29.11.2012 Aufrufe

Profil 1/2000 kompl.1-26 - KSPG AG

Profil 1/2000 kompl.1-26 - KSPG AG

Profil 1/2000 kompl.1-26 - KSPG AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Rheinmetall-Führungssitzung <strong>2000</strong><br />

Seite 3<br />

Zweite Rheinmetall-Führungssitzung in Düsseldorf<br />

Wachstum im Ausland<br />

weiterhin mit Vorrang<br />

rds Düsseldorf. Eine Rückschau auf<br />

das Jahr 1999 und ein Ausblick als kritische<br />

Momentaufnahme: Die operativen<br />

und strategischen Perspektiven<br />

der Rheinmetall-Gruppe in <strong>2000</strong> sowie<br />

in den kommenden Jahren standen<br />

am 20. Januar diesen Jahres auf<br />

der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />

ebenso im Mittelpunkt der Vorträge<br />

und Gespräche wie die Entwicklung<br />

des Konzerns seit 1980 und die<br />

(vorläufigen) Kennzahlen für 1999. Referenten<br />

der Veranstaltung, zu der sich<br />

knapp 300 Mitglieder des oberen und<br />

mittleren Führungskreises des Konzerns<br />

aus 15 Ländern in der nordrheinwestfälischen<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

trafen, waren Michael Deaver,<br />

ehedem stellvertretender Stabschef<br />

des früheren US-Präsidenten Ronald<br />

Reagan (1981 – 1989) und heute Vice<br />

Chairman der Edelman<br />

Public Relations<br />

Worldwide,<br />

Rheinmetall-Vorstandschef<br />

Dipl.-<br />

Math. Klaus Eberhardt<br />

sowie Dr.<br />

Hans U. Brauner,<br />

seit 12. Januar<br />

<strong>2000</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />

Unter dem Titel<br />

„Das Jahr 1999 und<br />

die Planung <strong>2000</strong>“<br />

beschäftigte sich<br />

der neue Vorstandsvorsitzende<br />

der Rheinmetall-<br />

Gruppe, Diplom-Mathematiker Klaus<br />

Eberhardt, im Hinblick auf das laufende<br />

Geschäftsjahr ausführlich mit den aktuellen<br />

Plänen und Perspektiven des Düsseldorfer<br />

Konzerns, der 1999 voraussichtlich<br />

einen Umsatz von 4,5 Milliarden<br />

€ (etwa neun Mrd. DM) erzielt hat.<br />

Mit Hinweis auf den 1999 verzeichneten<br />

Auftragseingang von rund 4,707<br />

Milliarden € – mit einem Plus von 17,6<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr der bisher<br />

höchste in der Geschichte von<br />

Rheinmetall –betonte Eberhardt: „Wir<br />

sind (auch 1999) weitergekommen am<br />

Markt. Im Auftragseingang haben wir<br />

um 17,6 Prozent zugelegt. Damit können<br />

wir einen (gegenüber 1998) um<br />

24,7 Prozent höheren Auftragsbestand<br />

verzeichnen, der ein historisches Hoch<br />

hat, für Rheinmetall sage und schreibe<br />

rund vier Milliarden €.“<br />

In diesem Kontext appellierte der<br />

52jährige Vorstandschef des Düsseldorfer<br />

Konzerns an die anwesenden<br />

Führungskräfte, alles daran zu setzen,<br />

die für das Jahr <strong>2000</strong> gesteckten Umsatz-<br />

und Ertragsziele konsequent und<br />

zielorientiert zu erreichen: „Die Planung<br />

<strong>2000</strong> ist realistisch. Sie macht<br />

Mut. Vier Milliarden € Auftragsbestand<br />

– andere wären froh, wenn sie<br />

eine solche Basis hätten. Wir haben<br />

Wachstum, wir sind internationaler geworden.<br />

Das sind qualitative Ansprüche,<br />

die auch Jüngeren Mut machen<br />

sollten zu sagen: Ich engagiere<br />

mich in diesem Unternehmen.“ Eberhardt<br />

weiter: „Es wäre in der Tat ein<br />

großer Erfolg, wenn wir in allen Bereichen,<br />

in allen Werken sowie in allen<br />

Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe<br />

unser gesetztes Budgetziel<br />

erreichen würden. In diesem Sinne<br />

fordere ich Sie auf: Seien Sie Unternehmer!<br />

Realisieren Sie den von Ihnen<br />

selbst gesetzten Plan.“<br />

Was das – vor allem mittelfristig angepeilte<br />

– Wachstum anbelangt, so<br />

machte Eberhardt einmal mehr deutlich,<br />

daß Rheinmetall auch zukünftig<br />

konsequent auf die weitere Internationalisierung<br />

des Geschäftes setzen<br />

werde: „Wir sehen in unseren Märkten,<br />

daß die Chancen im Ausland<br />

wachsen. Wir verfolgen (deshalb auch<br />

weiterhin) die Strategie ‚Wachstum im<br />

Ausland‘. Wir mutieren auf diese Weise<br />

von einem nationalen noch stärker<br />

zu einem internationalen Konzern.“<br />

Mit Bezug auf die Mitte Januar im<br />

Rheinmetall-Kommunikationszentrum<br />

versammelten Führungskräfte, von denen<br />

bereits 20 Prozent aus dem Ausland<br />

stammten, versprach der Rheinmetall-Vorstandschef,<br />

daß man der<br />

weiteren Globalisierung des Konzerns<br />

auch auf dem Sektor der Führungskräfteentwicklung<br />

entsprechend Rechnung<br />

tragen werde.<br />

Zuvor hatte Eberhardts langjähriger<br />

Vorgänger im Amt, der heutige Aufsichtsratschef<br />

Dr. Hans U. Brauner, unter<br />

dem Titel „Werte im Rheinmetall-<br />

Konzern: Schaffen, Vermitteln, Erhalten,<br />

Steigern“ einen – notabene auch<br />

sehr persönlich geprägten – Rechenschaftsbericht<br />

über zwei Jahrzehnte<br />

Entwicklung bei Rheinmetall gegeben,<br />

ein nach eigenen Worten „persönliches<br />

Vermächtnis“.<br />

Stellte ausführlich die Planung für das Jahr <strong>2000</strong> vor: Rheinmetall-Vorstandschef<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt.<br />

Nach Brauners Ausführungen haben<br />

sich die quantitativen Unternehmensund<br />

Vermögenswerte der Rheinmetall-<br />

Gruppe in den zurückliegenden 20<br />

Jahren deutlich positiv entwickelt. Aufgeschlüsselt<br />

auf die einzelnen Unternehmensbereiche<br />

bzw. Führungsgesellschaften,<br />

ergebe sich, so Brauner,<br />

in Summe ein Wertzuwachs von rund<br />

2,3 Milliarden Mark seit 1980. Zur Ergänzung:<br />

Der Umsatz kletterte im selben<br />

Zeitraum von ehedem 700 Millionen<br />

Mark (1979) auf annähernd neun<br />

Milliarden Mark in<br />

1999. Brauner<br />

wörtlich: „Wir haben<br />

eine deutliche<br />

positive Entwicklung<br />

unserer quantitativen<br />

Werte geschaffen.<br />

Und wir<br />

werden diese Werte<br />

in den nächsten<br />

zehn Jahren nicht<br />

nur erhalten, sondern<br />

weiter steigern.“<br />

Im Zuge der vor<br />

allem in jüngster<br />

Vergangenheit vor-<br />

angetriebenen<br />

Konzentration auf<br />

die drei Kerngeschäftsfelder„Automotive“,„Electronics“<br />

und „De-<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

<strong>2000</strong><br />

1000<br />

0<br />

in Mio. €<br />

4129<br />

2107<br />

„Volles Haus“: Annähernd 300 Mitglieder des oberen und mittleren Führungskreises der Düsseldorfer Unternehmensgruppe<br />

kamen am 20. Januar <strong>2000</strong> zur zweiten Rheinmetall-Führungssitzung nach Düsseldorf. Auf der Veranstaltung, deren<br />

Rahmenprogramm das Stuttgarter Kabarettistenduo Dr. Peter Förschler und Dieter Aisenbrey sowie Mitglieder der Bigband<br />

der Essener Folkwang-Hochschule unter Leitung des Pianisten Tae-Sung Chung gestalteten, wurden u.a. die operativen und<br />

strategischen Zielsetzungen des Konzerns für das laufende und die kommenden Geschäftsjahre vorgestellt und diskutiert.<br />

fence“ werde man, so Brauner weiter,<br />

die Entwicklung von Rheinmetall<br />

(noch) transparenter machen und dem<br />

– zur Zeit relativ zurückhaltenden –<br />

Börsenkurs neue Phantasien geben.<br />

Zur Ergänzung an dieser Stelle: Nach<br />

einer Shareholder-Value-Studie der international<br />

renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Arthur<br />

Andersen über die 500 Top-Aktien in<br />

Europa liegt die Rheinmetall <strong>AG</strong> heute<br />

auf Rang 5 der europäischen Mischkonzerne,<br />

auf Rang 11 der unter den<br />

Euro-500 vertretenen deutschen Unternehmen<br />

sowie auf Rang 96 der Euro-500<br />

.<br />

Auch hinsichtlich der qualitativen<br />

Führungswerte hat der Konzern nach<br />

Brauners Einschätzung in den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten einen deutlichen<br />

Sprung nach vorne gemacht:<br />

„Wir haben die fachliche Kompetenz<br />

auf allen Managementebenen enorm<br />

gesteigert. Wir haben (heute) hochqualifizierte<br />

und hochmotivierte Manager,<br />

die als Teams oder als Team mit<br />

Spitze arbeiten.“ Mit Hinweis auf das<br />

Wissen und die Intelligenz von weit<br />

über 6000 wissenschaftlich ausgebildeten<br />

Mitarbeitern unterstrich Brauner<br />

die hohe fachliche Kompetenz und<br />

den hervorragenden Ausbildungs-<br />

Verfügt über mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung im Umgang<br />

mit der US-amerikanischen und der internationalen Politik:<br />

Michael Deaver bei seinem – mit zahlreichen Anekdoten<br />

gespickten – Vortrag „American politics looking to <strong>2000</strong>“<br />

während der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung.<br />

4515 4465<br />

2545<br />

2022 1970<br />

2582<br />

1883<br />

4718<br />

2801<br />

1917<br />

1998 Ist 1999 V-Ist <strong>2000</strong> Plan 2001 Plan 2002 Plan<br />

stand in der gesamten Unternehmensgruppe:<br />

„Wir bilden uns weiter, wir betreiben<br />

gezielte Nachwuchsförderung.“<br />

Darüber hinaus seien vorbildliche<br />

Führungswerte, Verhaltensnormen<br />

und Leitbilder geschaffen worden,<br />

die nach innen wie nach außen<br />

Maßstäbe setzten.<br />

Unter dem Titel „Werte im Rheinmetall-Konzern: Schaffen,<br />

Vermitteln, Erhalten, Steigern“ zog Dr. Hans U. Brauner ein<br />

Resümee der Entwicklung des Konzerns seit 1980.<br />

Als quasi „persönliches Vermächtnis“<br />

an den Vorstand der Konzernholding<br />

skizzierte Brauner noch einmal<br />

die – planerisch – weitgesteckten Ausbauziele<br />

der Gruppe. Wie bereits Mitte<br />

Dezember letzten Jahres anläßlich eines<br />

Informationsgespräches mit Finanzanalysten<br />

und Wirtschaftsjournalisten<br />

präsentiert („Das <strong>Profil</strong>“<br />

1999/<strong>2000</strong>), will Rheinmetall seine<br />

Umsatz- und Ertragswerte weiter steigern<br />

und peilt für das Jahr 2010 einen<br />

Umsatz von 20 Milliarden Mark an.<br />

Rund zehn Milliarden Mark sollen dabei<br />

im Unternehmensbereich „Automotive“<br />

erwirtschaftet werden; jeweils<br />

fünf Milliarden Mark werden die Kerngeschäftsfelder<br />

„Electronics“ und „Defence“<br />

beisteuern.<br />

Als ausgewiesener Politik-Profi – mit<br />

jahrzehntelanger, zeitweise auch mitprägender<br />

Erfahrung in US-amerikanischer<br />

wie internationaler Politik – widmete<br />

sich Gastreferent Michael Deaver<br />

in seinem Vortrag „American politics<br />

looking to <strong>2000</strong>“ ausführlich auch den<br />

– aus seiner Sicht grundsätzlichen –<br />

Merkmalen erfolgreicher Führung.<br />

5082<br />

3032<br />

2050<br />

1998-2002: +44%<br />

1998-2002: +1%<br />

Ausland<br />

Inland<br />

Internationalisierung angesagt: Der Auslandsanteil der Rheinmetall-Gruppe am Umsatz wird in Zukunft weiter deutlich steigen.<br />

Laut Deaver – der stellvertretende<br />

Stabschef des früheren US-Präsidenten<br />

Ronald Reagan arbeitet heute als<br />

Vice Chairman einer der weltweit größten<br />

und renommiertesten Public-Relations-Agenturen<br />

– müsse man, um erfolgreich<br />

führen zu können, zum einen<br />

wissen, wer man sei, zum anderen<br />

aber auch die<br />

eigenen Stärken<br />

und Schwächen<br />

genauestens kennen:<br />

„Außerdem<br />

muß man einfache<br />

Botschaften haben<br />

und verkünden.<br />

Diese<br />

Führungseigenschaften<br />

sind von<br />

wesentlicher Bedeutung<br />

für unsere<br />

Qualität in der<br />

Politik, und ich<br />

glaube, auch im<br />

Geschäfts- und<br />

Wirtschaftsleben.“<br />

Was die innenpolitische<br />

Entwicklung in der größten<br />

Industrienation der Welt im Hinblick<br />

auf die im kommenden Herbst bevorstehenden<br />

Präsidentschaftswahlen<br />

anbelangt, so rechnet Deaver mit einem<br />

Wechsel der US-Führung: „Wir<br />

haben wirtschaftlichen Wohlstand wie<br />

nie zuvor; die amerikanischen Wähler<br />

sind sehr zufrieden. Es gibt keinen<br />

Konflikt, keinen Krieg irgendwo auf<br />

dem Globus, in den wir involviert<br />

wären... Wir haben jetzt eine Generation<br />

von Wählern, die noch nie einen<br />

Konflikt erlebt haben, die noch nie etwas<br />

von wirtschaftlicher Rezession<br />

gehört haben, die auch nicht betroffen<br />

waren von irgendwelchen wirtschaftlichen<br />

Folgen. Trotz wichtiger gesellschaftspolitischer<br />

Fragen – etwa auf<br />

den Sektoren Gesundheitsversorgung,<br />

Sozialversicherung und Bildungssystem<br />

– wird das entscheidende Thema<br />

(der Wahl) der Charakter, die Persönlichkeit<br />

sein... Ich glaube (deshalb),<br />

die Republikaner werden das ‚Weiße<br />

Haus‘ gewinnen. Der Senat wird (weiter)<br />

in republikanischer Hand bleiben,<br />

das Repräsentantenhaus (dagegen)<br />

ganz knapp an die Demokraten gehen.<br />

Das heißt, in den USA werden wir<br />

dann wieder eine geteilte Regierung<br />

haben.“<br />

Was die außenpolitischen Perspektiven<br />

im Nachgang zur anstehenden<br />

Wahl des 43. US-Präsidenten angeht,<br />

so wünscht sich Deaver eine (aus seiner<br />

Sicht von Politikern wie James<br />

Baker, George Bush oder Henry Kissinger<br />

verkörperte) Führung, für die die<br />

über 40 Jahre reichenden, engen Beziehungen<br />

zur Nato auch zukünftig die<br />

Basis der amerikanischen Außenpolitik<br />

darstellen: „Ich glaube, daß wir eine<br />

Führung brauchen, die eine globale<br />

Perspektive hat, die versteht, wie<br />

wichtig es ist, daß Amerika starke Beziehungen<br />

zu Westeuropa hat... Wir<br />

sind heute die Führer der Welt. Wir<br />

bleiben nur die Führer der Welt, wenn<br />

wir unsere Partnerschaft mit Europa<br />

fortführen.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!