence“ werde man, so Brauner weiter,<br />
die Entwicklung von Rheinmetall<br />
(noch) transparenter machen und dem<br />
– zur Zeit relativ zurückhaltenden –<br />
Börsenkurs neue Phantasien geben.<br />
Zur Ergänzung an dieser Stelle: Nach<br />
einer Shareholder-Value-Studie der international<br />
renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Arthur<br />
Andersen über die 500 Top-Aktien in<br />
Europa liegt die Rheinmetall <strong>AG</strong> heute<br />
auf Rang 5 der europäischen Mischkonzerne,<br />
auf Rang 11 der unter den<br />
Euro-500 vertretenen deutschen Unternehmen<br />
sowie auf Rang 96 der Euro-500<br />
.<br />
Auch hinsichtlich der qualitativen<br />
Führungswerte hat der Konzern nach<br />
Brauners Einschätzung in den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten einen deutlichen<br />
Sprung nach vorne gemacht:<br />
„Wir haben die fachliche Kompetenz<br />
auf allen Managementebenen enorm<br />
gesteigert. Wir haben (heute) hochqualifizierte<br />
und hochmotivierte Manager,<br />
die als Teams oder als Team mit<br />
Spitze arbeiten.“ Mit Hinweis auf das<br />
Wissen und die Intelligenz von weit<br />
über 6000 wissenschaftlich ausgebildeten<br />
Mitarbeitern unterstrich Brauner<br />
die hohe fachliche Kompetenz und<br />
den hervorragenden Ausbildungs-<br />
Verfügt über mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung im Umgang<br />
mit der US-amerikanischen und der internationalen Politik:<br />
Michael Deaver bei seinem – mit zahlreichen Anekdoten<br />
gespickten – Vortrag „American politics looking to <strong>2000</strong>“<br />
während der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung.<br />
4515 4465<br />
2545<br />
2022 1970<br />
2582<br />
1883<br />
4718<br />
2801<br />
1917<br />
1998 Ist 1999 V-Ist <strong>2000</strong> Plan 2001 Plan 2002 Plan<br />
stand in der gesamten Unternehmensgruppe:<br />
„Wir bilden uns weiter, wir betreiben<br />
gezielte Nachwuchsförderung.“<br />
Darüber hinaus seien vorbildliche<br />
Führungswerte, Verhaltensnormen<br />
und Leitbilder geschaffen worden,<br />
die nach innen wie nach außen<br />
Maßstäbe setzten.<br />
Unter dem Titel „Werte im Rheinmetall-Konzern: Schaffen,<br />
Vermitteln, Erhalten, Steigern“ zog Dr. Hans U. Brauner ein<br />
Resümee der Entwicklung des Konzerns seit 1980.<br />
Als quasi „persönliches Vermächtnis“<br />
an den Vorstand der Konzernholding<br />
skizzierte Brauner noch einmal<br />
die – planerisch – weitgesteckten Ausbauziele<br />
der Gruppe. Wie bereits Mitte<br />
Dezember letzten Jahres anläßlich eines<br />
Informationsgespräches mit Finanzanalysten<br />
und Wirtschaftsjournalisten<br />
präsentiert („Das <strong>Profil</strong>“<br />
1999/<strong>2000</strong>), will Rheinmetall seine<br />
Umsatz- und Ertragswerte weiter steigern<br />
und peilt für das Jahr 2010 einen<br />
Umsatz von 20 Milliarden Mark an.<br />
Rund zehn Milliarden Mark sollen dabei<br />
im Unternehmensbereich „Automotive“<br />
erwirtschaftet werden; jeweils<br />
fünf Milliarden Mark werden die Kerngeschäftsfelder<br />
„Electronics“ und „Defence“<br />
beisteuern.<br />
Als ausgewiesener Politik-Profi – mit<br />
jahrzehntelanger, zeitweise auch mitprägender<br />
Erfahrung in US-amerikanischer<br />
wie internationaler Politik – widmete<br />
sich Gastreferent Michael Deaver<br />
in seinem Vortrag „American politics<br />
looking to <strong>2000</strong>“ ausführlich auch den<br />
– aus seiner Sicht grundsätzlichen –<br />
Merkmalen erfolgreicher Führung.<br />
5082<br />
3032<br />
2050<br />
1998-2002: +44%<br />
1998-2002: +1%<br />
Ausland<br />
Inland<br />
Internationalisierung angesagt: Der Auslandsanteil der Rheinmetall-Gruppe am Umsatz wird in Zukunft weiter deutlich steigen.<br />
Laut Deaver – der stellvertretende<br />
Stabschef des früheren US-Präsidenten<br />
Ronald Reagan arbeitet heute als<br />
Vice Chairman einer der weltweit größten<br />
und renommiertesten Public-Relations-Agenturen<br />
– müsse man, um erfolgreich<br />
führen zu können, zum einen<br />
wissen, wer man sei, zum anderen<br />
aber auch die<br />
eigenen Stärken<br />
und Schwächen<br />
genauestens kennen:<br />
„Außerdem<br />
muß man einfache<br />
Botschaften haben<br />
und verkünden.<br />
Diese<br />
Führungseigenschaften<br />
sind von<br />
wesentlicher Bedeutung<br />
für unsere<br />
Qualität in der<br />
Politik, und ich<br />
glaube, auch im<br />
Geschäfts- und<br />
Wirtschaftsleben.“<br />
Was die innenpolitische<br />
Entwicklung in der größten<br />
Industrienation der Welt im Hinblick<br />
auf die im kommenden Herbst bevorstehenden<br />
Präsidentschaftswahlen<br />
anbelangt, so rechnet Deaver mit einem<br />
Wechsel der US-Führung: „Wir<br />
haben wirtschaftlichen Wohlstand wie<br />
nie zuvor; die amerikanischen Wähler<br />
sind sehr zufrieden. Es gibt keinen<br />
Konflikt, keinen Krieg irgendwo auf<br />
dem Globus, in den wir involviert<br />
wären... Wir haben jetzt eine Generation<br />
von Wählern, die noch nie einen<br />
Konflikt erlebt haben, die noch nie etwas<br />
von wirtschaftlicher Rezession<br />
gehört haben, die auch nicht betroffen<br />
waren von irgendwelchen wirtschaftlichen<br />
Folgen. Trotz wichtiger gesellschaftspolitischer<br />
Fragen – etwa auf<br />
den Sektoren Gesundheitsversorgung,<br />
Sozialversicherung und Bildungssystem<br />
– wird das entscheidende Thema<br />
(der Wahl) der Charakter, die Persönlichkeit<br />
sein... Ich glaube (deshalb),<br />
die Republikaner werden das ‚Weiße<br />
Haus‘ gewinnen. Der Senat wird (weiter)<br />
in republikanischer Hand bleiben,<br />
das Repräsentantenhaus (dagegen)<br />
ganz knapp an die Demokraten gehen.<br />
Das heißt, in den USA werden wir<br />
dann wieder eine geteilte Regierung<br />
haben.“<br />
Was die außenpolitischen Perspektiven<br />
im Nachgang zur anstehenden<br />
Wahl des 43. US-Präsidenten angeht,<br />
so wünscht sich Deaver eine (aus seiner<br />
Sicht von Politikern wie James<br />
Baker, George Bush oder Henry Kissinger<br />
verkörperte) Führung, für die die<br />
über 40 Jahre reichenden, engen Beziehungen<br />
zur Nato auch zukünftig die<br />
Basis der amerikanischen Außenpolitik<br />
darstellen: „Ich glaube, daß wir eine<br />
Führung brauchen, die eine globale<br />
Perspektive hat, die versteht, wie<br />
wichtig es ist, daß Amerika starke Beziehungen<br />
zu Westeuropa hat... Wir<br />
sind heute die Führer der Welt. Wir<br />
bleiben nur die Führer der Welt, wenn<br />
wir unsere Partnerschaft mit Europa<br />
fortführen.“
Seite 6 Rheinmetall-Führungssitzung <strong>2000</strong><br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Dr. Hans U. Brauner und Dipl.-Math. Klaus Eberhardt auf der RFS:<br />
„Wir müssen uns als<br />
Unternehmer fühlen“<br />
dp Düsseldorf. Streiflichter aus der<br />
zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />
– das sind die nachfolgenden Auszüge<br />
aus den Vorträgen von Dr. Hans U.<br />
Brauner, Aufsichtsratschef der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong>, und Dipl.-Math. Klaus Eberhardt,<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />
Dr. Hans U. Brauner:<br />
Wir alle im Führungskreis des Rheinmetall-Konzerns<br />
müssen uns als Unternehmer<br />
fühlen. Wenn wir nicht wie Unternehmer<br />
arbeiten würden, partnerschaftlich,<br />
könnten wir eine solche<br />
Gruppe wie Rheinmetall überhaupt<br />
nicht führen.<br />
★<br />
Ganz wichtig ist die Steigerung der<br />
sozialen Kompetenz des Managements<br />
als Vorbilder. Das sind die emotionalen<br />
Verhaltensnormen. Vertrauen und sich<br />
trauen als Tugenden. Sie haben in diesen<br />
Tagen und Wochen den Umgang<br />
mit dem Thema „Vertrauen“ in der Politik<br />
ausführlich beobachten können.<br />
Das Thema Vertrauen und sich trauen<br />
ist wirklich immer wieder aktuell.<br />
★<br />
Das Thema Loyalität als Folgebereitschaft<br />
erklärt sich selbst. Doch die Frage<br />
lautet: Was ist höherwertig? Ist die<br />
Loyalität höherwertig als die Wahrheit?<br />
Ich sage Ihnen ganz klar: Die Wahrheit<br />
ist höherwertig. Es ist falsch zu sagen,<br />
weil ich jemandem ein Ehrenwort gegeben<br />
habe, sage ich nicht die Wahrheit.<br />
Das geht nicht.<br />
★<br />
Legalität als Pflichtwert ist eine<br />
Selbstverständlichkeit. Wichtig ist die<br />
Kommunikation nach innen und<br />
außen: Wir müssen nach innen anständig<br />
miteinander umgehen, miteinander<br />
kommunizieren, aber auch nach<br />
außen das tragen, was wir für richtig<br />
halten, was wahr ist, damit es transparent<br />
ist.<br />
★<br />
Es ist besser, man sagt die Wahrheit<br />
früher als zu spät. Wenn etwas Unangenehmes<br />
schnell gesagt wird, ist das<br />
immer noch besser zu verdauen, als<br />
wenn man das Unangenehme vor sich<br />
her trägt und verdrängt.<br />
★<br />
Außerdem ist natürlich das Thema Integrationskraft<br />
als Machtbalance der<br />
Zentrifugalkräfte zu nennen. Das klingt<br />
so einfach, aber wir wissen alle, daß in<br />
unserer Unternehmensgruppe auch<br />
Zentrifugalkräfte wirken; das ist ganz<br />
normal. Die Unternehmensbereiche<br />
wollen nicht immer das, was die Holding<br />
will. Die Holding denkt, sie sei der<br />
Nabel der Welt. Man versucht natürlich,<br />
es nach dem Prinzip des Rads über<br />
Speichen wieder einzufangen. Wir haben<br />
überall Speichen eingezogen. Es<br />
muß natürlich eine gewisse Machtbalance<br />
vorhanden sein. Es müssen gute<br />
Zentralbereichsleiter tätig sein, und es<br />
müssen sehr gute Chefs der Unternehmensbereiche<br />
tätig sein. Das alles muß<br />
in Balance gehalten werden.<br />
★<br />
Was ist nun das Fazit aus der Entwicklung<br />
der Führungswerte? Wir haben<br />
überdurchschnittliche, hochqualifizierte<br />
und hochmotivierte Manager, im<br />
oberen Führungskreis rund 30 bis 35<br />
und im mittleren Führungskreis rund<br />
350, die als Team mit Spitze arbeiten.<br />
★<br />
Wir führen mit Verstand und Gefühl.<br />
34000 Mitarbeiter sind wir jetzt. Für<br />
diese Menschen und Ihre Familien<br />
fühlen wir uns verantwortlich.<br />
★<br />
Wir schaffen vorbildliche Führungswerte<br />
und vermitteln diese Werte nach<br />
innen und außen.<br />
★<br />
Das Fazit aus der Entwicklung der<br />
Vermögenswerte: Wir haben in 20 Jahren<br />
eine deutlich positive Entwicklung<br />
unserer qualitativen Werte geschaffen.<br />
Unsere Flop-Rate war mit 4 Prozent ge-<br />
ring. Das einzige, was man als Flop bezeichnen<br />
könnte, war die Mauser Waldeck<br />
<strong>AG</strong>. Dabei haben wir mehr als 100<br />
Millionen DM verloren. Aber im Vergleich<br />
zu dem, was wir insgesamt geschaffen<br />
haben, sind das 4 bis 5 Prozent.<br />
Merger & Acquisition-Banker gratulieren<br />
uns zu einer solchen 95-Prozent-Trefferquote<br />
bei Akquisitionen.<br />
★<br />
Wir werden diese Werte in den nächsten<br />
zehn Jahren nicht nur erhalten,<br />
sondern weiter steigern. Uns ist es leider<br />
– das ist etwas, was mich sehr betrübt<br />
– nur zum Teil gelungen, diese<br />
positive Entwicklung nach außen kurssteigernd<br />
zu vermitteln.<br />
★<br />
Ein ganz wichtiger Faktor ist, daß wir<br />
uns immer deutlicher auf die drei Kerngeschäftsfelder<br />
„Automotive“, „Electronics“<br />
und „Defence“ konzentrieren.<br />
Dadurch werden wir die Entwicklung<br />
von Rheinmetall transparenter machen<br />
und dem Börsenkurs neue Phantasien<br />
durch Stories geben.<br />
★<br />
Heimann ist zur Zeit vom Wertzuwachs<br />
her unser bestes Pferd. Wenn<br />
1979<br />
30%<br />
70%<br />
wir je einmal Geld bräuchten, wäre<br />
Heimann der Kandidat, den man an<br />
den Neuen Markt bringt, um dort Geld<br />
zu schöpfen. Aber so weit ist es noch<br />
nicht. Ich will nur sagen: Heimann ist<br />
zur Zeit in der Gruppe eigentlich das<br />
Unternehmen, das am meisten Geld<br />
verdient.<br />
★<br />
In 20 Jahren haben wir einen Wertzuwachs<br />
von 2,3 Milliarden Mark erzielt.<br />
★<br />
Was ich als eine Art Vermächtnis meinen<br />
Nachfolgern ans Herz gelegt habe,<br />
ist die Realisierung der Vision: Wir sollten<br />
in den kommenden Jahren über 15<br />
auf 20 Milliarden Mark Umsatz kommen,<br />
und zwar in der Aufteilung 60<br />
Prozent Akquisitionen und 40 Prozent<br />
aus eigener Kraft.<br />
★<br />
Sie erinnern sich vielleicht an meinen<br />
60. Geburtstag. Das ist jetzt fünfeinhalb<br />
Jahre her, und damals waren wir<br />
noch bei 3 Milliarden Mark Umsatz. Damals<br />
habe ich gesagt, ich werde noch<br />
die 5 Milliarden Mark erleben, wahrscheinlich<br />
ein bißchen mehr. Daraufhin<br />
hat der eine oder andere gelächelt.<br />
Aber wir sind sogar darüber hinaus gewachsen.<br />
Wir sind auf 7 bis 8 Milliarden<br />
Mark gekommen. Das sind jedenfalls<br />
mehr als 5 Milliarden DM. Deswegen<br />
erlaube ich mir auch den Mut zur Vision<br />
und die Bitte an meine Nachfolger, so<br />
weiterzumachen.<br />
Dipl.-Math. Klaus Eberhardt:<br />
Ich bin 51 Jahre alt. Ich bin glücklich<br />
verheiratet und habe einen Buben von<br />
20 Jahren, der gerade seinen Zivildienst<br />
abschließt. Ich bedauere, daß<br />
ich es als Rheinmetall-Chef nicht verstanden<br />
habe, meinen Sohn davon zu<br />
überzeugen, daß er seinen Wehrdienst<br />
ableistet. Aber so ist nun einmal die Demokratie<br />
von heute.<br />
★<br />
Ich bin – eigentlich verstärkter denn je<br />
– fasziniert von diesem Unternehmen,<br />
das mir persönlich – und ich spreche<br />
hoffentlich auch für Sie – die Möglichkeit<br />
gegeben hat, unternehmerisch zu<br />
wirken. Nur mit Angestellten-Mentalität<br />
wäre die Entwicklung von einem Unternehmen<br />
mit 700 Millionen Mark Umsatz<br />
auf heute 9 Milliarden Mark Umsatz<br />
oder eine Unternehmenswertsteigerung<br />
von 2,3 Milliarden Mark auch gar<br />
nicht möglich gewesen. Das bietet<br />
Rheinmetall, und ich schätze es jeden<br />
Tag. Es ist eine gravierend andere Kultur,<br />
als ich sie bisher in einem großen<br />
deutschen Unternehmen erlebt habe.<br />
★<br />
Ich bin fasziniert, daß es nicht nur eine<br />
Glanzbroschüre unseres Selbstverständnisses<br />
und unserer Visionen gibt,<br />
sondern eine gelebte Unternehmenskultur:<br />
Loyalität, Kontinuität. Denn es<br />
ist ein großer Unterschied, ob man Unternehmenskultur<br />
in eine Glanzbroschüre<br />
einbindet oder ob man versucht,<br />
sie zu leben. Ich bin nach wie vor<br />
überzeugt von diesem Unternehmen<br />
Rheinmetall, von seiner technischen<br />
Kompetenz, von den Chancen am<br />
Markt und dem größten „Asset“, das<br />
Sie nicht in einer Bilanz sehen können:<br />
von einer hervorragenden Führungs-<br />
1998<br />
37%<br />
13% 22%<br />
28%<br />
mannschaft. Darin schließe ich Sie<br />
ganz persönlich ein.<br />
★<br />
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen, auf den Dialog mit Ihnen<br />
ganz persönlich. Ich bin ein Mensch,<br />
der Kommunikation mag, der nicht immer<br />
unbedingt hierarchisch vorgeht.<br />
Insofern freue ich mich auf die Begegnung<br />
mit Ihnen ganz persönlich und<br />
darauf, die Gespräche zu vertiefen. Ich<br />
habe mir vorgenommen, Sie in diesem<br />
Jahr in den Labors, in Ihren Firmen im<br />
In- und Ausland, in den Werken zu besuchen.<br />
An diesem Statement werde<br />
ich mich in einem Jahr natürlich messen<br />
lassen.<br />
★<br />
Wir sind am Markt weitergekommen<br />
– das ist das Erfreuliche. Beim Auftragseingang<br />
haben wir gegenüber<br />
Langfrist-Rating<br />
AAA<br />
AA+<br />
AA<br />
AA-<br />
A+<br />
A<br />
A-<br />
BBB+<br />
BBB<br />
BBB-<br />
BB+<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
D<br />
10%<br />
S&P<br />
Kurzfrist-Rating<br />
A-1+ A-1 A-2 A-3 B<br />
DaimlerChrysler<br />
Mannesmann<br />
Rheinmetall<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Dr. Hans U. Brauner<br />
dem Vorjahr um 17,6 Prozent zugelegt.<br />
Damit hat der Auftragsbestand für<br />
Rheinmetall ein historisches Hoch erreicht:<br />
sage und schreibe 4 Milliarden<br />
Euro. Das macht uns wieder Mut.<br />
★<br />
Es geht insgesamt nach oben, in allen<br />
Bereichen ist wieder Wachstum<br />
möglich. Und es besteht eine Ausgewogenheit<br />
zwischen den drei Säulen unseres<br />
Konzerns.<br />
★<br />
Wir verfolgen die Strategie „Wachstum<br />
im Ausland“. Wir mutieren damit<br />
von einem nationalen noch stärker zu<br />
einem internationalen Konzern. Deswegen<br />
freue ich mich auch, daß heute im-<br />
1999 <strong>2000</strong>e<br />
33%<br />
34%<br />
23%<br />
merhin schon 20 Prozent von Ihnen<br />
das Ausland repräsentieren.<br />
★<br />
1998 waren rund 8000 Mitarbeiter<br />
oder 28 Prozent im Ausland beschäftigt,<br />
mit Beginn des Jahres <strong>2000</strong> sind<br />
es 40 Prozent. Auch hier werden wir<br />
uns mit der Überlegung tragen müssen:<br />
Wie nehmen wir die ausländische<br />
Führung in unser Konzept der<br />
Führungsentwicklung auf? Ich glaube,<br />
wir sind noch kein wirklich internationales<br />
Unternehmen. Wir tätigen Umsätze<br />
im Ausland, aber an einer multinationalen<br />
Kultur müssen wir arbeiten.<br />
★<br />
Das Jahr 1999 war geprägt von einer<br />
Vorwärtsstrategie und von aktivem<br />
Portfolio-Management. Das heißt, wir<br />
können nicht nur zukaufen. Wir werden<br />
auch in Zukunft zukaufen, wenn uns<br />
Langfrist-Rating<br />
Aaa<br />
Aa1<br />
Aa2<br />
Aa3<br />
A1<br />
A2<br />
A3<br />
Baa1<br />
Baa2<br />
Baa3<br />
Ba1<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
C<br />
39%<br />
35%<br />
Umsatz*: 0,7 8,1 9,0 9,0<br />
Jahresüberschuß**:<br />
13 273 –14 150<br />
Mitarbeiter: 5700 30 200 34 000 31 000<br />
*) in Mrd. DM<br />
**) in Mio. DM<br />
<strong>26</strong>%<br />
Automotive Electronics Defence Engineering<br />
Von ehedem rund 700 Millionen Mark Umsatz (1979) auf derzeit neun Milliarden Mark Umsatzvolumen gewachsen, konzentriert<br />
sich die Rheinmetall-Gruppe jetzt auf die drei Kerngeschäftsfelder „Automotive“, „Electronics“ und „Defence“.<br />
Moody’s<br />
Kurzfrist-Rating<br />
P-1 P-2 P-3 N.P<br />
DaimlerChrysler/Mannesmann<br />
Rheinmetall<br />
Dipl.-Math. Klaus Eberhardt<br />
das Zeitfenster die Chance dazu bietet,<br />
aber wir werden das Thema Portfolio-Management<br />
– das heißt: was paßt<br />
zum „Pure Business“ in den drei Bereichen,<br />
und was paßt nicht ganz – aktiv<br />
fortsetzen.<br />
★<br />
Ich glaube, daß wir ein realistisches<br />
Budget haben. Ich möchte Sie verpflichten,<br />
alles in Ihrer Kraft Stehende zu tun,<br />
daß wir dieses Budget erreichen. Dies<br />
ist ein absolutes Muß. Wir haben damals<br />
in unseren UPS-Gesprächen bewußt<br />
Ihre Planungen – hochaggregiert<br />
als „bottom-up“-Planungen zu den Unternehmensbereichen<br />
– akzeptiert. Wir<br />
als Vorstand, aber auch Sie, müssen<br />
uns in eine sehr ernste Pflicht nehmen,<br />
dieses Ziel zu erreichen.<br />
★<br />
Ich möchte auf die Ratings eingehen,<br />
die von AAA bis D gehen. Wenn Sie vergleichen,<br />
wo das beste, größte und<br />
stolzeste Unternehmen DaimlerChrysler<br />
steht, wo eine Firma wie Mannesmann<br />
steht, dann findet sich Rheinmetall<br />
bei Moody’s im langfristigen Rating<br />
auf der Stufe von Mannesmann. Das<br />
darf uns jetzt nicht übermütig werden<br />
lassen, aber es zeigt, daß wir, was Industrieunternehmen<br />
angeht, eine absolute<br />
Top-Position erreicht haben.<br />
★<br />
Meine Damen, meine Herren, das<br />
Vertrauen, das uns von der Financial<br />
Community entgegengebracht wird,<br />
war primär eine Frage eines überzeugenden<br />
Managements. Dafür möchte<br />
ich Ihnen noch einmal danken. Das ist<br />
natürlich ein Thema, das auch in die<br />
umgekehrte Richtung verpflichtet.<br />
★<br />
Wir müssen mit allen Kräften versuchen,<br />
im Jahre <strong>2000</strong> unsere Ziele zu erreichen.<br />
Sie haben in den Zahlen der<br />
Rentabilitäten gesehen, daß 2,5 Prozent<br />
Umsatzrendite noch gar nichts ist,<br />
um es einmal klar und schwäbisch zu<br />
sagen. Aber wir sollten uns jetzt auch<br />
nicht schon wieder Ziele vornehmen,<br />
die wiederum nicht erreicht werden. Es<br />
wäre ein großer Erfolg, wenn wir in allen<br />
Werken, in allen Gesellschaften unserer<br />
drei Unternehmensbereiche unser<br />
gesetztes Budgetziel erreichten.<br />
★<br />
Ich fordere Sie auf: Seien Sie Unternehmer.<br />
Realisieren Sie den von Ihnen<br />
selber gesetzten Plan. Es wird schwierig<br />
genug. Märkte verändern sich, aber<br />
es gibt nicht nur gesättigte Märkte.<br />
Schlimmer sind gesättigte Manager.<br />
Wir sind Unternehmer, und ich muß Ihnen<br />
alles abverlangen.<br />
★<br />
Die Planung<br />
<strong>2000</strong> ist realistisch.<br />
Sie macht<br />
Mut. Bei 4 Milliarden<br />
Euro Auftragsbestand<br />
Nach der positiven Beurteilung durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s haben kürzlich auch die<br />
US-amerikanischen Rating-Experten von Moody’s Investor Service der Rheinmetall <strong>AG</strong> ein hervorragendes<br />
Finanz-Rating bescheinigt (siehe dazu auch Beitrag in dieser „<strong>Profil</strong>“-Ausgabe).<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
sichere<br />
Anlagen<br />
spekulative<br />
Anlagen<br />
wären andere<br />
froh, wenn sie<br />
diese Basis hätten.<br />
Wir wachsen,<br />
wir sind internationalergeworden.<br />
Das<br />
sind qualitative<br />
Ansprüche, die<br />
auch Jüngeren<br />
Mut machen<br />
sollten zu sagen:<br />
Ich engagiere<br />
mich in diesem<br />
Unternehmen.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 7<br />
Rheinmetall-Finanzvorstand Dr. Herbert Müller<br />
Den Spielraum für das<br />
Unternehmen erweitern<br />
Düsseldorf. Fragt man Dr. rer. oec.<br />
Herbert Müller, seit 1. Januar <strong>2000</strong><br />
Vorstandsmitglied der Managementholding<br />
und in dieser Aufgabe konzernweit<br />
verantwortlich für das Ressort<br />
„Finanzen und Controlling“, nach<br />
seiner persönlichen Einschätzung der<br />
weiteren Entwicklung der Rheinmetall-Gruppe,<br />
so kommt die Antwort –<br />
wie gewohnt – prompt und präsize:<br />
„Die Aussicht, daß unsere Unternehmensgruppe<br />
Ende dieses Jahrzehnts<br />
bei rund 20 Milliarden Mark Umsatz<br />
und etwa 500 Millionen Mark Jahresüberschuß<br />
liegen wird, ist aus meiner<br />
Sicht realistisch. Ich kann diese langfristig<br />
formulierte Perspektive uneingeschränkt<br />
unterschreiben.“<br />
Daß Müller die Stationen auf dem<br />
Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel, dessen<br />
anspruchsvolle Eckdaten vor allem<br />
auch ein gerüttelt Maß harter Arbeit<br />
bedeuten, mittragen und mitprägen<br />
wird – dies ist für den promovierten<br />
Wirtschaftswissenschaftler ureigenste<br />
Aufgabe, Verpflichtung: „Alle<br />
geschäftlichen Aktivitäten schlagen<br />
sich letztlich in Zahlen nieder, und für<br />
diese bin ich nun einmal verantwortlich.“<br />
Bezogen auf den via Finanzressort<br />
möglichen gestalterischen Einfluß,<br />
heißt dies vor allem, den „unternehmerischen<br />
Spielraum durch Optimierung<br />
der Bilanzen, Steuern und Finanzierungsmöglichkeiten<br />
zu erweitern.<br />
Das ist schließlich meine originäre<br />
Aufgabe“.<br />
Als besonders gelungenes Beispiel<br />
in diesem Kontext nennt der gebürtige<br />
Meerbuscher den im Dezember 1997<br />
von 21 nationalen und internationalen<br />
Banken gewährten syndizierten Kredit<br />
über 700 Millionen Mark („Das <strong>Profil</strong>“<br />
5/97), dessen Konditionen sehr gut<br />
waren und für den Rheinmetall viel Expertenlob<br />
erhielt. „Diese sehr große<br />
Transaktion“, so Müller, „hat damals<br />
Für Dr. rer. oec. Herbert Müller – seit<br />
1. Januar diesen Jahres Mitglied des<br />
Vorstandes der Rheinmetall <strong>AG</strong> – ist<br />
das bis Ende diesen Jahrzehnts angepeilte<br />
Umsatzziel von rund 20 Milliarden<br />
Mark und etwa 500 Millionen<br />
Mark Jahresüberschuß eine durch und<br />
durch realistische Perspektive. Vor diesem<br />
Hintergrund sieht es der 46jährige<br />
Meerbuscher als seine ureigenste<br />
Aufgabe, den „unternehmerischen<br />
Spielraum der in den Bereichen ,Automotive’,<br />
,Electronics’ und ,Defence’<br />
engagierten Firmengruppe durch<br />
Optimierung der Bilanzen, Steuern<br />
und Finanzierungsmöglichkeiten“ entsprechend<br />
zu erweitern.<br />
in deutschen Bankenkreisen Aufsehen<br />
erregt.“ Wobei, das steht für den<br />
obersten Finanzexperten der Rheinmetall-Gruppe<br />
außer Zweifel, der gute<br />
Ruf des Gesamtunternehmens und<br />
die hohe Qualifikation des Managements<br />
die ausschlaggebende Rolle für<br />
die Gewährung des Kredits gespielt<br />
haben.<br />
Apropos Qualifikation: Als Chef eines<br />
hochqualifizierten und entsprechend<br />
motivierten Teams versteht<br />
sich Müller aus dieser Leitungsfunktion<br />
heraus immer auch als Motor, als<br />
treibende Kraft, das gefordert hohe<br />
Leistungsniveau durch eigenverantwortliches<br />
Handeln langfristig abzusichern.<br />
Wobei eine sehr spezielle Ausprägung<br />
seines mit dem Attribut „kooperativ“<br />
nur unzureichend beschriebenen<br />
Führungsstils zum Tragen<br />
kommt: „Gute Mitarbeiter brauchen<br />
Spielräume. Und die versuche ich zu<br />
geben, indem ich interessante Aufgaben<br />
delegiere – Aufgaben, die natürlich<br />
mit Verantwortung verbunden<br />
sind. Nur so kann ich gute Mitarbeiter<br />
auch langfristig halten.“<br />
Die Frage nach einem konkreten Beispiel<br />
beantwortet der neue Rheinmetall-Finanzvorstand<br />
ohne Zögern:<br />
„Wenn bei einer geplanten Akquisition,<br />
etwa im Ausland, eine ‚Due Diligence‘*<br />
ansteht, dann mache ich das<br />
nicht unbedingt selbst, sondern delegiere<br />
diese Aufgabe.“ Wohl wissend,<br />
daß vom (späteren) Erfolg der Mitarbeiter<br />
selbstverständlich auch der<br />
Vorgesetzte profitiert. Teamarbeit der<br />
motivierenden Art.<br />
Offenheit, Fairneß und Partnerschaft<br />
im Umgang mit anderen stehen<br />
denn auch auf Müllers Werteskala<br />
an vorderster Stelle. Gegenseitige<br />
Wertschätzung und kollegialer Umgang<br />
„auch über Hierarchieebenen<br />
hinweg“ sind für ihn zeitgemäße Formen<br />
des Miteinanders, normal eben:<br />
„Ich betrachte mein Gegenüber stets<br />
als Partner, mit dem zusammen eine<br />
Aufgabe oder ein Problem gelöst werden<br />
muß. Deshalb ist der partnerschaftliche<br />
Umgang miteinander für<br />
mich auch so wichtig.“ Was selbstredend<br />
nicht heißt, daß kritische Worte<br />
im Bedarfsfall unter den Tisch fallen.<br />
Müllers Wertekanon im unternehmerischen<br />
Sinne wird zudem bestimmt<br />
von dem im Hause Rheinmetall<br />
geltenden Legalitätsprinzip – „unseren<br />
Handlungsspielraum definieren<br />
die geltenden Gesetze“ – und dem offenen,<br />
konstruktiven Dialog mit der<br />
Öffentlichkeit: „Vorrang hat die richtige,<br />
rechtzeitige und zuverlässige Information<br />
über die Lage des Unternehmens.“<br />
Eine Maxime, die im Hinblick<br />
auf Eigentümer, Aktionäre, Investoren,<br />
Finanzwelt und Medien für<br />
den Düsseldorfer Konzern seit langem<br />
gilt.<br />
Als ausgewiesener Finanzfachmann<br />
weiß Müller, dem allzu euphorische<br />
Planungen wegen der oftmals nicht<br />
realisierbaren Umsetzung ein Greuel<br />
sind, natürlich nur zu genau, daß der<br />
heute schon starke Einfluß der „Financial<br />
Community“ (z. B. Kleinaktionäre,<br />
Großinvestoren, Analysten,<br />
Banken und Rating-Agenturen) auf die<br />
Unternehmenspolitik zukünftig weiter<br />
wachsen wird: „Der Druck wird sicher<br />
noch stärker.“<br />
Gleichwohl ist ihm wichtig, daß sich<br />
unternehmerisches Handeln nicht<br />
ausschließlich an eher kurzfristigen<br />
Aktionen und Zielen orientieren darf:<br />
„Wir dürfen unsere langfristige Strategie<br />
nicht aus den Augen verlieren, die<br />
qualitatives und quantitatives Wachstum<br />
in den drei Kerngeschäftsfeldern<br />
‚Automotive‘, ‚Electronics‘ und ‚Defence‘<br />
vorsieht. Deutliche Ertragssteigerungen<br />
kann aber nur erzielen, wer<br />
auch versteht, sich auf das zu konzentrieren,<br />
was er kann.“ Ein Prozeß, der<br />
notwendigerweise Zeit und Geduld<br />
braucht. Und der den kritisch-bewertenden<br />
Blick auf das aktuelle Zahlenwerk<br />
zum jeweiligen Monats- bzw.<br />
Quartalsende natürlich mit einschließt.<br />
Rolf D. Schneider<br />
* Vor dem Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens<br />
wird selbiges „auf Herz und Nieren“ geprüft. Dies geschieht<br />
im Rahmen einer „Due Diligence“ (deutsch:<br />
gebührende Sorgfalt), bei der Folgen, Risiken,<br />
Potentiale und Defizite einer Firmenübernahme eingeschätzt<br />
werden. Das Ziel der „Due Diligence“ ist<br />
es, einen Kaufpreis zu bestimmen; darüber hinaus<br />
wird auf diese Weise eine Basis für die Verhandlungsführung<br />
erarbeitet.<br />
Großauftrag von der Congress-Centrum Saar GmbH in Saarbrücken: Für die Saarlandhalle liefert die Mauser Office<br />
GmbH unter anderem 2200 fest eingebaute Stühle des Modells 571 mit Klappsitz sowie <strong>26</strong>00 lose Stuhlelemente, die<br />
als Einzel- und Vierer-Bankkombination einsetzbar sind.<br />
CCS Saarbrücken<br />
ordert 5600 Stühle<br />
he Saarbrücken/Waldeck. Die Mauser<br />
Office GmbH (Korbach) hat von<br />
der Congress-Centrum Saar GmbH<br />
(CCS) in Saarbrücken einen weiteren<br />
Großauftrag erhalten, in dessen Rahmen<br />
sowohl die Saarlandhalle als<br />
auch die Congresshalle Saarbücken<br />
mit Systemstühlen ‚made in Waldeck‘<br />
ausgestattet worden sind.<br />
Die Gesamtorder für die Saarlandhalle<br />
umfaßte 2200 fest eingebaute<br />
Stühle des Mauser-Modells 571 mit<br />
Klappsitz. Darüber hinaus wurden zu-<br />
RU<strong>AG</strong> Suisse ist<br />
an Buck beteiligt<br />
dp Bern/Neuenburg. Die RU<strong>AG</strong><br />
Suisse im schweizerischen Bern hat<br />
an der Buck Neue Technologien<br />
GmbH (Neuenburg) eine Minderheitsbeteiligung<br />
erworben. Gleichzeitig<br />
wurde zwischen der SM<br />
Schweizerische Munitionsunternehmung<br />
<strong>AG</strong> (Thun), der Buck Neue<br />
Technologien GmbH und der Nico-<br />
Pyrotechnik GmbH & Co. KG in Trittau<br />
– beide gehören zur Rheinmetall<br />
DeTec <strong>AG</strong>, Ratingen – eine engere Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet der<br />
Selbstschutzsysteme vereinbart.<br />
Im <strong>Profil</strong>: Dr. rer. oec. Herbert Müller<br />
Die Chancen<br />
stets genutzt<br />
S eit<br />
1. Januar diesen Jahres als Mitglied<br />
des Vorstandes der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong> für das Ressort „Finanzen<br />
und Controlling“ verantwortlich,<br />
läßt sich der berufliche Werdegang von<br />
Dr. rer. oec. Herbert Müller auf eine<br />
gleichermaßen simple wie erfolgreiche<br />
Formel bringen: Stets hat der gebürtige<br />
Meerbuscher, der nach eigenen Worten<br />
„nie die Bodenhaftung verloren“<br />
hat, zielstrebig die selbstgestellte Aufgabe<br />
gelöst, das jeweils anvisierte berufliche<br />
Ziel erreicht: „Ich habe, wenn<br />
Sie so wollen, die sich bietenden<br />
Chancen unseres Bildungssystems<br />
konsequent genutzt.“ Zielstrebigkeit<br />
als Wesenszug und Instrument der<br />
persönlichen Karriere.<br />
Zum Weg: Nach neun Jahren Volksund<br />
zweijähriger Handelsschule, einer<br />
kaufmännischen Lehre sowie<br />
dem Besuch der Fachoberschule<br />
dem <strong>26</strong>00 lose Stuhlelemente, die<br />
als Einzel- und Vierer-Bankkombination<br />
einsetzbar sind, bestellt.<br />
Als Folgeauftrag wird Mauser Office<br />
ferner in diesen Wochen 800 Stühle<br />
der Modelle 571/574 – ebenfalls in<br />
klappbarer Ausführung – an die Congresshalle<br />
des CCS Saarbrücken liefern.<br />
Das Congress Centrum Saar richtet<br />
mit seinen Hallen und Sälen Events<br />
von internationalen Fernseh Großveranstaltungen<br />
wie „Wetten, daß“,<br />
„Show Palast“, „Verstehen Sie<br />
Spaß“ oder „Goldene Europa“ über<br />
Kongresse, Konzerte und Sportereignisse<br />
bis hin zur privaten Familien-<br />
Bereits bisher arbeiteten die SM<br />
Schweizerische Munitionsunternehmung<br />
<strong>AG</strong> und die Buck Neue Technologien<br />
GmbH auf Produktebene zusammen.<br />
Das gemeinsam entwickelte<br />
Selbstschutzsystem „Maske“ –<br />
das heute führende Produkt im Bereich<br />
infrarot-wirksamer Selbstschutznebel<br />
für Gefechtsfahrzeuge –<br />
wird zurzeit für die Schweizer Armee<br />
produziert. Mit der Minderheitsbeteiligung<br />
und der vereinbarten Kooperation<br />
wird die pyrotechnische Kernkompetenz<br />
der drei Unternehmen gestärkt.<br />
Die SM erhält überdies Zugang<br />
zu einem erweiterten Markt und leistet<br />
einen Beitrag zur Sicherung von<br />
Know-how für die Schweizer Armee.<br />
wechselt der damals 19jährige 1972<br />
auf die Fachhochschule Düsseldorf.<br />
Drei Jahre später ist er graduierter Betriebswirt.<br />
Das nachfolgende Studium<br />
an der Universität Duisburg schließt<br />
er 1978 mit dem Diplom-Ökonom ab.<br />
Acht Jahre später – mittlerweile schon<br />
lange berufstätig – folgt die Promotion<br />
zum Dr. rer. oec. (Doktor der Wirtschaftswissenschaften).<br />
Sein bisher<br />
letztes Examen, diesmal als Steuerberater,<br />
legt er 1996 ab, wenige Monate<br />
nach seinem Eintritt bei der<br />
Rheinmetall <strong>AG</strong> als Direktor des Zentralbereiches<br />
Finanzen.<br />
Die ersten beruflichen Erfahrungen<br />
sammelt der frischgebackene Diplom-Ökonom<br />
Ende der siebziger Jahre<br />
bei der Contigas <strong>AG</strong> (Düsseldorf),<br />
arbeitet anschließend – von 1980 bis<br />
1984 – als Assistent am Lehrstuhl<br />
Wirtschaftsprüfung/Controlling der<br />
Uni Duisburg. Weitere Stationen seiner<br />
beruflichen Karriere sind von 1984<br />
bis 1989 die Deutsche Leasing <strong>AG</strong> in<br />
Frankfurt (stellvertretender Leiter der<br />
Bilanzabteilung), die IWKA <strong>AG</strong> (Karlsruhe),<br />
bei der Müller als Direktor Finanzen<br />
arbeitet, sowie die im Kraft-<br />
feier aus und verbindet dabei moderne<br />
Architektur mit perfekter Technik.<br />
„Diesem hohen Anspruch sollte<br />
auch die Stuhlauswahl entsprechen“,<br />
freut sich Michael Papenheim,<br />
Verkaufsleiter Sitzmöbel bei<br />
Mauser, über die Fortsetzung der<br />
seit Jahren bestehenden Zusammenarbeit<br />
mit dem CCS. „Deshalb waren<br />
für die Entscheidungsfindung“, so<br />
Papenheim weiter, „bei diesem Auftrag<br />
das langjährige Mauser-Knowhow<br />
auf dem Stuhlsektor und die<br />
daraus resultierende überzeugende<br />
technische Konzeption und Flexibilität<br />
der Stühle aus Waldeck sowie<br />
der hohe Mauser-Qualitätsanspruch<br />
ausschlaggebend.“<br />
OC-Integration<br />
jetzt vollzogen<br />
dp Zürich/Ratingen. Nach der Zustimmung<br />
der Aufsichtsratsgremien,<br />
des Bundeskartellamtes und<br />
der schweizerischen Wettbewerbskommission<br />
ist die Integration der<br />
Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> (OC) in die<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> vollzogen.<br />
Durch den Erwerb der Oerlikon Contraves<br />
<strong>AG</strong>, der – wie berichtet – im<br />
September 1999 erfolgt ist, hat die<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> ihr Produktprogramm<br />
verstärkt und vertieft<br />
und zugleich ihre internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit verbessert.<br />
werks- und Verpackungsmaschinenbau<br />
engagierte GEA <strong>AG</strong> in Bochum<br />
(Leiter Finanzen, 1993 – 1995). Seit 1.<br />
September 1995 ist der passionierte<br />
Opern- und Jazzfreund bei der Rheinmetall-Konzernholding<br />
in leitender<br />
Funktion tätig.<br />
Der berufliche Einstieg beim Düsseldorfer<br />
Konzern ist – in der Rückschau<br />
– mit einer Anekdote verbunden, die<br />
den bereits geschilderten Wesenszug<br />
der Zielstrebigkeit haargenau trifft.<br />
Der 46jährige Finanzfachmann, der<br />
bis heute sieben Examina abgelegt<br />
hat, erzählt: „Als mein Gesprächspartner<br />
Dr. Hans U. Brauner und ich<br />
uns im Rahmen der Vorstellungsgespräche<br />
schon im Grundsatz handelseinig<br />
waren, fragte mich der damalige<br />
Rheinmetall-Vorstandschef, in welchem<br />
der drei von mir zu verantwortenden<br />
Fachbereiche ‚Bilanzen‘,<br />
‚Steuern‘ und ‚Finanzen‘ ich aus eigener<br />
Sicht noch fachlichen Nachholbedarf<br />
hätte. Meinen Hinweis auf das<br />
Ressort ‚Steuern‘ beantwortete Brauner<br />
kurz und bündig: ‚Machen Sie<br />
Ihren Steuerberater‘.“ Gesagt und,<br />
siehe oben, mit Erfolg getan. rds
Seite 8 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Aktionärsbrief der Rheinmetall <strong>AG</strong>: Aktuelle Auftragslage zeigt „all time high“<br />
Nach Bereinigung auf Erfolgskurs<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
Auf allen drei Gebieten gehört Rheinmetall<br />
in die Spitzengruppe der internationalen<br />
Anbieter.<br />
Der Konsolidierungskreis des Rheinmetall-Konzerns<br />
ist 1999 im wesentlichen<br />
durch die ganzjährige Einbeziehung<br />
der belgisch-niederländischen<br />
SRH Marine-Holding (SRH Marine), der<br />
dänischen EuroCom Industries (ECI)<br />
sowie der niederländischen Eurometaal<br />
und durch die unterjährige Konsolidierung<br />
der schweizerischen Oerlikon<br />
Contraves (zum 1. Oktober 1999)<br />
und der amerikanischen KUS Zollner<br />
Division (zum 21. Mai 1999) erweitert<br />
worden. Gegenläufig wirkt die Veräußerung<br />
des Jagenberg-Geschäftsbereichs<br />
„Verpackungstechnik“ zum 31.<br />
Dezember 1999, der damit zwar noch<br />
mit den Bewegungsdaten, nicht mehr<br />
jedoch mit den Bestandsdaten in den<br />
nachfolgenden Zahlen enthalten ist.<br />
Im übrigen ist die Jagenberg-Gruppe<br />
noch voll in den Zahlen für das Geschäftsjahr<br />
1999 enthalten. Oerlikon<br />
Contraves und Eurometaal wurden in<br />
den Unternehmensbereich „Defence“<br />
eingegliedert, Zollner in den Unternehmensbereich<br />
„Automotive“. Die im Bereich<br />
„Zivile Schiffselektronik“ tätigen<br />
Gesellschaften der SRH Marine und<br />
ECI sind – ebenso wie die im Vorjahr<br />
noch dem Unternehmensbereich „Defence“<br />
zugeordnete STN Atlas Marine<br />
Electronics – in die EuroMarine eingebracht<br />
worden, die dem Unternehmensbereich<br />
„Electronics“ zugerechnet<br />
wird.<br />
Der konsolidierte Weltumsatz des<br />
Rheinmetall-Konzerns lag 1999 mit insgesamt<br />
4,515 Milliarden € um neun<br />
Prozent über dem Wert des Vorjahres.<br />
Am Gesamtumsatz sind die Unternehmensbereiche<br />
„Automotive“ mit 34<br />
Prozent, „Electronics“ mit 24 Prozent<br />
und „Defence“ mit 30 Prozent beteiligt.<br />
Auf den Unternehmensbereich „Engineering“<br />
(Jagenberg) entfallen zehn<br />
Prozent des Konzernumsatzes, auf die<br />
Finanzbeteiligung „Office Systems“<br />
(Mauser-Waldeck) zwei Prozent.<br />
Der Unternehmensbereich „Automotive“<br />
konnte das gute Umsatzniveau<br />
des Geschäftsjahres 1998 um vier Prozent<br />
auf 1,525 Milliarden € steigern.<br />
Das Umsatzwachstum ist sowohl auf<br />
Akquisitionen als auch auf internes<br />
Wachstum zurückzuführen. Der Unternehmensbereich<br />
„Electronics“ erzielte<br />
1999 einen Umsatz von 1,103 Milliarden<br />
€. Damit erhöhte sich das Umsatzvolumen<br />
gegenüber dem Vorjahreswert<br />
um 68 Prozent. Ohne Berücksichtigung<br />
der erstmaligen Zuordnung<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
1999 waren in der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />
wiederum überwiegend<br />
durch Kundenprojekte und -aufträge<br />
veranlaßt. In Vorbereitung auf erhebliches<br />
internes Wachstum in den kommenden<br />
Jahren wurden die Sachanlage-Investitionen<br />
1999 um 45 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr gesteigert.<br />
Bedeutende Investitionsprojekte<br />
waren die Kapazitätserweiterung für<br />
Magnesium-Saugrohre in Nettetal, der<br />
Aufbau der Fertigung von elektromotorischen<br />
Drosselvorrichtungen in Berlin<br />
und die Erweiterung der Fertigungskapazitäten<br />
für Neuanläufe in den Kolbenfabriken<br />
in Brasilien, in den USA<br />
und in Frankreich. Der traditionell investitionsintensive<br />
Geschäftsbereich<br />
Aluminium-Technologie (Motorblöcke)<br />
hat sich 1999 unter anderem mit einer<br />
Erweiterung seiner Niederdruckguß-<br />
Kapazitäten auf die erheblichen Umsatzsteigerungen<br />
vorbereitet, die vom<br />
Jahr 2001 an erreicht werden. Dieses<br />
Investitionsprogramm für die Motorblock-Produktion<br />
wird im Jahr<br />
<strong>2000</strong>/2001 fortgesetzt. Hinzu kommen<br />
Sachanlage-Investitionen, die geleast<br />
werden.<br />
der Firma EuroMarine ergibt sich eine<br />
Umsatzsteigerung von fünf Prozent.<br />
Der Umsatz des Unternehmensbereichs<br />
„Defence“ lag durch die Akquisitionen<br />
mit 1,332 Milliarden € um 15<br />
Prozent über dem Vorjahresumsatz.<br />
Der Umsatz des Unternehmensbereichs<br />
„Engineering“ sank 1999 um 64<br />
Millionen € (- 12%) auf 470 Millionen<br />
€. Während der Umsatz im Geschäftsbereich<br />
Verpackungstechnik im Vergleich<br />
zum Vorjahr leicht anstieg, war<br />
der Umsatz in der Papiertechnik infolge<br />
der weiterhin schwachen Investitionen<br />
der Papierindustrie stark rückläufig<br />
(-74 Mio €; -21%).<br />
Die Auftragslage der Rheinmetall-<br />
Gruppe ist sehr gut. Der Auftragseingang<br />
belief sich im Geschäftsjahr 1999<br />
auf 4,738 Milliarden € und übertraf<br />
damit den hohen Vorjahreswert<br />
nochmals um 18 Prozent. Der Auftragsbestand<br />
erhöhte sich um 28 Prozent<br />
auf 4,140 Milliarden €. Die beträchtlichen<br />
Zuwächse in Auftragseingang<br />
und Auftragsbestand – für Rheinmetall<br />
ein „all time high“ – sind einerseits<br />
auf Änderungen des Konsolidierungskreises,<br />
andererseits auf die Erteilung<br />
von Großaufträgen im Unternehmensbereich<br />
„Defence“ (u. a.<br />
„Leopard 2“-Auftrag Spanien) zurückzuführen.<br />
Im Unternehmensbereich „Automotive“<br />
betrugen die Auftragseingänge<br />
1,530 Milliarden € (+ 4 %). Zu dieser<br />
positiven Entwicklung konnten insbesondere<br />
die Geschäftsbereiche Luftversorgung/<br />
Pumpen ( Pierburg) sowie<br />
Kolben beitragen. Der Unternehmensbereich<br />
„Electronics“ konnte 1999,<br />
u.a. auch durch die Änderung des Konsolidierungskreises,<br />
mit 1,101 Milliarden<br />
€ um 62 Prozent mehr Aufträge<br />
hereinnehmen. Im Unternehmensbereich<br />
„Defence“ übertrafen die Auftragseingänge<br />
1999 mit 1,549 Milliarden<br />
€ die entsprechenden Vorjahreswerte<br />
um 420 Millionen € (+37 %).<br />
Der Auftragsbestand im Unternehmensbereich<br />
„Defence“ beläuft sich<br />
per 31. Dezember 1999 auf 3,219 Milliarden<br />
€ und liegt damit um 869 Millionen<br />
€ (+37 %) über dem Vorjahresstand.<br />
Der Auftragseingang im Unternehmensbereich<br />
„Engineering“ lag mit<br />
484 Millionen € um sechs Prozent<br />
über den Vorjahreswerten. Während<br />
das Volumen der eingegangenen Aufträge<br />
im Geschäftsbereich Verpackungstechnik<br />
um 23 Prozent anstieg,<br />
sank der Auftragseingang im Geschäftsbereich<br />
Papiertechnik marktbedingt<br />
um fünf Prozent.<br />
Das hohe Investitionsvolumen übertraf<br />
die Abschreibungen auf Sachanlagen<br />
um 42 Prozent. Im Jahr <strong>2000</strong> werden<br />
die Investitionen in Sachanlagen<br />
planmäßig wieder auf das Niveau der<br />
Abschreibungen zurückgeführt. Mit<br />
dem Erwerb von Zollner Pistons wurde<br />
im vergangenen Jahr eine bedeutende<br />
Finanzanlage-Investition vorgenommen.<br />
Bei einer Steigerung des Umsatzes<br />
um 3,7 Prozent konnte das Wachstum<br />
der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl<br />
auf drei Prozent begrenzt werden.<br />
1999 wurden durchschnittlich 11 335<br />
Mitarbeiter eingesetzt. Zum 31. Dezember<br />
1999 beschäftigte die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />
insgesamt<br />
11 789 Mitarbeiter. Gegenüber dem<br />
Vorjahreswert von 11 003 Mitarbeitern<br />
beträgt der Anstieg 786 Mitarbeiter.<br />
Davon entfielen 1082 Mitarbeiter auf<br />
Zollner, 258 Mitarbeiter haben die<br />
Gruppe durch den Verkauf der PLU-<br />
Luftfahrtaktivitäten verlassen. Zum 31.<br />
Dezember 1999 wurden in der Gruppe<br />
5512 Mitarbeiter im Ausland beschäftigt;<br />
das entspricht einem Auslandsanteil<br />
von 47 Prozent. Durch die<br />
Akquisition der Pumpenaktivitäten<br />
Im Geschäftsjahr 1999 betrugen die<br />
Investitionen 290 Millionen €. Sie lagen<br />
damit um 63 Millionen € über den<br />
Abschreibungen sowie um 74 Millionen<br />
€ über dem Investitionsvolumen<br />
von 1998, was im wesentlichen auf die<br />
nochmals verstärkte Investitionstätigkeit<br />
im Unternehmensbereich Automotive<br />
zurückzuführen ist.<br />
Das Ergebnis des Rheinmetall-Konzerns<br />
war 1999 stark rückläufig. Das<br />
betriebliche Ergebnis (vorläufige Zahlen)<br />
lag bei 70 Millionen € (1998: 174<br />
Mio €), das Ergebnis vor Ertragssteuern<br />
bei 30 Millionen € (1998: 147 Mio<br />
€). Der Jahresüberschuß beträgt minus<br />
sieben Millionen € (1998: + 140<br />
Mio €).<br />
Die unbefriedigende Ergebnisentwicklung<br />
hat zwei wesentliche Ursachen:<br />
★ Hohe Verluste der STN-Atlas-Elektronik-Gruppe,<br />
die das Ergebnis des<br />
„Defence“-Unternehmensbereiches<br />
„verhageln“ (Ergebnis vor Ertragsteuern<br />
von –46 Mio €).<br />
★ Hohe Verluste des Unternehmensbereichs<br />
„Engineering“ (Ergebnis vor<br />
Ertragsteuern von –27 Mio €) aufgrund<br />
der anhaltenden Marktschwäche<br />
in der Papierindustrie. Der<br />
für das Geschäftsjahr 1999 angekündigte<br />
Ergebnis aus der Veräußerung<br />
der Jagenberg-Gruppe an Sachsenring<br />
kann aufgrund des Abschlusses einer<br />
Zusatzvereinbarung im Februar <strong>2000</strong><br />
erst im Geschäftsjahr <strong>2000</strong> realisiert<br />
werden.<br />
Rheinmetall hat mit dem Verkauf von<br />
Jagenberg sowie einer grundlegenden<br />
Restrukturierung von STN Atlas Elektronik<br />
die erforderlichen Maßnahmen<br />
für eine deutliche Verbesserung der Ertragslage<br />
in <strong>2000</strong> getroffen. Darüber<br />
hinaus wird durch die Veräußerung<br />
des Finanzbereichs Mauser-Waldeck,<br />
der 1999 ein ausgeglichenes Ergebnis<br />
erzielen konnte, eine bisherige, strukturelle<br />
Ertragsschwäche beseitigt. Im<br />
laufenden Geschäftsjahr wird Rheinmetall<br />
operativ wieder die gute Ertragslage<br />
früherer Jahre erreichen. Darüber<br />
hinaus erwartet Rheinmetall aus<br />
der Veräußerung von Jagenberg einen<br />
zusätzlichen Gewinn für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2000</strong>.<br />
Der Unternehmensbereich „Automotive“<br />
erreichte mit 60 Millionen € ein<br />
Ergebnis vor Steuern, das auf dem guten<br />
Vorjahresniveau liegt. Besonders<br />
erfolgreich waren – wie schon im Vorjahr<br />
– die Geschäftsbereiche Luftversorgung/Pumpen<br />
(Pierburg), Kolben<br />
und Gleitlager. Damit konnte das<br />
von Magneti Marelli zu Beginn diesen<br />
Jahres ist der Auslandsanteil bei den<br />
Mitarbeitern auf 49 Prozent weiter angestiegen.<br />
Kolbenschmidt Pierburg<br />
wird die Politik der Internationalisierung<br />
weiter fortsetzen, um das von<br />
den Kunden gebotene Potential möglichst<br />
voll auszuschöpfen und um die<br />
Kostenvorteile ausländischer Standorte<br />
zu realisieren.<br />
Die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />
erreichte im 2. Halbjahr 1999 ein Ergebnis<br />
vor Ertragsteuern von 32 Millionen<br />
€. Das entspricht einer Umsatzrendite<br />
von 4,1 Prozent; die umsatzbezogene<br />
Rendite des 2. Halbjahres<br />
1998 (3,3 %) konnte damit deutlich<br />
übertroffen werden. Das Gesamtjahr<br />
1999 konnte mit einem Ergebnis vor<br />
Ertragsteuern von 60 Millionen € und<br />
einer Umsatzrendite von 3,9 Prozent<br />
abgeschlossen werden. Zu der positiven<br />
Abweichung gegenüber der im<br />
Spätsommer 1999 veröffentlichten<br />
Prognose haben der Umsatzverlauf<br />
zum Jahresende 1999 sowie Währungsvorteile<br />
entscheidend beigetragen.<br />
Das Ergebnis vor Ertragsteuern<br />
(EBT) enthält bereits die planmäßig<br />
besonders hohen Investitionen und<br />
Sendertechnik für<br />
Radio & TV Dubai<br />
tho Rankweil. Seit Ende Februar<br />
diesen Jahres strahlt die staatliche<br />
Rundfunkanstalt der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate, Radio & TV Dubai,<br />
im Probebetrieb vier digitale Fernsehprogramme<br />
aus, die in einem<br />
Umkreis von 30 Kilometern sogar<br />
auch mobil im Auto empfangen werden<br />
können. Die Sendertechnik für<br />
dieses Pilotprojekt lieferte die<br />
Hirschmann Austria GmbH (Rankweil/Österreich).<br />
„Mit dem Probebetrieb will Radio &<br />
TV Dubai zum einen Erfahrung bei der<br />
Ausstrahlung von digitalen Fernsehprogrammen<br />
gewinnen, zum anderen<br />
den Empfang unter Praxisbedingungen<br />
testen“, erklärt Markus Pfitscher,<br />
Vertriebsbeauftragter im Produktbereich<br />
Multimedia Kommunika-<br />
schwächere Ergebnis des ersten Halbjahres<br />
im zweiten Halbjahr wieder aufgeholt<br />
werden. Die Ergebnisdynamik<br />
des zweiten Halbjahres 1999 wird sich<br />
in das erste Halbjahr <strong>2000</strong> hinein fortsetzen.<br />
Das Ergebnis vor Steuern des Unternehmensbereichs<br />
„Electronics“ liegt<br />
mit 20 Millionen € auf Vorjahresniveau.<br />
Das Ergebnis enthält außerordentliche<br />
Aufwendungen im Zusammenhang<br />
mit der Schließung bzw. Liquidation<br />
von ausländischen Gesellschaften<br />
der ehemaligen KIH-Gruppe.<br />
Der Unternehmensbereich „Defence“<br />
weist in 1999 infolge des einmaligen<br />
Ergebniseinbruchs bei STN Atlas einen<br />
Verlust vor Steuern von neun Millionen<br />
€ aus. In dem Ergebnis von STN Atlas<br />
Elektronik sind einmalige Aufwendungen<br />
zur Erschließung neuer Geschäftsfelder<br />
sowie zur Restrukturierung in beträchtlicher<br />
Höhe enthalten, die wichtige<br />
Investitionen für die Zukunft sind.<br />
die aus den Investitionen, weiteren<br />
Vorleistungen und den Unternehmensakquisitionen<br />
resultierende<br />
Zinsbelastung. Nur aus diesen Gründen<br />
konnte das EBT für das Gesamtjahr<br />
1999 den Wert von 1998 nicht<br />
ganz erreichen, während das Ergebnis<br />
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen<br />
(EBDIT) 1999 nochmals von<br />
167 Millionen € auf 184 Millionen €<br />
gesteigert wurde. Insbesondere die<br />
Geschäftsbereiche Kolben und Gleitlager<br />
haben ihre Ergebnisse gegenüber<br />
dem Vorjahr deutlich verbessert.<br />
Maßgeblich für die Ertragssteigerungen<br />
waren in allen Fällen Rationalisierungserfolge<br />
und in Teilbereichen<br />
auch positive Wechselkurseffekte, die<br />
die Belastungen aus Preissenkungen<br />
und Personalkostensteigerungen kompensieren<br />
konnten. Die Ertragsteuerquote<br />
der Firmengruppe lag 1999 aufgrund<br />
aufgebrauchter Verlustvorträge<br />
und des hohen Niveaus steuerlich<br />
nicht abzugsfähiger Aufwendungen<br />
deutlich über dem Niveau des Jahres<br />
1998. Das DVFA-Ergebnis je Aktie wird<br />
aufgrund der neuen Berechnungsmethodik<br />
dadurch nicht belastet. Die Kolbenschmidt<br />
Pierburg <strong>AG</strong> beabsichtigt<br />
tionsnetze. Der Sender von Hirschmann<br />
besitzt eine Ausgangsleistung<br />
von 500 Watt und verfügt über eine<br />
spezielle Überwachungssoftware, die<br />
einen störungsfreien Betrieb gewährleistet.<br />
Die Ausweitung des digitalen Programmangebots<br />
in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten auf eine flächendeckende<br />
Versorgung mit dann voraussichtlich<br />
30 digitalen Fernsehprogrammen<br />
ist für Ende <strong>2000</strong> vorgesehen.<br />
Die Hirschmann Austria GmbH<br />
rechnet sich gute Chancen aus, bei<br />
den dafür erforderlichen Anschlußaufträgen<br />
ebenfalls zum Zuge zu kommen.<br />
Der Auftrag aus den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten, den Hirschmann<br />
gegen starke internationale<br />
Wettbewerber gewann, ist darüber<br />
hinaus ein wichtiges Referenzprojekt<br />
bei weiteren Ausschreibungen für digitale<br />
TV-Sendertechnik in der Region<br />
des Mittleren Ostens.<br />
Am 31. Dezember 1999 wurden in<br />
der Rheinmetall-Gruppe 32 859 Mitarbeiter<br />
beschäftigt (+9 %). Der Personalanstieg<br />
ist im wesentlichen auf<br />
die Erweiterung des Konsolidierungskreises<br />
zurückzuführen; vergleichbar<br />
gerechnet ergibt sich zum 31. Dezember<br />
1999 eine Reduzierung des Personalstands<br />
um etwa 600 Mitarbeiter.<br />
Zum Ausblick: Das Jahr <strong>2000</strong> führt<br />
den Rheinmetall-Konzern zum Erfolg<br />
zurück. Die Zeichen stehen wieder auf<br />
Wachstum mit Ertrag. Die Voraussetzungen<br />
dafür sind durch die eingeleiteten<br />
Maßnahmen gegeben. Die Auftragslage<br />
zeigt ein „all time high“.<br />
Rheinmetall wird zunehmend global<br />
mit einem Auslandsgeschäft von mehr<br />
als 60 Prozent. Das Ziel für <strong>2000</strong> sind<br />
knapp fünf Milliarden € Umsatz sowie<br />
ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />
100 Millionen € bei rund 30 000 Mitarbeitern.<br />
Aktionärsbrief der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />
„Automotive“-Firmengruppe wächst schneller als Branche<br />
die Fortsetzung ihrer auf Kontinuität<br />
ausgerichteten Dividendenpolitik.<br />
Die Automobilkonjunktur in Westeuropa<br />
und darüber hinaus weltweit wird<br />
den aktuellen Brancheneinschätzungen<br />
entsprechend auf dem hohen Niveau<br />
von 1999 stabil bleiben. Ein<br />
leichter Rückgang in einigen Ländern<br />
ist nicht auszuschließen, jedoch ist<br />
mit einer weitgehenden Kompensation<br />
von landesspezifischen Entwicklungen<br />
durch die aufstrebenden Produktionszahlen<br />
in anderen Märkten zu<br />
rechnen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Marktentwicklung<br />
hat das Jahr <strong>2000</strong> für die<br />
Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe sehr<br />
positiv begonnen. Die Umsätze lagen<br />
im Januar und Februar in fast allen Geschäftsbereichen<br />
deutlich über dem<br />
Vorjahresniveau. Für das 1. Halbjahr<br />
<strong>2000</strong> rechnet man mit einer Fortsetzung<br />
dieser erfreulichen Umsatzentwicklung.<br />
Zusätzliches Wachstum wird<br />
durch die bereits vollzogenen Akquisitionen<br />
erreicht. Das Unternehmen<br />
wird die positive Umsatzentwicklung<br />
dazu nutzen, wiederum ein überdurchschnittlich<br />
hohes Ertragsniveau<br />
zu erzielen.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Das Portrait<br />
Seite 9<br />
Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />
Gebündelte Kompetenz<br />
für Wehrtechnik-Sektor<br />
dp Ratingen/Düsseldorf. Im Zuge der erforderlichen Neuordnung der europäischen<br />
Rüstungsindustrie durch externe Konsolidierungen hat die Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong> (Düsseldorf) – wie berichtet – zum 1. Juli 1999 ihren Unternehmensbereich<br />
Defence mit seinen wehrtechnischen Kompetenzen in der Heerestechnik bei<br />
Waffe und Munition, Systemen und Geräten sowie in der wehrtechnischen Elektronik<br />
organisatorisch und gesellschaftsrechtlich zusammengefaßt. So ist mit<br />
der neugeschaffenen Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> (Defence Technologies) ein moderner<br />
Defence-Bereich entstanden, der Rheinmetall gegenüber dem zunehmenden<br />
Wettbewerb – insbesondere aus Europa, verstärkt aber auch aus den USA –<br />
als Systemanbieter qualifiziert und alle entscheidenden Technologien (Elektronik,<br />
Waffe und Munition, Fahrzeugbau) in einer Hand hält. Mit anderen Worten:<br />
Die zum Rheinmetall-Konzern zählende Defence-Firmengruppe bietet gebündelte<br />
Kompetenz für den nationalen wie internationalen Wehrtechnik-Sektor.<br />
Seit 1990 hat der wehrtechnische<br />
Unternehmensbereich der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong> – er wird heute geführt von der<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> – die Neuordnung<br />
der wehrtechnischen Industrie<br />
im nationalen wie europäischen Maßstab<br />
konsequent und akzentuiert vorangetrieben.<br />
Durch Akquisitionen und<br />
Kooperationen wurden erhebliche<br />
strategische Potentiale aufgebaut, die<br />
zudem den veränderten geopolitischen<br />
Rahmenbedingungen nachhaltig<br />
Rechnung tragen.<br />
1990: Die Rheinmetall GmbH beteiligt<br />
sich mit zunächst 60 Prozent an der zur<br />
Fried. Krupp GmbH gehörenden MaK<br />
System Gesellschaft mbH (Kiel). Zu deren<br />
Programm gehören auch Spezialfahrzeuge,<br />
z. B. zum Minenräumen.<br />
1992 übernimmt Rheinmetall das Unternehmen<br />
zu 100 Prozent.<br />
1992: Die Rheinmetall GmbH erwirbt –<br />
im ersten Schritt zu 70 Prozent, 1993<br />
dann zu 100 Prozent – die WNC-Nitrochemie<br />
in Aschau am Inn, einen Hersteller<br />
von Schieß- und Treibla-<br />
Die grenzüberschreitende<br />
Konsolidierung geht weiter<br />
Angesichts der vom Inspekteur<br />
des Heeres, Generalleutnant<br />
Helmut Willmann, definierten<br />
Hauptaufgabe der Bundeswehr gewinnt<br />
die Einsatzfähigkeit der nationalen<br />
Streitkräfte zunehmend an Bedeutung.<br />
Die Hauptaufgabe der Bundeswehr<br />
wird in der kollektiven Verteidigung<br />
im Bündnis über die eigenen<br />
Landesgrenzen hinaus gesehen.<br />
Vermehrt wird mit Einsätzen zur<br />
Bündnisverteidigung und zu Friedensmissionen<br />
außerhalb Deutschlands<br />
gerechnet. Neben dem unbestritten<br />
hohen Ausbildungsstand der<br />
Bundeswehr wird die Einsatzfähigkeit<br />
der Spezialtruppen entscheidend<br />
vom technologischen Stand der Ausrüstung<br />
bestimmt.<br />
Die seit Jahren abverlangten finanziellen<br />
Einsparungen im Verteidigungsetat<br />
– insbesondere im investiven<br />
Bereich – haben bisher nicht nur<br />
über 150 000 anspruchsvolle Arbeitsplätze<br />
in der<br />
wehrtechnischen<br />
Industrie vernichtet.<br />
Sie haben<br />
uns zum Teil<br />
auch von der<br />
ehemals technologischführenden<br />
Position des<br />
Ausrüsters der<br />
Streitkräfte in die<br />
Bedeutungslo-<br />
Mario Gabrielli<br />
sigkeit zurückfallen lassen. Eine<br />
Position, die auch internationalen<br />
Maßstäben gerecht wird, findet sich<br />
lediglich noch im Bereich der Heeresausrüstung.<br />
Wenn US-Verteidigungsminister<br />
Cohen Anfang Februar diesen Jahres<br />
anläßlich der 36. Münchner Konferenz<br />
über Sicherheitspolitik sagt, daß<br />
„man nicht immer nur Haushalte reduzieren<br />
und auf die USA hoffen<br />
kann“, so fordert er damit ganz offen<br />
die Europäer auf, nicht ihre Verteidigungshaushalte<br />
herunterzufahren.<br />
Geringere Ausgaben sind hier kontraproduktiv<br />
und schaden massiv der<br />
nationalen und europäischen Verteidigungsfähigkeit.<br />
Die Industrie –<br />
und hier insbesondere die Rheinmetall<br />
DeTec <strong>AG</strong> – hat auf diese Fehlentwicklung<br />
immer wieder hingewiesen.<br />
Durch gezielte Übernahmen und Kooperationen<br />
ist es Rheinmetall gelungen,<br />
die technologischen Fähigkeiten<br />
als Komplettanbieter von Systemen,<br />
Geräten, Waffen und Munition<br />
für die Streitkräfte des Heeres zu bündeln<br />
und uns als führenden Lieferan-<br />
ten für Systemlösungen vom Sensor<br />
bis zur Waffe sowie Plattformen für<br />
die Marine im internationalen Rahmen<br />
zu positionieren. So konnten wir<br />
Mindestkapazitäten, die sowohl unter<br />
dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit<br />
als auch dem mindestens<br />
ebenso wichtigen Aspekt des<br />
Know-how-Erhalts zwingend notwendig<br />
sind, auf einem nicht mehr unterschreitbaren<br />
Niveau erhalten.<br />
Zur Auslastung dieser Ressourcen<br />
wird die zögerliche Inlandsnachfrage<br />
trotz politischen Willens, die nationale<br />
Souveränität durch Rüstungsautarkie<br />
zu sichern und den volkswirtschaftlichen<br />
Schaden durch Vernichtung<br />
weiterer Arbeitsplätze zu<br />
begrenzen, nicht ausreichen. Der Export<br />
kann und muß hier einen – wenn<br />
auch bedingten – Beitrag leisten. Die<br />
Einschränkung muß wegen der wettbewerbsnachteiligen<br />
verschärften<br />
Exportrichtlinien für Rüstungsgüter<br />
gemacht werden. Es bleibt abzuwarten,<br />
wie sich die neuen Richtlinien,<br />
die im nationalen Alleingang ohne<br />
Industriebeteiligung verabschiedet<br />
wurden, bei der gewollten europäischen<br />
Harmonisierung im Rüstungsexport<br />
auswirken werden. Jedenfalls<br />
werden unsere industriellen europäischen<br />
Partner diese Selbstbeschränkung<br />
wohlwollend und sicher auch<br />
mit einem gewissen Unverständnis<br />
zur Kenntnis nehmen.<br />
Gleichwohl wird der Vorstand der<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> die grenzüberschreitende<br />
Konsolidierung weiter<br />
betreiben und damit den Abbau weiterer<br />
Kapazitäten durch europäische<br />
Kooperationen, Joint Ventures und<br />
mögliche Firmenzusammenschlüsse<br />
zu verhindern suchen. Dazu brauchen<br />
wir die politische Unterstützung<br />
und Mitarbeiter, die an die Zukunft<br />
der technologisch herausfordernden<br />
Wehrtechnik glauben.<br />
Unsere Führungskräfte müssen die<br />
Geschäfte so führen, daß die Fähigkeiten<br />
des Rheinmetall-DeTec-Verbundes<br />
voll zur Geltung kommen und<br />
dabei die berechtigten Interessen<br />
der Einzelunternehmen gewahrt bleiben.<br />
Wichtigste Voraussetzung hierfür<br />
wird sein, daß wir alles in unseren<br />
Möglichkeiten liegende tun, um das<br />
Gruppenverständnis aller Mitarbeiter<br />
zu fördern und das gemeinsame<br />
„Wir-Gefühl“ unter dem Dach der<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> weiter auszubauen.<br />
Mario Gabrielli*<br />
* Mario Gabrielli (57) ist Mitglied des Vorstandes<br />
der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> (Ratingen).<br />
Geschäftsfelder<br />
Geschäftsbereiche<br />
Führungsgesellschaften<br />
Systeme Marine<br />
Überwasser<br />
Systeme: Unterwasser<br />
Minenjagd<br />
STN Atlas Elektronik<br />
GmbH<br />
dungspulver und verbrennbaren (Munitions-)Komponenten.<br />
1995: Die in Rheinmetall Industrie<br />
GmbH (später: Rheinmetall Industrie<br />
<strong>AG</strong>) umbenannte Rheinmetall GmbH<br />
übernimmt die Mauser-Werke Oberndorf<br />
Waffensysteme GmbH (Oberndorf).<br />
1996: Die Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong> erwirbt<br />
ein Drittel der Anteile an der niederländischen<br />
Gesellschaft Eurometaal<br />
N.V. in Zaandam.<br />
1997: Die Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong> bereitet<br />
sich mit einer neuen Organisationsstruktur<br />
auf die zukünftigen Entwicklungen<br />
in der Wehrtechnik vor. Zur<br />
Erhöhung der nationalen und internationalen<br />
Kooperationsfähigkeit werden<br />
die operativen Geschäftsbereiche<br />
ausgegliedert und in rechtlich selbständige<br />
Gesellschaften überführt.<br />
Der Geschäftsbereich „Waffe und<br />
Munition“ der Rheinmetall Industrie<br />
<strong>AG</strong> wird auf die neu gegründete Rheinmetall<br />
W&M GmbH (Ratingen/Unterlüß)<br />
übertragen. Der Geschäftsbereich<br />
„Systeme und Geräte“ am Standort<br />
Unterlüß wird in die MaK System Gesellschaft<br />
mbH (Kiel) eingebracht.<br />
Mit dem Erwerb von 51 Prozent der<br />
STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen)<br />
verstärkt die Rheinmetall <strong>AG</strong> ihren Defence-Bereich<br />
hinsichtlich der wehrtechnischen<br />
Elektronik.<br />
1998: In Form einer Überkreuzbeteiligung<br />
erwirbt die Rheinmetall Industrie<br />
<strong>AG</strong> 55 Prozent an der Nitrochemie Wimmis<br />
<strong>AG</strong> von der SM Schweizerische<br />
Munitionsunternehmung (Thun) und<br />
gibt 45 Prozent an der Nitrochemie<br />
Aschau GmbH an diese Gesellschaft<br />
ab. Um eine einheitliche Führung der<br />
beiden Gesellschaften zu gewährleisten,<br />
wird die Holding Nitrochemie <strong>AG</strong><br />
(Wimmis/Schweiz) gegründet mit der<br />
industriellen Führung durch Rheinmetall.<br />
Die Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong> übernimmt<br />
von der Buck System GmbH<br />
(Neuenburg/Fronau) deren wehrtechnischen<br />
Bereich und gründet die Buck<br />
Neue Technologien GmbH.<br />
1999: Gründung der Rheinmetall De-<br />
Tec <strong>AG</strong> (Ratingen) als Rechtsnachfolgerin<br />
der Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong>.<br />
Um ihre Kompetenz im Bereich Mittelkaliber<br />
weiter zu stärken und um die<br />
europäische Marktpräsenz zu verbreitern,<br />
erhöht die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />
ihren Anteil an der niederländischen<br />
Eurometaal Holding N.V. (Den Haag)<br />
auf 66 2/3 Prozent.<br />
Mit dem Erwerb der Oerlikon Contraves<br />
<strong>AG</strong> (Zürich/Schweiz) baut die<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> ihre Kompetenz<br />
in der Flugabwehr und im Mittelkaliberbereich<br />
zum Systemintegrator<br />
aus.<br />
Ende des Jahres 1999 übernimmt die<br />
Rheinmetall DeTec den Geschäftsbereich<br />
Wehrtechnik von der IWKA<br />
Aktiengesellschaft (Karlsruhe). Dazu<br />
zählen die Unternehmen KUKA Wehrtechnik<br />
GmbH (Augsburg) und Henschel<br />
Wehrtechnik GmbH (Kassel), Systemführer<br />
bei gepanzerten Radfahrzeugen.<br />
Damit stärkt Rheinmetall seine<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />
Simulation<br />
Simulation<br />
Ausbildung<br />
STN Atlas Elektronik<br />
GmbH<br />
Fahrzeugsysteme<br />
MaK<br />
System<br />
Ges. mbH<br />
Systeme Heer<br />
Flugabwehr<br />
Heer und Luftwaffe<br />
Oerlikon<br />
Contraves<br />
<strong>AG</strong><br />
Marktposition als führendes europäisches<br />
Systemhaus für Heerestechnik<br />
nachhaltig.<br />
Mit einem Umsatzvolumen von rund<br />
1,7 Milliarden € (rund 3,4 Mrd. DM)<br />
und mehr als 10 000 Mitarbeitern hat<br />
die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> zudem die<br />
notwendige kritische Größe als führender<br />
europäischer Anbieter von Waffe<br />
und Munition, gepanzerten Fahrzeugen<br />
und Elektronik aus einer Hand. Sie<br />
ist heute ein starker Partner für die Entwicklung<br />
und Koordination komplexer<br />
Projekte für Bundeswehr, Nato und verbündete<br />
Streitkräfte. Sie trägt als große<br />
und wettbewerbsstarke Einheit gleichzeitig<br />
maßgeblich zur Sicherung der<br />
nationalen und internationalen wehrtechnischen<br />
Kernkompetenzen – insbesondere<br />
in der Heerestechnik – bei.<br />
Vetronic/Flugsysteme<br />
STN Atlas<br />
Elektronik<br />
GmbH<br />
Waffe u. Munition<br />
Großkaliber<br />
Rheinmetall<br />
W&M GmbH<br />
Mittelkaliber<br />
Oerlikon<br />
Contraves<br />
<strong>AG</strong><br />
Schlagkräftiger Firmenverbund: Die neuformierte Rheinmetall-DeTec-Gruppe mit ihren vier Geschäftsfeldern und sieben<br />
Geschäftsbereichen bietet gebündelte Kompetenz für den nationalen wie internationalen Wehrtechnik-Sektor.<br />
Mit Beginn des Jahres <strong>2000</strong> hat die<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> ihre Tochtergesellschaften,<br />
zu denen auch die gemeinsam<br />
mit dem Land Niedersachsen<br />
und einer Reihe dort ansässiger,<br />
mittelständischer Unternehmen betriebene<br />
TZN Forschungs- und Entwick-<br />
Zur Leistungsfähigkeit des „Leopard 2 A6“ trägt vor allem die von der Rheinmetall<br />
W&M GmbH entwickelte 120-mm-Glattrohrkanone bei. Ein um 130 Zentimeter verlängertes<br />
Rohr führt – verbunden mit weiteren Modifikationen – zu einer höheren<br />
Geschoßgeschwindigkeit und einer gesteigerten Wirkung der KE-Munition. Diese<br />
Waffenanlage L55 – hier im unteren Teil des Bildes – ist mit den aktuellen Kampfpanzertypen<br />
innerhalb der Nato kompatibel.<br />
lungszentrum Unterlüß GmbH gehört,<br />
nach vier Geschäftsfeldern („Systeme<br />
Marine“, „Simulation“, „Systeme<br />
Heer“, „Waffe und Munition“) neu<br />
strukturiert. Auf diese Weise sind in einer<br />
straffen Führungsstruktur marktnahe<br />
und ergebnisverantwortliche Unternehmenseinheiten<br />
entstanden. Die<br />
klare organisatorische Gliederung<br />
trägt dabei auch dem Ziel einer weiter<br />
verbesserten Kundenorientierung<br />
Rechnung.<br />
(Fortsetzung auf Seite 10)<br />
Mit dem von der STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen) entwickelten Gefechtsübungszentrum<br />
(GÜZ) in Altmark steht der Bundeswehr eines der leistungsfähigsten<br />
und flexibelsten Ausbildungssysteme für die Truppen des Heeres zur<br />
Simulation eines Gefechtsablaufes ohne Einsatz kostenintensiver Übungsmunition,<br />
aber mit einer effektiven Kontrolle des Ausbildungserfolges, zur Verfügung.
Seite 10 Das Portrait<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />
Kompetenz für Wehrtechnik-Sektor<br />
(Fortsetzung von Seite 9)<br />
Im Überblick (siehe dazu auch Organisationsstruktur<br />
der neuformierten<br />
Rheinmetall-DeTec-Gruppe):<br />
★ Das Geschäftsfeld „Systeme Marine“<br />
umfaßt den Geschäftsbereich „Systeme<br />
Überwasser, Unterwasser und<br />
Minenjagd“; Führungsgesellschaft ist<br />
die STN Atlas Elektronik GmbH.<br />
★ Das Geschäftsfeld „Simulation“ –<br />
auch hier hat STN Atlas Elektronik die<br />
Führung – besteht aus dem Geschäftsbereich<br />
„Simulation/Ausbildung“.<br />
★ Das Geschäftsfeld<br />
„Systeme<br />
Heer“ beinhaltet<br />
die drei Geschäftsbereiche„Fahrzeugsysteme“,<br />
„Flugabwehr –<br />
Heer und Luftwaffe“<br />
und „Vetronic/Flugsysteme“.Führungsgesellschaften<br />
sind die<br />
MaK System Gesellschaft<br />
mbH<br />
(Kiel), die Oerlikon<br />
Contraves <strong>AG</strong><br />
(Zürich/Schweiz)<br />
und die STN Atlas<br />
Elektronik GmbH<br />
(Bremen). Zum Bereich„Fahrzeugsy-<br />
steme“ gehören<br />
die Firmen MaK System,<br />
telerob, KU-<br />
KA-Wehrtechnik<br />
und Henschel-<br />
Wehrtechnik. Im Geschäftsbereich<br />
„Flugabwehr“ sind die Oerlikon Contraves<br />
<strong>AG</strong> mit ihren Tochtergesellschaften<br />
Oerlikon Contraves Pyrotec (Zürich/<br />
Schweiz), Oerlikon Aerospace Inc.<br />
(Saint-Jean-sur-Richelieu/Kanada),<br />
Oerlikon Contraves S.p.A. (Rom/Italien),<br />
Oerlikon Contraves GmbH<br />
(Stockach/Deutschland), Oerlikon<br />
Singapore Pte. Ltd (Singapur) und Contraves<br />
Advanced Devices Sdn.Bhd.<br />
in Malacca (Malaysia) konzentriert.<br />
Der Geschäftsbereich<br />
„Vetronic/Flugsysteme“<br />
wird von<br />
STN Atlas geführt.<br />
★ Das<br />
Geschäftsfeld<br />
„Waffe und Munition“<br />
setzt sich aus den<br />
beiden Geschäftsbereichen „Großkaliber“<br />
(unter der Führung der Rheinmetall<br />
W&M GmbH) und „Mittelkaliber“<br />
(Führungsgesellschaft: Oerlikon Contraves<br />
<strong>AG</strong>) zusammen. Zum Bereich<br />
„Großkaliber“ gehören Rheinmetall<br />
W&M, die Nico-Gruppe, Nitrochemie,<br />
Buck Neue Technologien, Eurometaal<br />
und GIWS, zum Bereich „Mittelkaliber“<br />
die Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> und<br />
die Mauser-Werke Oberndorf.<br />
In seiner über 110jährigen Geschichte<br />
hat sich die Rheinmetall-Defence-<br />
Sparte vom Entwickler von Waffenanlagen<br />
hin zum Systemanbieter und<br />
Dienstleister in Partnerschaft mit der<br />
Bundeswehr sowie befreundeten<br />
Streitkräften entwickelt. Mit der neuen<br />
Struktur stellt sich der Firmenverbund<br />
zudem langfristig auf die sich<br />
wandelnden Anforderungen der öffentlichen<br />
Auftraggeber ein. Die<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />
sind in der Lage,<br />
Hauptverteidigungskräfte ebenso wie<br />
gegenwärtige und künftige Krisen-Reaktionskräfte<br />
mit hochmobilen, leistungsfähigen<br />
und zugleich kostengünstigen<br />
Systemen und Geräten auszustatten.<br />
Bei Einsätzen von „SFOR“-,<br />
„IFOR“- und „KFOR“-Truppen haben<br />
sich bei der Rheinmetall-DeTec-Gruppe<br />
entwickelte und realisierte Technologien<br />
bereits bewährt. Als Komplettanbieter<br />
für Heerestechnik entwickelt<br />
und liefert Rheinmetall-DeTec ein<br />
breites Ausrüstungsspektrum, von<br />
unterschiedlichen Waffenanlagen und<br />
Munitionen über leichte Fahrzeuge<br />
und Unterstützungsfahrzeuge bis hin<br />
zu Artilleriesystemen und Kampfpanzern<br />
mit modernster Feuerleitung. Marineverbände<br />
stattet man mit Ortungs-,<br />
Führungs- und Waffeneinsatzsystemen<br />
sowie Torpedos aus und leistet<br />
das Systemmanagement für komplexe<br />
Beschaffungsvorhaben, etwa<br />
beim Bau von Minenjagdbooten. Der<br />
Luftwaffe bietet Rheinmetall-DeTec<br />
„Adats“ ist weltweit das einzige Nahbereich-Flugabwehrsystem,<br />
das sowohl Luft- als auch Bodenziele bekämpfen<br />
kann. Das von der Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> offerierte System<br />
ist mit u. a. acht abschußbereiten Flugkörpern ausgestattet.<br />
modernste Flugsimulatoren und Bordwaffen.<br />
Seit seiner Gründung im Jahre 1889<br />
durch Heinrich Ehrhardt steht der Name<br />
Rheinmetall für wehrtechnische<br />
Produkte höchster Leistungsfähigkeit<br />
und Qualität. Als führendes Unternehmen<br />
der Wehrtechnik – insbesondere<br />
auf dem Gebiet der Heeresausrüstung<br />
– ist Rheinmetallanerkannter<br />
Partner<br />
zahlreicher europäischerStreitkräfte.<br />
Die Stärke<br />
der Rheinmetall<br />
DeTec <strong>AG</strong> ist die<br />
projektorientierteBündelung<br />
der Kompetenzen<br />
ihrer Tochterunternehmen,<br />
die im<br />
folgenden kurz vorgestellt werden.<br />
Systeme Marine<br />
Die STN Atlas Elektronik GmbH – sie<br />
umfaßt die Rheinmetall-DeTec-Geschäftsfelder<br />
„Systeme Marine“, „Simulation/Ausbildung“<br />
und „Systeme<br />
Heer“ mit den Geschäftsbereichen<br />
„Systeme Überwasser, Unterwasser<br />
und Minenjagd“, „Simulation/Ausbildung“<br />
und „Vetronic/Flugsysteme“ –<br />
ist der Elektronikspezialist innerhalb<br />
der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und verfügt<br />
über weitreichende Kompetenz in nahezu<br />
allen, für Seestreitkräfte relevanten<br />
Bereichen. Das Bremer Unternehmen<br />
entwickelt und fertigt wehrtechnische<br />
und zivile Produkte für Kunden<br />
im In- und Ausland. Das technische<br />
Spektrum reicht von Signalverarbeitung<br />
und Radartechnik über Navigation<br />
und Kommunikation, Unterwasserschall-<br />
und Hochfrequenztechnik sowie<br />
Optik/Optronik bis hin zu unbemannten<br />
Fluggeräten, digitalen Sichtsystemen<br />
und Führungs- und Waffeneinsatzsystemen.<br />
Teilbereich Systeme Unterwasser:<br />
Die Unterwasser-Aktivitäten von STN<br />
Atlas Elektronik umfassen u.a. Sonare<br />
und Systeme fur U-Boote, zum Beispiel<br />
Führungs- und Waffeneinsatzsysteme<br />
sowie hydroakustische Sensorsysteme.<br />
Diese Systemkette ermöglicht<br />
es U-Booten, eingehende Informationen<br />
schnell zu verarbeiten und<br />
die dann nötigen Maßnahmen einzuleiten.<br />
Unterhalb der Meeresoberfläche<br />
kommen auch Systeme des Bereichs<br />
Unterwasserfahrzeuge – zum<br />
Beispiel Drohnen zur Minenbekämpfung<br />
– und Marinewaffen (in der<br />
Hauptsache Schwergewichtstorpedos)<br />
zum Einsatz.<br />
Teilbereich Systeme Überwasser:<br />
Auch im Bereich Überwasserschiffe<br />
bietet der Bereich Marine nicht nur<br />
einzelne Produkte, zum Beispiel die<br />
elektronische Ausstattung der Operationszentralen<br />
von Fregatten, sondern<br />
ebenfalls komplette Systemketten<br />
vom Sensor über die Signalverarbeitung,<br />
integrierten Führungs- und Waffeneinsatzsystemen<br />
bis zum Effektor<br />
an. Stetige Weiterentwicklung der Produkte<br />
und Systeme, wie sie sich unter<br />
anderem an einer neuen Generation<br />
von Mehrzweckkonsolen oder neuen<br />
aktiven Schleppsonaren zur U-Boot-<br />
Ortung zeigen, untermauern die fachliche<br />
Kompetenz des Bereiches.<br />
Teilbereich Systeme Minenjagd:<br />
Die Generalunternehmerschaft für<br />
Minenjagdboote der deutschen Marine<br />
ist ein herausragendes Beispiel für<br />
das internationale Renommee dieses<br />
Bereichs. Die hier entwickelten Produkte<br />
und Systeme für die Minenjagd<br />
halten nachweislich jedem nationalen<br />
und internationalen Vergleich Stand.<br />
Als zivile Komponenten sind Systeme<br />
zur Steuerung des Seeverkehrs (Vessel<br />
Traffic Control Systems – VTS) von<br />
STN Atlas zu nennen, die in Häfen und<br />
entlang viel befahrener Wasserstraßen<br />
rund um den Globus installiert<br />
sind.<br />
Simulation<br />
GB Simulation/Ausbildung:<br />
Der Geschäftsbereich „Simulation/<br />
Ausbildung“ steht für „virtual reality“<br />
und intelligentes Ausbildungsmanagement.<br />
Stets geht es um die Ausbildung<br />
von Personal mit Hilfe von Simulatoren,<br />
fast ausschließlich in Form<br />
von „full scope replica“-Simulationssystemen.<br />
Dies bedeutet, daß das<br />
echte Gerät, für das ausgebildet wird,<br />
im Simulator im Maßstab 1:1 neu entsteht:<br />
Ein Lkw-Simulator hat als Kernstück<br />
eine echte Fahrerkabine, ein<br />
Schiffsführungssimulator besteht im<br />
Kern aus einer echten Schiffsbrücke.<br />
Die Außenwelt kommt aus dem Com-<br />
Konzipiert für den Einsatz im trinationalen „MRCA Tornado“, wird die automatische<br />
Bordkanone BK 27 der Mauser-Werke Oberndorf auch im Rahmen anderer<br />
Waffensysteme eingesetzt – z. B. an Bord des schwedischen „Gripen“-Kampfjets.<br />
puter. Digitale Sichtsysteme sorgen für<br />
eine präzise Nachbildung dieser<br />
Außenwelt in Echtzeit.<br />
Der Produktbereich „Prozeß-, Marine-<br />
und Nautiksimulation“ entwickelt<br />
Ausbildungssimulatoren für nautische<br />
Hochschulen, Reedereien und Marinen.<br />
Im Produktbereich „Flugsimulation“<br />
geht es in erster Linie um „Part<br />
Task“-Trainer: Das sind Simulatoren,<br />
mit deren Hilfe spezielle Aufgaben geschult<br />
und trainiert werden (z.B.<br />
Nacht-Tiefflug mit Hubschraubern).<br />
Auch eine Beteiligung an den umfangreichen<br />
Simulator-Programmen für<br />
das neue europäische „Eurofighter“-<br />
Jagdflugzeug wird hier bearbeitet. Im<br />
Produktbereich Landfahrzeugsimulation<br />
reicht die Palette von Lkw-Simulatoren<br />
über Schieß- und Gefechtssimulatoren<br />
für gepanzerte Fahrzeuge bis<br />
zu Rehabilitations-Simulatoren, die<br />
z.B. Unfallopfern im Rahmen der Re-<br />
(Fortsetzung auf Seite 11)<br />
„Isus“ ist ein Führungs- und Waffeneinsatzsystem für U-Boote, das über alle Elemente<br />
einer modernen C2-Anlage („command and control“) verfügt. Dazu<br />
gehören funktionale Integration aller Sensoren und Effektoren, Echtzeitverarbeitung<br />
der Daten sowie Darstellung und Bearbeitungsfähigkeit dieser Daten auf<br />
identischen und damit voll redundanten Multifunktionskonsolen.<br />
Ein Gemeinschaftsprodukt der Firmen MaK, Rheinmetall und Wegmann: die Panzerhaubitze <strong>2000</strong>, das derzeit modernste Artilleriesystem der Welt.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Das Portrait<br />
Seite 11<br />
Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />
Gebündelte Kompetenz<br />
für Wehrtechnik-Sektor<br />
(Fortsetzung von Seite 10)<br />
habilitation gefahrlos ermöglichen,<br />
die eigene Fähigkeit, ein Fahrzeug zu<br />
führen, zu überprüfen und zu trainieren.<br />
Im Produktbereich Gefechtsfeldsimulation<br />
geht es um militärische<br />
Übungen im Gelände, bei denen jeder<br />
Soldat und jedes Fahrzeug elektronisch<br />
mit einer Leitzentrale verbunden<br />
sind; so wird eine völlig neue Qualität<br />
sowie ein sehr realistischer Übungsverlauf<br />
ermöglicht.<br />
Systeme Heer<br />
GB Fahrzeugsysteme:<br />
★ Die MaK System Gesellschaft mbH<br />
(Kiel) ist das Systemhaus für die Entwicklung<br />
und Fertigung gepanzerter<br />
Fahrzeuge für die Bundeswehr und befreundete<br />
Streitkräfte. Die wehrtechnische<br />
Produktpalette umfaßt u.a.<br />
Kampfpanzer, Unterstützungsfahrzeuge,<br />
Minenräumsysteme, Schützenpanzer,<br />
leichte gepanzerte Ketten- und<br />
Radfahrzeuge, Artilleriesysteme sowie<br />
Energieversorgungsaggregate. Zum<br />
MaK-Leistungsspektrum gehören darüber<br />
hinaus die Systemintegration komplexer<br />
wehrtechnischer Geräte, die<br />
Konzeption der systembestimmenden<br />
intelligenten Hydraulik, Elektrik und<br />
Elektronik sowie Fahrwerks-, Schutzund<br />
Minenräumtechnologie. Abgerundet<br />
wird das Spektrum durch Produkte<br />
für das humanitäre Minenräumen und<br />
das Starten der Triebwerke von zivilen<br />
und militärischen Flugzeugen.<br />
★ Zu den Programmschwerpunkten<br />
der 1994 gegründeten MaK-Tochtergesellschaft<br />
telerob Gesellschaft für Fernhantierungstechnik<br />
mbH (Kiel)<br />
gehören die Entwicklung, Produktion<br />
und Vertrieb von Geräten und Systemen<br />
der Entschärfungs- und Kriminaltechnik.<br />
Das Produktprogramm umfaßt<br />
kundenspezifische EOD/IEDD-<br />
Fahrzeuge, ferngelenkte Manipulatorfahrzeuge,<br />
Sprengstoffanalysegeräte<br />
sowie EOD/IEDD-Spezialausrüstung.<br />
★ KUKA wurde 1898 in Augsburg gegründet<br />
und ist seit 1915 in der Wehrtechnik<br />
tätig. Seit 1980 sind die wehrtechnischen<br />
Aktivitäten bei der KUKA<br />
Wehrtechnik GmbH konzentriert. Die<br />
Lafettierung von<br />
Maschinenkanonen<br />
und die Entwicklung<br />
und Fertigung<br />
von Panzertürmen<br />
für leichte<br />
und mittlere gepanzerteGefechtsfahrzeuge<br />
bilden seit Jahrzehnten<br />
das Kerngeschäft.<br />
Der<br />
Zwei-Mann-Turm<br />
für den Schützenpanzer<br />
„Marder“,<br />
der Ein-Mann-<br />
Turm E6-IIA1 für<br />
den Luftlandepanzer<br />
„Wiesel“, beide<br />
mit 20-mm-Maschinenkanone,<br />
oder der Ein-<br />
Mann-Turm<br />
606A1-CH mit 12,7-mm-Maschinengewehr<br />
für den Schweizer Radschützenpanzer<br />
sind markante Beispiele<br />
für diesen Produktbereich.<br />
Auf der Basis der langjährigen Erfahrung<br />
in Entwicklung und Fertigung von<br />
Munitionszuführsystemen für automatische<br />
Waffen sowie der zivilen Robotertechnik<br />
entwickelte KUKA in den<br />
letzten Jahren teil- und vollautomatische<br />
Munitionsflußsysteme für großkalibrige<br />
Munition in Kampfpanzern und<br />
Panzerhaubitzen. Der aktuell für die<br />
Bundeswehr in der Serienproduktion<br />
befindliche Rüstsatz zur Nutzungsdauerverlängerung<br />
der Panzerhaubitze<br />
M109 sei stellvertretend für diese Produktgruppe<br />
genannt. Mit der Einbindung<br />
in die Entwicklung und die Serienfertigung<br />
der beiden Ausbildungssimulatoren<br />
<strong>AG</strong>SM und <strong>AG</strong>PG für<br />
die Bundeswehr stellte KUKA im vergangenen<br />
Jahrzehnt seine Leistungsfähigkeit<br />
auch in der Bewältigung<br />
neuartiger Aufgaben unter Beweis.<br />
Zum KUKA-Produktprogramm gehören auch teil- und vollautomatische Munitionsflußsysteme<br />
für großkalibrige Munition in Kampfpanzern und Panzerhaubitzen.<br />
Unser Foto zeigt die PzH M109A3GE A2 der Bundeswehr mit einem Munitionsfluß-Nachrüstsatz,<br />
der derzeit in Serie produziert wird.<br />
★ Gegründet<br />
im Jahre 1810<br />
und damit eines<br />
der ältestenwehrtechnischenUnternehmen<br />
in<br />
Deutschland,<br />
ist die Henschel<br />
Wehrtechnik<br />
GmbH (Kassel)<br />
seit vielen JahrzehntenSpezialist<br />
für leichte<br />
und mittlere<br />
gepanzerte Ketten-<br />
und Radfahrzeuge.<br />
Der<br />
Jagdpanzer „Jaguar“,<br />
der „Marder“-Schützenpanzer,<br />
der<br />
Spähpanzer<br />
SMArt 155 DM 702<br />
„Luchs“, der<br />
Transportpanzer „Fuchs“, der Flak-Raketen-Panzer<br />
vom Typ „Roland“ sowie<br />
die Fahrzeuge aus der Panzerfamilie<br />
„M 113“ sind nur einige der Henschel-<br />
Rad- und Kettenfahrzeuge, die seit<br />
1956 für die Bundeswehr und andere<br />
Armeen gefertigt wurden.<br />
Die numerische Simulation gehört zu den wichtigsten Werkzeugen<br />
bei der Entwicklung komplexer Waffensysteme. Die<br />
Spezialisierung auf wehrtechnische Fragestellungen im<br />
Grenzbereich der Physik macht das TZN in Unterlüß deshalb<br />
zu einem kompetenten Partner auf diesem Sektor.<br />
Ein Spitzenprodukt der MaK System Gesellschaft mbH ist der Minenräumpanzer „Keiler“. Die Bundeswehr setzt das Kettenfahrzeug,<br />
das vor allem im Hinblick auf humanitäre Einsätze bei UN-Missionen weltweit auf Interesse stößt, z.B. erfolgreich in Bosnien ein.<br />
Der seit 1996 selbständige Wehrtechnik-Bereich<br />
– 1997 von Thyssen<br />
an die KUKA Wehrtechnik GmbH abgegeben<br />
und seit Januar <strong>2000</strong> im Verbund<br />
der Rheinmetall-DeTec-Gruppe –<br />
repräsentiert etwa 60 Prozent aller von<br />
der Bundeswehr genutzten gepanzerten<br />
Rad- und Kettenfahrzeuge; exportiert<br />
wird in mehr als 30 Länder, vor allem<br />
gepanzerte Radfahrzeuge. Außerdem<br />
ist Henschel Systemführer für die<br />
aus amerikanischer Fertigung stammende<br />
„M113“-Familie mit mehr als<br />
60 Varianten. Weitere Produkte sind<br />
der kampfwertgesteigerte Schützenpanzer<br />
„Marder“ 1A3, der kampfwertgesteigerte<br />
Transportpanzer 1 „Fuchs“<br />
ABC , die mobile ABC-Untersuchungsstelle<br />
und das ABC-Erkundungsfahrzeug<br />
für das Bundesamt für Zivilschutz.<br />
GB Flugabwehr (Heer + Luftwaffe):<br />
Die Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> in Zürich<br />
(Schweiz) ist die Führungsgesellschaft<br />
von Tochterfirmen in der ganzen Welt<br />
(in der Schweiz, Italien, Deutschland,<br />
Kanada, Singapur und Malaysia) und<br />
umfaßt die Rheinmetall-DeTec-Geschäftsbereiche<br />
Flugabwehr und Mittelkaliber.<br />
In der Flugabwehr ist Oerlikon Contraves<br />
weltweit tätig in der Entwicklung,<br />
Herstellung, im Verkauf und im „after<br />
sales“-Support von komplexen Flugabwehrsystemen<br />
auf der Basis von Mittelkaliber-Kanonen<br />
und Lenkwaffen. Die<br />
Systeme des Schweizer Unternehmens<br />
sind in mehr als 40 Ländern eingeführt.<br />
Zu den international renommierten<br />
landgestützten Flugabwehrsystemen<br />
gehören die etablierten „Skyguard/ 35mm-Zwillingsgeschütz“-Systeme<br />
und<br />
die neu entwickelte „Skyshield/ 35mm-Revolvergeschütz“-Generation.<br />
Oerlikon Contraves entwickelt und baut<br />
Radar-Feuerleitgeräte, Geschütze und<br />
Munition im eigenen Hause und kann<br />
somit als einzige Firma weltweit Gesamtsysteme<br />
aus einer Hand anbieten.<br />
Das Lenkwaffensystem „Adats“ („Air<br />
Defence Anti Tank System“) ergänzt das<br />
Produkt-Portfolio. Es ist autonom oder<br />
als integrierter Bestandteil der Kanonen-Flugabwehr<br />
einsetzbar und erweitert<br />
so gezielt den Abwehrbereich.<br />
„Adats“ wird in den Fabrikationsstätten<br />
und Labors der Oerlikon Aerospace Inc.<br />
(Kanada) produziert und getestet.<br />
Die revolutionäre „35-mm-Ahead“-<br />
Technologie verleiht der neuen Generation<br />
„Skyshield“ und auch den entsprechend<br />
nachgerüsteten „Skyguard/35-mm“-Systemen<br />
eine hohe<br />
Effizienz gegen die neue Bedrohung<br />
durch kleine Flugkörper („Cruise<br />
Missile“, Anti-Radar-Lenkwaffen). Die<br />
„Ahead“-Technologie besteht unter<br />
anderem darin, daß an der Rohrmündung<br />
elektronisch programmierte Munition<br />
(„Ahead“-Munition) verschossen<br />
wird, welche 15 bis 30 Meter vor<br />
dem anfliegenden Ziel pro Patrone 152<br />
drallstabilisierte Subprojektile freigibt.<br />
Als Schiffsbewaffnung gewährleistet<br />
das auf der Revolvertechnologie basierende<br />
35-mm-Marinegeschütz „Millennium“<br />
den optimalen Schutz im<br />
Nahbereich, speziell gegen kleine angreifende<br />
Flugziele.<br />
Weitere Tätigkeitsbereiche sind Simulatoren<br />
und Trainingssysteme für<br />
die Flugabwehr, unter anderem Feuerleit-<br />
und Geschützsimulatoren für die<br />
eigenen Produkte.<br />
GB Vetronic/Flugsysteme:<br />
Dieser von der STN Atlas Elektronik<br />
GmbH geführte Geschäftsbereich befaßt<br />
sich mit der Entwicklung und<br />
dem Vertrieb wehrtechnischer Produkte<br />
und Systeme für Landstreitkräfte.<br />
Das „Skyshield/35-mm“-Revolvergeschütz der Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> ist die neue<br />
Flugabwehrgeneration zur erfolgreichen Bekämpfung kleiner und schneller Ziele.<br />
In der Sparte „Landsysteme“ zeichnet<br />
er zum Beispiel für das leichte Flugabwehrsystem<br />
„LeFlaSys“ der Bundeswehr<br />
verantwortlich und hat, neben<br />
anderen Aufgaben, die meisten „Leopard“-Panzer<br />
innerhalb der europäischen<br />
Nato-Länder mit Feuerleitrechnern<br />
ausgerüstet. Außerdem sorgt diese<br />
Sparte mit ihren Produkten unter<br />
anderem dafür, daß sich Fahrzeugkommandanten<br />
jederzeit und unter allen<br />
Umweltbedingungen ein klares Bild<br />
von ihrer Lage machen und diese Infor-<br />
Das Mörser-Übungssystem von Nico<br />
ermöglicht eine kostengünstige Ausbildung<br />
und kontinuierliches, realistisches<br />
Training der gesamten Mörser-Crew.<br />
mationen praktisch verzögerungsfrei<br />
an alle relevanten Stellen weitergegeben<br />
werden. Fliegende Drohnen sind<br />
das Hauptbetätigungsfeld der Sparte<br />
„Flugsysteme“. Hier entstehen Drohnensysteme,<br />
die zur Aufklärung, zum<br />
Stören gegnerischer Kommunikation<br />
und zum Kampf eingesetzt werden. Der<br />
Bereich „Logistik“ arbeitet für zivile<br />
und militärische Auftraggeber. Die Produktpalette<br />
reicht dabei von der Erstellung<br />
der kompletten Wartungsunterla-<br />
(Fortsetzung auf Seite 12)<br />
Systemtechnik „made by“ Henschel-Wehrtechnik: ein Flugabwehr-Raketensystem<br />
vom Typ „Roland“ auf einem „Marder“-Fahrgestell.
Seite 12 Das Portrait<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />
Kompetenz für Wehrtechnik-Sektor<br />
(Fortsetzung von Seite 11)<br />
gen für die Bordhubschrauber der<br />
Deutschen Marine bis hin zu speziellen<br />
Logistikaufgaben für das europäische<br />
„Airbus“-Programm.<br />
Waffe und Munition<br />
GB Großkaliber:<br />
★ Die Rheinmetall W&M GmbH (Ratingen/Unterlüß)<br />
entwickelt, erprobt und<br />
fertigt großkalibrige, komplexe Waffenanlagen,<br />
Waffenkomponenten,<br />
Munition, Wirksysteme und spezielle<br />
Marineprodukte. Zum Produktspektrum<br />
gehören u.a. international eingeführte<br />
Panzerwaffen (z.B. 120-mm-<br />
Glattrohr-Hochleistungswaffenanlagen<br />
L44 bzw. L55), Artilleriewaffen<br />
(155-mm-Waffenanlagen L39 bzw. L52)<br />
sowie Mörserwaffen; darüber hinaus<br />
wird am Standort Unterlüß Panzer-, Artillerie-,<br />
Mörser- und Infanteriemunition<br />
für unterschiedlichste Einsatzzwecke<br />
produziert. Neben den wehrtechnischen<br />
Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten<br />
bietet Unterlüß mit<br />
seinem Versuchs- und Erprobungsgelände<br />
das größte privatwirtschaftliche<br />
Test- und Versuchsgelände in<br />
Deutschland.<br />
★ Die Nico-Gruppe – sie wird geführt<br />
von der 1949 gegründeten Nico-Pyrotechnik<br />
Hanns Jürgen Diederichs<br />
Das leichte Flugabwehrsystem „LeFlaSys“ – hier die „Asrad“-Exportversion<br />
– ist ein hochmodernes Flugabwehr-Raketensystem.<br />
GmbH & Co. KG in Trittau und umfaßt<br />
außerdem die Firmen Nico Feuerwerk<br />
GmbH, Lünig Event GmbH und Silberhütte<br />
Pyrotechnik GmbH – gehört zu<br />
den weltweit führenden Herstellern<br />
von hochwertigen pyrotechnischen<br />
Produkten. Als 51prozentige Tochtergesellschaft<br />
der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />
entwickelt und produziert Nico eine<br />
pyrotechnische Produktpalette, die<br />
nahezu den gesamten Bedarf moderner<br />
Streitkräfte<br />
abdeckt. Zum Produktspektrum<br />
gehören z.B.<br />
Übungs- und Simulationssysteme,<br />
Leucht- und<br />
Signalmunition,<br />
Farbrauch- und<br />
Nebelkörper, Polizei-<br />
und Sicherheitsprodukte,Seenotrettungsund<br />
Signalmittel,<br />
Klein- und Großfeuerwerke<br />
sowie<br />
Dünger-Aerosole.<br />
★ Innerhalb der<br />
Rheinmetall-De-<br />
Tec-Gruppe sind unter dem Dach der<br />
Managementgesellschaft Nitrochemie<br />
<strong>AG</strong> (Wimmis/Schweiz) die Nitrochemie<br />
Aschau GmbH (Aschau) und die<br />
Nitrochemie Wimmis <strong>AG</strong> (Wimmis) als<br />
unternehmerische Einheit zusammengefaßt.<br />
Die Nitrochemie <strong>AG</strong> ist Generalunternehmer<br />
für Ladungssysteme<br />
und Partner für Munition und Treibladungen<br />
für den deutschen und europäischen<br />
Markt. Außerdem fungiert<br />
das Unternehmen als hochqualifizierter<br />
Anbieter von chemischen Zwischenprodukten<br />
und Dienstleistungen<br />
für die chemische Industrie; gleichzeitig<br />
ist man Partner für nationale und<br />
internationale wehrtechnische Entwicklungsprojekte.<br />
Wichtige Produkte<br />
sind Treibladungspulver, verbrennbare<br />
Hülsen für Antriebssysteme und<br />
chemische Komponenten.<br />
★ Als Kompetenzzentrum Schutzsysteme<br />
ist die Buck Neue Technologien<br />
GmbH (Neuenburg/Fronau) verantwortlich<br />
für Entwicklung, Produktion und<br />
Vertrieb von innovativen Antisensorschutzsystemen,<br />
d.h. aktiver und passiver<br />
Schutzmaßnahmen für Heer, Luftwaffe<br />
und Marine im Multispektral-, Infrarot-<br />
und Radarbereich sowie der dazugehörigen<br />
Ausbildungs- und Übungssysteme.<br />
Das Produktspektrum des Unternehmens<br />
gliedert sich in die fünf<br />
Gruppen „Selbstschutz See“, „Selbst-<br />
schutz Land“, „Flächenschutz Land“,<br />
„Selbstschutz Luft“ sowie „Ausbildungs-<br />
und Übungssysteme“.<br />
★ An der Eurometaal N.V. (Zaandam/<br />
Niederlande) ist die Rheinmetall De-<br />
Tec <strong>AG</strong> seit 1996 beteiligt. Das<br />
Produktionsprogramm der Gesellschaft<br />
umfaßt mittel- und großkalibrige<br />
Munition sowie Munitionskomponenten.<br />
Als metallverarbeitender Betrieb<br />
nimmt Eurometaal mit seinen<br />
Schnittmodelle der Mittelkaliber-Munitionstypen von Oerlikon<br />
Contraves: Unterkaliber, Vollkaliber und „Ahead“.<br />
technisch hochwertigen Produkten eine<br />
führende Position im Markt ein. Vor<br />
allem auf den Gebieten des Verformens,<br />
Zerspanens sowie der Wärmeund<br />
Oberflächenbehandlung hat sich<br />
das Unternehmen international sowohl<br />
auf dem wehrtechnischen als<br />
auch auf dem zivilen Markt einen Namen<br />
gemacht. Die Produktpalette<br />
reicht von 12,7-mm- bis zu 150-mm-<br />
Munition für Geschütze, Panzer, Haubitzen<br />
und Mörser sowie Granaten.<br />
Spezielle Munition für die Marine und<br />
die Luftstreitkräfte gehört ebenfalls<br />
zum Programm. Hauptauftraggeber für<br />
die Produkte der Eurometaal sind die<br />
europäischen Nato-Partner. Zur Eurometaal<br />
gehören außerdem die in zivilen<br />
Geschäftsbereichen tätigen Firmen<br />
Heidel (Automotive) und Intergas<br />
(Brenner). Der niederländische Staat<br />
ist zu einem Drittel an der Eurometaal<br />
Holding N.V. beteiligt.<br />
★ Die GIWS Gesellschaft für Intelligente<br />
Wirksysteme mbH ist eine Beteiligungsgesellschaft<br />
der Firmen<br />
Diehl Stiftung & Co. sowie Rheinmetall<br />
DeTec <strong>AG</strong> (jeweils 50 Prozent). Aufgabe<br />
dieses Unternehmens ist die<br />
Entwicklung und Serienvorbereitung<br />
der Suchzündermunition SMArt 155<br />
sowie die begleitende Unterstützung<br />
der Fertigung und Vermarktung dieses<br />
innovativen Produktes. Die Kernkom-<br />
Der STN-Atlas-Schiffsführungssimulator für die norwegische<br />
Marine ist mit einem 360°-Grad-Sichtsystem ausgestattet.<br />
petenz der GIWS ist die Systemführung<br />
und Koordination von Entwicklung<br />
und Produktion hochkomplexer,<br />
mit Sensoren und Elektronik<br />
ausgerüsteter intelligenter Munition.<br />
Darüber hinaus verfügt die Nürnberger<br />
Firma über besondere Erfahrung<br />
in der systemanalytischen Bewertung<br />
von Munition.<br />
GB Mittelkaliber:<br />
★ Im Mittelkaliber fertigt Oerlikon Contraves<br />
Maschinenkanonen im Kaliber<br />
von 20 mm bis 35 mm sowie Munition<br />
für eigene und fremde Systeme im Kaliber<br />
von 12,7 mm bis 50 mm. Die 25mm-Oerlikon-Contraves-Kanone<br />
ist<br />
weltweit in elf Ländern eingeführt, fünf<br />
davon gehören zur Nato.<br />
Für die Munition der Flugabwehr und<br />
Fahrzeugbewaffnung ist die Oerlikon<br />
Contraves Pyrotec <strong>AG</strong> verantwortlich.<br />
Das Produktspektrum reicht von konventioneller<br />
Vollkaliber- und Übungsmunition<br />
bis zu Munition mit programmierbaren<br />
Zündern („Ahead“). Eine Spezialität<br />
sind die mit Volldrall verschießbaren Unterkalibermunitionstypen<br />
„Pfeil“ und<br />
„Frangible“ in den Kalibern 25 mm und<br />
30 mm für Fahrzeugbewaffungen. Im<br />
„Luchs“-Späh- und „Fuchs“-Transportpanzer der Henschel Wehrtechnik GmbH während des Einsatzes in Bosnien.<br />
Ein- und mehrbasige Treibladungspulver der Nitrochemie <strong>AG</strong> und ihrer beiden<br />
Tochtergesellschaften Nitrochemie Aschau GmbH und Nitrochemie Wimmis <strong>AG</strong><br />
für das gesamte Munitionsbandspektrum (Klein- bis Großkaliber) sowie für zivile<br />
Anwendungen (z. B. Gasgeneratoren).<br />
Standardkaliber 25 mm sind Munitionstypen<br />
von Oerlikon Contraves in<br />
neun Nato-Ländern eingeführt.<br />
Zusätzlich stehen im eigenen Erprobungszentrum<br />
Schieß- und Testplätze<br />
mit der notwendigen Meßinfrastruktur<br />
für die Erprobung von Munition, Waffen<br />
und kompletten Systemen zur Verfügung.<br />
★ Die Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme<br />
GmbH mit Sitz in Oberndorf ist<br />
das Kompetenzzentrum für Mittelkaliber-Waffensysteme<br />
und -Munition, die<br />
sowohl boden- als auch luft- und seege-<br />
stützt eingesetzt werden können. In Entwicklung,<br />
Herstellung und Vertrieb von<br />
Mittelkaliber-Rohrwaffen, Waffensystemen<br />
und den dazuhörigen Munitionsfamilien<br />
gehört das Unternehmen zu den<br />
führenden der Welt. Das Produktprogramm<br />
umfaßt Maschinenkanonen<br />
einschließlich dazugehöriger Munition,<br />
Systeme zur Verteidigung im Nächstbereich,<br />
Flugzeugbordbewaffnung, Trainings-<br />
und Übungssysteme, Munitionsprüfgeräte<br />
und Marinewaffensysteme.<br />
Im Rahmen seiner Kernkompetenzen<br />
– Sensorik und Meßtechnik, Laserund<br />
Hochleistungspulstechnik, numerische<br />
Simulation und Stellsysteme –<br />
bearbeitet die 1986 gegründete TZN<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
Unterlüß GmbH (Unterlüß) Forschungs-<br />
und Entwicklungsaufträge<br />
öffentlicher wie industrieller Auftraggeber<br />
zur Konzeption, Erprobung, Optimierung<br />
und Etablierung neuer Technologien.<br />
Das Programmangebot der<br />
Gesellschaft, an der neben der Rheinmetall<br />
DeTec <strong>AG</strong> auch das Land Niedersachsen<br />
sowie zahlreiche mittelständige<br />
Unternehmen beteiligt sind,<br />
umfaßt Produkte und Systeme u.a.<br />
aus den Bereichen Wehr-, Laser- und<br />
Systemtechnik und beinhaltet alle<br />
Entwicklungsphasen von Machbarkeitsuntersuchungen<br />
und Computer-<br />
simulationen über Systemanalysen<br />
und -auslegungsbewertungen bis hin<br />
zum Bau von Prototypen und Pilotanlagen<br />
sowie der Durchführung von projektspezifischen<br />
Meßkampagnen.<br />
Die hier – wenn auch in geraffter<br />
Form – aufgezeigten Kompetenzen<br />
auf nahezu allen Gebieten der modernen<br />
Wehrtechnik machen die Rheinmetall-DeTec-Gruppe<br />
zur Nummer 1 in<br />
Deutschland und zu einem der wichtigsten<br />
Wehrtechnik-Unternehmen in<br />
Europa. Als Ausstatter der drei Teilstreitkräfte<br />
Heer, Marine und Luftwaf-<br />
Simulation von Mörser- und Artilleriefeuer im Gefechtsübungszentrum Altmark bei<br />
Magdeburg mit Systemtechnik der Buck Neue Technologien GmbH.<br />
fe hatte und hat Rheinmetall auf nationaler<br />
wie internationaler Ebene –<br />
hier vor allem im Hinblick auf die Nato-Partnerländer<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland – über viele Jahrzehnte<br />
eine tragende Rolle inne und wird diese<br />
auch in Zukunft spielen. Kompetenz,<br />
die sich in zahlreichen hochtechnischen<br />
Systemen und Systemkomponenten<br />
sowie einer Vielzahl<br />
projektbegleitender Dienstleistungen<br />
widerspiegelt.<br />
Die Zukunft hat schon begonnen: Modell<br />
einer GPS-gestützten Artilleriemunition.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 13<br />
Hat Systemtechnik der STN Atlas Marine Electronics GmbH an Bord: Das Hamburger Unternehmen, eine Tochter der<br />
EMG EuroMarine Electronics GmbH, lieferte die komplette diesel-elektrische Fahranlage sowie das integrierte Navigationssystem<br />
„Nacos 65/3“ für den neuen „Aurora“-Luxusliner. Das von der Meyer-Werft (Papenburg) für die Londoner<br />
Reederei P&O gebaute Kreuzfahrtschiff startet am 1. Mai <strong>2000</strong> zur Jungfernfahrt ins Mittelmeer.<br />
„Aurora“ hat Systemtechnik von STN Atlas Marine Electronics an Bord<br />
Dank „Nacos“ sicher die Ems entlang<br />
rds Papenburg/Hamburg. Mehrere<br />
zehntausend Zuschauer ließen es<br />
sich am 19. Februar diesen Jahres<br />
nicht nehmen, bei der mit viel „Fingerspitzengefühl“<br />
absolvierten Überführungsfahrt<br />
des Luxusliners „Aurora“<br />
von Papenburg an der Ems nach<br />
Eemshaven an der niederländischen<br />
Nordseeküste „live“ dabei zu sein.<br />
Sie wurden Zeuge eines auch medienträchtig<br />
in Szene gesetzten<br />
„Events“, bei dem einmal mehr oberste<br />
Präzision Trumpf war.<br />
Denn daß das immerhin 76 000<br />
Bruttoregistertonnen große Schiff –<br />
es hat eine Länge über alles von 270<br />
Metern und ist genau 32,20 Meter<br />
breit – auf der an vielen Stellen<br />
äußerst engen Ems überhaupt gefahrlos<br />
fahren konnte, ist zu einem guten<br />
Teil das Verdienst der von der STN Atlas<br />
Marine Electronics GmbH gelieferten<br />
Systemtechnik. Das Hamburger<br />
Unternehmen, eine Tochtergesell-<br />
Jagenberg macht<br />
bei „PrintCity“ mit<br />
he Düsseldorf/Neuss. Auf der drupa<br />
<strong>2000</strong> (18. bis 31. Mai <strong>2000</strong> – Düsseldorf)<br />
wird die Jagenberg-Gruppe ihr<br />
breit gefächertes Programm an Maschinen<br />
für den Stanz- und Faltschachtel-Klebebereich<br />
im Rahmen<br />
der Gemeinschaftsaktion „PrintCity“<br />
schaft der neugegründeten EMG<br />
EuroMarine Electronics GmbH (Joint<br />
Venture zwischen Aditron <strong>AG</strong> und<br />
SAIT-Radio Holland S.A.), lieferte für<br />
das jüngste Kreuzfahrtschiff der Meyer-Werft<br />
zum einen die komplette diesel-elektrische<br />
Fahranlage; dazu<br />
gehören u.a. zwei Synchronmotoren<br />
mit je 20 MW Leistung, acht Dieselgeneratoren<br />
mit einer Gesamtleistung<br />
von 72,5 MW sowie die Mittelspannungsschaltanlage.<br />
Zum anderen sind die Systemspezialisten<br />
der STN Atlas Marine Electronics<br />
GmbH für das auf der „Aurora“<br />
installierte integrierte Navigationssystem<br />
„Nacos 65/3“ verantwortlich.<br />
Dazu Günter Krombach, Vice President<br />
Marketing: „Mit Hilfe dieser integrierten<br />
Navigationsanlage, zu der<br />
unter anderem drei ‚Multipiloten‘ sowie<br />
ein zentrales Display für alle navigatorischen<br />
Daten und Betriebszustände<br />
(‚conning display‘) gehören,<br />
(Halle 6, Stand E 57) präsentieren. Neben<br />
der Jagenberg Papiertechnik<br />
GmbH, der Woschnik & Partner Maschinenbau<br />
GmbH und der Jagenberg<br />
Diana GmbH werden außerdem die<br />
BMB Bachofen + Meier <strong>AG</strong> und die Lemo<br />
Maschinenbau GmbH auf dem<br />
Gruppenstand vertreten sein. Darüber<br />
hinaus zeigt die A + F Automation<br />
+ Fördertechnik GmbH ein robotergestütztes<br />
automatisches Verpackungsund<br />
Handlingsystem für in Kartons<br />
verpackte Faltschachteln.<br />
Mit Neuheiten aus ihrem umfangreichen<br />
Programm an Stanzautomaten<br />
und Faltschachtel-Klebemaschinen<br />
werden die WPM GmbH und<br />
die Jagenberg Diana GmbH einen<br />
großen Raum des Gemeinschaftsstandes<br />
einnehmen. Sie sind<br />
auch Bestandteil des Workflows<br />
„Herstellung einer Faltschachtel“,<br />
der Jagenberg mit seinen Tochtergesellschaften<br />
in das Gesamtkonzept<br />
der „PrintCity“ einbindet. Gezeigt<br />
werden in Düsseldorf unter anderem<br />
zwei neue „Diana Pro 114“-Maschinen<br />
mit verschiedenen neuentwickelten<br />
Ausrüstungs-Features sowie<br />
eine „Eco 105-1“ mit neuer Auf-<br />
konnte das für die Londoner Reederei<br />
P&O bestimmte Kreuzfahrtschiff unbeschadet<br />
die Ems passieren. Was<br />
die Funktionsweise des ‚Multipiloten‘<br />
anbelangt, so erlaubt diese ‚Nacos‘-<br />
Systemkomponente dem Kapitän,<br />
sein eigenes Schiff sowie die weitläufige<br />
Umgebung über und unter Wasser<br />
quasi aus der Vogelperspektive zu<br />
sehen.“ Anders gesagt: Der Schiffsführer<br />
ist navigatorisch stets „up to<br />
date“ über alles, was um ihn herum<br />
passiert.<br />
In Auftrag gegeben wurde der neue<br />
„Aurora“-Cruiseliner von der weltweit<br />
bekannten Reederei „The Peninsular<br />
and Oriental Steam Navigation Company“,<br />
kurz P&O (London). Das Schiff<br />
– es bietet knapp 1900 Passagieren<br />
Platz und hat eine Reisegeschwindigkeit<br />
von 24 Knoten – startet am 1. Mai<br />
<strong>2000</strong> zur Jungfernfahrt ins Mittelmeer<br />
und wird anschließend für weltweite<br />
Kreuzfahrten eingesetzt.<br />
richteschachtel-Einrichtung LIN für einen<br />
linearen, flachliegenden Zuschnittdurchlauf.<br />
Die schweizerische Bachofen + Meier<br />
<strong>AG</strong> wird ein Modell ihres neuesten<br />
„Curtain-Coating“-Systems vorführen<br />
sowie über traditionelle Beschichtungsmethoden<br />
informieren. Außerdem<br />
wird das Jagenberg-Tochterunternehmen<br />
seine neu entwickelte<br />
Vakuumwalze präsentieren, die kürzlich<br />
wesentlich zu einem neuen<br />
Geschwindigkeits-Weltrekord von<br />
3259 Metern pro Minute in einer Papierstreichmaschine<br />
beigetragen hat.<br />
Dabei wird BMB Kunden über die Vorteile<br />
der neuen wie auch der traditionellen<br />
Beschichtungsverfahren informieren<br />
und Interessenten eingehend<br />
bei der Auswahl des für den jeweiligen<br />
Einsatzzweck optimalen Verfahrens<br />
beraten.<br />
Die Lemo Maschinenbau GmbH –<br />
Spezialist für Flexodruck- sowie Beutel-Schweißmaschinen<br />
– wird ihre<br />
Internet-gestützte Video-„Helpline“<br />
präsentieren, die ein preisgünstiges<br />
und effektives Serviceinstrument für<br />
die weltweiten Jagenberg-Kunden auf<br />
der Basis der neuen Medien darstellt.<br />
Erfolgreicher Marktstart für KS Bronzinas Ltda.<br />
Produziert wird nun in<br />
eigenen „vier Wänden“<br />
rds Nova Odessa/St. Leon-Rot. Offizieller<br />
Startschuß: In Anwesenheit<br />
zahlreicher Vertreter des öffentlichen<br />
Lebens – darunter der Deutsche Konsul<br />
in Brasilien, Dr. Hans Ulrich Spohn<br />
– wurde am 2. Februar diesen Jahres<br />
der neue Produktionsstandort der KS<br />
Bronzinas Ltda. im brasilianischen<br />
Nova Odessa seiner Bestimmung<br />
übergeben. In dem Werk – einer Tochterfirma<br />
der KS Gleitlager GmbH (St.<br />
Leon-Rot) – werden heute bereits für<br />
den brasilianischen und den deutschen<br />
Markt Buchsen in den Werkstoffen<br />
Permaglide und Stahl-Schwermetall<br />
in hohen Stückzahlen gefertigt;<br />
binnen Jahresfrist wird die Produktpalette<br />
um Motorenlager und Anlaufscheiben<br />
erweitert. Zu den Kunden<br />
des Unternehmens, das derzeit zehn<br />
Mitarbeiter beschäftigt, zählen so<br />
bekannte Automobilzulieferer wie<br />
Keiper, Bosch, Valeo, New Hübner und<br />
Edscha.<br />
Seit Ende 1997 ist die KS Gleitlager<br />
GmbH mit ihrer brasilianischen Tochter<br />
KS Bronzinas in Nova Odessa auf<br />
dem Werksgelände der KS Pistões<br />
(Kolbenfertigung), unweit der Wirtschaftsmetropole<br />
Sao Paulo, präsent.<br />
„Die Nähe zum Markt, zu unseren Kunden<br />
in Brasilien – das war ein entscheidenes<br />
Kriterium für diesen unter-<br />
nehmerischen Schritt, der natürlich<br />
auch die von Kolbenschmidt-Pierburg<br />
verfolgte Strategie der Globalisierung<br />
und Internationalisierung des Geschäftes<br />
widerspiegelt“, erläutert<br />
Klaus-Jürgen Hedden, Sprecher der<br />
Geschäftsführung der Muttergesellschaft<br />
KS Gleitlager GmbH. Ebenso<br />
wichtig für das damalige Engagement<br />
„vor Ort“ war der von Kundenseite<br />
geäußerte Wunsch, sich als zweiter<br />
Anbieter unmittelbar im brasilianischen<br />
Markt zu etablieren.<br />
Ein erfolgreiches Unterfangen, wie<br />
das jetzt seiner Bestimmung übergebene,<br />
neue Fertigungsdomizil der KS<br />
Bronzinas Ltda. belegt. Rund 3,2 Mil-<br />
lionen Mark wurden in den Bau der<br />
rund 3000 Quadratmeter großen Produktionshalle<br />
investiert, von denen etwa<br />
ein Sechstel von Pierburg (als Untermieter)<br />
zur Herstellung von Pumpen<br />
genutzt wird. Hinzu kommen weitere<br />
600 Quadratmeter Bürofläche.<br />
Firmenchef Hedden: „Wir sind hier in<br />
Brasilien gut gestartet, das belegt allein<br />
die im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />
produzierte Anzahl Buchsen,<br />
mit immerhin 7,5 Millionen Stück<br />
mehr als doppelt soviel wie im Jahr zuvor.<br />
Und wir wachsen weiter: In diesem<br />
Jahr werden etwa 13 Millionen<br />
Permaglide-Produkte unser neues<br />
Werk in Nova Odessa verlassen. Im<br />
ersten Quartal 2001 wird unser Produktspektrum<br />
darüber hinaus um<br />
Motorenlager und Anlaufscheiben erweitert,<br />
die für die Kunden General<br />
Motors und Volkswagen bestimmt<br />
sind.“<br />
Tendenz nach oben zeigt auch die<br />
mittel- bzw. langfristige unternehmerische<br />
Perspektive der noch jungen<br />
Gleitlager-Tochter. Hedden: „In drei<br />
bis fünf Jahren wollen wir rund zehn<br />
Millionen Mark Umsatz erreichen; was<br />
die Zahl der (dann) Beschäftigten angeht,<br />
so könnte sie vor diesem Hintergrund<br />
bei 30 und mehr Mitarbeitern<br />
liegen.“<br />
Freuten sich mit Konsul Dr. Hans Ulrich Spohn (3.v.r.) über die offizielle Übergabe<br />
der neuen Produktionshalle (v.l.n.r.): Jan Abmeier, Projektleiter Aufbau der Gleitlager-Fertigung<br />
in Brasilien, Dieter Moser, Geschäftsführung (Technik) der KS Pistões<br />
Ltda., Klaus-Jürgen Hedden, Sprecher der Geschäftsführung der KS Gleitlager<br />
GmbH, Americo Rajczy, kaufmännischer Geschäftsführer der KS Pistões Ltda.,<br />
und Dr. Dieter Seipler, Vorstandschef der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>.<br />
Detailblick in die neue Produktionshalle<br />
der KS Bronzinas Ltda. im brasilianischen<br />
Nova Odessa: Projektleiter Jan Abmeier<br />
(r.) erklärt Besuchern die Arbeitsweise<br />
der Streifen-Vorbereitungszelle.<br />
Werden schon heute bzw. in naher Zukunft im neuen Werk der brasilianischen<br />
Tochtergesellschaft KS Bronzinas Ltda. in Nova Odessa hergestellt: Buchsen, Motorenlager,<br />
Anlaufscheiben und Sonderteile der KS Gleitlager GmbH.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 14<br />
Kolbenschmidt-Pierburg auf dem „SAE <strong>2000</strong> World Congress“<br />
Nordamerika-Markt fest im Blick<br />
goe Detroit. Die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />
nutzte den „SAE <strong>2000</strong><br />
World Congress“ (3. bis 6. März <strong>2000</strong>)<br />
in Detroit, um als Unternehmen mit<br />
großer Innovationskraft einmal mehr<br />
auf dem nordamerikanischen Markt<br />
Flagge zu zeigen. Der Detroiter „Congress“<br />
ist die weltgrößte Zusammenkunft<br />
von Automobilingenieuren, die<br />
über vier Tage und in mehr als 1500<br />
Vorträgen ihre Meinungen über den<br />
Fortschritt der Technik und die Zukunft<br />
des Automobils austauschen. Die Themen<br />
der Vorträge reichten von den<br />
Möglichkeiten eines verbesserten<br />
Fahrzeug-Recyclings bis zu den – teilweise<br />
erstaunlichen – Entwicklungen<br />
bei den automobilen Informationsund<br />
Kommunikationssystemen.<br />
In diesem Jahr verzeichnete der SAE-<br />
Kongress in der amerikanischen Automobilmetropole<br />
Detroit neue Beteiligungsrekorde:<br />
Nahezu 1400 Unternehmen<br />
stellten ihre Produktinnovationen<br />
in den weitläufigen Hallen des<br />
„Cobo-Centers“ aus. Rund 500 Fachjournalisten<br />
waren akkreditiert. Mehr<br />
als 50 000 Ingenieure und Vertreter<br />
der Zulieferindustrie begutachteten<br />
die neuartigen Technologien, die das<br />
Auto sicherer, umweltschonender, verbrauchsgünstiger<br />
und preiswerter machen<br />
sollen.<br />
Auf diesen Themenfeldern gilt Kolbenschmidt-Pierburg<br />
als besonders<br />
kompetent, und deshalb genoß der gemeinsame<br />
Stand mit der Richard<br />
Hirschmann GmbH & Co. großes Interesse<br />
bei den Besuchern der SAE. Der<br />
zur Rheinmetall-Gruppe gehörende Au-<br />
USA<br />
Japan<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
Kanada<br />
Spanien<br />
Südkorea<br />
Großbritannien<br />
Italien<br />
China<br />
Mexiko<br />
Brasilien<br />
Russland<br />
Indien<br />
Polen<br />
Schweden<br />
Quelle: VDA<br />
tomobilzulieferer präsentierte sich mit<br />
aktuellen technischen Entwicklungen,<br />
die das ungeteilte Interesse der Besucher<br />
fanden. In ausführlichen Fachgesprächen<br />
auf der knapp 200 Quadratmeter<br />
großen Ausstellungsfläche erläuterten<br />
die „Automotive“-Experten<br />
die Vorzüge der neuen Abgasmeßanlage<br />
AMA 4000, die auch den gestiegenen<br />
Anforderungen durch deutlich<br />
strengere gesetzliche Emissionsauflagen<br />
in den USA und in Europa gerecht<br />
wird. Die neuen Verbrauchsmeßsysteme<br />
PII 410 und PII 610 stießen in der<br />
Fachwelt auf ebenso reges Interesse<br />
wie das von Kolbenschmidt-Pierburg in<br />
großen Stückzahlen hergestellte „intelligente“<br />
Sekundärluftsystem. Weit<br />
über 80 Prozent der im Fahrzyklus erzeugten<br />
Emissionen wie CO und HC<br />
entstehen in den ersten drei Minuten<br />
nach dem Kaltstart eines Otto-Motors.<br />
Das Sekundärluftsystem senkt den<br />
Schadstoff-Ausstoß in dieser kritischen<br />
Phase erheblich, bis der Katalysator<br />
seine abgasreinigende Betriebstemperatur<br />
von 350 Grad C erreicht hat.<br />
Weitere Anziehungspunkte waren die<br />
Pierburg-Pumpen und das neuartige,<br />
bei KS Pistões Ltda. in Nova Odessa<br />
(Brasilien) endgefertigte Kolbenmodul,<br />
mit dem Kolbenschmidt-Pierburg über<br />
Maxion-Navistar „Ford-Trucks“ für den<br />
nordamerikanischen Markt bestückt.<br />
Für Dr. Dieter Seipler, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Kolbenschmidt<br />
Pierburg <strong>AG</strong>, besteht kein Zweifel daran,<br />
daß der Unternehmensbereich<br />
„Automotive“ des Rheinmetall-Konzerns<br />
den nordamerikanischen Markt<br />
DEUTLICHER VORSPRUNG: Die „Nummer 1“ auf dem Automobil-Weltmarkt<br />
– und damit eine wichtige Adresse für Zulieferfirmen wie die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />
– sind nach wie vor die USA. Aus den US-amerikanischen<br />
Fabrikhallen rollten 1999 rund 13 Millionen Fahrzeuge vom Fließband.<br />
Während die US-Autobauer ihre Produktion gegenüber dem Vorjahr um rund eine<br />
Million Fahrzeuge – plus 8,5 Prozent – erhöhen konnten, rutschte die „Nummer<br />
2“ auf dem Weltmarkt unter die Zehn-Millionen-Marke: Im eigenen Land fertigten<br />
die japanischen Kfz-Fabrikaten nur noch 9,9 Millionen Fahrzeuge. Die deutschen<br />
Hersteller verfehlten im vergangenen Jahr den Vorjahresrekord nur um ein Prozent.<br />
5 687 590 Kraftfahrzeuge wurden in Deutschland produziert – davon rund<br />
5 310 000 Pkw und Kombi sowie etwa 378 000 Nutzfahrzeuge. Kräftig zulegen<br />
konnte der Export: Er wuchs um fünf Prozent auf „roundabout“ 3 676 000 Fahrzeuge.<br />
Grafik: Globus<br />
Kaiser ist neuer<br />
Hirschmann-Chef<br />
dp Neckartenzlingen. Dipl.-Wirtschafts-Ing.<br />
(FH) Walter R. Kaiser (53)<br />
ist zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
der Richard Hirschmann<br />
GmbH & Co. (Neckartenzlingen)<br />
bestellt worden. Zusätzlich zu dieser<br />
Aufgabe übernimmt er die Verantwortung<br />
für den<br />
Geschäftsbereich<br />
AutomatisierungsundNetzwerksysteme<br />
von Hirschmann.<br />
Als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
tritt Kaiser<br />
die Nachfolge<br />
von Dipl.-Math.<br />
Klaus Eberhardt<br />
Auto-Welt 1999<br />
Kfz-Produktion (Pkw und Nutzfahrzeuge) in Millionen<br />
2,0<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,3<br />
1,0 (1998)<br />
0,9<br />
0,7 (1998)<br />
0,5<br />
3,2<br />
3,0<br />
2,9<br />
2,8<br />
Walter R. Kaiser<br />
5,7<br />
9,9<br />
13,0<br />
© Globus 6118<br />
(51) an, der mit Wirkung vom 1. Januar<br />
<strong>2000</strong> zum neuen Vorsitzenden des<br />
Vorstandes der Rheinmetall <strong>AG</strong> ernannt<br />
wurde und der in Personalunion<br />
die Aditron <strong>AG</strong> als Vorsitzender<br />
des Vorstandes führt.<br />
Kaiser war bisher unter anderem in<br />
verschiedenen leitenden Funktionen<br />
innerhalb der IBM Deutschland<br />
GmbH (Stuttgart) tätig. Später leitete<br />
er als Geschäftsführer die Kaba Benzing<br />
GmbH (Villingen-Schwenningen)<br />
und zuletzt die Wieland Electric<br />
GmbH und die Wieland Holding<br />
GmbH (Bamberg). Neben seiner beruflichen<br />
Tätigkeit hält er als Lehrbeauftragter<br />
an der Fachhochschule für<br />
Technik in Esslingen seit vielen Jahren<br />
Vorlesungen über Technischen Vertrieb<br />
und Vertriebsmanagement.<br />
Der Geschäftsführung von Hirschmann<br />
gehören neben Kaiser weiterhin<br />
Dipl.-Ing. (FH) Eduard Schlauch<br />
besonders fest im Blick behalten muß.<br />
In den USA verzeichnete Kolbenschmidt-Pierburg<br />
1999 ein Geschäftsvolumen<br />
von 240 Millionen Dollar. Mit<br />
dem Erwerb von Zollner Pistons (Ft.<br />
Wayne, US-Bundesstaat Indiana) wurde<br />
das Unternehmen größter Kolbenhersteller<br />
in den USA und belegt jetzt<br />
Platz zwei weltweit. Eine besondere<br />
Ankündigung konnte Seipler in diesem<br />
Kontext dem Gouverneur des<br />
Staates Michigan, John Engler, machen.<br />
Dieser zeigte sich sehr erfreut<br />
darüber, daß Kolbenschmidt-Pierburg<br />
in Auburn Hills – also vor den Toren<br />
Detroits – die Erweiterung der Pierburg-Instruments-Gebäude<br />
plant, um<br />
auf insgesamt 54 000 Quadratmeter<br />
ein „Technical Center“ zu errichten.<br />
Mit diesem Investitionsprojekt im<br />
Herzen der US-amerikanischen Automobilindustrie<br />
wird die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />
ihre Position<br />
im weltgrößten Markt (siehe Grafik auf<br />
dieser Seite) weiter festigen. PII-President<br />
Peter Kaub: „Mit einer Größe von<br />
54 000 Quadratmetern erlaubt es den<br />
Bau eines neuen ‚Technical Centers‘ in<br />
Auburn Hills, das alle Produktgruppen<br />
des Konzerns beheimaten wird. Der<br />
Bau soll in diesem Sommer beginnen<br />
und in der ersten Phase Büroräume für<br />
etwa 70 Mitarbeiter und eine Produktionsstätte<br />
für die Pierburg Instruments<br />
Inc. beinhalten. In den folgenden Phasen<br />
sind Labors, Motor- und Rollenprüfstände<br />
geplant. Mit diesem Schritt<br />
beweist der Konzern wieder seine<br />
Ernsthaftigkeit, global und besonders<br />
in den USA aufzutreten.“<br />
UPM: Zwei weitere<br />
„Synchro“-Anlagen<br />
he Dörpen. Die zur UPM-Kymmene-Gruppe<br />
gehörende Nordland Papier<br />
<strong>AG</strong> in Dörpen hat bei der Jagenberg<br />
Papiertechnik GmbH einen weiteren<br />
„Simplex“-Querschneider vom<br />
Typ „Synchro 400-2200 DD 2“ bestellt.<br />
Auf dieser Hochleistungsanlage<br />
mit 2200 Millimeter Arbeitsbreite<br />
werden holzfreie gestrichene und<br />
ungestrichene Papiere von 60 bis<br />
300 g/m 2 verarbeitet. Mit einem<br />
Mehrmotoren-Direktantrieb in Drehstromtechnik<br />
erreicht der „Synchro“<br />
dabei Arbeitsgeschwindigkeiten von<br />
bis zu 400 Metern pro Minute. Einen<br />
zweiten „Synchro 400-2200 DD 2“<br />
mit nahezu identischer Ausstattung<br />
wird Jagenberg ebenfalls nach Dörpen<br />
an das neue Verarbeitungszentrum<br />
UPM NorService GmbH liefern.<br />
Beide Maschinen werden ausgestattet<br />
mit dem neuen „Speedslit“-<br />
Längsschneider, der bewährten<br />
„Synchro“-Querschneidepartie mit<br />
Direktantrieb, der extrem kurzen<br />
„Speedbelt“-Bänderpartie mit „Vacu-<br />
Stop“-Überlappung sowie mit einem<br />
Ableger einschl. „Speedpiler“-Wechselvorrichtung.<br />
Diese von Jagenberg<br />
patentierte Einrichtung wechselt die<br />
Fertigstapel bogenverlustfrei bei<br />
voller Produktionsgeschwindigkeit.<br />
(58) sowie Dipl.-Kfm. Karsten Odemann<br />
(39) an. Schlauch wurde zum<br />
neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />
der Hirschmann-Gruppe und zum Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung der<br />
Hirschmann Austria GmbH in Rankweil<br />
(Vorarlberg/Österreich) berufen.<br />
Außerdem leitet er die Geschäftsbereiche<br />
Automobilelektronik und Multimedia<br />
Kommunikation von Hirschmann.<br />
Odemann ist wie bisher für<br />
den kaufmännischen Bereich der<br />
Hirschmann-Gruppe zuständig.<br />
Die Richard Hirschmann GmbH & Co.<br />
entwickelt und produziert innovative<br />
Systeme und Komponenten für die Automobilelektronik,<br />
die Multimedia<br />
Kommunikationstechnik sowie die Automatisierungs-<br />
und Netzwerktechnik.<br />
Das international tätige Unternehmen<br />
erwirtschaftete 1999 mit 2700 Beschäftigten<br />
weltweit einen Umsatz von<br />
rund 575 Millionen Mark (295 Mio. €).<br />
Prominenter Besuch auf dem SAE-Stand der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe:<br />
Vorstandschef Dr. Dieter Seipler (l.) und Peter Kaub, President der Pierburg Instruments<br />
Inc., erläuterten dem Gouverneur des US-Bundesstaates Michigan, John<br />
Engler (r.), die Produktinnovationen des erfolgreichen Automobilzulieferers.<br />
Neue Büromöbelgruppe international präsent<br />
Mauser Waldeck <strong>AG</strong> an<br />
Koninklijke Ahrend NV<br />
dp Düsseldorf/Amsterdam/Waldeck.<br />
Die Rheinmetall <strong>AG</strong> beabsichtigt, ihre<br />
als Finanzbeteiligung gehaltene<br />
Aktienmehrheit von rund 82 Prozent<br />
an der Mauser Waldeck <strong>AG</strong> (Waldeck)<br />
an die Koninklijke Ahrend NV (Amsterdam)<br />
zu veräußern. Damit vollzieht<br />
Rheinmetall in einem weiteren Schritt<br />
seine angekündigte Portfolio-Straffung<br />
im Hinblick auf eine Stärkung der<br />
weltweiten Interessen in den Kernkompetenzen<br />
„Automotive“, „Electronics“<br />
und „Defence“.<br />
Ahrend wird mit Wirkung vom 1. Januar<br />
<strong>2000</strong> die Mauser Waldeck <strong>AG</strong> mit<br />
den operativen Gesellschaften Mauser<br />
Office GmbH, Systemmöbel Dessau<br />
GmbH sowie die ausländischen Mauser-Vertriebsgesellschaftenübernehmen.<br />
Diese Unternehmen haben 1999<br />
ein Umsatzvolumen von rund 100 Millionen<br />
€ erwirtschaftet und beschäftigen<br />
840 Mitarbeiter. Die Goldbach<br />
Innenausbau GmbH verbleibt als<br />
Finanzbeteiligung im Rheinmetall-<br />
Konzern. Für diesen Hersteller von<br />
Schrank- und Trennwandsystemen,<br />
der 1999 mit 106 Mitarbeitern ein<br />
Umsatzvolumen von rund 15 Millionen<br />
€ erzielt hat, werden ebenfalls Gespräche<br />
geführt.<br />
Die 1896 gegründete Koninklijke Ahrend<br />
NV ist ein börsennotiertes, international<br />
tätiges Unternehmen in den<br />
Bereichen Büroeinrichtung, Büro- und<br />
Computerbedarf sowie Reprografie<br />
und erwirtschaftet mit 2081 Mitarbeitern<br />
einen Jahresumsatz von rund 446<br />
Millionen €. Der Bereich Büromöbel,<br />
dessen Anteil am Gesamtumsatz der<br />
Gruppe 1999 etwa 50 Prozent betrug,<br />
produziert zur Zeit an zwei Standorten<br />
in den Niederlanden und vertreibt sein<br />
Sortiment an designorientierten, funktionellen<br />
Qualitätsmöbeln im In- und<br />
Ausland über firmeneigene Niederlassungen.<br />
Mit dem Erwerb der Mauser Waldeck<br />
<strong>AG</strong> erhält Ahrend einen erweiterten<br />
Marktzugang in Deutschland. Der traditionsreiche<br />
niederländische Hersteller<br />
wird die Marke Mauser weiterführen.<br />
Aus dem Zusammenschluß entsteht<br />
eine spezialisierte, schlagkräftige<br />
Gruppe von europäischem Format und<br />
breiter internationaler Marktpräsenz.<br />
Die seit 1993 zu Rheinmetall gehörende<br />
Mauser-Gruppe hat sich in den vergangenen<br />
Jahren durch weitreichende<br />
Reengineering-Maßnahmen in allen<br />
Geschäftsbereichen sowie durch eine<br />
konsequente Verjüngung des gesamten<br />
Produktspektrums als anerkannter<br />
Hersteller von Büromöbeln mit hohem<br />
Qualitäts- und Designanspruch erfolgreich<br />
im Markt positioniert. Insbesondere<br />
im wichtigen Projektgeschäft mit<br />
institutionellen und privatwirtschaftlichen<br />
Kunden werden daher beide<br />
Unternehmen gemeinsam neue Chancen<br />
nutzen können.<br />
Die Veräußerung der Mauser Waldeck<br />
<strong>AG</strong> auf der Grundlage eines unterzeichneten<br />
„Letter of Intent“ erfolgt<br />
unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />
durch die Gremien und die Kartellbehörden.<br />
Gutes Design bei voller Funktionalität und ein sehr wettbewerbsfähiger Preis<br />
zeichnen den von Kerstin und Volker Bartlmae entworfenen Objektstuhl „evento“<br />
der Mauser Office GmbH aus. Aufträge wie die Ausstattung des Gewandhauses in<br />
Leipzig zeigen den Erfolg dieses multifunktionalen Objekteinrichtungssystems.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 15<br />
CeBIT <strong>2000</strong>: Messepremiere für die Aditron <strong>AG</strong><br />
Mit vielen Neuheiten<br />
gezielt „Flagge gezeigt“<br />
tho/do Hannover. Sieben Tage lang,<br />
vom 24. Februar bis 1. März, war das<br />
Messegelände in Hannover einmal<br />
mehr das Mekka der „High Tech“-Industrie.<br />
Die CeBIT <strong>2000</strong>, die international<br />
bedeutendste Ausstellung für<br />
Informations- und Telekommunikationstechnik,<br />
erwies sich – wie bereits<br />
in den Vorjahren – als das Fachforum<br />
schlechthin: Mehr als 750 000 Besucher,<br />
über 7800 „durch die Bank“ zufriedene<br />
Aussteller, dazu mehr als<br />
415 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
sowie eine Vielzahl technischer<br />
bzw. technologischer Novitäten – die<br />
Veranstalter mußten mit neuerlichen<br />
Rekordzahlen wahrlich nicht geizen.<br />
Mit dabei in der „Welt der Bits und<br />
Bytes“: Die neuformierte<br />
Aditron <strong>AG</strong><br />
mit ihren Tochtergesellschaften<br />
Hirschmann, Preh<br />
und CKS, die sich<br />
ihrem jeweiligen<br />
Fachpublikum auf<br />
Messeständen in<br />
den Hallen 11, 17<br />
und 23 präsentierten<br />
– zahlreiche<br />
Systemneuheiten<br />
inbegriffen.<br />
Die Richard<br />
Hirschmann GmbH<br />
& Co. zeigte auf der<br />
diesjährigen CeBIT<br />
Neuheiten und<br />
Trends aus der<br />
Welt der Kommunikations-<br />
und Datentechnik.<br />
Auf<br />
dem großzügig angelegten,zweistöckigenGemeinschaftsstand<br />
der<br />
Aditron <strong>AG</strong> in Halle<br />
17, den sich die<br />
Hirschmann-Geschäftsbereiche<br />
„Car Communication<br />
Systems“ und<br />
„Multimedia Communication“<br />
mit<br />
der Aditron-Schwester<br />
CKS-Systeme<br />
teilten, präsentierte<br />
Hirschmann ein<br />
umfangreiches Antennenprogramm<br />
für mobile Anwendungen<br />
wie Radioempfang,Autotelefon,Satellitennavigation,Flottenmanagement<br />
und<br />
Telematik.<br />
Im Mittelpunkt<br />
des Besucherinteresses<br />
stand die<br />
neue Dualband-<br />
Mobilfunkantenne<br />
MCA 1890 TWIN für<br />
Fiel auf: die neue Hirschmann-Dualband-Mobilfunkantenne<br />
MCA 1890<br />
TWIN, eine „on glass“-Antenne in futuristischem<br />
Tropfendesign (oben). Auch<br />
die neue Hirschmann-Planarantenne<br />
GPS 1890 PL (unten) erwies sich als<br />
Publikumsmagnet: Mit einer Höhe von<br />
20 Millimetern und einem Durchmesser<br />
von lediglich 65 Millimetern ist sie<br />
derzeit die kleinste Antenne dieser Art.<br />
das D- und E-Netz. Bei dieser „On-<br />
Glass“-Antenne in futuristischem Tropfendesign<br />
entfällt der klassische Antennenstab.<br />
Sie kann deshalb sowohl<br />
außen auf die Heckscheibe des Fahrzeugs<br />
als auch innen auf die Frontscheibe<br />
geklebt werden. Auch die Planarantenne<br />
GPS 1890 PL für den kombinierten<br />
Navigations- und Mobilfunkbetrieb<br />
erwies sich als Publikumsmagnet.<br />
Mit einer Höhe von 20 Millimetern<br />
und einem Durchmesser von lediglich<br />
65 Millimetern ist sie derzeit<br />
die kleinste Antenne dieser Art auf<br />
dem Markt. Eingesetzt werden solche<br />
Kombi-Antennen zum Beispiel in Telematik-Systemen<br />
wie dem „GPService<br />
Pilot“ von Siemens, mit deren Hilfe der<br />
Fahrer im Notfall oder bei einer Panne<br />
durch bloßen Knopfdruck Hilfe anfordern<br />
kann.<br />
Die ebenfalls auf dem Aditron-Stand<br />
ausgestellte Kommunikationstechnik<br />
stand ganz im Zeichen von Multimedia.<br />
Sowohl in professionellen „Full Service<br />
Transport Networks“<br />
als auch in<br />
Hausverteilnetzen<br />
können heute digitale<br />
Fernseh- und<br />
Hörfunkprogramme<br />
sowie Datensignale<br />
für „Online“-<br />
Dienste wie Internet<br />
und Telefonie<br />
schnell und kostengünstigangeboten<br />
werden. Die<br />
für solche Netze erforderlichenKomponenten<br />
wie digitaleSignalaufbereitungsanlagen,<br />
optische Sender<br />
und Empfänger sowie<br />
Receiver und<br />
Verstärker präsen-<br />
tierte Hirschmann<br />
in Hannover. Auf einer<br />
großen Schautafel<br />
konnten sich<br />
die Besucher über<br />
den Aufbau modernerTelekommunikationsnetzeinformieren.<br />
Die schematischeDarstellung<br />
zeigte den<br />
Weg von der Signalquelle<br />
über Satelliten-,Richtfunkund<br />
terrestrische<br />
Sendersysteme sowieKabelfernsehnetze<br />
mit optischer<br />
oder elektrischer<br />
Übertragung bis<br />
hin zu den Endteilnehmern.<br />
Eberhard Gauger,<br />
Standleiter auf dem<br />
Messestand der<br />
Aditron <strong>AG</strong>, zieht eine<br />
positive Bilanz<br />
der sieben Messetage<br />
in Hannover:<br />
„Der Besucherandrang<br />
war, vor allem<br />
bei Fachbesu-<br />
Transparentes Forum: der Messestand der neuformierten Aditron <strong>AG</strong> in Halle 17.<br />
Erneuter Rekord: Mehr als 750 000 Besucher – hier ein Blick in die stark frequentierte Halle 2 – nutzten die sieben CeBIT-<br />
<strong>2000</strong>-Messetage in der Niedersachsen-Metropole Hannover, um sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen und<br />
Trends auf dem Gebiet der Informations- und Telekommunikationstechnik zu verschaffen. Unter den rund 7800 Ausstellern<br />
war auch die zur Rheinmetall-Gruppe gehörende Aditron <strong>AG</strong> mit ihren Tochtergesellschaften Hirschmann, Preh und CKS.<br />
chern aus dem Ausland, in diesem Jahr<br />
deutlich höher als 1999. Auch in Zukunft<br />
werden die Geschäftsbereiche<br />
„Car Communication Systems“ und<br />
„Multimedia Communication“ auf die<br />
Trendwirkung der CeBIT als weltweit bedeutendste<br />
Messe der Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie setzen.<br />
Die vorzügliche Lage des Aditron-<br />
Gemeinschaftsstandes bietet ihnen ein<br />
ideales Forum, um ein breitgefächertes<br />
Publikum anzusprechen.“<br />
In Halle 11, die ganz im Zeichen der<br />
Datennetze stand, demonstrierte der<br />
Geschäftsbereich „Automation and<br />
Network Solutions“ auf einem rund 130<br />
Quadratmeter großen Stand, daß<br />
Hirschmann derzeit als einziges Unternehmen<br />
am Markt über ein komplettes<br />
und durchgängiges Produktprogramm<br />
für die Datenkommunikation sowohl im<br />
Industrie- als auch<br />
im Officebereich<br />
verfügt. „Highlight“<br />
der umfassendenProduktshow<br />
war neben<br />
der speziell für den<br />
Einsatz in der industriellenUmgebung<br />
entwickelten<br />
„Ethernet Rail“-<br />
Familie der Hochleistungs-“Backbone-Switch<br />
Mach<br />
3000“, der auf der<br />
CeBIT zum ersten<br />
Mal der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt wur-<br />
de. Dieser „Switch“<br />
überträgt die elektronischen<br />
Daten<br />
mit einem Vielfachen<br />
der Schallgeschwindigkeit. Eine<br />
hohe Übertragungsrate ist die Grundvoraussetzung<br />
für die „Echtzeitfähigkeit“<br />
von Datennetzen, also die unterbrechungsfreie<br />
Übertragung von Audiound<br />
Videoinformationen. Von der Leistungsfähigkeit<br />
dieses Systems konnten<br />
sich die Besucher an Ort und Stelle<br />
selbst überzeugen: Auf einer Großbildleinwand<br />
bewegten sie sich mittels Joystick<br />
und vernetzter 3-D-Brille täuschend<br />
echt durch virtuelle Büroräume,<br />
Fabrikgebäude und Landschaften. Weitere<br />
Messe-„Highlights“ waren die<br />
neue Software „HiVision 5.0“, die in<br />
Kombination mit der „Mach 3000“-Produktfamilie<br />
erstmals ein automatisiertes<br />
und geräteübergreifendes Netzmanagement<br />
ermöglicht, und der „Workgroup<br />
Switch GES-24TP“ für den nahtlosen<br />
Übergang von bis zu 24 „Fast Ethernet“-Anschlüssen<br />
auf die schnellere<br />
„Gigabit Ethernet“-Infrastruktur.<br />
„Die CeBIT ist und bleibt für uns eine<br />
wichtige Messe“, bilanzierte Rüdiger<br />
Förster, Leiter Marketing und Vertrieb<br />
des Bereichs „Automation and Network<br />
Solutions“. Mit dem Zuspruch<br />
durch die Fachbesucher zeigte er sich<br />
rundum zufrieden: „Unter dem Strich<br />
konnten wir uns als derzeit weltweit<br />
einziger Anbieter von ‚Ethernet‘-Komponenten<br />
sowohl für die Industrie- als<br />
auch für die Office-Welt positionieren<br />
und so gegenüber unseren global<br />
agierenden Wettbewerbern erfolgreich<br />
Flagge zeigen.“<br />
Ebenfalls auf dem Aditron-Gemeinschaftsstand<br />
präsentierte die CKS Systeme<br />
GmbH (Karlsruhe/Hagen) ihre innovativen<br />
Einsatzleit- und Informationssysteme<br />
für Feuerwehren, Rettungsdienste<br />
und Polizei. Im Mittelpunkt des<br />
Interesses stand die Anwendungssoftware<br />
„CKS-112“, die als Einsatzleitsystem<br />
speziell auf die Belange von Feuerwehren<br />
und Rettungsdiensten zugeschnitten<br />
ist. Sie dient zur Erfassung,<br />
Disposition und Alarmierung bis hin zur<br />
kompletten Einsatzunterstützung und -<br />
planung. Mit seinem integrierten Kartenmaterial<br />
sowie umfangreichen Da-<br />
Experten unter sich: Nicola Digiovinazzo (l.), Vertriebsbeauftragter<br />
der Preh-Industrietechnik, stellt das erstmals zur<br />
CeBIT <strong>2000</strong> präsentierte neue 15‘‘-„Touch Screen“-System vor.<br />
tenbanken und standardisierten<br />
Schnittstellen ist „CKS-112“ offen sowohl<br />
für bereits bestehende Systeme<br />
als auch für spätere Erweiterungen.<br />
Ein wichtiger Auftrag über die Projektierung<br />
und Lieferung eines derartigen<br />
integrierten Einsatzleitsystems für den<br />
Flughafen Düsseldorf konnte am ersten<br />
Messetag in Hannover unterschrieben<br />
werden. Das System mit einem<br />
Auftragswert<br />
von mehr als einer<br />
Million Mark wird<br />
in der ersten Ausbaustufe<br />
von 2001<br />
an die Einsätze<br />
der Flughafenfeuerwehr<br />
steuern.<br />
Weitere CKS-<br />
„Highlights“ waren<br />
das speziell für Polizeieinsätzekonzipierte<br />
Leitsystem<br />
CKS-110 sowie das<br />
Verwaltungs- und<br />
Informationssystem<br />
„CKS-plus“,<br />
ein Werkzeug, mit<br />
dem die Ressourcen<br />
der verschiedenen<br />
Sicherheits-<br />
Vertriebsbeauftragter Erhard Friedrichs<br />
(l.) vom Hirschmann-Geschäftsbereich<br />
„Automation and Network Solutions“<br />
erläutert einem Standbesucher den<br />
Hochleistungs-„Backbone Switch Mach<br />
3000“: Die Übertragungsgeschwindigkeit<br />
von „Mach 3000“ beträgt ein<br />
Vielfaches der Schallgeschwindigkeit.<br />
kräfte verwaltet und die Kosten für deren<br />
Einsätze dokumentiert und abgerechnet<br />
werden können.<br />
Die Preh-Werke aus Bad Neustadt a.<br />
d. Saale zeigten ihre innovativen Dateneingabe-<br />
und Kassensysteme am<br />
traditionellen Standort in Halle 23. Die<br />
erfolgreiche 12‘‘-„Touch-Commander“-<br />
Familie wurde um den neuen 15‘‘-<br />
„Touch Commander MC 15“ erweitert.<br />
Seine schwenk- und höhenverstellbare<br />
Anzeige- und Bedienfläche erlaubt<br />
eine ergonomisch optimierte Handhabung<br />
auch aus unterschiedlichen Bedienpositionen.<br />
Das „Touchscreen“/<br />
Monitor-System ist besonders einfach<br />
in der Anwendung und eignet sich vor<br />
allem für den Einsatz in Handel, Hotellerie,<br />
Banken und Kinos.<br />
Eine weitere CeBIT-Neuheit war der<br />
Kassen-PC „Flat POS <strong>2000</strong>“, ein sehr<br />
kompakter PC für individuelle Kundenlösungen<br />
am Point-of-Sale (POS). Er<br />
verfügt über zahlreiche POS-spezifische<br />
Schnittstellen, unter anderem für<br />
die Einbindung in ein Ethernet-Netzwerk<br />
und für den Anschluß des Preh-<br />
„Touch Commanders“. Der „Flat POS<br />
<strong>2000</strong>“ wird vorzugsweise im Handel<br />
und in der Hotellerie/Gastronomie<br />
eingesetzt.<br />
Andreas Stieger (r.) vom Hirschmann-Geschäftsbereich „Car<br />
Communications Systems“ informiert zwei Standbesucher.
Seite 16 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Neue leistungsgesteigerte Kampfpanzermunition<br />
Erster Serienauftrag für<br />
die Schweiz produziert<br />
rds Unterlüß. Neuanlauf: Vor wenigen<br />
Wochen startete am Rheinmetall-<br />
Kompetenzzentrum für Heerestechnik<br />
im niedersächsischen Unterlüß die Serienfertigung<br />
der Kampfpanzermunition<br />
„120mm KE-Patrone DM 53“ (LKE II).<br />
Dabei handelt es sich um eine neue,<br />
leistungsgesteigerte KE-Munition (KE:<br />
kinetische Energie), die zur Bekämpfung<br />
moderner gepanzerter Ziele entwickelt<br />
worden ist und die u.a. im „Leopard<br />
2“ zum Einsatz kommt. Als erste<br />
Order wurde eine Schweizer Munitionsvariante<br />
mit der Bezeichnung<br />
„12cm Pz Kann Pfeil Pat 98 Lsp“ produziert.<br />
Das Volumen dieses Erstauftrages<br />
umfaßt 20 000 Patronen, von denen<br />
75 Prozent im Rahmen einer Kooperation<br />
mit der SM Schweizerische<br />
Munitionsunternehmung<br />
<strong>AG</strong> in<br />
Altdorf (Kanton Uri)<br />
hergestellt werden.<br />
Die erfolgreicheSerienqualifikation<br />
für dieses<br />
Premierenprojekt<br />
erfolgte im November<br />
letzten Jahres;<br />
im Dezember 1999<br />
wurde die Mengenfertigungsfreigabe<br />
von der<br />
Schweizer Regierungsbehördeer-<br />
teilt.<br />
Was die weitere<br />
Vermarktung bzw.<br />
zukünftige Einführung der leistungsgesteigerten<br />
KE-Munition anbelangt,<br />
so haben bereits die Streitkräfte der<br />
beiden Nato-Mitgliedsländer Deutschland<br />
und Niederlande konkretes Interesse<br />
angemeldet. Jürgen Born, Hauptabteilungsleiter<br />
in der Unterlüßer Munitionsfertigung<br />
der Rheinmetall W&M<br />
GmbH, beschreibt den aktuellen Sachstand:<br />
„Modifizierung und Erprobung<br />
Fotografische Impression von der Fertigung<br />
der neuen „12 cm Pz Kann Pfeil<br />
Pat 98 Lsp“-Munition für die Schweiz:<br />
Treibkäfige mit Führungsbändern.<br />
der neuen Panzermunition für die<br />
deutschen und niederländischen<br />
Streitkräfte erfolgen noch in diesem<br />
Jahr. Mit ersten Aufträgen rechnen wir<br />
im Zeitraum <strong>2000</strong>/ 2001.“<br />
Einige Details zum technischen<br />
„Background“ der neuen Kampfpanzermunition<br />
120mmx570, DM53 (LKE<br />
II): Entwickelt wurde sie von der Rheinmetall<br />
W&M GmbH vor dem Hintergrund<br />
der Forderung nach kampfwertsteigernden<br />
Maßnahmen für den „Leopard<br />
2“-Kampfpanzer zur Bekämpfung<br />
moderner gepanzerter Ziele. Die Munition<br />
ist auf die Durchdringung insbesondere<br />
von doppelreaktiven Panzerungen<br />
ausgelegt und entsprechend<br />
optimiert worden. Das von Rheinmetall<br />
entwickelte und eingesetzte Penetra-<br />
LKE II Produktionsalltag: Andreas Meyer bei Kontrollarbeiten<br />
an der automatischen Treibladungs-Stapelanlage.<br />
tor-Material auf Wolfram-Basis entspricht<br />
dem modernsten Stand der<br />
Technik und wurde in einem spezifischen<br />
Fertigungsprozess für höchste<br />
Beanspruchungen optimiert.<br />
Mit der DM53-Patrone ist es möglich,<br />
alle bekannten Schutzanordnungen<br />
für Kampfpanzer (z.B. homogenen<br />
Panzerstahl, Mehrplatten- und<br />
Kompositanordnungen sowie Reaktivpanzerungen)<br />
auch auf große Entfernungen<br />
zu durchschlagen. Die Verwendung<br />
eines Stahlleitwerkes (anstelle<br />
von Aluminium) ermöglicht es,<br />
die neue Kampfpanzermunition auch<br />
aus dem verlängerten 120mm-Rohr-<br />
L55 (aktuelle „Leopard“-Kampfwertsteigerung)<br />
mit deutlich höherer Geschwindigkeit<br />
und erheblich größerer<br />
Reichweite zu verschießen. Ein weiterer<br />
Vorteil der neuen Munition ist die<br />
hohe Treffgenauigkeit, die sowohl mit<br />
dem Standard-L44- als auch mit dem<br />
L55-Rohr erzielt wird.<br />
Das neue Anzündsystem erfüllt darüber<br />
hinaus erstmals für eine KE-Patrone<br />
die neuen, erweiterten Lebens- und<br />
Nutzungsdauerforderungen des Bundesamtes<br />
für Wehrtechnik und Beschaffung<br />
(Koblenz). In technischer<br />
Abstimmung dazu wurde auch die<br />
neue Patronenverpackung entwickelt,<br />
die eine gesteigerte Nutzungsdauer sicherstellt.<br />
Rheinmetall-Mitarbeiter Andreas Schulze an der Treibkäfig-Waschanlage für die<br />
neuartige Kampfpanzermunition 120mm LKEII im niedersächsischen Unterlüß.<br />
Wird seit November vergangenen Jahres im schottischen Kirkcudbright von der DERA im Zusammenhang mit der Entwicklung<br />
neuartiger Hybridkanonen eingesetzt: die von der MaK in Unterlüß konzipierte Groß-Schalldämpferanlage. Unser Foto<br />
zeigt das hochmoderne System kurz vor der Auslieferung beim Testschießen mit einer M109-Panzerhaubitze in Unterlüß.<br />
Bei der WTD91 in Meppen laufen weitere Studien zum Einsatzspektrum<br />
MaK-Schalldämpfer in<br />
Schottland in Betrieb<br />
rds Kirkcudbright/Unterlüß. Für das<br />
kleine, von Dr.-Ing. Herbert Krumm geleitete<br />
Expertenteam der MaK System<br />
Gesellschaft mbH (Betriebsstätte Unterlüß),<br />
das sich seit längerem auch<br />
mit der Entwicklung und dem Bau von<br />
mittel- und großkalibrigen Schalldämpfersystemen<br />
für die Heeresstreitkräfte<br />
beschäftigt („Das <strong>Profil</strong>“<br />
1/96), hat es in jüngster Zeit einige<br />
signifikante Termine gegeben. Bereits<br />
im November vergangenen Jahres<br />
wurde auf dem EMLF-Erprobungsgelände<br />
(„Electric Magnetic Launch<br />
Facility“) der „Defence Evaluation and<br />
Research Agency“ (DERA) im schottischen<br />
Kirkcudbright eine große<br />
Schalldämpferanlage in Betrieb genommen<br />
– die weltweit erste ihrer Art.<br />
Auf dem an der Ostsee gelegenen<br />
Truppenübungsplatz Putlos (nahe<br />
Heiligenhafen) wurde vor kurzem ein<br />
Schalldämpfersystem für die Feldkanone<br />
FK 20 (Kaliber 20 mm) offiziell<br />
seiner Bestimmung übergeben. Und<br />
die Wehrtechnische Dienststelle 91 in<br />
Meppen verfügt seit einigen Monaten<br />
ebenfalls über einen Großschalldämpfer,<br />
mit dessen Hilfe man jetzt<br />
u.a. die Einsatzmöglichkeiten einer<br />
derartigen Anlage im Rahmen zukünftiger<br />
Waffen- und Munitionsentwicklung<br />
untersuchen will.<br />
Mitte der neunziger Jahres des letzten<br />
Jahrhunderts hatte – damals noch<br />
unter der Regie der (früheren) Rheinmetall<br />
Industrie <strong>AG</strong> – ein Entwicklungsteam<br />
um Projektleiter Krumm<br />
erstmals Schallschutzanlagen für mittel-<br />
und großkalibrige Waffensysteme<br />
konzipiert und präsentiert. Auslöser<br />
der Aktivitäten war eine vom Bundesverteidigungsministerium<br />
in Auftrag<br />
gegebene Studie, die sich mit der Frage<br />
aktiver Lärmschutzmaßnahmen im<br />
Mündungsbereich von mittel- und<br />
großkalibrigen Rohrwaffen beschäftigte.<br />
Allen am Projekt beteiligten Fachleuten<br />
war dabei von Anfang an klar,<br />
daß die vorgestellten Systemlösungen<br />
keinen Seriencharakter haben konnten,<br />
sondern nur eine von mehreren<br />
Möglichkeiten darstellten, aktiv zur<br />
Lärmminderung im unmittelbaren Umfeld<br />
von Truppenübungsplätzen beizutragen.<br />
Krumm: „Da ein genereller Einsatz<br />
von Schalldämpferbauwerken bei<br />
Rohrwaffen der Bundeswehr im Ausbildungs-<br />
und Übungsbetrieb wegen<br />
der oftmals geforderten hohen Mobilität<br />
der Systeme nicht denkbar ist,<br />
war es das Ziel unserer Studie, wenige<br />
besondere Problemfälle mit effektiven<br />
Schallschutzmaßnahmen zu bedienen.<br />
Deshalb kommen Schalldämpferanlagen<br />
zukünftig im wesentlichen im<br />
stationären bzw. quasi-stationären<br />
Betrieb von Rohrwaffensystemen in<br />
Frage, z.B. im Rahmen der Waffen-<br />
oder Munitionserprobung bei wehrtechnischen<br />
Dienststellen.“<br />
Die im Rahmen der Grundlagenstudie<br />
nachgewiesenen Lärmreduzierungen<br />
bewegten sich im relevanten niederfrequentigen<br />
Bereich (bis 400 Hertz) bei<br />
mittelkalibrigen Waffen um 20 bis 25<br />
dB; das entspricht einer Schalldruckminderung<br />
von mehr als 90 Prozent.<br />
Bei großkalibrigen Panzer- und Artillerie-Rohrwaffen<br />
konnte der Schallpegel<br />
sogar um bis zu 40 dB gesenkt werden,<br />
was einer subjektiv empfundenen<br />
Lärmminderung auf nur noch ein Prozent<br />
des ohne Schallschutz erzielten<br />
Schalldruckwertes gleichkommt.<br />
Den Effekt der nachhaltigen Schalldruckminderung<br />
nutzt auch die DERA,<br />
Wird im Frühjahr diesen Jahres auf dem Truppenübungsplatz<br />
Putlos an der Ostsee in Betrieb genommen: die neue,<br />
berührungslos nachgeführte Schalldämpferanlage für das<br />
Flugzielschießen mit der Feldkanone FK 20.<br />
die die Schallschutzanlage der MaK<br />
System Gesellschaft auf ihrem Erprobungsgelände<br />
in Schottland im Zusammenhang<br />
mit der Entwicklung<br />
einer neuartigen Hybrid-Kanone einsetzt.<br />
MaK-Experte Krumm erläutert<br />
den Hintergrund: „In unmittelbarer<br />
Nähe der Hochleistungsrohrwaffe befindet<br />
sich eine Halle, in der die elektrische<br />
Versorgung zum Betrieb hybrider<br />
elektrischer Artilleriekanonen untergebracht<br />
ist. Um dieses Gebäude<br />
beim Schuß vor der hochenergetischen<br />
Blastwelle zu schützen, hat die<br />
DERA uns mit dem Bau und der Installation<br />
einer Groß-Schalldämpferanlage<br />
beauftragt.“ Das in nur sechsmonatiger<br />
Bauzeit fertiggestellte System,<br />
mit dem eine Reduzierung des Schalldruckes<br />
von mehr als 30 dB erreicht<br />
wird (entspricht einer tatsächlichen<br />
Minimierung um 97 Prozent), ist seit<br />
November vergangenen Jahres in Kirkcudbright<br />
in Betrieb.<br />
Ein weiteres, erfolgreich umgesetztes<br />
Beispiel für den punktuellen Einsatz<br />
von Lärmschutzsystemen bietet<br />
der Truppenübungsplatz Putlos an der<br />
Ostsee. Dort wurde kürzlich ein speziell<br />
für die mittelkalibrige Feldkanone<br />
FK 20 entwickelter Schalldämpfer seiner<br />
Bestimmung übergeben, der bei<br />
Erdzielschießübungen zum Einsatz<br />
kommt. Krumm: „Darüber hinaus<br />
steht die Entwicklung einer ebenfalls<br />
für Putlos bestimmten, berührungslos<br />
nachgeführten Schalldämpferanlage<br />
für das Flugzielschießen kurz vor dem<br />
Abschluß. Die Gesamtanlage, die<br />
ihren Betrieb in diesem Frühjahr aufnehmen<br />
wird, ist mit einer automatischen<br />
Nachführung des Schalldämpfers<br />
in Höhe und Seite ausgestattet<br />
und wird Bestandteil der Schießbahn<br />
12 sein, von der aus das Schießen auf<br />
von Flugzeugen gezogene Schleppziele<br />
geübt wird.“ Da die Schießbahn 12<br />
in unmittelbarer<br />
Nähe zu einem Erholungsgebiet<br />
liegt, versprechen<br />
sich alle Projektbeteiligen<br />
– darunter<br />
vor allem<br />
auch die Schießplatzkommandantur<br />
sowie die Vertreter<br />
der politisch<br />
relevanten Institutionen<br />
in dieser<br />
vom Fremdenverkehr<br />
geprägten Region<br />
– eine nachhaltigeReduzierung<br />
der Lärmbelästigung.<br />
Bei dem dritten<br />
aktuellen Schalldämpferprojekt<br />
der MaK handelt<br />
es sich um ein sowohl<br />
für Panzerkanonen<br />
als auch Ar-<br />
tilleriegeräteeinsetzbaresSchallschutzsystem, das<br />
im November letzten<br />
Jahres der<br />
Wehrtechnischen Dienststelle 91 im<br />
emsländischen Meppen übergeben<br />
wurde. Mit diesem für großkalibrige<br />
Waffensysteme gebauten Schalldämpfer<br />
werden schon im laufenden<br />
Geschäftsjahr weitere Grundsatzuntersuchungen<br />
zur Thematik in Angriff genommen.<br />
Noch einmal Projektchef<br />
Krumm: „Im Rahmen dieser Studien<br />
wollen wir prüfen, auf welche Art und<br />
Weise eine derartige Anlage zukünftig<br />
bei der Entwicklung von Waffen- und<br />
Munitionssystemen lärmmindernd<br />
eingesetzt werden kann.“ In speziellen<br />
Grundsatzuntersuchungen sollen<br />
die Grenzen der Einsatzbereiche derartiger<br />
Schalldämpferanlagen noch<br />
genauer untersucht werden, um die<br />
Zulässigkeit des Einsatzes der<br />
Schalldämpfer (z.B. bei Sondermunition<br />
oder beim Treffbildschießen) nachzuweisen.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 17<br />
RIM-Entwicklungskonzept für Derendorf auf MIPIM<br />
„DUS-village-north“ im<br />
internationalen Focus<br />
he Cannes/Düsseldorf. Unter dem<br />
Projektnamen „DUS-village-north“ betreibt<br />
die Rheinmetall Immobilien Management<br />
GmbH (RIM) – wie bereits<br />
ausführlich vorgestellt („Das <strong>Profil</strong>“<br />
4/99) – zur Zeit die Grundstücks- und<br />
Projektentwicklung eines 180 000<br />
Quadratmeter großen Areals im Düsseldorfer<br />
Stadtteil Derendorf. Das<br />
auch für internationaleInvestorenhochinteressante<br />
Projekt stellte<br />
die RIM vom<br />
8. bis 11. März<br />
<strong>2000</strong> auf der<br />
MIPIM – eine der weltweit bedeutendsten<br />
Immobilien-Fachmessen – in<br />
Cannes auf dem Gemeinschaftstand<br />
„Düsseldorf & Partners“ vor. Die bundesweit<br />
tätige Rheinmetall Immobilien<br />
Management GmbH ist eine 100prozentige<br />
Tochter der Rheinmetall <strong>AG</strong>;<br />
ihre Aufgaben liegen im „Corporate<br />
Real Estate“-Management, in der Projektentwicklung<br />
und -steuerung sowie<br />
im „Facility Management“.<br />
Für das 18 Hektar große Gelände in<br />
Düsseldorf-Derendorf liegt bereits ein<br />
mit den zuständigen Bereichen der<br />
Stadt Düsseldorf erarbeiteter Rahmenplan<br />
vor, der das Ergebnis eines<br />
städtebaulichen Ideenwettbewerbs<br />
berücksichtigt. Ziel der Planung ist es,<br />
gemeinsam mit externen Partnern und<br />
Der erste Vertreter der Stadt war auch<br />
der erste Repräsentant am Düsseldorf-<br />
Stand: Oberbürgermeister Joachim<br />
Erwin beteiligte sich in Cannes persönlich<br />
an der Akquisition von neuen Investoren<br />
für städtebauliche Projekte in<br />
der NRW-Landeshauptstadt.<br />
RIM: Rapp neu in<br />
Geschäftsführung<br />
he Düsseldorf. Zum 1. Februar <strong>2000</strong><br />
ist Dipl.-Kfm. Rainer Rapp in die Geschäftsführung<br />
der Rheinmetall Immobilien<br />
Management GmbH eingetreten.<br />
Rapp folgt in dieser Funktion<br />
auf Burkhardt Kaul, der Ende Januar<br />
nach über 20jähriger Tätigkeit für die<br />
Rheinmetall-Gruppe in den Ruhestand<br />
gegangen ist. Gemeinsam mit<br />
Dr. H. Jürgen Wolff wird Rapp in seiner<br />
neuen Funktion das Geschäft der<br />
Interessenten einen neuen Standort<br />
für Wohnen und Arbeiten zu schaffen,<br />
der alle infrastrukturellen Funktionen<br />
sowie Einzelhandel, Gastronomie und<br />
Freizeitnutzungen einschließt. Das<br />
Stadtentwicklungsgebiet wird dabei<br />
großzügige Freiflächen und Grünanlagen<br />
und eine moderne technische Infrastruktur<br />
bieten.<br />
Derzeit wird für die Hälfte der Grundstücksfläche<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
der Stadt Düsseldorf ein Bebauungsplan<br />
erarbeitet. Danach werden voraussichtlich<br />
200 000 Quadratmeter<br />
Bruttogeschoßfläche geplant, davon<br />
40 Prozent für hochwertige Wohnnutzungen<br />
und 60 Prozent für attraktive<br />
Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsflächen.<br />
Alle wesentlichen Belange<br />
des Plangebietes – z.B die städtebaulichen<br />
Strukturen, die Verkehrserschließung,<br />
die Gestaltung der Grünflächen<br />
und die Ver- und Entsorgung<br />
des Gebietes – sind bereits entwickelt.<br />
Die Rheinmetall <strong>AG</strong> selbst hat als erster<br />
Investor auf diesem Gelände mit<br />
dem Bezug der traditionellen Rheinmetall-Konzernverwaltung<br />
nach Sanierung<br />
und Erweiterung durch einen<br />
Neubau die Initiative ergriffen und die<br />
Neuentwicklung des Geländes begonnen.<br />
Als Idee steht dabei dem historischen,<br />
denkmalgeschützten Altbau –<br />
vollständig saniert und mit moderner<br />
Technik ausgestattet – ein transparenter<br />
Neubauriegel als zeitgemäßes Pendant<br />
gegenüber. Weiterhin ist durch<br />
ein bereits realisiertes Wohnungsbauvorhaben<br />
sowie durch umfassende<br />
Modernisierung und Reaktivierung der<br />
Nutzung von zwei vorhandenen, erhaltenswerten<br />
Bürogebäuden eine deutliche<br />
Belebung des Standortes erfolgt.<br />
Weitere Projekte, wie Wohnen und Einzelhandel,<br />
Lofts für Wohnen und Arbeiten<br />
sowie weitere moderne Bürogebäude<br />
sind in Vorbereitung.<br />
Dazu RIM-Geschäftsführer Rainer<br />
Rapp: „Aufgrund der sich mit dem neuen<br />
Bebauungsplan abzeichnenden<br />
Möglichkeiten steigt das Interesse an<br />
dieser zentralen Lage zwischen Innenstadt,<br />
Flughafen und Messe zunehmend.<br />
Die RIM bietet potentiellen Partnern<br />
die Möglichkeit, sich entsprechend<br />
ihren Vorstellungen und Zielen<br />
schon jetzt an der kurz- und mittelfristigen<br />
Planung und Realisierung des umfangreichen<br />
Vorhabens zu beteiligen.“<br />
Gemeinsam werden Rainer Rapp (r.) und Dr. H. Jürgen Wolff in der Geschäftsführung<br />
der Rheinmetall Immobilien Management GmbH auch das Entwicklungsprojekt<br />
„DUS-village-north“ auf dem 180 000 Quadratmeter großen<br />
Rheinmetall-Areal im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf betreuen.<br />
RIM in den Bereichen Projektentwicklung<br />
und –steuerung sowie im<br />
Facility Management verantworten.<br />
Der gebürtige Würzburger Rapp<br />
kann auf eine 20jährige Erfahrung<br />
als kaufmännischer Vorstand in verschiedenen<br />
Bauunternehmen zurückblicken<br />
und war zuletzt bei der<br />
F.C. Trapp <strong>AG</strong> in Wesel beschäftigt.<br />
Rapp, der auch Berufserfahrung in<br />
der Projektentwicklung und im Bereich<br />
Bau-Dienstleistungen hat, ist<br />
für die neue Aufgabe bei der RIM<br />
„auf die andere Seite“ des Baugeschehens<br />
gewechselt.<br />
Mit dem Stadtentwicklungsprojekt „DUS-village-north“ betreibt die Rheinmetall Immobilien Management GmbH die Grundstücks-<br />
und Projektentwicklung eines eigenen 180 000 m 2 großen Areals im zentral gelegenen Stadtteil Derendorf.<br />
Die Lenzing <strong>AG</strong> in Lenzing<br />
(Österreich) setzt seit Ende<br />
vergangenen Jahres bei der<br />
Formatausrüstung die neue „Blue<br />
Slit“-Messertechnologie von Jagenberg<br />
ein. Lenzing stellt in seinem<br />
Geschäftsbereich Papier Recycling-,<br />
Plakat- und Briefumschlagpapiere<br />
in hochwertiger Qualität her. Dabei<br />
werden hohe Anforderungen an<br />
eine optimale Formatausrüstung<br />
gestellt.<br />
Ziel der Umrüstmaßnahme war es<br />
dabei, die Formatproduktion zu<br />
steigern und gleichzeitig eine weiterhin<br />
hohe Schnittqualität zu gewährleisten.<br />
„Diese Vorgabe wurde<br />
durch die neuen Jagenberg-Messer<br />
voll erreicht“, so Heinz Wiener, Leiter<br />
Ausrüstung und Logistikcenter<br />
bei Lenzing Papier. „Dabei wurden<br />
unsere Erwartungen, die bei einer<br />
„Blue Slit“<br />
bringt Plus<br />
Verbesserung von zehn bis 20 Prozent<br />
lagen, in der Praxis sogar noch<br />
übertroffen.“<br />
Bei einer ursprünglich maximalen<br />
Messerbelastung von 600 g/m2 erzielte<br />
der Jagenberg-Querschneider<br />
mit „Blue Slit“ bei Grammaturen<br />
bis 125 g/m2 Messerbelastungen<br />
von 750 Gramm. Die maximal erreichte<br />
Messerbelastung betrug bei<br />
guter Schnittqualität sogar 840<br />
Gramm. Da der Querschneider dabei<br />
mit der gleichen Geschwindigkeit<br />
gefahren wurde, ergibt sich<br />
durch die neue Messertechnologie<br />
eine erhebliche Steigerung der<br />
Anlagenproduktivität.<br />
Derzeit setzen viele namhafte internationale<br />
Papierhersteller die<br />
neue „Blue Slit“-Technologie von<br />
Jagenberg ein, bei der durch eine<br />
hochwertige und technisch aufwendige<br />
Veredelung die Standzeit<br />
herkömmlicher Messer bei Rollenschneidmaschinen<br />
und Querschneidern<br />
deutlich übertroffen<br />
wird.<br />
Neben den vorhandenen Einsätzen<br />
bei Rollenschneidmaschinen<br />
und Querschneidern bietet das<br />
„Blue Solid“-Center von Jagenberg<br />
seit kurzem unter dem Markennamen<br />
„Blue Rod“ auch Rakelstangen<br />
mit der neuen Veredelungstechnologie<br />
an. Praxismessungen haben<br />
auch hier eine zweifach gesteigerte<br />
Standzeit der für nahezu alle<br />
Streichsysteme lieferbaren Rakelstangen<br />
ergeben. he<br />
Offizielle Premiere für die neue AMA 4000<br />
Systempräsentation<br />
war ein voller Erfolg<br />
rds Neuss. Ein „volles Haus“, hochzufriedene<br />
Gäste und ebenso erfreute<br />
Gastgeber: Rund 130 hochkarätige Besucher<br />
– darunter zahlreiche Geschäftspartner<br />
aus dem Kreis der internationalen<br />
Automobilhersteller, Motorenentwickler,<br />
Hochschulen und Zertifizierungsinstitute<br />
einschließlich TÜV<br />
sowie etliche Fachjournalisten – nutzten<br />
Mitte Januar diesen Jahres die Gelegenheit,<br />
sich bei der Pierburg <strong>AG</strong> im<br />
linksrheinischen Neuss mit der neuen<br />
Abgasmeßanlage AMA 4000 vertraut<br />
zu machen.<br />
Wie bereits ausführlich in der letzten<br />
„<strong>Profil</strong>“-Ausgabe vorgestellt, können<br />
mit dieser jüngsten Entwicklung<br />
des Meßtechnik-Teams um Geschäftsbereichsleiter<br />
Georg Maul hochpräzise<br />
Abgasemissionstests sowohl für<br />
die Zertifizierung als auch zur Serienüberwachung<br />
von Fahrzeugen auf Motor-<br />
und Rollenprüfständen durchgeführt<br />
werden, und zwar entsprechend<br />
den länderspezifisch jeweils aktuellen<br />
gesetzlichen Bestimmungen. Im<br />
Rahmen der zweitägigen Fachtagung<br />
kamen natürlich auch die zukünftig<br />
weiter verschärften Vorschriften zur<br />
Schadstoffreduzierung (z.B. die im<br />
US-Bundesstaat Kalifornien bereits<br />
geltende SULEV-Norm – „super ultra<br />
low emission value“) detailliert zur<br />
Sprache.<br />
Sehr angetan von der außerordentlich<br />
guten Resonanz auf die offizielle<br />
Systempremiere zeigten sich die Organisatoren<br />
des zweitägigen Expertenforums.Meßtechnik-Vertriebsleiter<br />
Günter Maassen: „Vor allem die<br />
ausgeprägt hohe Meßgenauigkeit,<br />
die auch die zukünftig weiter sinkenden<br />
Abgasgrenzwerte berücksichtigt,<br />
der moderne Systemaufbau, der<br />
selbstverständlich auch Schnittstellen<br />
zu hochmodernen IT-Anwendungen<br />
beinhaltet, und die hohe Servicefreundlichkeit<br />
haben unsere Fachbesucher<br />
überzeugt. Was die Marktperspektive<br />
anbelangt, wird die neue<br />
AMA 4000 den Umsatz in unserem<br />
Geschäftsbereich in den kommenden<br />
Jahren sicherlich maßgeblich mitprägen.“<br />
Einen ersten AMA-4000-Auftrag – in<br />
diesem Fall von der Bayerische Motorenwerke<br />
<strong>AG</strong> – hatten die Neusser MT-<br />
Experten bereits vor wenigen Monaten<br />
erfolgreich akquirieren können. Zwölf<br />
komplette Abgasprüfstände wird Pierburg<br />
in der nächsten Zeit in Deutschland,<br />
Österreich und den USA installieren.<br />
Die Chancen, daß diesem bisher<br />
größten Einzelauftrag seit Gründung<br />
der Meßtechnik weitere BMW-Order<br />
folgen, stehen nicht schlecht: Immerhin<br />
ist man beim Münchner Automobilhersteller<br />
seit Jahren ein anerkannter<br />
Partner. Und nicht nur dort sind das<br />
Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung<br />
des Neusser Teams kein Geheimnis.<br />
Hochzufrieden über die gelungene Präsentation der neuen Abgasmeßanlage AMA<br />
4000, die bei den rund 130 Fachbesuchern auf großes Interesse stieß (v.l.n.r.): Dr.<br />
Hans W. Engelskirchen, Vorstandsmitglied der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>, die<br />
beiden Gastreferenten Dr. Roman Larisch (BMW) und Dr. Jörg Wiebrecht (Audi),<br />
Enwicklungsfachmann Manfred Werner von der Pierburg Instruments GmbH,<br />
Meßtechnik-Vertriebsleiter Günter Maassen (vorne), Vertriebsfachmann Jochen<br />
Böning, Entwicklungsleiter Rainer Ballik und Meßtechnik-Chef Georg Maul.
Seite 18 Aus den Unternehmensbereichen<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Multiplikatoren unter sich: Personalleiter aus zahlreichen Rheinmetall-Unternehmen wurden unlängst mit dem Thema Direktversicherung vertraut gemacht. Unsere Fotos zeigen (v.l.n.r.) Annegret Roth<br />
(Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>), Agnes Kowalewski (Pierburg <strong>AG</strong>), Markus Bentele (Buck Neue Technologien GmbH), Hans-Peter Szymanski (Pierburg <strong>AG</strong>), Gunter Becker (Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>), Lutz Gabriel<br />
(MaK System Gesellschaft mbH), Werner Wegat (Rheinmetall W&M GmbH), Gabriele Walther von der Rheinmetall Versicherungsdienst GmbH und Gerhard John (Nitrochemie Aschau GmbH).<br />
Direktversicherung auf Kapital- oder Rentenbasis: Eile geboten<br />
Private Altersvorsorge<br />
wird immer wichtiger<br />
rds Düsseldorf/Neuss. Bisher deutlich<br />
unter den – mit Blick auf die zunehmend<br />
zwingende Notwendigkeit<br />
privater Altersvorsorge – vergleichsweise<br />
hochgesteckten Erwartungen<br />
liegt die Resonanz der Rheinmetall-<br />
Mitarbeiter auf die seit rund einem<br />
Jahr an den bundesdeutschen Standorten<br />
offerierte Möglichkeit der Direktversicherung.<br />
Wie die Rheinmetall<br />
Versicherungsdienst GmbH jetzt bilanzierte,<br />
haben seit Beginn der Aktion<br />
erst etwa 200 Beschäftigte eine<br />
derartige Versicherung abgeschlossen.<br />
Mit dieser kann man, wie ausführlich<br />
berichtet, einen langfristig<br />
ausgerichteten, privaten Beitrag zur finanziellen<br />
Vorsorge im Alter leisten –<br />
bei gleichzeitiger Reduzierung des aktuellen<br />
steuerpflichtigen Einkommens.<br />
In der Rheinmetall-Gruppe stehen<br />
dazu zwei Versicherungsmodelle<br />
zur Auswahl: Die Direktversicherung<br />
auf Kapitalbasis wird unter der Federführung<br />
der AXA Colonia Lebensversicherung<br />
offeriert; die auf Rentenbasis<br />
angebotene Versicherungsvariante<br />
kann bei der Pensionskasse für die<br />
Deutsche Wirtschaft abgeschlossen<br />
werden.<br />
Nicht nur Experten sind sich mit<br />
Blick auf die weitere langfristige Entwicklung<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
schon länger einig: Der finanzielle<br />
Spielraum im sogenannten<br />
„dritten Lebensabschnitt“ wird<br />
zukünftig deutlich stärker als bisher<br />
auch von privater Vorsorge geprägt<br />
sein. Das folgende Renten-Rechenexempel<br />
macht diese Entwicklung deutlich:<br />
Wenn ein heute 39jähriger Angestellter<br />
mit einem Jahresbruttoeinkommen<br />
von 71 020 Mark seine Ren-<br />
95<br />
94<br />
Stützen im Alter<br />
Von je 100 künftigen Rentnern und Rentnerinnen der Altersjahrgänge 1936 bis 1955<br />
haben Anspruch auf<br />
64<br />
Westdeutschland Ostdeutschland<br />
40<br />
36<br />
Männer<br />
Frauen<br />
12<br />
12<br />
16<br />
eine gesetzliche Rente<br />
Leistungen aus privater<br />
Altersvorsorge<br />
betriebliche<br />
Altersversorgung<br />
Zusatzversorgung des<br />
öffentlichen Dienstes<br />
Männer<br />
Frauen<br />
12<br />
20<br />
Mehrfachnennungen, ohne Pensionäre Quelle: AVID AVID 96<br />
96<br />
tenberechnung mit dem Beginnalter<br />
65 vornehmen läßt, ergibt sich eine<br />
monatliche Rente von <strong>26</strong>65 Mark; zugrunde<br />
gelegt sind dabei 45 Versicherungsjahre.<br />
Daß diese Rente – bezogen<br />
auf den bis dato gewohnten Lebensstandard<br />
– nicht gerade üppig<br />
ist, liegt auf der Hand.<br />
Private Vorsorge zur (zusätzlichen) finanziellen<br />
Absicherung des Lebens-<br />
Hotline-Infos zur<br />
Direktversicherung<br />
Düsseldorf/Neuss. Wer sich detailliert<br />
über die in der Rheinmetall-<br />
Gruppe angebotene Direktversicherung<br />
auf Kapital- bzw. Rentenbasis<br />
informieren möchte, kann dies bei<br />
den beiden Vertragspartnern der<br />
Rheinmetall Versicherungsdienst<br />
GmbH unter entsprechend eingerichteten<br />
Hotlines tun.<br />
Die AXA Colonia Lebensversicherung,<br />
Köln, – sie zeichnet für die Direktversicherung<br />
auf Kapitalbasis<br />
verantwortlich – ist unter den Hotlines<br />
0221/148-35354 (Bernd Kettner)<br />
und 0221/148-35351 (Dieter<br />
Schmid) sowie per Telefax (0221/<br />
148-35154) täglich von 8 bis 18 Uhr<br />
erreichbar.<br />
Bei der Pensionskasse für die<br />
Deutsche Wirtschaft (Duisburg) –<br />
sie offeriert die Direktversicherung<br />
auf Rentenbasis – steht der Versicherungsexperte<br />
Andreas Fritz<br />
unter der Telefonnummer 0203/<br />
99219-37 (bzw. Telefax: 0203/<br />
99219-49) fachkundig Rede und<br />
Antwort.<br />
59<br />
52<br />
100<br />
100<br />
Immer mehr Arbeitnehmer sorgen vor: Sie werden, wenn sie in den Ruhestand<br />
gehen, nicht allein auf die Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
angewiesen sein, sondern können zusätzlich Leistungen im Rahmen privater Altersvorsorge<br />
erwarten – etwa auch durch die in der Rheinmetall-Gruppe offerierte<br />
Direktversicherung auf Kapital- bzw. Rentenbasis. Grafik: Globus<br />
4<br />
2<br />
© Globus 6091<br />
abends gewinnt deshalb immer mehr<br />
an Bedeutung. Und lohnt sich, wie die<br />
nachfolgenden Beispiel im Rahmen einer<br />
Direktversicherung zeigen: Der bereits<br />
erwähnte Angestellte zahlt monatlich<br />
100 Mark in eine derartige Versicherung.<br />
Bei Abschluß einer Lebensversicherung<br />
auf Kapitalbasis ergibt<br />
sich bei einem Endalter von 65 Jahren<br />
eine Versicherungssumme von 45 575<br />
Mark und eine Ablaufleistung (incl.<br />
nicht garantierter Überschüsse) von<br />
90 103 Mark. Bei Abschluß einer Pensionsversicherung<br />
erlangt er eine monatliche<br />
Altersrente in Höhe von 300<br />
Mark mit Hinterbliebenenanwartschaft.<br />
Daß die deutschen Rheinmetall-Mitarbeiter<br />
die jetzt flächendeckend offerierte<br />
Direktversicherung bisher nur<br />
sehr zögerlich annehmen, liegt – neben<br />
den mittlerweile behobenen organisatorischen<br />
Anlaufschwierigkeiten<br />
beim Projektstart – vor allem daran,<br />
daß sich der Gedanke an die Notwendigkeit<br />
einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge<br />
erst allmählich im Bewußtsein<br />
der Bevölkerung festsetzt.<br />
Mehr Eigenverantwortung angesichts<br />
einer immer größer werdenden Ungewißheit<br />
über die zukünftige Entwicklung<br />
der Rentenversicherung – kaum<br />
jemand sieht das nicht ein, aber nicht<br />
jeder handelt danach.<br />
Darüber hinaus hat, wie Gabriele<br />
Walther von der Rheinmetall Versicherungsdienst<br />
GmbH bestätigt, die<br />
in jüngster Zeit im politischen Raum<br />
geführte Diskussion über die Besteuerung<br />
von Lebensversicherungen<br />
für nachhaltige Irritation gesorgt:<br />
„Diese ursprünglich von der Berliner<br />
Regierungskoalition im Rahmen der<br />
Steuerreform geplante Regelung ist<br />
bekanntlich vom Tisch – es bleibt also<br />
alles beim alten. Insofern gilt hier<br />
Entwarnung: Es gibt für die Mitarbeiter<br />
der Rheinmetall-Gruppe keinen<br />
Grund mehr, einen geplanten Versicherungsabschluß<br />
weiter hinauszuschieben.“<br />
Im Gegenteil – jetzt ist bei der Direktversicherung<br />
auf Kapitalbasis sogar Eile<br />
geboten. Die aktuelle Entwicklung<br />
auf dem Kapitalmarkt (z. B. das anhaltend<br />
niedrige Zinsniveau) hat das Bundesaufsichtsamt<br />
für das Versicherungswesen<br />
veranlaßt, bei den Versicherungsgesellschaften<br />
auf eine Reduzierung<br />
des Rechnungszinssatzes<br />
hinzuwirken. Diese Verringerung hat<br />
nachhaltige Auswirkungen auf die garantierte<br />
Leistung des Versicherers –<br />
die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme<br />
sinkt nämlich.<br />
Gabriele Walther: „Wer jetzt noch etwas<br />
für seine Altersvorsorge zu den<br />
derzeit geltenden, besseren Konditionen<br />
tun möchte, sollte also möglichst<br />
umgehend mit seiner Personalabteilung<br />
sprechen. Der bisherige Tarif hat<br />
noch Gültigkeit bis zum 15. Juni <strong>2000</strong>.<br />
Das bedeutet, daß die Beitrittserklärung<br />
zur Direktversicherung auf Kapitalbasis<br />
bis zum 15. Juni <strong>2000</strong> bei<br />
der Rheinmetall-Versicherungsdienst<br />
GmbH vorliegen muß, wenn man sich<br />
die alten Konditionen sichern will. Der<br />
letztmögliche Versicherungsbeginn zu<br />
den bekannten Konditionen ist der<br />
1. Juli <strong>2000</strong>.“<br />
Weltweit kleinster<br />
Pkw-Dieselkolben<br />
eds Neckarsulm. Der „smart“ transportiert<br />
in erster Linie eines – das Lebensgefühl<br />
einer neuen Generation.<br />
Und das mit einem cleveren Konzept<br />
bzw. Slogan: klein bis zum Maximum.<br />
Die neuen Kolben in den kleinvolumigen<br />
Turbomotoren mit ihrer<br />
hohen Leistungsdichte – sowohl in<br />
den Otto- als auch in den Dieselmotoren<br />
– stammen von Kolbenschmidt<br />
und geben dem avantgardistischen<br />
Stadtflitzer die notwendige Power.<br />
Die KS Kolbenschmidt GmbH ist Erstund<br />
Alleinentwickler des Kolbens<br />
und hat mit diesem Serienauftrag<br />
einmal mehr ihre Kompetenz als Zulieferer<br />
auch für kleine Dieselmotoren<br />
gezeigt.<br />
Bei dem im neuen „smart-cdi“ eingesetzten<br />
System handelt es sich<br />
um den kleinsten Dieselkolben der<br />
Welt. In enger Zusammenarbeit mit<br />
der MCC Micro Compact Car smart<br />
GmbH und den Dieselmotoren-Spezialisten<br />
von DaimlerChrysler hat die<br />
KS Kolbenschmidt GmbH diesen Kolben<br />
zur Serie entwickelt; Projektstart<br />
war im Frühjahr 1996.<br />
Als Werkstoff für den thermisch<br />
und mechanisch hoch belasteten<br />
Kolben wurde die warmfeste Legierung<br />
„KS-Thermodur“ gewählt. Eine<br />
besondere Herausforderung während<br />
der Entwicklung stellte die Reduzierung<br />
der gemessenen hohen<br />
Kolbentemperaturen zur Erreichung<br />
der Dauerfestigkeit<br />
dar. Durch<br />
Simulation der<br />
Spritzkühlung am<br />
KS-Düsenprüfstand<br />
mit Hilfe eines<br />
Glaskolbens<br />
konnte die Spritzdüsengeometrie<br />
so geändert werden,<br />
daß sie eine<br />
verbesserte Wärmeabfuhr<br />
über<br />
die Kolbeninnenform<br />
brachte.<br />
Einen weiteren<br />
Schritt zur Erreichung<br />
der Gestaltfestigkeit<br />
bringt die Redu-<br />
Nico-Neuheiten zur<br />
„Christmas World“<br />
goe Trittau/Frankfurt am Main. Die<br />
Nico-Gruppe blickt auf das erfolgreichste<br />
Geschäftsjahr ihrer Geschichte<br />
zurück: Die Firmengruppe<br />
erwirtschaftete 1999 mit rund 600<br />
Mitarbeitern einen Gesamtumsatz<br />
von 180 Millionen Mark. Allein 120<br />
Millionen Mark setzte man international<br />
im Bereich Groß- und Silvesterfeuerwerk<br />
um. Damit stieg der Anteil<br />
der Pyrotechnik 1999 weltweit um 60<br />
Prozent. Geschäftsführer Hanns-Jürgen<br />
Diederichs führt diesen überdimensionalen<br />
Anstieg zum einen auf<br />
den „Millennium-Effekt“, zum anderen<br />
aber auch auf die am Markt gut<br />
Pfiffig: der neue „smart-cdi“<br />
zierung der Spannung am Muldenrand.<br />
Durch Gestaltung von Muldenrand<br />
und Ventiltaschen ist das Spannungsniveau<br />
in diesem Bereich bei<br />
gleichbleibend guten Emissionen<br />
deutlich abgesenkt worden. Optimierungen<br />
im System Kolben und<br />
Kolbenringe führen darüber hinaus<br />
u.a. zu günstigem Ölverbrauch und<br />
hoher Gasdichtheit.<br />
Produktionsstätte des „smart“-Dieselkolbens<br />
ist Metal Usti in Tschechien.<br />
Kolbenschmidt liefert den Kolben<br />
als Systemlieferant mit Kolbenringen<br />
und Bolzen. Emmerich Ottliczky, Leiter<br />
der Konstruktion im Bereich „Pkw<br />
Diesel Kolben“: „Mit einem bereits<br />
geplanten Folgeauftrag bestätigt<br />
DaimlerChrysler unsere hohe Kompetenz<br />
im Pkw-Dieselbereich. Wir haben<br />
bekanntlich erst kürzlich das<br />
Entwicklungs- und Prozess-Audit mit<br />
sehr hohem Erfüllungsgrad erreicht.<br />
Diese Ergebnisse sprechen für sich.“<br />
Freuen sich über den erfolgreich vermarkteten, kleinsten<br />
Dieselkolben der Welt, der im „smart“ eingesetzt wird:<br />
Konstrukteur Karl Dieffenbach (l.) und Emmerich Ottliczky,<br />
Leiter Konstruktion des Bereichs „Pkw Diesel Kolben“.<br />
aufgenommenen Neuheiten und die<br />
Erweiterung der Absatzwege zurück.<br />
Mit ihrem Produktportfolio ist die<br />
zum Rheinmetall-Konzern gehörende<br />
Nico-Gruppe mittlerweile zum<br />
größten europäischen Anbieter gewachsen.<br />
Kaum waren die Nico-Raketen der<br />
Nacht vom 31. Dezember 1999 zum<br />
1. Januar <strong>2000</strong> verglüht, da stellten<br />
die Feuerwerker bereits wieder die<br />
Neuheiten für den Jahreswechsel<br />
<strong>2000</strong>/2001 vor. Auf der „Christmas<br />
World“, die vom 29. Januar bis 2. Februar<br />
<strong>2000</strong> in Frankfurt am Main<br />
stattfand, wurde unter anderem die<br />
„Hammerrakete“ präsentiert, die<br />
zum Jahresende <strong>2000</strong> einen ganz<br />
neuen Effekt an den Himmel zeichnen<br />
wird.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Aus den Unternehmensbereichen<br />
Seite 19<br />
Kooperation mit der Hochschule Bremen<br />
STN Atlas Elektronik<br />
stiftet neuen Lehrstuhl<br />
jhh/he Bremen. Die Hochschule Bremen<br />
und die STN Atlas Elektronik<br />
GmbH haben einen Kooperationsvertrag<br />
über die Einrichtung einer von STN<br />
Atlas Elektronik zunächst für fünf Jahre<br />
finanzierten Stiftungsprofessur im<br />
Fachgebiet „Technische Physik/Akustik“<br />
geschlossen. Eine entsprechende<br />
Vereinbarung wurde am 13. März<br />
<strong>2000</strong> durch Ulrich Grillo, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der STN Atlas<br />
Elektronik GmbH, und Professor Dr.<br />
h.c. Ronald Mönch, Rektor der Hochschule<br />
Bremen, unterzeichnet.<br />
Zum Aufbau eines weiteren neuen<br />
Studiengangs der Hochschule Bremen<br />
im Fachbereich Schiffbau, Meerestechnik<br />
und Angewandte Naturwissenschaften<br />
wird STN Atlas darüber hinaus<br />
innerhalb der nächsten drei Jahre<br />
finanzielle Mittel zur Geräteausstattung<br />
des neuen Fachbereichs zur Verfügung<br />
stellen. Die Gründung eines eigenen<br />
Instituts für Verfahren der Unterwasserschalltechnik<br />
an der Hochschule<br />
Bremen ist bereits in Planung.<br />
Als eigenständige Disziplin ist die<br />
Wasserschalltechnik/Hydroakustik<br />
bisher an deutschen Universitäten<br />
und Hochschulen weder in der Forschung<br />
noch in der Lehre vertreten.<br />
Die Ansiedlung dieser neuen Wissenschaftsdisziplin<br />
stärkt den Standort<br />
Bremen und trägt zum weiteren Ausbau<br />
der wissenschaftlichen Forschung<br />
in Ergänzung zur Universität Bremen<br />
und zum Alfred-Wegener-Institut (AWI)<br />
in Bremerhaven bei. Die Hochschule<br />
Bremen steigert mit diesem neuen<br />
Stiftungslehrstuhl ihre Attraktivität<br />
durch eine Erweiterung des Lehrangebotes<br />
und schafft sich damit die<br />
Möglichkeit, „Keimzelle“ für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs im Bereich<br />
der Hydroakustik in Deutschland<br />
zu werden.<br />
Die STN Atlas Elektronik GmbH ist in<br />
Deutschland unangefochtener Marktführer<br />
bei hydroakustischen Systemen<br />
und zählt weltweit zu den großen Anbietern<br />
auf diesem Gebiet. Durch die<br />
Kooperation mit der Hochschule Bremen<br />
eröffnen sich für das Unternehmen<br />
neue Möglichkeiten, dank einer<br />
fachbezogenen Hochschulausbildung<br />
den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern<br />
dieser Fachrichtung weiter abzusichern.<br />
VW-Zwickau mit Hirschmann-Netzwerktechnik<br />
Ohne „Bits and Bytes“<br />
ständen alle Räder still<br />
tho Neckartenzlingen. Das VW-Werk<br />
in Zwickau gehört zu den modernsten<br />
Pkw-Produktionsstätten in Europa. Täglich<br />
laufen hier über 1000 Fahrzeuge<br />
der Typen „Golf“ und „Passat“ vom<br />
Band. Ein unternehmensweites Datennetz<br />
verbindet nicht nur die Rechner im<br />
Office-Bereich, sondern steuert gleichzeitig<br />
das nahtlose Ineinandergreifen<br />
einzelner Produktionsschritte. Um dieses<br />
Datennetz auch für künftige Anwendungen<br />
fit zu machen, hat die Volkswagen<br />
Sachsen GmbH, ein Tochterunternehmen<br />
der Volkswagen <strong>AG</strong>, den<br />
„Backbone“, also das Rückgrat des<br />
Verschiedene Fertigungsbereiche wie die Fahrzeug-Endmontage<br />
sind an das unternehmensweite Datennetz angeschlossen.<br />
Unser Bild zeigt den Einbau des „Golf“-Cockpits.<br />
Netzes auf den superschnellen „Gigabit<br />
Ethernet“-Übertragungsstandard umgerüstet.<br />
Die dazu erforderliche Netzwerktechnik<br />
stammt von Hirschmann.<br />
„Neben der hohen Performance spielt<br />
für uns die ständige Verfügbarkeit des<br />
Datennetzes eine entscheidende Rolle“,<br />
erklärt Matthias Müller, Leiter „Organisation<br />
und IS-Koordination“ bei<br />
Volkswagen Sachsen. „Denn ein Netzausfall<br />
würde nicht nur die Verwaltung<br />
lahmlegen, sondern auch die Produktion,<br />
da Fertigungsbereiche wie etwa die<br />
Fahrzeugendmontage, die Lackiererei<br />
und der Karosseriebau ebenfalls an das<br />
Datennetz angebunden sind.“ Ein weiteres<br />
wichtiges Kriterium bei der Beschaffung<br />
der neuen Netzwerkkomponenten<br />
bildete der Investitionsschutz.<br />
So sollte bereits vorhandene Netzwerktechnik<br />
auch in der neuen Infrastruktur<br />
eingesetzt werden können.<br />
„Wir haben die vorhandenen Netzwerkkomponenten<br />
nicht ausgemu-<br />
stert, sondern aufgerüstet und zugleich<br />
das Datennetz mit neuer Technik<br />
ergänzt“, so Reinhard Stellfeld,<br />
Projektverantwortlicher beim Hirschmann-Geschäftsbereich<br />
„Automation<br />
and Network Solutions“. Sechs „Gigabit<br />
Ethernet-Switches“ von Hirschmann<br />
bringen jetzt den „Backbone“<br />
am Standort Zwickau „auf Trab“: Eine<br />
Übertragungsrate von 1000 Megabit<br />
pro Sekunde ermöglicht sogar Multimedia-Anwendungen<br />
wie etwa Videokonferenzen.<br />
„Die redundante Ringstruktur<br />
des Netzes gewährleistet eine<br />
unterbrechungsfreie Übertragung der<br />
Daten. Fällt eine<br />
Verbindung aus,<br />
so schalten die<br />
,Switches‘ innerhalb<br />
von Millisekunden<br />
auf eine<br />
Stand-by-Verbindung<br />
um“, erläutert<br />
Stellfeld.<br />
Das Datennetz<br />
am VW-Standort<br />
Zwickau verbindet<br />
alle Gebäude auf<br />
dem 1,8 Quadratkilometer<br />
großen<br />
Werksgelände.<br />
Über mehr als<br />
1000 Kilometer<br />
Glasfaser- und<br />
Kupferkabel können<br />
die rund 1200 Teilnehmer direkt<br />
miteinander kommunizieren. Außerdem<br />
haben sie Zugriff auf umfangreiche<br />
Datenbanken und Anwendungen<br />
wie Intranet und Internet.<br />
Netzwerkkomponenten von Hirschmann<br />
werden nicht nur in dem neuen<br />
„Backbone“ eingesetzt, sondern ebenso<br />
im Office-Bereich und in verschiedenen<br />
Fertigungsbereichen. So sind etwa<br />
die Prüfstände für die Fahrzeugendmontage<br />
über „Ethernet Hubs“ und<br />
„Switches“ der „Industrial Line“-Produktfamilie<br />
an das Datennetz angebunden.<br />
Diese speziell für den Einsatz<br />
in der rauhen industriellen Umgebung<br />
entwickelten Komponenten sind besonders<br />
robust und können einfach<br />
auf Hutschienen montiert werden.<br />
Die erste große Bewährungsprobe<br />
hat das erweiterte Datennetz bei VW in<br />
Zwickau bereits bestanden: Der Jahrtausendwechsel<br />
wurde ohne Probleme<br />
gemeistert.<br />
Perfekt: Professor Dr. h.c. Ronald Mönch (vorne Mitte), Rektor der Bremer Hochschule, und Dipl.-Kfm. Ulrich Grillo (vorne links),<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der STN Atlas Elektronik GmbH, unterzeichnen den Vertrag über die neue Stiftungsprofessur.<br />
Aufmerksame Zeugen des historischen Aktes sind Rheinmetall-Vorstandschef Dipl.-Math. Klaus Eberhardt (Vordergrund<br />
rechts) und – stehend v.l.n.r. – Manfred Siegel, Leiter Qualitätsmanagement im Geschäftsfeld „Systeme Marine”, STN-Atlas-<br />
Geschäftsführer John M. Young, Manfred Meyersieck, Leiter Geschäftsbereich „Systeme: Unter-, Überwasser, Minenjagd”<br />
sowie Kanzler Jürgen-Peter Henckel (Uni Bremen) und Professor Heinz Hermann Albers, Konrektor der Bremer Universität.<br />
Brilliant, facetten- und finessenreich: Der Stuttgarter Kabarettist Dr. Peter<br />
Förschler – im Hauptberuf Richter am Landgericht – und sein Partner Dieter<br />
Aisenbrey entführten die knapp 300 Teilnehmer der diesjährigen Rheinmetall-Führungssitzung<br />
in das nostalgische Kabarett der zwanziger Jahre.<br />
Rahmen war<br />
kontrastreich<br />
Kontrastreiches Programm: Mit<br />
einem musikalischen Streifzug<br />
durch das Repertoire der Jazz-<br />
Standards und mit nostalgischem<br />
Cabaret sorgten Mitglieder der Big-<br />
Band der Folkwang-Hochschule (Essen)<br />
unter der Leitung des Pianisten<br />
Tae-Sung Chung sowie das Stuttgarter<br />
Kabarettistenduo Dr. Peter<br />
Förschler und Dieter Aisenbrey (Piano)<br />
während der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />
für den künstlerischen<br />
Rahmen.<br />
„Capriolen“ – unter diesem Motto<br />
präsentierte der Stuttgarter Kabarettist<br />
Dr. Peter Förschler, von Haus aus<br />
Richter am Landgericht der badenwürttembergischenLandeshauptstadt,<br />
zusammen mit seinem Partner<br />
Dieter Aisenbrey (am Piano) nostalgisches<br />
Cabaret der zwanziger und<br />
dreißiger Jahre des vergangenen<br />
Jahrhunderts. Das Repertoire der beiden<br />
Künstler, die kürzlich ihr zehnjähriges<br />
Bühnenjubiläum feierten<br />
und deren Show immer wieder auch<br />
knifflige dramaturgische Elemente<br />
enthielt, begeisterten das RFS-Auditorium<br />
– eben perfekt inszenierte<br />
Unterhaltung, die einen nicht nur<br />
musikalischen Bogen von den ehedem<br />
mondänen Tanzpalästen und<br />
Salons bis zum Tingeltangel der ausgehenden<br />
Kaiserzeit spannte, bekannte<br />
„Evergreens“ und Schellack-<br />
Raritäten inbegriffen.<br />
Ihren ersten Auftritt unter dem<br />
neuen Namen Tae-Sung-Chung-<br />
Quartett absolvierten Altsaxophonistin<br />
Susanne Folk (21), Bassist Ralph<br />
Pompe (28), Schlagzeuger Marc Küsters<br />
(<strong>26</strong>) sowie Pianist Tae-Sung<br />
Chung (31). Die vier Musiker, die –<br />
zum Teil studienhalber – der Big-<br />
Band der Folkwang-Hochschule in<br />
Essen angehören, präsentierten internationale<br />
Jazz-Standards, und damit<br />
Musik der eher leisen Töne. Die<br />
vor knapp einem halben Jahr gegründete<br />
Formation ist nach Aussagen<br />
von Bandleader Chung stilistisch<br />
„sehr offen und zur Zeit dabei,<br />
eine eigene Tonsprache zu entwickeln,<br />
bei der traditionelle und<br />
avantgardistische Stilelemente kreativ<br />
miteinander verknüpft werden“.<br />
Übrigens: Wer den vier jungen Bandmitgliedern,<br />
die bereits über reichlich<br />
musikalische Erfahrung verfügen<br />
(Susanne Folk spielt z.B. im<br />
Bundesjugendjazzorchester), ein<br />
Forum bieten möchte, kann sich an<br />
Tae-Sung Chung (Tel. 02054/935301)<br />
oder Marc Küsters (Tel. 02823/<br />
410208) wenden. rds<br />
Boten Jazz-Standards der leisen Töne (v.l.n.r.): das Tae-Sung-Chung-Quartett<br />
alias Schlagzeuger Marc Küsters, Altsaxophonistin Susanne Folk, Bassist<br />
Ralph Pompe und Bandleader Tae-Sung Chung am Flügel.<br />
Jagenberg-„Blue Solid“<br />
Für viele<br />
Bereiche<br />
he Neuss. Zufriedene Mienen im<br />
„Blue Solid“-Center: Nach der vom<br />
Marketingbereich realisierten, umfangreichenMarkteinführungs-Kampagne<br />
haben viele Papierhersteller<br />
weltweit die neuartigen „Blue Slit“-<br />
Messer ausprobiert und dabei einen<br />
guten Schnitt gemacht. Dank dieser<br />
neuen Technologie zur Materialhärtung<br />
erhalten Messerscheiben in Rollen-<br />
oder Querschneidern sowie Rakelstangen<br />
in Streichmaschinen eine<br />
deutlich höhere Einsatzdauer. Dieses<br />
Plus an Standzeiten macht sich bei<br />
den Papierherstellern schnell in klin-<br />
Qualitätskontrolle hat unbedingten Vorrang:<br />
„Blue Solid“-Mitarbeiter U. Schoof<br />
bei der Prüfung der Messerqualität.<br />
gender Münze bemerkbar („Das <strong>Profil</strong>“<br />
3/99). Kein Wunder also, daß das<br />
Mitte vergangenen Jahres gegründete<br />
„Blue Solid“-Center von Jagenberg<br />
den internationalen Messermarkt<br />
tüchtig aufgewirbelt hat.<br />
Bei vielen namhaften Papierherstellern<br />
sind „Blue Solid“-Produkte zur<br />
Zeit im Testeinsatz oder – wie beispielsweise<br />
bei der Firma Zanders –<br />
bereits fest im Ausrüstungsprogramm.<br />
Teilweise gelang mit den neuen Messern<br />
sogar nach langer Pause die Wiederaufnahme<br />
in die Lieferantenliste,<br />
so geschehen bei der Firma Steinbeis-<br />
Temming.<br />
„Wir werden diesen guten Start nutzen,“<br />
so Stefan Reimann, Leiter der<br />
Business Unit, „um unsere Anstrengungen<br />
auf breiter Basis nochmals zu<br />
forcieren.“ So werden demnächst unter<br />
anderem zwei neue Vertriebsmitarbeiter<br />
in Sachen „Blue Solid“ unterwegs<br />
sein. Ferner wurde im Jagenberg-<br />
Werk in Enfield (US-Bundesstaat<br />
Connecticut) ein Vertriebsstützpunkt<br />
für den nordamerikanischen Markt<br />
aufgebaut sowie neue Partner in europäischen<br />
Ländern gewonnen, um einen<br />
noch schnelleren Service vor Ort<br />
zu garantieren.<br />
Diese neue Technologie, so Reimann,<br />
beherrschen zur Zeit nur sehr<br />
wenige Unternehmen auf der Welt, die<br />
zudem in ganz unterschiedlichen<br />
Branchen aktiv sind. Denkbar wäre daher<br />
zu einem späteren Zeitpunkt auch<br />
der Einsatz des Jagenberg-Know-hows<br />
in anderen Märkten und Industrien.
Seite 20 Aus den Unternehmensbereichen<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
„Milestones“-Auszeichnung für die Rheinmetall <strong>AG</strong><br />
Durch Wachstum neu<br />
am Markt positioniert<br />
rds Düsseldorf. 18 zum Teil international<br />
engagierte Unternehmen, darunter<br />
auch die Rheinmetall <strong>AG</strong> (Düsseldorf),<br />
gehören seit wenigen Wochen<br />
zu den Preisträgern der verliehenen<br />
„Milestones“-Auszeichnung. Mit<br />
diesem Wettbewerb, den das nordrhein-westfälische<br />
Ministerium für<br />
Wirtschaft und Mittelstand, Technologie<br />
und Verkehr, die Boston Consulting<br />
Group (Unternehmensberatung)<br />
und die Verlagsgruppe Handelsblatt<br />
erstmals ausgelobt haben, sollen in<br />
Zukunft regelmäßig zukunftsweisende<br />
unternehmerische Leistungen mit Bezug<br />
zu NRW prämiert werden. Der Düsseldorfer<br />
Rheinmetall-Konzern wurde<br />
in der Kategorie „Business Migration“<br />
für seine in jüngster Vergangenheit er-<br />
folgreich betriebene Geschäftsausdehnung<br />
in den Unternehmensbereichen<br />
Automobil- und Wehrtechnik<br />
ausgezeichnet.<br />
Mit „Milestones“ (übersetzt: Meilensteine)<br />
will das Land Nordrhein-Westfalen,<br />
wie dessen Ministerpräsident<br />
Wolfgang Clement am 29. Januar <strong>2000</strong><br />
anläßlich der Verleihung des neugeschaffenen<br />
Wirtschaftspreises betonte,<br />
neue Wege in der Industriepolitik<br />
gehen: „Wir wollen weg von der Subventionspolitik<br />
und stattdessen den<br />
Rahmen schaffen für die Eigeninitiati-<br />
Mit der „Milestones“-Auszeichnung,<br />
die Ende Januar diesen<br />
Jahres zum ersten Mal verliehen<br />
wurde, werden modellhafte, zukunftsweisendeUnternehmensleistungen<br />
prämiert. Ziel des Preises ist<br />
es, diese Leistungen einer breiten Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen und<br />
so für wirtschaftliche, politische und<br />
gesellschaftliche Anerkennung zu sorgen.<br />
„Milestones“ soll nach dem Willen<br />
seiner „Promoter“ anderen Unternehmen<br />
Anreiz zur Nachahmung<br />
schaffen und ihnen die Möglichkeit<br />
bieten, von den ausgezeichneten Strategien<br />
zu lernen.<br />
Der Preis richtet sich an Unternehmen<br />
aller Größen und aller Branchen.<br />
Er ist europaweit unter den Ländern<br />
der Europäischen Union ausgeschrieben.<br />
Einzige Bedingung zur Teilnahme<br />
ist ein wirtschaftlicher Bezug zum Bundesland<br />
Nordrhein-Westfalen. „Milestones“<br />
wird in sieben Kategorien vergeben:<br />
★ „Turnaround“: In dieser Kategorie<br />
werden Unternehmen zusammengefaßt,<br />
die es in den zwei vergangenen<br />
ve der Unternehmen.“ Dazu, so Clement<br />
weiter, werde „Milestones“<br />
zukünftig beitragen: „Die (diesmal)<br />
prämierten unternehmerischen Spitzenleistungen<br />
sollen vor allem auch<br />
jungen Unternehmen Mut und Hoffnung<br />
machen.“ In ähnlichem Sinne<br />
äußerten sich Dr. Volkhard Hofmann,<br />
Geschäftsführer der Unternehmensberatungsfirma<br />
„The Boston Consulting<br />
Group GmbH & Partner“, Dr. Heinz-<br />
Werner Nienstedt, Sprecher der Geschäftsführung<br />
der Düsseldorfer Verlagsgruppe<br />
Handelsblatt GmbH und<br />
der (ehemalige) NRW-Wirtschafts- und<br />
heutige Finanzminister Peer Steinbrück.<br />
Letzterer betonte beispielsweise,<br />
daß sich der erstmals verliehene<br />
Wirtschaftspreis nahtlos in die mittel-<br />
Freuten sich zusammen mit den „Milestones“-Preisträgern, zu denen auch die<br />
Rheinmetall <strong>AG</strong> gehört über das Ergebnis der erstmals durchgeführten Aktion<br />
(v.l.n.r.): Dr. Volkhard Hofmann, Geschäftsführer der Unternehmensberatung<br />
„The Boston Consulting Group GmbH & Partner“, Peer Steinbrück, Ex-Wirtschaftsund<br />
neuer Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, sowie Dr. Heinz-Werner Nienstedt,<br />
Sprecher der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH.<br />
standsorientierte Wirtschaftspolitik<br />
(des Landes) einfüge, da er zukunftsorientierte<br />
unternehmerische Leistungen<br />
mit Modellcharakter prämiere:<br />
„Dieses Potential schlummert aber<br />
viel zu oft im Verborgenen. Es ist (deshalb)<br />
wichtig, daß eine breite Öffentlichkeit<br />
von diesen zukunftsweisenden<br />
Strategien erfährt – das kommt<br />
nicht nur diesen Unternehmen zugute,<br />
sondern auch anderen, die davon lernen<br />
können.“<br />
Die hochkarätig besetzte Jury kürte<br />
18 Unternehmen in sechs Kategorien.<br />
Zu den Gewinnern des Preises (siehe<br />
„Auszeichnung soll Anreiz zur Nachahmung<br />
schaffen“ auf dieser „<strong>Profil</strong>“-Seite)<br />
gehörten – neben der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong> – beispielsweise Firmen wie LSG<br />
Lufthansa Service, Preussag, Schering,<br />
Steag Microparts, Schwarz Pharma,<br />
Pneumant Reifen und Garant<br />
Schuh.<br />
Jahren geschafft haben, existenzbedrohende<br />
Probleme durch kreative<br />
Managementmethoden und/oder<br />
neue Techniken zu meistern. Den Firmen<br />
ist der Weg von der Verlust- in die<br />
Gewinnzone gelungen.<br />
★ Marktführerschaft: Spitzenleistungen<br />
bei der Umsetzung einer Strategie<br />
werden in dieser Kategorie gewürdigt.<br />
Die nominierten Unternehmen haben<br />
ihre Marktführerschaft aus eigener<br />
Kraft erreicht, etwa durch einzigartigen<br />
Service, eine attraktive Preisgestaltung<br />
oder eine erhöhte Produktqualität.<br />
★ „Business Migration“: Diese Kategorie,<br />
zu der auch die Rheinmetall <strong>AG</strong><br />
als Gewinner gehört, bewertet Unternehmen,<br />
die eine Geschäftsausdehnung<br />
erfolgreich gemeistert haben.<br />
Dabei geht es um Flexibilität bei der<br />
Nutzung von Kernkompetenzen, denn<br />
diese Fähigkeit zieht häufig den Aufbruch<br />
in fremde oder nicht bearbeitete<br />
Geschäfts- und Produktionsbereiche<br />
nach sich.<br />
★ Innovation: Mut zum Risiko und zur<br />
Realisierung von Visionen zeichnen<br />
Marinette, WI<br />
Leamington/Kanada<br />
Auburn Hills, MI<br />
Fort Wayne, IN<br />
Greensburg, IN<br />
Greenville, SC<br />
Ein für die „Milestones“-Auszeichnung wichtiges Kriterium war die Tatsache, daß die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe die<br />
Kundenbindung durch den signifikanten Ausbau der weltweiten Fertigungs- und Vertriebsstandorte nachhaltig erhöht hat.<br />
Ausschlaggebend für die Auszeichnung<br />
der Rheinmetall <strong>AG</strong> in der Rubrik<br />
„Business Migration“ war deren erfolgreiches<br />
Wachstum insbesondere in den<br />
zurückliegenden dreieinhalb Jahren,<br />
wobei bereits vorhandene Kernkompetenzen<br />
– Automobil- und Wehrtechnik<br />
– konsequent genutzt und ausgebaut<br />
wurden. Die von der „Milestones“-Jury<br />
bewerteten Migrationsprozesse (Erwerb<br />
der Kolbenschmidt <strong>AG</strong> bzw. der<br />
STN Atlas Elektronik GmbH) führten<br />
★ im Unternehmensbereich „Automotive“<br />
zu einem mittlerweile international<br />
renommierten Systemanbieter mit<br />
einer Produktpalette „rund um den<br />
Motor“. In diesem Kontext wurden zu-<br />
diese Kategorie aus. Denn riskant<br />
scheinende Projekte sind oft erfolgreicher<br />
als traditionsgebundenes Handeln.<br />
Inhaltlicher Schwerpunkt der Kategorie<br />
ist der offensichtliche Nutzen,<br />
der durch eine Neuerung im Bereich<br />
Produkte und Prozesse, Geschäftskonzepte,<br />
Dienstleistungen und Umweltschutz<br />
entsteht.<br />
★ Globalisierung: Diese Kategorie<br />
stellt Unternehmen vor, die den Schritt<br />
ins Ausland wagten und damit Erfolg<br />
hatten. Nach der begonnenen Globalisierung<br />
erwirtschaften diese Unternehmen<br />
einen Großteil ihres Umsatzes<br />
im Ausland.<br />
★ Wissensmanagement: Das Wissen<br />
der Mitarbeiter ist bekanntermaßen<br />
das Kapital der Zukunft. In dieser Kategorie<br />
werden Firmen bewertet, die<br />
beispielsweise hierarchieübergreifend<br />
und effizient Wissen und Erfahrungen<br />
ihrer Mitarbeiter nutzen und sich Wettbewerbsvorteile<br />
sichern. Die Jury<br />
konnte in dieser Kategorie keine Nominierung<br />
vergeben.<br />
★ „Human Resources“-Management:<br />
In dieser Kategorie haben sich Bewer-<br />
Nova Odessa<br />
Brasilien<br />
Thionville<br />
Frankreich<br />
Abadiano<br />
Spanien<br />
Deutschland (10 Standorte)<br />
Usti/Tschechien<br />
Lanciano/Italien<br />
dem die Kundenbindung und -zufriedenheit<br />
durch den signifikanten Ausbau<br />
der weltweiten Fertigungs- und<br />
Vertriebsstandorte nachhaltig erhöht.<br />
„Automotive“ gehört heute zu den Top<br />
15 in Europa und international zur Spitzengruppe<br />
der herstellerunabhängigen<br />
Automobilzulieferer.<br />
★ im Unternehmensbereich „Defence“<br />
durch den Ende 1996 erfolgten Erwerb<br />
der STN Atlas Elektronik GmbH<br />
als Hersteller wehrtechnischer Elektronik<br />
zur Vervollständigung der Systemkompetenz<br />
in der Heerestechnik. Unmittelbares<br />
Resulat in diesem Zusammenhang<br />
ist die nachhaltige Vernetzung<br />
der Hardwarekompetenz im Be-<br />
Shanghai<br />
China<br />
GLOBALISIERUNG IM FOCUS: Im Rahmen einer mehrtägigen Reise informierten sich Analysten namhafter<br />
europäischer Banken Anfang Februar diesen Jahres über die unternehmerischen Aktivitäten der Kolbenschmidt-Pierburg-<br />
Gruppe auf dem nord- und südamerikanischen Kontinent. Das dichtgepackte Reiseprogramm, zu dem auch eine Stippvisite<br />
bei Mercedes Benz do Brasil in der Industriemetropole Sao Paulo gehörte, umfaßte unter anderem Besichtigungen<br />
der KS Kolbenschmidt Pistoes Ltda. in Nova Odessa (Brasilien), der Pierburg Inc. (Greenville/US-Bundesstaat South Carolina)<br />
sowie der BMW Inc. Corp. in Greer (ebenfalls South Carolina). Begleitet und „aus erster Hand“ informiert wurden die<br />
Fonds- und Finanzfachleute unter anderem durch den Vorstandsvorsitzenden der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>, Dr. Dieter<br />
Seipler, sowie dessen für das Finanzressort verantwortlichen Vorstandskollegen Heinz-Ludger Heuberg. Am Rande: Allein<br />
in Nordamerika ist die gesamte Rheinmetall-Gruppe heute mit zehn Standorten vertreten.<br />
ber qualifiziert, die ihre Unternehmenskultur<br />
als Wettbewerbsfaktor erkannt<br />
haben und ihre Mitarbeiter in<br />
besonderer Weise fördern, bedarfsgerecht<br />
einsetzen und motivieren.<br />
★ Förderpreis: Damit wird eine außergewöhnliche<br />
unternehmerische Leistung<br />
prämiert, die keiner der sieben<br />
Auszeichnung soll Anreiz<br />
zur Nachahmung schaffen<br />
anderen Kategorien zuzuordnen war,<br />
jedoch besonders förderungswürdig<br />
ist.<br />
Zur „Milestones“-Premiere gab es<br />
innerhalb der Bewerbungsfrist etwa<br />
300 Interessenten, von denen sich<br />
155 tatsächlich für den Wettbewerb<br />
qualifizieren konnten. Der Jury, die<br />
über die für „Milestones“ nominierten<br />
Unternehmen – also die Gewinner –<br />
sowie über die Preisträger zu entscheiden<br />
hatte, gehörten u.a. Hermann<br />
Franzen, Präsident des Haupt-<br />
reich Waffe, Munition und Fahrzeuge<br />
mit der elektronischen Kompetenz im<br />
Bereich Führungs- und Kommunikationssysteme<br />
(Kombination von Mechanik<br />
mit Elektronik).<br />
In Summe wurde der Rheinmetall-<br />
Konzern durch die beiden von „Milestones“<br />
gewürdigten Migrationsprozesse<br />
für die wehr- und die automobiltechnische<br />
Industrie strategisch neu<br />
positioniert. Darüber hinaus gelang<br />
es, die Ertragskraft und den Unternehmenswert<br />
(als Fundament für weiteres<br />
Wachstum) deutlich zu steigern –<br />
nicht zu vergessen die nachhaltige Sicherung<br />
bestehender und die Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze.<br />
verbandes des Deutschen Einzelhandels<br />
(Köln), BDI-Präsident Dr. Hans-<br />
Olaf Henkel (Köln), Jean-Claude<br />
Juncker, Ministerpräsident von Luxemburg,<br />
Prof. Dr. Werner Kirsch, Vorstand<br />
des Lehrstuhls BWK, Seminar<br />
für strategische Unternehmensführung<br />
an der Ludwig-Maximilian-<br />
Universität (München), Dr. Helmut<br />
Maucher, Präsident des Verwaltungsrates<br />
Nestlé S.A. (Vevey), Waldemar<br />
Schäfer, Chefredakteur des Handelsblattes<br />
(Düsseldorf), Hubertus<br />
Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie,<br />
Vorsitzender Vorstandsbereich 1,<br />
Gesamtleitung – Wirtschaftspolitik<br />
(Hannover), die Bochumer Unternehmerin<br />
Britta Steilmann sowie der damalige<br />
NRW-Wirtschaftsminister Peer<br />
Steinbrück (Düsseldorf) an.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Die Reportage<br />
Seite 21<br />
Die Umweltpolitik der Unternehmen hat sich in den vergangenen zehn Jahren von<br />
einem nachgeschalteten, technikzentrierten Umwelt-„Schutz“ zu einer Überprüfung<br />
der Effizienz bestehender Managementsysteme entwickelt. In diesem Zusammenhang<br />
hat der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen für die Einführung von Öko-Auditund<br />
Umweltmanagementsystemen definiert. Die „EG-Öko-Audit-Verordnung“ (EMAS =<br />
Environmental Management and Audit Scheme) aus dem Jahr 1993 markiert den Beginn<br />
einer neuen umweltpolitischen Ära: der durch Gesetz angestoßenen, freiwilligen Selbstregulierung.<br />
Die wesentlichen Aspekte moderner Umweltmanagementsysteme liegen<br />
heute weniger in der Betriebstechnik als vielmehr in aufbau- und ablauforganisatorischen<br />
Das Projekt Öko-Audit bei Hirschmann<br />
Umweltschutz als<br />
Unternehmensziel<br />
Neckartenzlingen/Düsseldorf. Am<br />
Standort Neckartenzlingen, der 1956<br />
zunächst als reines Produktionswerk<br />
gegründet wurde, sind heute rund<br />
1400 Mitarbeiter beschäftigt. Unter<br />
anderem werden eine Galvanik, eine<br />
mechanische Fertigung, drei Grundwasserbrunnen,<br />
drei immissionsschutzrechtlich<br />
relevante Anlagen, sieben<br />
Gefahrstofflager, ein 340 000 Liter<br />
fassender Heizöltank, eine Pumpstation<br />
und ein Waschplatz betrieben.<br />
Bereits vor dem eigentlichen Öko-<br />
Audit verfügte das Unternehmen in<br />
Teilbereichen über ein Umweltmanagementsystem.<br />
Die wesentlichen<br />
umwelttechnischen Voraussetzungen<br />
dieser Anlagen waren dadurch<br />
bereits vor dem Pilotstart erfüllt. So<br />
machte beispielsweise schon 1997 die<br />
Umsetzung der Verordnung zum Umgang<br />
mit wassergefährdenden Stoffen<br />
Investitionen in Millionenhöhe notwendig.<br />
Daraus erklärt sich, daß mit<br />
dem Öko-Audit des Jahres 1998 letztlich<br />
keine wesentlichen Investitionen<br />
verbunden waren.<br />
Der Weg zum Öko-Audit: In den achtziger<br />
Jahren stiegen die gesetzlichen<br />
Auflagen zum betrieblichen Umweltschutz<br />
sprunghaft an. Ein wichtiges<br />
Thema war in dieser Zeit die Entsorgungssituation,<br />
deren Verschärfung<br />
manchen Industriebetrieb am Ende<br />
dieser Dekade vor große Probleme<br />
stellte. Über eine Diplomarbeit ließ<br />
Hirschmann frühzeitig diese Problematik<br />
für den Standort Neckartenzlingen<br />
insgesamt untersuchen. 1990 fiel<br />
die Entscheidung, eine eigenständige<br />
Umweltschutzabteilung einzurichten.<br />
Mitte der neunziger Jahre wird das<br />
Öko-Audit zu einem Thema in der<br />
öffentlichen Diskussion. Auf Initiative<br />
der EU-Kommission wurde 1993<br />
zunächst die EG-Öko-Audit-Verordnung<br />
verabschiedet, 1996 folgte dann<br />
die DIN EN ISO 14001.<br />
Bereits relativ<br />
früh startete Hirschmann<br />
1995 ein<br />
Pilotprojekt zum<br />
Thema Öko-Audit<br />
und Stoffstrombetrachtung.<br />
In Zusammenarbeit<br />
mit<br />
der AbfallberatungsagenturBaden-Württemberg<br />
wurde das Unter- Raffael Semar<br />
nehmen und sein damals noch in den<br />
Anfängen befindliches Umweltmanagementsystem<br />
sechs Monate lang untersucht.<br />
Eine Validierung oder Zertifizierung<br />
durch einen externen Auditor war<br />
zu diesem Zeitpunkt nicht vorgesehen.<br />
Die Ergebnisse dieser ersten umfassenden<br />
Bestandsaufnahme des<br />
Umweltschutzes im Werk Neckartenzlingen<br />
flossen in das bestehende Umweltmanagementsystem<br />
ein. Auswirkungen<br />
auf die Arbeit der anderen Abteilungen<br />
am Standort waren zu dieser<br />
Zeit noch eher indirekter Natur.<br />
In den folgenden Jahren stieg die<br />
Zahl der Kundenanfragen zum Thema<br />
Umweltschutzmanagementsystem<br />
rasch an. Seit etwa 1997 hatte das<br />
Öko-Audit wesentlich an Bedeutung<br />
gewonnen. Der Markt forderte immer<br />
öfter ein zertifiziertes Umweltschutzmanagementsystem.<br />
Im Dezember<br />
1997 entschloß sich Hirschmann<br />
daher, das vorhandene System<br />
durch einen externen Auditor überprüfen<br />
zu lassen.<br />
Die Entscheidung, ob die Überprüfung<br />
nach EG-Öko-Audit-Verordnung<br />
oder nach DIN EN ISO 14001 stattfinden<br />
sollte, fällte man angesichts der<br />
weitgehenden Übereinstimmung der<br />
Systeme und der schwer einschätzbaren<br />
weiteren Entwicklung salomonisch<br />
und wählte beide.<br />
Der Startschuß zum Pilotprojekt Öko-<br />
Audit fiel im Januar 1998. Ziel war sowohl<br />
die Validierung nach der EG-Öko-<br />
Audit-Verordnung als auch die Zertifizierung<br />
nach DIN EN ISO 14001, jeweils<br />
im Oktober 1998. Die Vorbereitungen<br />
erforderten umfangreiche<br />
Detailarbeiten, für die jedoch zunächst<br />
noch keine Zuständigkeiten<br />
festgelegt waren. Unterstützt wurde<br />
der Umweltschutzbeauftragte durch<br />
einen Praktikanten.<br />
Aufgrund des straffen Zeitplans des<br />
Projektes empfahl sich der Einsatz eines<br />
externen Beraters. Die ausgewählte<br />
Beraterin hatte als zugelassene Umweltgutachterin<br />
zuvor bereits mehr als<br />
zehn Öko-Audits durchgeführt und<br />
kannte die Forderungen und Sachzwänge<br />
eines Auditors aus eigener Anschauung.<br />
Entgegen dem ursprünglichen Konzept<br />
der Beraterin, das einen Drei-Phasenplan<br />
vorsah, erwies es sich aus<br />
Gründen der besseren Synchronisation<br />
mit dem bestehenden Umwelt-<br />
Parameter EG-ÖKO-Audit-Verordnung DIN EN ISO 14001<br />
Gültigkeit EU weltweit<br />
Rechtsstatus EU-Verordnung<br />
(auf freiwillliger Basis)<br />
Norm<br />
Bezug Standort Unternehmen<br />
Kommunikation<br />
nach außen<br />
Umwelterklärung nicht geregelt<br />
Prüfung des Umwelt- Begutachtung durch zuge- Zertifizierung durch akkreditierten<br />
managementsystems lassenen Umweltgutachter Auditor<br />
Prüfungsintervalle alle drei Jahre alle drei Jahre<br />
(geplant jährlich) jährliches Überwachungsaudit<br />
Unternehmensgrundsätze<br />
Umweltpolitik Umweltpolitik<br />
Verbesserung des<br />
Umweltschutzes<br />
kontinuierliche Verbesserung kontinuierliche Verbesserung<br />
Technologie Verpflichtung zur wirtschaftlich Organisation kann die Anwendung<br />
vertretbaren Anwendung der der besten verfügbaren Technik<br />
besten verfügbaren Technik vorsehen, soweit dies wirtschaftlich<br />
vertretbar, kostensparend und<br />
geeignet ist.<br />
Gesetze Verpflichtung zur Einhaltung Verpflichtung zur Einhaltung der<br />
der Umweltschutzgesetze Umweltschutzgesetze<br />
Unsere Grafik skizziert die beiden heute geltenden Umwelt-Audit-Verordnungen.<br />
managementsystem als sinnvoller,<br />
lediglich die darin noch fehlenden Elemente<br />
zu ergänzen. Wichtig bei dieser<br />
Arbeit war – neben dem primären Ziel,<br />
der erfolgreichen Auditierung – die Zeit<br />
nach Erlangung des Öko-Audits nicht<br />
aus den Augen zu verlieren. Es mußte<br />
sichergestellt werden, daß dieses System<br />
nach dem eigentlichen Audit<br />
auch ohne Berater und mit möglichst<br />
geringem Pflegeaufwand funktioniert.<br />
Im Unterschied zum Pilotprojekt des<br />
Jahres 1995 konnte das Projekt Öko-<br />
Audit nicht mehr allein von der Abteilung<br />
Umweltschutz durchgeführt werden.<br />
Der gesamte Standort mußte je<br />
nach Umweltrelevanz der Teilbereiche<br />
mehr oder weniger in die Vorbereitungen<br />
einbezogen werden. Um<br />
dennoch die Mitarbeiter zeitlich so<br />
wenig wie möglich zu beanspruchen,<br />
wurden vier Projektteams gebildet.<br />
★ Das Kernteam, bestehend aus der<br />
Beraterin, dem Praktikanten, der Abteilung<br />
Arbeitssicherheit und der Abteilung<br />
Umweltschutz, leitete und<br />
koordinierte das Projekt.<br />
★ Im Team Fertigung arbeiteten Vertreter<br />
der verschiedenen Fertigungsbereiche,<br />
der Leiter der Haustechnik<br />
und der Leiter der Entsorgung zusammen.<br />
Hauptaufgaben dieses<br />
Teams waren die Erfassung aller<br />
umweltrelevanten Anlagen und Tätigkeiten.<br />
Im weiteren Verlauf des Projek-<br />
Breitgefächertes<br />
Nutzenpotential<br />
Neckartenzlingen. Raffael Semar hat<br />
als Umweltschutzbeauftragter von<br />
Hirschmann das Öko-Audit-Projekt am<br />
Standort Neckartenzlingen durchgeführt.<br />
„Das <strong>Profil</strong>“ fragte den 36jährigen<br />
Umweltexperten, in welchem Verhältnis<br />
Aufwand und Nutzen beim<br />
Öko-Audit stehen.<br />
Semar: Ein Öko-Audit besteht man<br />
nicht „so nebenbei“. Neben den<br />
externen Kosten des Auditors, des<br />
Beraters und der Erstellung der Umwelterklärung<br />
entstehen selbstverständlich<br />
Mehrkosten durch die zeitliche<br />
Bindung der Mitarbeiter in den<br />
Projektteams und für notwendige interne<br />
Schulungen. Außerdem können<br />
sich die Kosten erhöhen, wenn tech-<br />
Verbesserungen, einer stärkeren Gewichtung der Faktoren „Führung“ und „Mensch“ sowie<br />
in der Sicherstellung einer in Zielen definierten Umweltqualität. Durch das Öko-Audit<br />
wird der Umweltschutz von der bisher vorherrschenden produktorientierten Betrachtungsebene<br />
auf die Ebene des Gesamtunternehmens gehoben. Als einer der ersten<br />
Standorte im Rheinmetall-Konzern wurden die beiden Hirschmann-Werke in Neckartenzlingen<br />
und im österreichischen Rankweil (Vorarlberg) sowohl nach der EG-Öko-Audit-<br />
Verordnung als auch nach DIN EN ISO 14001 validiert bzw. zertifiziert. Unser Beitrag<br />
beschreibt am Beispiel des Hirschmann-Firmensitzes in Neckartenzlingen den Weg von<br />
den Anfängen bis zum bestandenen Öko-Audit.<br />
Mit der modernen Kreislaufwasseranlage, die im April 1999 am Standort Neckartenzlingen in Betrieb genommen wurde,<br />
konnte der Wasserverbrauch in der Galvanik um 20 Prozent reduziert werden. Im Bild: Betriebschemikerin Monika Kegler.<br />
tes wurden die Mitarbeiter dieser Bereiche<br />
auf das Öko-Audit vorbereitet.<br />
★ Das Team Entwicklung bestand aus<br />
Vertretern der vier Entwicklungsabteilungen.<br />
Aufgabe dieses Teams war die<br />
Integration des Umweltschutzes in die<br />
bereits bestehenden Produktentstehungsabläufe.<br />
★ Über das Team Allgemeine Aufgaben<br />
waren Vertreter der EDV, des Einkaufs,<br />
des Qualitätswesens, der<br />
Öffentlichkeitsarbeit und des Personalwesens<br />
je nach ihrer Tätigkeit in<br />
das Projekt mit eingebunden.<br />
In acht Schulungsveranstaltungen<br />
wurden zunächst alle Führungskräfte<br />
von der Geschäftsführung bis zur mittleren<br />
Führungsebene mit dem<br />
Umweltmanagementsystem vertraut<br />
gemacht.<br />
Das klare Bekenntnis der Geschäftsführung<br />
zum Projekt und die Moderation<br />
der „unparteiischen“ Beraterin<br />
halfen bei Problemen, die durch die<br />
Veränderung von gewohnten Abläufen<br />
und die zeitliche Bindung von Mitarbeitern<br />
in einzelnen Fällen auftraten.<br />
Oft gelang es dabei, auftretende<br />
Konflikte als „kreativen Prozeß“ zu<br />
verstehen und dadurch das Projekt<br />
schrittweise voranzubringen.<br />
Alle Mitarbeiter wurden von ihren<br />
Vorgesetzten geschult, Schulungsdauer<br />
und Intensität dabei der jeweiligen<br />
nische Maßnahmen notwendig werden.<br />
Das <strong>Profil</strong>: In welcher Größenordnung<br />
liegen die tatsächlichen Kosten?<br />
Semar: Wir wissen aus einer Auswertung<br />
des Hessischen Förderprogramms<br />
1994, daß die Kosten bei einer<br />
durchschnittlichen Durchführungszeit<br />
von sechs Monaten je nach Betriebsgröße,<br />
Personalausstattung und bereits<br />
geleisteten Vorarbeiten zwischen<br />
50 000 und 250 000 Mark liegen.<br />
Das <strong>Profil</strong>: Und welcher Nutzen steht<br />
dem gegenüber?<br />
Semar: Meßbare positive Auswirkungen<br />
sind kurzfristig im Rationalisierungs-<br />
und Kosteneinsparungspotential<br />
zu sehen. Erhebliche Kosten<br />
lassen sich zum Beispiel beim Energie-<br />
und Materialeinsatz einsparen.<br />
Darüber hinaus entstehen eindeutige<br />
Marketingvorteile. Eher langfristige<br />
Tätigkeit und ihrer Bedeutung für die<br />
Umwelt angepaßt.<br />
Ein Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001 – und für bestimmte<br />
Automotive-Bereiche zusätzlich<br />
nach VDA 6.1 und QS 9000 – war<br />
bereits eingeführt. Das Umweltmanagementsystem<br />
konnte hier weitgehend<br />
integriert werden.<br />
Das Öko-Audit nach EU-Öko-Audit-<br />
Verordnung und DIN EN ISO 14001<br />
wurde im Oktober 1998 von zwei Umweltgutachtern<br />
über drei Tage durchgeführt<br />
und mit lediglich drei nicht kritischen<br />
Abweichungen erfolgreich bestanden.<br />
Zwischenzeitlich fand bereits<br />
das erste Überwachungsaudit nach<br />
DIN EN ISO 14001 statt, das ohne festgestellte<br />
Abweichungen abgeschlossen<br />
werden konnte.<br />
„Der Umweltschutz ist ein zentraler<br />
Bestandteil unserer Unternehmenspolitik.<br />
Mit unserem Umweltprogramm<br />
haben wir uns zur Durchführung konkreter<br />
Maßnahmen verpflichtet, um so<br />
unsere Umweltschutzleistungen kontinuierlich<br />
zu steigern“, erklärt Dipl.-<br />
Kfm. Karsten Odemann, Mitglied der<br />
Hirschmann-Geschäftsführung und<br />
Managementbeauftragter für den Umweltschutz.<br />
„Unsere Umwelterklärung<br />
fördert darüber hinaus den ehrlichen<br />
Dialog mit der Öffentlichkeit.“<br />
Wolfgang Dommershausen<br />
Wirkung haben die erreichbaren<br />
Wettbewerbsvorteile, das erhebliche<br />
Kommunikationspotential, aber auch<br />
die Risikominimierung und die größere<br />
Rechtssicherheit.<br />
Das <strong>Profil</strong>: Wie wird sich das Öko-Audit<br />
in der Zukunft entwickeln?<br />
Semar: Für international ausgerichtete<br />
Unternehmen wird die DIN EN ISO<br />
14001 immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />
Gelebte und in die vorhandenen<br />
Strukturen integrierte Umweltmanagementsysteme<br />
mit schlanker<br />
Dokumentation werden weiterhin<br />
ihren Zweck als Steuerungsinstrument<br />
für das Management erfüllen. Allerdings<br />
müssen die künftig entstehenden<br />
Managementsysteme wie zum<br />
Beispiel Arbeitsssicherheit- und<br />
Gesundheitsschutz-Managementsysteme<br />
mit den bereits vorhandenen<br />
Qualitäts-Managementsystemen verbunden<br />
werden. do
Seite 22 Aus den Unternehmensbereichen<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Ein Jahr Intranet bei der STN Atlas Elektronik GmbH: Vielseitiges Infosystem<br />
Per „Inline“ brandaktuell am Ball<br />
Bremen. „Heute schon ins ‚Inline‘<br />
geguckt? – Lohnt sich!“ So oder so<br />
ähnlich ist schon mancher Mitarbeiter<br />
der STN Atlas Elektronik GmbH morgens<br />
von Kollegen am Arbeitsplatz<br />
empfangen worden. „Inline“ – erst ein<br />
Jahr alt, ist das unternehmenseigene<br />
Intranet von STN Atlas Elektronik inzwischen<br />
ein fester Bestandteil des<br />
täglichen Betriebs. Von der Mitteilung<br />
der Geschäftsführung des Bremer Unternehmens<br />
bis zum kostenlosen<br />
Kleinanzeigenflohmarkt „Suche – Biete“<br />
ist unter „Inline“ so ziemlich alles<br />
vertreten. Das hausinterne Netz deckt<br />
mit seiner weitgefächerten Struktur<br />
dabei große Bereiche<br />
im beruflichen<br />
Alltag vieler Mitarbeiter<br />
ab und ist zu<br />
einem wichtigen Arbeitsmittelgeworden,<br />
das in vielen<br />
Belangen nicht mehr<br />
wegzudenken ist.<br />
Was rein zeitlich<br />
gesehen keine Tageszeitung<br />
schafft,<br />
leistet „Inline“:<br />
Brandaktuelle Meldungen<br />
machen<br />
das Medium zum<br />
zeitnahen Informationsmittel,<br />
das<br />
theoretisch im Minutentakt<br />
rund um<br />
die Uhr – nach dem<br />
Vorbild der DeutschenPresseagentur<br />
– Neuigkeiten melden könnte und<br />
dies bei wichtigen Anlässen natürlich<br />
auch tut. Ob die neue Geschäftsführung<br />
sich allen Mitarbeitern in Text<br />
und Bild vorstellt, die Betriebskrankenkasse<br />
mitteilt, daß die Beitragssätze<br />
erfreulicherweise gesenkt werden<br />
konnten, der Termin für die nächste<br />
Betriebsversammlung bekanntgegeben<br />
wird oder in der Sparte „Betriebssport“<br />
ein Badmintonturnier angekündigt<br />
wird, zu dem man sich im „Inline“<br />
auch gleich direkt anmelden kann:<br />
Das Intranet von STN Atlas ist ein absolut<br />
vielfältiges, interaktives Medium,<br />
das reibungslose interne Kommunikation<br />
Realität werden läßt.<br />
Und weil zur Kommunikation immer<br />
mindestens zwei gehören, bietet „Inline“<br />
auch diverse Foren, in denen kon-<br />
trovers diskutiert werden kann und<br />
soll, in denen alle Mitarbeiter Kritik<br />
und Verbesserungsvorschläge anbringen<br />
können und in denen das gemeinsame<br />
betriebliche Miteinander gefördert,<br />
in vielen Fällen auch erleichtert<br />
wird.<br />
„Inline“ ist aber nicht nur die elektronische<br />
Firmenzeitung, sondern vor allem<br />
ein wichtiges Arbeitsmittel, das<br />
sich täglich in diversen dienstlichen<br />
Bereichen nutzen läßt, um den beruflichen<br />
Anforderungen möglichst gut zu<br />
entsprechen. Datenbanken mit Texten,<br />
Fotos, Graphiken und Tabellen<br />
sind verfügbar, die aktuellsten Foli-<br />
Professionelles Bildschirm-Layout: eine typische „Inline“-Startseite.<br />
Die „Macher“ des Intranets der STN Atlas Elektronik GmbH in<br />
Bremen: Uwe Schmidt (r.) und Ingo Schönfeld bei der Arbeit.<br />
ensätze einsehbar – alles ohne<br />
großen Zeitverlust und bequem direkt<br />
vom eigenen Schreibtisch aus. Durch<br />
diese Möglichkeit können viele Arbeiten,<br />
die in der Zeit vor „Inline“ noch arbeitstechnische<br />
Ressourcen mehrerer<br />
Mitarbeiter gebunden haben, ohne<br />
das Zutun Dritter erledigt werden. Und<br />
das hilft nicht nur Zeit, sondern auch<br />
Geld zu sparen.<br />
„Inline“ bietet zudem eine Volltext-<br />
Suchmaschine: „Tipp“ – die Datenbank<br />
zum Auffinden von Zuständigkeiten,Qualifikationen,<br />
Kompetenzen<br />
und Fähigkeiten –<br />
ist ein Baustein<br />
von Wissensmanagement<br />
bei STN<br />
Atlas. Mit dem Intranet<br />
lassen sich<br />
sämtliche im UnternehmenverwendeteRegelwerke<br />
(annähernd<br />
10 000 Dokumente)<br />
bestellen oder<br />
vom Schreibtisch<br />
aus auf den Bildschirm<br />
holen. In<br />
den „Inline“-Redaktionen<br />
sind Mitarbeiter eigenverantwortlich<br />
zuständig für die Aktualisierung<br />
ihrer Daten, wodurch eine Teil-<br />
Dezentralisierung der Verantwortlichkeit<br />
gewährleistet ist.<br />
Technisch gesehen, ist „Inline“ das<br />
Internet im Kleinformat und beim Bre-<br />
mer Elektronikspezialisten eng an das<br />
große, weltweite Vorbild gekoppelt:<br />
Beim morgendlichen Start des Internet-Explorers<br />
öffnet sich auf den Bildschirmen<br />
der Mitarbeiter als erstes<br />
die „Inline“-Startseite, so daß alle,<br />
die über einen Computerarbeitsplatz<br />
verfügen, automatisch mit den Neuigkeiten<br />
des Tages versorgt werden.<br />
Wer möglicherweise nicht am Computer<br />
sitzt, muß aber trotzdem nicht auf<br />
die News aus „Inline“ verzichten: In<br />
Halle 0 beispielsweise, die mit den<br />
zahlreichen handwerklich geprägten<br />
Arbeitsplätzen (Dreherei, Fräserei)<br />
das Sinnbild einer industriellen Produktionsstätte<br />
sein<br />
könnte, gibt es eigens<br />
eingerichtete<br />
„Inline“-Informationsplätze,<br />
an<br />
denen auch diejenigen<br />
Mitarbeiter<br />
problemlos Zugang<br />
zum Intranet erhalten,<br />
die über keinen<br />
„eigenen“<br />
Rechner verfügen.<br />
„Inline“ bietet ferner<br />
ein Telefonbuch,<br />
das schnellen<br />
Zugriff auf alle<br />
Nummern der mehr<br />
als 3000 Beschäftigten<br />
in Bremen,<br />
Hamburg und Wedel<br />
gewährleistet.<br />
Außerdem sind<br />
ausführliche Textund<br />
Bildinformationen über annähernd<br />
alle Produkte des Hauses,<br />
Hilfe im Umgang mit internen Formularen,<br />
Jobbörse, aktuelle Berichte über<br />
Unternehmensthemen (beispielsweise<br />
den neuesten Newsletter des Geschäftsbereichs<br />
Naval Systems), Wissenswertes<br />
über vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten<br />
für Mitarbeiter<br />
und zahlreiche weitere nützliche Informationen<br />
abrufbar.<br />
Hinter dem fortschrittlichen, elektronischen<br />
Medium stehen die Macher<br />
von „Inline“, Uwe Schmidt und Ingo<br />
Schönfeld. Sie sorgen dafür, daß „Inline“<br />
stets „rundläuft“, modifiziert und<br />
übersichtlich strukturiert ist sowie<br />
ständig ausgebaut wird. Anregungen<br />
von Mitarbeitern werden dabei gern in<br />
Änderungs- und Erneuerungsprozesse<br />
eingebunden. Aufgrund seiner<br />
elektronischen Grundlage droht das<br />
Medium eigentlich niemals „überzulaufen“.<br />
„Inline“ und seine „Macher“<br />
erfreuen sich nach einem Jahr Praxisbetrieb<br />
großer Beliebtheit. Dies ist<br />
unter anderem durch die Tatsache<br />
dokumentiert, daß die STN-Atlas-Mitarbeiter<br />
aus Hamburg und Wedel eigens<br />
eine Standleitung von der Hansestadt<br />
an der Weser in die Hansestadt<br />
an der Elbe geschaltet haben,<br />
um mit „Inline“-Nachrichten versorgt<br />
zu werden. Mehr noch: Die Hamburger<br />
wollen „Inline“ schon in Kürze<br />
durch eigene Informationen auf dem<br />
Sektor „Betriebssport“ bereichern.<br />
Frank Kalff<br />
Jetzt endgültig Geschichte: Unsere Bilder zeigen (von links nach rechts) einen Solex 34 PICT-3-Vergaser für VW, einen<br />
DDHT-Vergaser, ebenfalls für VW, sowie einen Solex-Vergaser für den Hanomag-„Kommißbrot“ aus dem Jahre 1928.<br />
Gemeinsam stark im weltweiten Aftermarket-Geschäft: Durch die Zusammenlegung<br />
wird der weltweite Umsatz der MSI Motor Service International GmbH . . .<br />
MSI betreut jetzt<br />
den Aftermarket<br />
goe Neckarsulm/Neuss. Zum 1. Januar<br />
<strong>2000</strong> hat die Kolbenschmidt<br />
Pierburg <strong>AG</strong> auch ihre Reparaturaktivitäten<br />
zentral zusammengefaßt.<br />
Zu diesem Zweck hat die MSI<br />
Motor Service International GmbH<br />
das Aftermarket-Geschäft der Pierburg<br />
<strong>AG</strong> erworben. Das zukünftige<br />
Programm der MSI wird alle Kolbenschmidt-<br />
und Pierburg-Produkte<br />
„rund um den Motor“ und im Motor<br />
umfassen.<br />
Durch die Zusammenlegung des Aftermarket-Geschäftes<br />
wird der weltweite<br />
Umsatz der MSI von bisher <strong>26</strong>0<br />
Millionen Mark auf künftig rund 300<br />
Millionen Mark wachsen. Die MSI<br />
Nun Abschied<br />
vom Vergaser<br />
lb Nettetal/Düsseldorf. Lange wurde<br />
es angekündigt, nun ist es endgültig<br />
soweit: Der Pierburg-Vergaser ist Geschichte.<br />
Wenn in diesen Wochen für<br />
„Oldtimer“-Besitzer die letzten <strong>2000</strong>,<br />
sehnlichst erwarteten Ersatz-Vergaser<br />
hergestellt worden sind, werden die<br />
dazugehörigen Produktionsanlagen<br />
im Nettetaler Pierburg-Werk abgebaut,<br />
um einer neuen Saugrohr-Fertigungslinie<br />
Platz zu schaffen. Dennoch wird<br />
es den Vergaser auch bei Rheinmetall<br />
weiter geben: Im Zentralarchiv der<br />
Konzernholding Rheinmetall <strong>AG</strong> wird<br />
die Tradition, die bei der damaligen<br />
Gebr. Pierburg <strong>AG</strong> in Berlin 19<strong>26</strong> begonnen<br />
hatte, auch zukünftig gepflegt.<br />
Interessierte können hier nicht<br />
nur über Werbeprospekte, technische<br />
wird insgesamt 380 Mitarbeiter beschäftigen.<br />
Die weltweiten Vertriebsstärken von<br />
MSI und Pierburg werden durch diese<br />
Verbindung optimal kombiniert. Internationale<br />
Marktzugänge werden gesichert<br />
und ausgebaut. Die MSI verfügt<br />
über ein ausgedehntes Vertriebsnetz<br />
mit eigenen Tochtergesellschaften in<br />
Deutschland, Irland, Großbritannien,<br />
der Türkei, in Tschechien, Frankreich<br />
und Brasilien. Außerdem werden<br />
mehr als <strong>2000</strong> aktive internationale<br />
Vertriebspartner direkt beliefert. Die<br />
Zentrale der MSI wird in Neckarsulm<br />
angesiedelt sein. Auch die Logistik<br />
(„warehouse“) für beide Marken wird<br />
künftig von dort gesteuert. In Neuss<br />
verbleiben der Vertrieb, die Kundendienst-Schulung<br />
und das Produktmanagement<br />
für die Pierburg-Produkte.<br />
. . . künftig auf rund 300 Millionen Mark wachsen; die Gesellschaft beschäftigt<br />
insgesamt 380 Mitarbeiter. Unsere Fotos zeigen erfolgreich plazierte<br />
Aftermarket-Produkte von Pierburg (oben) und Kolbenschmidt (unten).<br />
Dokumentationen, Fachaufsätze und<br />
Fotos alles über die Technik und die<br />
Geschichte des Vergasers erfahren –<br />
das Produkt selbst ist noch im<br />
wahrsten Sinne des Wortes „greifbar“,<br />
z.B. als „Kommißbrot“-, PICT-, INAToder<br />
„2 E-E“-Typenvariante.
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Aus den Unternehmensbereichen<br />
Seite 23<br />
„kspPRO“ beschleunigt auch Produktentwicklung<br />
Die Projektakquisition<br />
wird gezielt optimiert<br />
rds Neuss. Sechs Monate hat ein interdisziplinär<br />
besetztes Team bei der<br />
Pierburg <strong>AG</strong> am „kspPRO“-Konzept gearbeitet,<br />
an Details gefeilt sowie Strukturen<br />
und Inhalte optimiert – jetzt steht<br />
das neuartige Produktmanagementsystem<br />
zur Verbesserung der Projektakquisition<br />
und der<br />
Beschleunigung<br />
der Produktentwicklung.<br />
Das System<br />
bietet allen<br />
projektbeteiligten<br />
Abteilungen – darunter<br />
die Bereiche<br />
Entwicklung, Produktion,<br />
Einkauf,<br />
Vertrieb und Controlling<br />
– ein mo-<br />
André Spang<br />
dernes Kommunikations- und Steuerungsmedium,<br />
das darüber hinaus die<br />
Anforderungen der Qualitätssicherungsnorm<br />
QS 9000 sowie der automobil-spezifischen<br />
VDA6-Norm erfüllt.<br />
Im nachfolgenden „<strong>Profil</strong>“-Beitrag<br />
beschreibt André Spang den Werdegang<br />
sowie die Aufgaben und Ziele von<br />
„kspPRO“. Der 27jährige Diplom-Betriebswirt<br />
und „Bachelor of Arts“ – er<br />
studierte in Bochum und Manchester<br />
Internationale Betriebswirtschaftslehre<br />
und arbeitet seit Juli vergangenen<br />
Jahres als Trainee bei der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong> – hat dieses ursprünglich für die<br />
Rheinmetall-Nachwuchsgruppedefinierte<br />
Projekt federführend<br />
betreut.<br />
Fachlich unterstützt<br />
wurde Spang dabei<br />
von Klaus Jacobs,<br />
Hauptabteilungsleiter<br />
Vertrieb Pumpen,<br />
und Ottmar Ausser-<br />
meier,Pierburg-GeschäftsleiterPumpen und Ausland,<br />
der dem „kspPRO“-<br />
Konzept schon jetzt<br />
Signalwirkung voraussagt:<br />
„Das Interesse<br />
an der Umsetzung<br />
ist groß, nicht<br />
nur innerhalb der<br />
Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe.“<br />
Und<br />
noch etwas zeigt<br />
„kspPRO“ quasi „nebenbei“:<br />
die durchgängig<br />
hohe Qualität<br />
der Projektarbeit der<br />
Rheinmetall-Nachwuchsgruppe, der<br />
derzeit elf junge Mitarbeiter angehören.<br />
★ Das Ziel: Das gesteckte Ziel bei dem<br />
ursprünglich für die Rheinmetall-<br />
Nachwuchsgruppe formulierten<br />
„kspPRO“-Projekt war klar – es galt,<br />
den Prozeß der Projektakquisition<br />
Finanzen<br />
Kolleg-Programm<br />
in der Übersicht<br />
dp Düsseldorf. An dieser Stelle veröffentlicht<br />
„Das <strong>Profil</strong>“ das Seminarund<br />
Trainingsprogramm des Rheinmetall-Kolleges<br />
bis Ende Juni diesen<br />
Jahres.<br />
Seminare im April <strong>2000</strong>:<br />
★ „Effective meetings in English“ –<br />
Uwe Stichert (3. – 5. April);<br />
★ „Kommunikation und Gesprächsführung“<br />
– Helmut Gottwein (10. –<br />
12. April);<br />
★ „Aktuelle Entwicklung im Arbeitsrecht<br />
für Führungskräfte“ – Dietrich<br />
Boewer (11. – 13. April);<br />
★ „Technisches Englisch – Mechanik,<br />
Elektronik“ – Chris van Niekerk<br />
(12. – 14. April).<br />
Kollegprogramm im Mai <strong>2000</strong>:<br />
★ „Englisch für das Sekretariat“ –<br />
Chris van Niekerk (2. – 4. Mai);<br />
★ „Grundlagen des Vertragsrechts“<br />
– Michael Arnold + Gerd Zimutta (3. –<br />
4. Mai);<br />
durch ein neustrukturiertes Informationsmanagement<br />
und durch effizientere<br />
Gestaltung der Arbeitsprozesse zu<br />
optimieren.<br />
Die Projektanbahnungsphase – von<br />
der Anfrage bis zur Auftragsvergabe –<br />
stellt für Unternehmen der Automobilzulieferindustrie<br />
stets eine große Herausforderung<br />
dar. Denn die Qualität<br />
der Tätigkeiten, die in diesem Zeitraum<br />
in den beteiligten Bereichen geleistet<br />
werden, entscheidet letztlich über den<br />
Erfolg des gesamten Unternehmens in<br />
der nahen und mittleren Zukunft.<br />
So wurde bei der Entwicklung von<br />
„kspPRO“ ein besonderer Augenmerk<br />
auf die unternehmensinternen und<br />
-externen Prozesse der Projektakquisition<br />
gelegt. Wesentliche Detailanforderungen<br />
in diesem Zusammenhang<br />
waren die Zusammenfassung aller<br />
projekt-relevanten Informationen in einem<br />
System, die Schaffung von „Workflow“-Mechanismen<br />
(vorgegebene Arbeitsabläufe)<br />
und die Visualisierung<br />
des Bearbeitungsstatus individueller<br />
Projekte.<br />
★ Das Konzept: Eine Bestandsaufnahme<br />
der Projektarbeit ergab, daß der Informationsfluß<br />
und die Interaktion zwischen<br />
den projektbeteiligten Abteilungen<br />
Optimierungspotential aufwiesen.<br />
Traditionell wurden Informationen<br />
Vertrieb<br />
Kolbenschmidt<br />
PierburgPRO<br />
LotusNotes<br />
Datenbank<br />
analog zur Abfolge des Unternehmensprozesses<br />
(Entwicklung – Einkauf –<br />
Produktion – Finanzen – Vertrieb)<br />
durch das Unternehmen geleitet. Dies<br />
führte dazu, daß Informationen nicht<br />
allen Abteilungen zur gleichen Zeit zur<br />
Verfügung standen und so eine abteilungsübergreifende,<br />
teamorientierte<br />
Projektarbeit erschwert wurde. Hier<br />
bot sich die Verwendung eines Projektmanagementsystems<br />
an, das von<br />
allen beteiligten Abteilungen als Datenpool<br />
genutzt wird. Eine solche Datenbank<br />
– verbunden mit der Möglichkeit,<br />
Aufgaben nach einem vorgegebe-<br />
Das Konzept des neuartigen „kspPRO“-Projektmanagementsystems: Durch die Schaffung eines zentralen<br />
Datenpools wird der Informationsfluß bei der Projektakquisition nachhaltig optimiert. Zukünftig<br />
werden projekt-relevante Daten in einem einheitlichen System gesammelt und stehen so jederzeit<br />
allen beteiligten Abteilungen zur Verfügung.<br />
102<br />
Einkauf und<br />
Produktion<br />
★ „Giving a presentation in English“<br />
– Philip New (9. – 11. Mai);<br />
★ „Erfolgreiches Verhandeln“ – Ulrich<br />
Egger (8. – 10. Mai);<br />
★ „Führung im gewerblichen Bereich<br />
– Die Führungskraft als Konfliktmanager“<br />
– Manfred Kaiser (15. – 18.<br />
Mai);<br />
★ „Technisches Englisch – Mechanik,<br />
Elektronik“ – Chris van Niekerk<br />
(24. – <strong>26</strong>. Mai).<br />
Seminare im Juni <strong>2000</strong>:<br />
★ „Moderation von Team-Meetings<br />
und Besprechungen“ – Theres<br />
Schichta-Langhals (5. – 7. Juni);<br />
★ „Situatives Führen, Teil 1 – Kann<br />
man richtiges Führen lernen?“ – Prof.<br />
Dr. Wolf Bönisch + Prof. Dr. Gerhard<br />
Reber (<strong>26</strong>. – 28. Juni);<br />
★ „Train the trainer“ – Michael Wunder<br />
(28. – 30. Juni).<br />
Ausführliche Informationen zu den<br />
hier erwähnten Veranstaltungen erhalten<br />
Interessenten bei Wolfgang Baer<br />
(0211/473-4303) und Uwe Stichert<br />
(0211/473-4003); beide nehmen<br />
auch die Anmeldungen entgegen.<br />
VORZÜGLICH ORGANISIERT: Das Team „Integration“ der MaK System Gesellschaft mbH in Unterlüß erhielt kürzlich<br />
vom Germanischen Lloyd einen Qualitätspreis für besondere Leistungen, verbunden mit einer Geldprämie. Der Germanische<br />
Lloyd, der ebenso wie der TÜV Betriebskontrollen durchführt, zeichnete das Team um Harry Kuhlmann für die vorzügliche<br />
Organisation der innerbetrieblichen Abläufe mit der DIN-Norm ISO 9000 aus. Das offizielle Testat der Prüfer: Der Betrieb,<br />
dessen 44 Mitarbeiter mit der Auftragsbearbeitung der Panzerhaubitze <strong>2000</strong> (PzH <strong>2000</strong>/Integrationsstufe 2), der Kampfwertsteigerung<br />
des „Leopard 2A5“ sowie der Langzeitlagerung und Reparatur bereits genutzter Systeme beschäftigt sind,<br />
arbeitet absolut fehlerfrei. Unser Bild zeigt (v.l.n.r.): Monteur Christian Sänger, Prüfer Volker Tiegs, Gerd Mareck, stellvertretender<br />
Teamleiter und PzH-Gruppenleiter, die beiden Monteure Guido Schreiber (im Fahrzeug) und Thomas Wagner,<br />
Abweichsteuerer Hans-Gerhard Grote, Teamleiter Harry Kuhlmann sowie Monteur Klaus Büscher.<br />
Entwicklung<br />
nen „Workflow“ zu organisieren – bildete<br />
die konzeptionelle Grundlage für<br />
das zu entwickelnde System.<br />
★ Die Umsetzung: Die Wahl der Softwaregrundlage<br />
für das Projektmanagementsystem<br />
fiel aufgrund des im<br />
Rheinmetall-Konzern genutzten „Lotus<br />
Notes“-Kommunikationssystems nicht<br />
schwer. „Lotus Notes“ bietet neben der<br />
bekannten E-Mail-Funktion auch die<br />
Möglichkeit der Datenbankgestaltung.<br />
Erste Ergebnisse – das Konzept zur<br />
Neustrukturierung des Informationsflusses<br />
und eine erste Version des Projektmanagementsystems<br />
– wurden<br />
Vorstandsmitgliedern der Kolbenschmidt<br />
Pierburg <strong>AG</strong> sowie Geschäftsleitern<br />
der Pierburg <strong>AG</strong> bereits nach<br />
zwei Monaten präsentiert. Das vorgestellte<br />
Konzept stieß auf Zustimmung.<br />
Es wurde entschieden, das System für<br />
den Einsatz in allen projektbeteiligten<br />
Abteilungen des Unternehmens weiterzuentwickeln.<br />
In einem Team, das sich aus Fachleuten<br />
der Bereiche Vertrieb, Entwicklung,<br />
Einkauf, Produktion und Controlling<br />
zusammensetzte, wurde in der Folgezeit<br />
an der Umsetzung des Systems gearbeitet.<br />
Dieser Rahmen ermöglichte<br />
es, auch abteilungsübergreifende Themen<br />
(z.B. Target Costing = Zielkostenanalyse)<br />
in die Ausgestaltung des Projektmanagementsystems<br />
mit aufzunehmen.<br />
Mit fortschreitender Projektrealisierung<br />
wurde zusätzliche Kompetenz in<br />
der Softwareentwicklung notwendig,<br />
die durch die Einbeziehung der Rheinmetall-Informationssysteme<br />
GmbH<br />
(Neuss) und des Softwarehauses AKD<br />
Unternehmensberatung GmbH (Dülmen)<br />
gefunden wurde.<br />
★ Die Funktionen: Das Projektmanagementsystem<br />
„kspPRO“, das auch<br />
hocheffiziente Kontrollmechanismen<br />
(Ampelsystem) für die jeweils am Projekt<br />
beteiligten Hierarchieebenen beinhaltet,<br />
dient der Verbesserung der<br />
Projektakquisition und der Beschleunigung<br />
der Produktentwicklung. Es<br />
faßt alle projektrelevanten Informationen<br />
und Dokumente in einem System<br />
zusammen und ermittelt zu jedem Zeitpunkt<br />
den aktuellen Projektstatus hinsichtlich<br />
zeitlicher und finanzieller Parameter.<br />
Auf diese Weise können verantwortliche<br />
Instanzen jederzeit steuernd<br />
in den Prozeß der Projektanbahnung<br />
und –abwicklung eingreifen.<br />
Die direkte Zuweisung von Aufgaben<br />
und Verantwortlichkeiten an Projektbeteiligte<br />
stellt einen weiteren Vorteil<br />
gegenüber der traditionellen Projektarbeit<br />
dar. „kspPRO“ verfügt über ein<br />
Aufgabenmanagement, das eigenständig<br />
die Erfüllung anstehender<br />
Tätigkeiten überwacht und durch sogenannte<br />
Eskalationsfunktionen alternative<br />
Wege ermittelt, die den Projektfortschritt<br />
gewährleisten.<br />
Die Einbindung externer Daten (z. B.<br />
via SAP- oder Excel-Software) erhöht<br />
die Attraktivität des Systems zusätzlich.<br />
So konnte erreicht werden, daß<br />
auf Informationen, die bereits in verschiedenen<br />
Datenformaten vorhanden<br />
sind, zugegriffen werden kann und<br />
diese für die Projektarbeit in einem unternehmenseinheitlichen<br />
System nutzbar<br />
gemacht werden können.<br />
Darüber hinaus stellt „kspPRO“ eine<br />
Marketing-Datenbank für den Bereich<br />
„Automotive“ dar, die über die Projektaktivitäten<br />
der einzelnen Geschäftsbereiche<br />
Auskunft gibt und so zu einer<br />
stärkeren Konzentration der Aktivitäten<br />
der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong> bei<br />
ihren internationalen Kunden führen<br />
kann. André Spang<br />
DAS DUTZEND IST VOLL: Zum 12. Mal in Folge erhielt jetzt das Großkolben-Team der KS Kolbenschmidt GmbH die<br />
begehrte „Caterpillar“-Zertifizierung für kontinuierliche Optimierung hinsichtlich Produktqualität, Kundenberatung und<br />
Weiterentwicklung. Das Besondere bei der aktuellen Auszeichnung durch den langjährigen US-Kunden erläutert Tjark<br />
Coners, Qualitätsleiter Großkolben in Neckarsulm: „Eine schöne Anerkennung für die gute Zusammenarbeit, die um so mehr<br />
wiegt, als wir über mehr als fünf Jahre nicht eine Reklamation zu verzeichnen hatten.“ Auf unserem Foto überreicht John Link<br />
(Vordergrund rechts), bei Caterpillar zuständig für die Betreuung der Lieferanten innerhalb des „Engine divison supplier<br />
management“-Teams, die Zertifizierung an Willi Knotz, Koordinator in der Qualitätssicherung Großkolben.
Seite <strong>26</strong> Die letzte Seite<br />
Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />
Rheinmetall Defence Technologies<br />
Kompetenz im Verbund<br />
Unsere Tochterfirmen sind feste<br />
Größen in der wehrtechnischen<br />
Industrie. Gemeinsam gestalten<br />
wir die neue Dimension.<br />
Unter dem Dach der Rheinmetall<br />
DeTec <strong>AG</strong> entsteht ein führendes<br />
internationales Kompetenzhaus<br />
für Wehrtechnik. Durch gebündeltes<br />
Know How auf den Gebieten<br />
Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />
Pempelfurtstrasse 1<br />
D-40880 Ratingen<br />
Telefon (02102) 902500<br />
Telefax (02102) 902831<br />
www.rheinmetall-detec.com<br />
Heerestechnik, Flug- und Flugabwehrsysteme,<br />
Marinetechnik und<br />
Simulationssysteme ist die Rheinmetall<br />
DeTec ein starker Partner<br />
für die Entwicklung und Koordination<br />
komplexer Projekte für Bundeswehr,<br />
NATO und verbündete<br />
Streitkräfte.