Und wir schafften es doch...Ohne lange Worte zu verlieren. Der echte und einzige Grund, wieso dieser Film zustande gekommen ist, war eine Namensverwechslung.Die Verantwortlichen der PBS für das 100 Jahre Jubiläum traffen sich mit Vertretern der <strong>Pfadi</strong> Maur, worunter sich unteranderem mein Namensvetter und Stufenleiter Tobias Oechslin / Splash befand. Was nun alles falsch gehen musste, damit ich plötzlicheine Einladung zu einem Treffen am Zürich HB in meiner Mailbox vorfand, wage ich nur zu vermuten. So sassen wir dort in einerfröhlichen Runde von 5 Enthusiasten zusammen, alle fünf mit verschiedenen Vorstellungen, alle fünf mit unterschiedlichen Zielen.Bewaffnet mit dem Grundsatzentscheid einen Film zu machen ging man nach 2 Stunden wieder auseinander ohne Ergebnis undmit dem Verpsprechen sich bald wieder zu treffen. Nichtsdestotrotz liess mich dieses Projekt nicht los und so begann ich ein erstesDrehbuch zu verfassen – geleitet von der Idee den ersten <strong>Pfadi</strong>spielfilm der Schweiz zu realisieren.Was ich sehr bald merken musste, ist die Tatsache, dass ich nunmal Jus Student und kein Filmschaffender bin und mir wesentlicheRessourcen materialtechnischer und personeller Natur nicht zur Verfügung standen. Ich brauchte jemanden, der den professionellenPart an diesem Projekt übernehmen würde. Es musste ein besonderer Charakter sein, jemand der Zeit investieren wollte ohne irgendeineSicherheit zu haben, ob denn das Projekt gelingen würde. Jemand der dieser Idee Vertrauen schenkt und hilft den Karrenzu ziehen. Ein Schinkenessen an der Waldweihnacht später, ein erstes Treffen in einem netten Kaffe am Kunsthaus, und hatte ich ihngefunden – den Profi. Chagall, seines Zeichens ehmaliger <strong>Flamberg</strong>er, nahm sich der Sache an und half das Projekt professionellaufzugleisen. Sein Eintritt in das Projekt gab dem ganzen den erhofften Powerschub. Genauer gesagt, war seine Beteiligung in jederHinsicht vital für das Projekt. Zu Beginn des Projektes meinte Chagall nur: «Mir gönd obe ine».Da dieses Projekt unter der Leitung der PBS lief, hatten wir denn auch die Hoffnung, dass uns jemand aus unserem lieben Dachverbandunterstützen würde. Immerhin wird es ja als PBS Projekt verkauft. Diese Unterstützung blieb jedoch gänzlich aus oder warsogar eher hinderlich. So erhielten wir zwei denn auch bald einmal den Eindruck, dass wir eigentlich die einzigen Leute seien, diedieses Projekt wünschten. Bei der PBS hielt man uns wahrscheinlich für verrückt, denn niemand glaubte ernstlich daran, dass wir daserforderliche Budget zusammenkriegen und die Leute mobilisieren könnten, welche für dieses geplante Projekt nötig waren. Selbstwir waren unserer Sache nicht immer sicher, glaubten jedoch daran, dass Engagement belohnt wird und gingen weiter «obe ine».Unzählige Stunden vor dem Computer und am Telefon später, waren wir bereit das Projekt vom Stapel zu lassen. Schauspielerwurden gesucht, Helfer engagiert.Den Bericht über dieses Projekt überlasse ich Nike auf den folgenden Seiten. Doch bevor ich hier fertig bin muss ich noch dasWichtigste überhaupt loswerden.Ohne diejenigen, welche Wochen vor dem Dreh Kostüme und Requisiten bastelten, ohne diejenigen die morgens um halb 4 dasFilmset zusammenräumten um 4 Stunden Schlaf später wieder auf der Matte zu stehen, ohne diejenigen die ohne Murren 2 Wochenlang anpackten wo gerade Not am Manne war, ohne diejenigen, die uns in Rekordzeit eine imposante Römerburg aufgebaut hätten,ohne diejenigen, welche sich um unsere energiegeladenen Kinderschauspieler kümmerten, wenn sie gerade nicht vor der Kamerastanden, ohne diejenigen, welche uns zu jeder Zeit an jeden Ort warmes Essen brachten, und ohne alle diejenigen, welche unsirgendwie unterstützt haben, wäre dieses Projekt nie zustande gekommen. Auch euch geschätzte Eltern haben wir zwischendurchtermintechnisch auf die Palme gebracht und euch liebe Kinder haben wir dann und wann sehr beansprucht, wenn es mal ein besonderslanger Drehtag wurde. Jeder einzelne Beitrag war wertvoll.In diesem Sinne danke ich euch für unseren Film.Splash
Jubiläums-DVDZum 100-Jährigen Jubiläum der <strong>Pfadi</strong> wurde ein <strong>Pfadi</strong>-Spielfilm für die Jubiläums-DVD der PBS gedreht.Und wie bereits im Vorwort erwähnt, wurde dieser Film von <strong>Flamberg</strong>ern verwirklicht.Es war ein Mammutprojekt. Ich bin schon fast geneigt zu sagen,es war eine Mission Impossible. Aber ist etwas was unmöglichist ein Hinderungsgrund für richtige <strong>Pfadi</strong>s? Selbstverständlichnicht. Und so trafen sich am 8. August das Team, um den Drehdes Films anzugehen.Aber von Vorne: Im Vorfeld wurden fleissig Kostüme genäht,Requisiten gebastelt und zusammengetragen, Kulissen aufgebautund die letzten Änderungen am Drehbuch vorgenommen.Und so ging es an dem besagten Mittwoch gut vorbereitet los.Gestartet wurde im Kanton Solothurn mit der Geschichte derälteren <strong>Pfadi</strong>s. Es wurde auf den Bergen, an einer Felswandund im Nidlenloch die actionreiche Geschichte gedreht. Unddie Beteiligten konnten sich während dieser Zeit aufeinandereinstellen, die Logistik in den Griff kriegen und sich an den Alltageines Filmdrehs gewöhnen. Denn bis auf die Kameraleute,die Beleuchter und die Tönler hatten die Beteiligten noch keineErfahrung auf diesem Gebiet.Am Samstagabend war dann diese Geschichte «im Kasten».Am Sonntag musste alles zusammengepackt und dann viaZürich nach Bonaduz gefahren werden. In Zürich wurdendann die grossen schauspielernden <strong>Pfadi</strong>s entlassen und dieSchauspieler der mittleren Altersklasse abgeholt. Da für dieseGeschichte rund 50 <strong>Pfadi</strong>s vonnöten waren und das <strong>Pfadi</strong>heimnicht sehr zentral gelegen war, wurde schon der erste Transferder angehenden Schauspieler zu einer logistischen Meisterleistung.Am Montag ging es dann schon früh morgens los mit derzweiten Geschichte. Diese wurde unteranderem in einer imposantenRömerburg gedreht, welche innerhalb von zwei Tagenvon starken <strong>Flamberg</strong>ern erbaut wurde. Hier wurden auchnoch in letzter Minute einige Requisiten fertig gestellt, wie diesnoch oft der Fall war in dieser Woche. Dann wurde den ganzenTag lang auf diesem Set gedreht. Und auch das Wetter meintees gut mit uns. Es regnete nur vor dem Dreh kurz und dann erstspät abends wieder als nur noch das Material wieder eingeladenwerden musste.Und auch am Dienstag hiess es wieder früh aufstehen. Heutewurde im Lager der Gallierinnen gedreht, welches auch vondem Bautrupp der Römerburg aufgestellt wurde. Als ersteswurde das ganze Equipment mitten in den Wald geschlepptund dort zusammen- und aufgebaut. Nach dem Abendessengab es dann einen Nachtdreh, bei dem eindrückliche Lichteffekteeingesetzt wurden. Uns kam es zwar so vor als sie es vielzu hell, denn direkt unter dem «Mond» war es taghell, aber esgab super schöne Nachtaufnahmen.Am Mittwoch konnten die einen schon nachhause und mit denWenigen die noch blieben, wurde am und auf dem Hinterrheingedreht. Daher gab es vor dem Dreh auch erstmal für alleSchauspieler und die Helfer auf dem Wasser Neoprenanzüge.So ausgerüstet ging es dann ab zum Set. Dort wurden bis amNachmittag die Szenen auf dem Wasser gedreht. Dann ging esetwas Flussabwärts auf eine schöne und grosse Insel im Rhein,auf welcher das grosse Finale gefilmt wurde. Während dem dieDie Actionscene der ältesten Gruppe wird bei Grenchengedreht.Requisiten und die Beleuchtung aufgebaut wurden, entdeckteChagall den Make-up-Koffer der Styleistin, aber das ist eineandere Geschichte. Leider verschwand die Sonne 30 Minutenzu früh hinter den Wolken, sodass bei einigen Takes die Lichtverhältnissenicht ganz so perfekt waren wie gewünscht.Am nächsten Morgen wurde alles nötige zusammengepackt,die letzten noch anwesenden <strong>Pfadi</strong>s auf den Zug gebrachtund dann nach Zürich gefahren. Denn der Drehplan mussteKurzfristig etwas umgestellt werden, was dem Splash einigeschöne Stunden am Telefon bescherte…In Zürich angekommen wurden die ersten Szenen der Rahmenhandlungim Schulhaus Balgrist gedreht. Hier war das Wetterleider fast etwas zu schön, also es hat praktisch nie geregnet.Dass für diesen Schulhausdreh zwei Tage veranschlagt waren,bescherte den einen endlich mal wieder eine Nacht in einemausreichend langen Bett und auch warmes Wasser…Am Freitagmorgen wurden noch die letzten Szenen im Schulhausaufgenommen. Und am Nachmittag ging es dann wiederlos nach Graubünden, diesmal mit den jüngsten Schauspielern.Unterdessen war die Römerburg nur noch ein Holzhaufen aufeiner grossen Wiese.Am Samstag wurde mit dem Dreh der letzten Geschichte begonnen.Dazu ging es aan den schönen Crestasee bei Flims.Hier ging es für die kleinen Piraten auf eine abenteuerlicheSchatzsuche. Beim Nachtdreh stellte sich auch heraus, dass esin diesem See nicht nur den einen oder anderen Krebs hat,sonder hunderte Krebse. Aber glücklicherweise waren da dieDreharbeiten im und am Wasser schon beendet… Für denNachtdreh wurde wieder der helle Mond im Wald aufgestelltSo schaut der Lagerbau von richtigen <strong>Flamberg</strong>ern aus!Auch bei der Römerburg gab es «Haze». Naja, eigentlichja so gut wie überall...um so die Szenerie ins Richtige Licht zu rücken. Da die kleinenSchauspieler verständlicherweise schon ziemlich müde waren,gestalteten sich die letzten Takes teilweise etwas umständlich.Am Sonntag war es total schönes Wetter, leider nur bis amMittag. Dann begann es plötzlich extrem zu regnen, und dieDreharbeiten für die letzten Szenen mussten leider abgebrochenwerden. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dassvier Wochen später nochmals dort gedreht wurde, um auchdiese Geschichte komplett «im Kasten» zu haben.Und nun folgte ein weiterer, sehr aufwändiger Teil: die Post-Production, die Nachbearbeitung des Materials. Also dasSchneiden, Zusammenfügen, Vertonen, bearbeiten, Synchronisierenin die anderen Landessprachen, nochmals etwas abändernusw.Es war ein tolles Projekt. Und es war für alle eine tolle Erfahrung.Die einen haben gelernt was es bedeutet etwas zu«bouncen», oder noch etwas Kante zu geben, oder auch ganzallgemein, wie ein professioneller Film gemacht wird. Und dieanderen haben mal etwas den <strong>Pfadi</strong>alltag kennen gelernt unddie Natur mal etwas anders erlebt als sie sich das gewohntwaren.Obwohl der eine oder andere ab und zu «en aarige gsii isch»,die Logistik nicht immer ganz so geklappt hatte wie wir unsdas wünschten, die Betten zum teil etwas «udienig» waren,oder das Wetter nicht immer ganz mitspielte, hatten wir superviel Spass bei der ganzen Sache.Auch auf dem kleinen <strong>Bildschirm</strong> des Regisseurs sind dieAufnahmen shcon grosses Kino.