Profil 1/2000 kompl.1-26 - KSPG AG

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Das Profil 1/2000 Das Portrait Seite 9 Die Rheinmetall DeTec AG und ihre Tochtergesellschaften Gebündelte Kompetenz für Wehrtechnik-Sektor dp Ratingen/Düsseldorf. Im Zuge der erforderlichen Neuordnung der europäischen Rüstungsindustrie durch externe Konsolidierungen hat die Rheinmetall AG (Düsseldorf) – wie berichtet – zum 1. Juli 1999 ihren Unternehmensbereich Defence mit seinen wehrtechnischen Kompetenzen in der Heerestechnik bei Waffe und Munition, Systemen und Geräten sowie in der wehrtechnischen Elektronik organisatorisch und gesellschaftsrechtlich zusammengefaßt. So ist mit der neugeschaffenen Rheinmetall DeTec AG (Defence Technologies) ein moderner Defence-Bereich entstanden, der Rheinmetall gegenüber dem zunehmenden Wettbewerb – insbesondere aus Europa, verstärkt aber auch aus den USA – als Systemanbieter qualifiziert und alle entscheidenden Technologien (Elektronik, Waffe und Munition, Fahrzeugbau) in einer Hand hält. Mit anderen Worten: Die zum Rheinmetall-Konzern zählende Defence-Firmengruppe bietet gebündelte Kompetenz für den nationalen wie internationalen Wehrtechnik-Sektor. Seit 1990 hat der wehrtechnische Unternehmensbereich der Rheinmetall AG – er wird heute geführt von der Rheinmetall DeTec AG – die Neuordnung der wehrtechnischen Industrie im nationalen wie europäischen Maßstab konsequent und akzentuiert vorangetrieben. Durch Akquisitionen und Kooperationen wurden erhebliche strategische Potentiale aufgebaut, die zudem den veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen nachhaltig Rechnung tragen. 1990: Die Rheinmetall GmbH beteiligt sich mit zunächst 60 Prozent an der zur Fried. Krupp GmbH gehörenden MaK System Gesellschaft mbH (Kiel). Zu deren Programm gehören auch Spezialfahrzeuge, z. B. zum Minenräumen. 1992 übernimmt Rheinmetall das Unternehmen zu 100 Prozent. 1992: Die Rheinmetall GmbH erwirbt – im ersten Schritt zu 70 Prozent, 1993 dann zu 100 Prozent – die WNC-Nitrochemie in Aschau am Inn, einen Hersteller von Schieß- und Treibla- Die grenzüberschreitende Konsolidierung geht weiter Angesichts der vom Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Helmut Willmann, definierten Hauptaufgabe der Bundeswehr gewinnt die Einsatzfähigkeit der nationalen Streitkräfte zunehmend an Bedeutung. Die Hauptaufgabe der Bundeswehr wird in der kollektiven Verteidigung im Bündnis über die eigenen Landesgrenzen hinaus gesehen. Vermehrt wird mit Einsätzen zur Bündnisverteidigung und zu Friedensmissionen außerhalb Deutschlands gerechnet. Neben dem unbestritten hohen Ausbildungsstand der Bundeswehr wird die Einsatzfähigkeit der Spezialtruppen entscheidend vom technologischen Stand der Ausrüstung bestimmt. Die seit Jahren abverlangten finanziellen Einsparungen im Verteidigungsetat – insbesondere im investiven Bereich – haben bisher nicht nur über 150 000 anspruchsvolle Arbeitsplätze in der wehrtechnischen Industrie vernichtet. Sie haben uns zum Teil auch von der ehemals technologischführenden Position des Ausrüsters der Streitkräfte in die Bedeutungslo- Mario Gabrielli sigkeit zurückfallen lassen. Eine Position, die auch internationalen Maßstäben gerecht wird, findet sich lediglich noch im Bereich der Heeresausrüstung. Wenn US-Verteidigungsminister Cohen Anfang Februar diesen Jahres anläßlich der 36. Münchner Konferenz über Sicherheitspolitik sagt, daß „man nicht immer nur Haushalte reduzieren und auf die USA hoffen kann“, so fordert er damit ganz offen die Europäer auf, nicht ihre Verteidigungshaushalte herunterzufahren. Geringere Ausgaben sind hier kontraproduktiv und schaden massiv der nationalen und europäischen Verteidigungsfähigkeit. Die Industrie – und hier insbesondere die Rheinmetall DeTec AG – hat auf diese Fehlentwicklung immer wieder hingewiesen. Durch gezielte Übernahmen und Kooperationen ist es Rheinmetall gelungen, die technologischen Fähigkeiten als Komplettanbieter von Systemen, Geräten, Waffen und Munition für die Streitkräfte des Heeres zu bündeln und uns als führenden Lieferan- ten für Systemlösungen vom Sensor bis zur Waffe sowie Plattformen für die Marine im internationalen Rahmen zu positionieren. So konnten wir Mindestkapazitäten, die sowohl unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit als auch dem mindestens ebenso wichtigen Aspekt des Know-how-Erhalts zwingend notwendig sind, auf einem nicht mehr unterschreitbaren Niveau erhalten. Zur Auslastung dieser Ressourcen wird die zögerliche Inlandsnachfrage trotz politischen Willens, die nationale Souveränität durch Rüstungsautarkie zu sichern und den volkswirtschaftlichen Schaden durch Vernichtung weiterer Arbeitsplätze zu begrenzen, nicht ausreichen. Der Export kann und muß hier einen – wenn auch bedingten – Beitrag leisten. Die Einschränkung muß wegen der wettbewerbsnachteiligen verschärften Exportrichtlinien für Rüstungsgüter gemacht werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Richtlinien, die im nationalen Alleingang ohne Industriebeteiligung verabschiedet wurden, bei der gewollten europäischen Harmonisierung im Rüstungsexport auswirken werden. Jedenfalls werden unsere industriellen europäischen Partner diese Selbstbeschränkung wohlwollend und sicher auch mit einem gewissen Unverständnis zur Kenntnis nehmen. Gleichwohl wird der Vorstand der Rheinmetall DeTec AG die grenzüberschreitende Konsolidierung weiter betreiben und damit den Abbau weiterer Kapazitäten durch europäische Kooperationen, Joint Ventures und mögliche Firmenzusammenschlüsse zu verhindern suchen. Dazu brauchen wir die politische Unterstützung und Mitarbeiter, die an die Zukunft der technologisch herausfordernden Wehrtechnik glauben. Unsere Führungskräfte müssen die Geschäfte so führen, daß die Fähigkeiten des Rheinmetall-DeTec-Verbundes voll zur Geltung kommen und dabei die berechtigten Interessen der Einzelunternehmen gewahrt bleiben. Wichtigste Voraussetzung hierfür wird sein, daß wir alles in unseren Möglichkeiten liegende tun, um das Gruppenverständnis aller Mitarbeiter zu fördern und das gemeinsame „Wir-Gefühl“ unter dem Dach der Rheinmetall DeTec AG weiter auszubauen. Mario Gabrielli* * Mario Gabrielli (57) ist Mitglied des Vorstandes der Rheinmetall DeTec AG (Ratingen). Geschäftsfelder Geschäftsbereiche Führungsgesellschaften Systeme Marine Überwasser Systeme: Unterwasser Minenjagd STN Atlas Elektronik GmbH dungspulver und verbrennbaren (Munitions-)Komponenten. 1995: Die in Rheinmetall Industrie GmbH (später: Rheinmetall Industrie AG) umbenannte Rheinmetall GmbH übernimmt die Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme GmbH (Oberndorf). 1996: Die Rheinmetall Industrie AG erwirbt ein Drittel der Anteile an der niederländischen Gesellschaft Eurometaal N.V. in Zaandam. 1997: Die Rheinmetall Industrie AG bereitet sich mit einer neuen Organisationsstruktur auf die zukünftigen Entwicklungen in der Wehrtechnik vor. Zur Erhöhung der nationalen und internationalen Kooperationsfähigkeit werden die operativen Geschäftsbereiche ausgegliedert und in rechtlich selbständige Gesellschaften überführt. Der Geschäftsbereich „Waffe und Munition“ der Rheinmetall Industrie AG wird auf die neu gegründete Rheinmetall W&M GmbH (Ratingen/Unterlüß) übertragen. Der Geschäftsbereich „Systeme und Geräte“ am Standort Unterlüß wird in die MaK System Gesellschaft mbH (Kiel) eingebracht. Mit dem Erwerb von 51 Prozent der STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen) verstärkt die Rheinmetall AG ihren Defence-Bereich hinsichtlich der wehrtechnischen Elektronik. 1998: In Form einer Überkreuzbeteiligung erwirbt die Rheinmetall Industrie AG 55 Prozent an der Nitrochemie Wimmis AG von der SM Schweizerische Munitionsunternehmung (Thun) und gibt 45 Prozent an der Nitrochemie Aschau GmbH an diese Gesellschaft ab. Um eine einheitliche Führung der beiden Gesellschaften zu gewährleisten, wird die Holding Nitrochemie AG (Wimmis/Schweiz) gegründet mit der industriellen Führung durch Rheinmetall. Die Rheinmetall Industrie AG übernimmt von der Buck System GmbH (Neuenburg/Fronau) deren wehrtechnischen Bereich und gründet die Buck Neue Technologien GmbH. 1999: Gründung der Rheinmetall De- Tec AG (Ratingen) als Rechtsnachfolgerin der Rheinmetall Industrie AG. Um ihre Kompetenz im Bereich Mittelkaliber weiter zu stärken und um die europäische Marktpräsenz zu verbreitern, erhöht die Rheinmetall DeTec AG ihren Anteil an der niederländischen Eurometaal Holding N.V. (Den Haag) auf 66 2/3 Prozent. Mit dem Erwerb der Oerlikon Contraves AG (Zürich/Schweiz) baut die Rheinmetall DeTec AG ihre Kompetenz in der Flugabwehr und im Mittelkaliberbereich zum Systemintegrator aus. Ende des Jahres 1999 übernimmt die Rheinmetall DeTec den Geschäftsbereich Wehrtechnik von der IWKA Aktiengesellschaft (Karlsruhe). Dazu zählen die Unternehmen KUKA Wehrtechnik GmbH (Augsburg) und Henschel Wehrtechnik GmbH (Kassel), Systemführer bei gepanzerten Radfahrzeugen. Damit stärkt Rheinmetall seine Rheinmetall DeTec AG Simulation Simulation Ausbildung STN Atlas Elektronik GmbH Fahrzeugsysteme MaK System Ges. mbH Systeme Heer Flugabwehr Heer und Luftwaffe Oerlikon Contraves AG Marktposition als führendes europäisches Systemhaus für Heerestechnik nachhaltig. Mit einem Umsatzvolumen von rund 1,7 Milliarden € (rund 3,4 Mrd. DM) und mehr als 10 000 Mitarbeitern hat die Rheinmetall DeTec AG zudem die notwendige kritische Größe als führender europäischer Anbieter von Waffe und Munition, gepanzerten Fahrzeugen und Elektronik aus einer Hand. Sie ist heute ein starker Partner für die Entwicklung und Koordination komplexer Projekte für Bundeswehr, Nato und verbündete Streitkräfte. Sie trägt als große und wettbewerbsstarke Einheit gleichzeitig maßgeblich zur Sicherung der nationalen und internationalen wehrtechnischen Kernkompetenzen – insbesondere in der Heerestechnik – bei. Vetronic/Flugsysteme STN Atlas Elektronik GmbH Waffe u. Munition Großkaliber Rheinmetall W&M GmbH Mittelkaliber Oerlikon Contraves AG Schlagkräftiger Firmenverbund: Die neuformierte Rheinmetall-DeTec-Gruppe mit ihren vier Geschäftsfeldern und sieben Geschäftsbereichen bietet gebündelte Kompetenz für den nationalen wie internationalen Wehrtechnik-Sektor. Mit Beginn des Jahres 2000 hat die Rheinmetall DeTec AG ihre Tochtergesellschaften, zu denen auch die gemeinsam mit dem Land Niedersachsen und einer Reihe dort ansässiger, mittelständischer Unternehmen betriebene TZN Forschungs- und Entwick- Zur Leistungsfähigkeit des „Leopard 2 A6“ trägt vor allem die von der Rheinmetall W&M GmbH entwickelte 120-mm-Glattrohrkanone bei. Ein um 130 Zentimeter verlängertes Rohr führt – verbunden mit weiteren Modifikationen – zu einer höheren Geschoßgeschwindigkeit und einer gesteigerten Wirkung der KE-Munition. Diese Waffenanlage L55 – hier im unteren Teil des Bildes – ist mit den aktuellen Kampfpanzertypen innerhalb der Nato kompatibel. lungszentrum Unterlüß GmbH gehört, nach vier Geschäftsfeldern („Systeme Marine“, „Simulation“, „Systeme Heer“, „Waffe und Munition“) neu strukturiert. Auf diese Weise sind in einer straffen Führungsstruktur marktnahe und ergebnisverantwortliche Unternehmenseinheiten entstanden. Die klare organisatorische Gliederung trägt dabei auch dem Ziel einer weiter verbesserten Kundenorientierung Rechnung. (Fortsetzung auf Seite 10) Mit dem von der STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen) entwickelten Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in Altmark steht der Bundeswehr eines der leistungsfähigsten und flexibelsten Ausbildungssysteme für die Truppen des Heeres zur Simulation eines Gefechtsablaufes ohne Einsatz kostenintensiver Übungsmunition, aber mit einer effektiven Kontrolle des Ausbildungserfolges, zur Verfügung.
Seite 10 Das Portrait Das Profil 1/2000 Die Rheinmetall DeTec AG und ihre Tochtergesellschaften Kompetenz für Wehrtechnik-Sektor (Fortsetzung von Seite 9) Im Überblick (siehe dazu auch Organisationsstruktur der neuformierten Rheinmetall-DeTec-Gruppe): ★ Das Geschäftsfeld „Systeme Marine“ umfaßt den Geschäftsbereich „Systeme Überwasser, Unterwasser und Minenjagd“; Führungsgesellschaft ist die STN Atlas Elektronik GmbH. ★ Das Geschäftsfeld „Simulation“ – auch hier hat STN Atlas Elektronik die Führung – besteht aus dem Geschäftsbereich „Simulation/Ausbildung“. ★ Das Geschäftsfeld „Systeme Heer“ beinhaltet die drei Geschäftsbereiche„Fahrzeugsysteme“, „Flugabwehr – Heer und Luftwaffe“ und „Vetronic/Flugsysteme“.Führungsgesellschaften sind die MaK System Gesellschaft mbH (Kiel), die Oerlikon Contraves AG (Zürich/Schweiz) und die STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen). Zum Bereich„Fahrzeugsy- steme“ gehören die Firmen MaK System, telerob, KU- KA-Wehrtechnik und Henschel- Wehrtechnik. Im Geschäftsbereich „Flugabwehr“ sind die Oerlikon Contraves AG mit ihren Tochtergesellschaften Oerlikon Contraves Pyrotec (Zürich/ Schweiz), Oerlikon Aerospace Inc. (Saint-Jean-sur-Richelieu/Kanada), Oerlikon Contraves S.p.A. (Rom/Italien), Oerlikon Contraves GmbH (Stockach/Deutschland), Oerlikon Singapore Pte. Ltd (Singapur) und Contraves Advanced Devices Sdn.Bhd. in Malacca (Malaysia) konzentriert. Der Geschäftsbereich „Vetronic/Flugsysteme“ wird von STN Atlas geführt. ★ Das Geschäftsfeld „Waffe und Munition“ setzt sich aus den beiden Geschäftsbereichen „Großkaliber“ (unter der Führung der Rheinmetall W&M GmbH) und „Mittelkaliber“ (Führungsgesellschaft: Oerlikon Contraves AG) zusammen. Zum Bereich „Großkaliber“ gehören Rheinmetall W&M, die Nico-Gruppe, Nitrochemie, Buck Neue Technologien, Eurometaal und GIWS, zum Bereich „Mittelkaliber“ die Oerlikon Contraves AG und die Mauser-Werke Oberndorf. In seiner über 110jährigen Geschichte hat sich die Rheinmetall-Defence- Sparte vom Entwickler von Waffenanlagen hin zum Systemanbieter und Dienstleister in Partnerschaft mit der Bundeswehr sowie befreundeten Streitkräften entwickelt. Mit der neuen Struktur stellt sich der Firmenverbund zudem langfristig auf die sich wandelnden Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber ein. Die Rheinmetall DeTec AG und ihre Tochtergesellschaften sind in der Lage, Hauptverteidigungskräfte ebenso wie gegenwärtige und künftige Krisen-Reaktionskräfte mit hochmobilen, leistungsfähigen und zugleich kostengünstigen Systemen und Geräten auszustatten. Bei Einsätzen von „SFOR“-, „IFOR“- und „KFOR“-Truppen haben sich bei der Rheinmetall-DeTec-Gruppe entwickelte und realisierte Technologien bereits bewährt. Als Komplettanbieter für Heerestechnik entwickelt und liefert Rheinmetall-DeTec ein breites Ausrüstungsspektrum, von unterschiedlichen Waffenanlagen und Munitionen über leichte Fahrzeuge und Unterstützungsfahrzeuge bis hin zu Artilleriesystemen und Kampfpanzern mit modernster Feuerleitung. Marineverbände stattet man mit Ortungs-, Führungs- und Waffeneinsatzsystemen sowie Torpedos aus und leistet das Systemmanagement für komplexe Beschaffungsvorhaben, etwa beim Bau von Minenjagdbooten. Der Luftwaffe bietet Rheinmetall-DeTec „Adats“ ist weltweit das einzige Nahbereich-Flugabwehrsystem, das sowohl Luft- als auch Bodenziele bekämpfen kann. Das von der Oerlikon Contraves AG offerierte System ist mit u. a. acht abschußbereiten Flugkörpern ausgestattet. modernste Flugsimulatoren und Bordwaffen. Seit seiner Gründung im Jahre 1889 durch Heinrich Ehrhardt steht der Name Rheinmetall für wehrtechnische Produkte höchster Leistungsfähigkeit und Qualität. Als führendes Unternehmen der Wehrtechnik – insbesondere auf dem Gebiet der Heeresausrüstung – ist Rheinmetallanerkannter Partner zahlreicher europäischerStreitkräfte. Die Stärke der Rheinmetall DeTec AG ist die projektorientierteBündelung der Kompetenzen ihrer Tochterunternehmen, die im folgenden kurz vorgestellt werden. Systeme Marine Die STN Atlas Elektronik GmbH – sie umfaßt die Rheinmetall-DeTec-Geschäftsfelder „Systeme Marine“, „Simulation/Ausbildung“ und „Systeme Heer“ mit den Geschäftsbereichen „Systeme Überwasser, Unterwasser und Minenjagd“, „Simulation/Ausbildung“ und „Vetronic/Flugsysteme“ – ist der Elektronikspezialist innerhalb der Rheinmetall DeTec AG und verfügt über weitreichende Kompetenz in nahezu allen, für Seestreitkräfte relevanten Bereichen. Das Bremer Unternehmen entwickelt und fertigt wehrtechnische und zivile Produkte für Kunden im In- und Ausland. Das technische Spektrum reicht von Signalverarbeitung und Radartechnik über Navigation und Kommunikation, Unterwasserschall- und Hochfrequenztechnik sowie Optik/Optronik bis hin zu unbemannten Fluggeräten, digitalen Sichtsystemen und Führungs- und Waffeneinsatzsystemen. Teilbereich Systeme Unterwasser: Die Unterwasser-Aktivitäten von STN Atlas Elektronik umfassen u.a. Sonare und Systeme fur U-Boote, zum Beispiel Führungs- und Waffeneinsatzsysteme sowie hydroakustische Sensorsysteme. Diese Systemkette ermöglicht es U-Booten, eingehende Informationen schnell zu verarbeiten und die dann nötigen Maßnahmen einzuleiten. Unterhalb der Meeresoberfläche kommen auch Systeme des Bereichs Unterwasserfahrzeuge – zum Beispiel Drohnen zur Minenbekämpfung – und Marinewaffen (in der Hauptsache Schwergewichtstorpedos) zum Einsatz. Teilbereich Systeme Überwasser: Auch im Bereich Überwasserschiffe bietet der Bereich Marine nicht nur einzelne Produkte, zum Beispiel die elektronische Ausstattung der Operationszentralen von Fregatten, sondern ebenfalls komplette Systemketten vom Sensor über die Signalverarbeitung, integrierten Führungs- und Waffeneinsatzsystemen bis zum Effektor an. Stetige Weiterentwicklung der Produkte und Systeme, wie sie sich unter anderem an einer neuen Generation von Mehrzweckkonsolen oder neuen aktiven Schleppsonaren zur U-Boot- Ortung zeigen, untermauern die fachliche Kompetenz des Bereiches. Teilbereich Systeme Minenjagd: Die Generalunternehmerschaft für Minenjagdboote der deutschen Marine ist ein herausragendes Beispiel für das internationale Renommee dieses Bereichs. Die hier entwickelten Produkte und Systeme für die Minenjagd halten nachweislich jedem nationalen und internationalen Vergleich Stand. Als zivile Komponenten sind Systeme zur Steuerung des Seeverkehrs (Vessel Traffic Control Systems – VTS) von STN Atlas zu nennen, die in Häfen und entlang viel befahrener Wasserstraßen rund um den Globus installiert sind. Simulation GB Simulation/Ausbildung: Der Geschäftsbereich „Simulation/ Ausbildung“ steht für „virtual reality“ und intelligentes Ausbildungsmanagement. Stets geht es um die Ausbildung von Personal mit Hilfe von Simulatoren, fast ausschließlich in Form von „full scope replica“-Simulationssystemen. Dies bedeutet, daß das echte Gerät, für das ausgebildet wird, im Simulator im Maßstab 1:1 neu entsteht: Ein Lkw-Simulator hat als Kernstück eine echte Fahrerkabine, ein Schiffsführungssimulator besteht im Kern aus einer echten Schiffsbrücke. Die Außenwelt kommt aus dem Com- Konzipiert für den Einsatz im trinationalen „MRCA Tornado“, wird die automatische Bordkanone BK 27 der Mauser-Werke Oberndorf auch im Rahmen anderer Waffensysteme eingesetzt – z. B. an Bord des schwedischen „Gripen“-Kampfjets. puter. Digitale Sichtsysteme sorgen für eine präzise Nachbildung dieser Außenwelt in Echtzeit. Der Produktbereich „Prozeß-, Marine- und Nautiksimulation“ entwickelt Ausbildungssimulatoren für nautische Hochschulen, Reedereien und Marinen. Im Produktbereich „Flugsimulation“ geht es in erster Linie um „Part Task“-Trainer: Das sind Simulatoren, mit deren Hilfe spezielle Aufgaben geschult und trainiert werden (z.B. Nacht-Tiefflug mit Hubschraubern). Auch eine Beteiligung an den umfangreichen Simulator-Programmen für das neue europäische „Eurofighter“- Jagdflugzeug wird hier bearbeitet. Im Produktbereich Landfahrzeugsimulation reicht die Palette von Lkw-Simulatoren über Schieß- und Gefechtssimulatoren für gepanzerte Fahrzeuge bis zu Rehabilitations-Simulatoren, die z.B. Unfallopfern im Rahmen der Re- (Fortsetzung auf Seite 11) „Isus“ ist ein Führungs- und Waffeneinsatzsystem für U-Boote, das über alle Elemente einer modernen C2-Anlage („command and control“) verfügt. Dazu gehören funktionale Integration aller Sensoren und Effektoren, Echtzeitverarbeitung der Daten sowie Darstellung und Bearbeitungsfähigkeit dieser Daten auf identischen und damit voll redundanten Multifunktionskonsolen. Ein Gemeinschaftsprodukt der Firmen MaK, Rheinmetall und Wegmann: die Panzerhaubitze 2000, das derzeit modernste Artilleriesystem der Welt.
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