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Lehrplan Psychologie und Philosophie SEK II - Global Curriculum

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LEHRPLANKOMMENTAR<strong>Psychologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Philosophie</strong>Sek<strong>und</strong>arstufe <strong>II</strong>Bildungs- <strong>und</strong> Lehraufgabe• Der Unterricht in <strong>Psychologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Philosophie</strong> soll eine f<strong>und</strong>ierte Auseinandersetzung mit den Gr<strong>und</strong>fragen des Lebens ermöglichen<strong>und</strong> Orientierungshilfen bieten.• Im <strong>Psychologie</strong>unterricht sollen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Einblick in das Erleben <strong>und</strong> Verhalten des Menschen gewinnen sowieImpulse zur Selbstreflexion <strong>und</strong> zu einem besseren Verständnis des Mitmenschen erhalten.• Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler solleno in ihrer Entwicklung zu selbstständigen, dialog- <strong>und</strong> konfliktfähigen Menschen begleitet <strong>und</strong> gefördert werdeno die Notwendigkeit von Kooperation, sozialer Sensibilität <strong>und</strong> Verantwortung als Gr<strong>und</strong>lage für die Demokratie erkennen <strong>und</strong>danach handelno zum wissenschaftlichen Arbeiten angeleitet <strong>und</strong> zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit den vielfältigenwissenschaftlichen <strong>und</strong> pseudowissenschaftlichen Theorien <strong>und</strong> Spekulationen angeregt werdenBeiträge zu denBildungsbereichen• Mensch <strong>und</strong> Gesellschaft<strong>Psychologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Philosophie</strong> sollen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zur reflektierten Kenntnis der eigenen Person <strong>und</strong> derMitmenschen führen sowie das Verständnis für die sozialen Formen des Zusammenlebens <strong>und</strong> deren Wandel fördern. Im Speziellenist auf den Wandel des weiblichen <strong>und</strong> männlichen Selbstverständnisses Bezug zu nehmen. Weiters ist dergesellschaftsverändernde Einfluss der Medien zu berücksichtigen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen zu einer sachlichenAuseinandersetzung mit den Möglichkeiten verschiedener Medien angeregt werden <strong>und</strong> lernen, Daten zu selektieren <strong>und</strong> zuinterpretieren. Durch weltweite Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation sollen interkulturelles Denken <strong>und</strong> Handeln ermöglicht werden.• Kreativität <strong>und</strong> GestaltungNeben der theoretischen Analyse kreativer Prozesse sollen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler durch die Kenntnis alternativer Standpunkte<strong>und</strong> Lösungswege ihre Spontaneität <strong>und</strong> Flexibilität erweitern.• Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> BewegungDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen psychohygienische Prinzipien kennen lernen <strong>und</strong> sich kritisch mit Normalität <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitauseinander setzen.1


Didaktische Gr<strong>und</strong>sätze• Aufgr<strong>und</strong> der Themenvielfalt ist der <strong>Psychologie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Philosophie</strong>unterricht prädestiniert, fächerübergreifende Aspekte zu allengeistes- <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen Fächern durch Querverbindungen aufzuzeigen. Durch Transfer <strong>und</strong> Vergleich sind beiSchülerinnen <strong>und</strong> Schülern das Erkennen komplexer Zusammenhänge <strong>und</strong> das Erfassen vernetzter Sachverhalte zu fördern.• Eine Vielfalt von Methoden, Standpunkten <strong>und</strong> Forschungsrichtungen ist anzustreben. Bei der Bearbeitung der Themen ist auf einealtersgemäße Darstellung <strong>und</strong> die Relevanz für die Lebenssituation der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu achten. Dabei ist an persönlicheErfahrungen <strong>und</strong> an die Vorkenntnisse aus anderen Unterrichtsgegenständen anzuknüpfen.• Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer haben zur Förderung einer toleranten Gr<strong>und</strong>haltung auch im Sinne eines interkulturellen Verständnissesbeizutragen. Dazu gehören das Entwickeln persönlicher Einstellungen, Urteilsvermögen, Kritikfähigkeit, Zivilcourage, respektvollerUmgang mit anders Denkenden <strong>und</strong> die Bereitschaft zu verantwortungsvollem Handeln.• Bei der Organisation des Lernprozesses ist auf eine Vielfalt der Methoden zu achten. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler inihrer Selbsttätigkeit <strong>und</strong> Eigenverantwortung durch offene, selbst organisierte Lernformen unter Einbeziehung verschiedenerMedien <strong>und</strong> Informationstechnologien zu stärken. Geeignete Umsetzungsmöglichkeiten sind beispielsweise selbstständigesStrukturieren von Arbeitsphasen, Recherche, Planung <strong>und</strong> Durchführung von Experimenten sowie Interviews <strong>und</strong> deren Auswertung.Dies soll zur Erweiterung in Kompetenzen wie Teamarbeit <strong>und</strong> Präsentationstechnik beitragen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sind zurselbstständigen exemplarischen Lektüre von Originaltexten zu ermutigen.• Je nach Möglichkeit ist ein Bezug zur Lebenswelt durch Einladen von Fachleuten, durch Besuche außerschulischer Institutionen usw.herzustellen.ÜbergeordneteSchlüsselthemen <strong>Global</strong>enLernens• Friede <strong>und</strong> Konfliktlösung• Nachhaltige Entwicklung• soziale Gerechtigkeit• <strong>Global</strong>isierung <strong>und</strong> weltweite Verflechtungen• Menschenrechte• WeltbürgerInnenschaft• Vielfalt <strong>und</strong> Interkulturalität• Weltsichten / Weltanschauungen2


PSYCHOLOGIE7. KlasseLehrstoff <strong>Lehrplan</strong>bezüge <strong>und</strong> Lernziele zu <strong>Global</strong>em Lernen Konkrete thematische Beispiele ÜbergeordneteSchlüsselthemen <strong>Global</strong>enLernensAspekte der wissenschaftlichen <strong>Psychologie</strong> kennen lernenForschungsmethoden <strong>und</strong> TeilbereicheRichtungen <strong>und</strong> Anwendungsgebiete der <strong>Psychologie</strong>Psychologische Phänomene der Wahrnehmung erfassenAspekte der Sinneswahrnehmung, der räumlichen <strong>und</strong>zeitlichen Wahrnehmungsubjektive Wahrnehmungswelten <strong>und</strong> ihre Einflüsse auf dasZusammenlebenWahrnehmungsbeeinflussung <strong>und</strong>Wahrnehmungsveränderung durch MedienKognitive Prozesse reflektierenGedächtnismodelle <strong>und</strong> Lernstrategien, lerntheoretischeAnwendungenIntelligenz, Kreativität <strong>und</strong> ProblemlösungsstrategienSprache <strong>und</strong> Denken• <strong>Psychologie</strong> in verschienen Kulturkreisen –erkennen, dass der europäische Blick auf diemenschliche Psyche nicht der einzige Zugangsein muss• Relativität unserer Raum- <strong>und</strong>Zeitwahrnehmung (z.B. Vergangenheit,Gegenwart, Zukunft): räumliche <strong>und</strong> zeitlicheWahrnehmung in verschiedenen Kulturen• interkulturelles Verständnis: Privatsphäre,Proxemik, Lautstärke, Höflichkeitsformen…• kritischer Konsum: Werbepsychologie,ManipulationWie Sprache das Denken beeinflusst – Relativitätunseres Bewusstseins aufzeigen• z.B. in Indien, China, Lateinamerika• Gibt es Überschneidungen,Ähnlichkeiten…?• Zeitverständnisse in verschiedenenKulturen: monochrones <strong>und</strong> polychronesZeitverständnis• Begrüßungen in verschiedenen Kulturenausprobieren (Umarmung,Händeschütteln, Verbeugen…) <strong>und</strong>Rückschlüsse darauf ziehen, wieunterschiedliche Begrüßungsformen aufMenschen unterschiedlicher Kulturenwirken können• Verschiedene Werbungen kritischanalysieren (Bilder, Texte, Musik…)Zeit <strong>und</strong> Raum in verschiedenen Kulturen:die SchülerInnen zeichnen wichtige Punkteihres Lebenslaufs auf (Ordnung wahrscheinlichvon links nach rechts), danach Vorstellung vonanderen Zugängen: das Volk der Pormpuraaw(Ordnung nach Himmelsrichtungen), China(Ordnung von oben nach unten), Araber(Ordnung von rechts nach links)…Weltsichten /WeltanschauungenVielfalt <strong>und</strong> Interkulturalität<strong>Global</strong>isierung <strong>und</strong>weltweite VerflechtungenWeltbürgerInnenschaftVielfalt <strong>und</strong> InterkulturalitätWeltsichten /WeltanschauungenWeltsichten /WeltanschauungenVielfalt <strong>und</strong> Interkulturalität3


Soziale Phänomene <strong>und</strong> Kommunikationsstrukturenerfassensoziale Strukturen <strong>und</strong> gruppendynamische ProzesseEntstehung von Meinungen <strong>und</strong> Einstellungen,ManipulationsmechanismenBerücksichtigung kommunikativer Verhaltensweisen inHinblick auf die BerufsweltMotive menschlichen Handelns erörternKonfliktbewältigung, Umgang mit FrustrationEntstehung <strong>und</strong> Formen von Aggression <strong>und</strong> Gewaltseelische Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> deren BeeinträchtigungEinblick in Persönlichkeitsmodelle gewinnentiefenpsychologische Ansätze <strong>und</strong> ihre EntwicklungAspekte der Persönlichkeitsdiagnostik• Umgang mit verschiedenen Meinungen• Interesse an Partizipation wecken• Gesellschaftssysteme• Gesprächsregeln• Auseinandersetzung mit Konfliktursachen <strong>und</strong> -auslösern• Kennenlernen von Konfliktprävention <strong>und</strong>konstruktiver Konfliktlösungsstrategien• erkennen, dass in den meisten Situationenverschiedene Interessen aufeinandertreffen• Verschiedene Ansichten als gleichwertigakzeptieren lernen• Tiefenpsychologie in verschiedenen Kulturen• Missbrauch von Persönlichkeitsdiagnostik:Persönlichkeitsdiagnostik als politischesInstrument• Argumentationstraining gegenStammtischparolen• Patriarchat <strong>und</strong> Matriarchat• Politisch korrekte <strong>und</strong> gendergerechteSprache• Workshop: Gewaltfreie Kommunikation• Rollenspiele <strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>en, indenen Konflikte behandelt werden (z.B.Diskussionsthema:Gewaltausschreitungen in London imAugust 2011 – Können Täter auch Opfersein? Wie kann man vorgehen, dass soetwas in Zukunft nicht mehr passiert?)• Tiefenpsychologie im Schamanismus• „Charakterologie“ imNationalsozialismus• Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts:Einwanderungsbestimmungen in die USAnach Ländern gestaffelt - basierend aufIntelligenztestergebnissenWeltbürgerInnenschaftVielfalt <strong>und</strong> InterkulturalitätWeltsichten /WeltanschauungenFriede <strong>und</strong> KonfliktlösungWeltsichten /Weltanschauungen<strong>Global</strong>isierung <strong>und</strong>weltweite VerflechtungenMenschenrechteWeltsichten /Weltanschauungen4


PHILOSOPHIE8. KlasseLehrstoff <strong>Lehrplan</strong>bezüge <strong>und</strong> Lernziele zu <strong>Global</strong>em Lernen Konkrete thematische Beispiele ÜbergeordneteSchlüsselthemen <strong>Global</strong>enLernensPhilosophische Fragestellungen kennen lernen <strong>und</strong>beschreibenZugänge zum <strong>Philosophie</strong>renVerhältnis von <strong>Philosophie</strong> <strong>und</strong> WissenschaftIdeologie <strong>und</strong> IdeologiekritikGr<strong>und</strong>lagen des philosophischen Argumentierens <strong>und</strong>DefinierensDie Problematik von Wirklichkeit <strong>und</strong> ihrer Erkenntnisnachvollziehen <strong>und</strong> analysierenZugänge zur Wirklichkeit <strong>und</strong> ihreInterpretationsmöglichkeitenWahrheitsfrage<strong>Philosophie</strong> in verschiedenen Kulturen:• Blick auf das Menschsein aus verschiedenenPerspektiven• verschiedene Kulturen im Vergleich <strong>und</strong> imAustauschvermeintlich „absolute“ Wahrheiten kritischhinterfragen – Themen aus verschiedenenBlickwinkeln betrachten <strong>und</strong> verschiedene„Wahrheiten“ erkennen• Auseinandersetzung mitFragestellungen, die verschiedene<strong>Philosophie</strong>n leiten – Überschneidungen<strong>und</strong> Besonderheiten erarbeiten• <strong>Philosophie</strong>n verschiedener Kulturenkritisch beleuchten <strong>und</strong> hinterfragen,Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiedeherausarbeiten (bis hin zu Auswirkungenim täglichen Leben)• Erkennen, dass <strong>Philosophie</strong>, Kultur,Religion… einander bedingen <strong>und</strong> dassverschiedene philosophische Zugängeauch unterschiedliche Auswirkungen aufdas tägliche Leben haben• unterschiedliche philosophische Zugängeals gleichwertig erfahren• Auseinandersetzung mit folgendenFragen: Gibt es gegenseitigeBeeinflussungen von <strong>Philosophie</strong>n inverschiedenen Kulturen? Wie haben sichdiese bis heute ausgewirkt? WelcheRolle spielt hier wachsende<strong>Global</strong>isierung?Diskussion mit verschiedenen Rollen: z.B. zumThema Ladenöffnungszeiten – Rollen:VerkäuferIn in einem Supermarkt (mit Kind),BesitzerIn eines Fachgeschäfts(KleinstunternehmerIn), GeschäftsführerIneiner Handelskette, JugendlicheR,VollzeitberufstätigeR…) (andere Themen:Migration, Mindestsicherung…)z.B. fächerübergreifend mit Deutsch:gendergerechte <strong>und</strong> politisch korrekteSprache, Gesprächsregeln…<strong>Global</strong>isierung <strong>und</strong>weltweite VerflechtungenWeltbürgerInnenschaftWeltsichten /WeltanschauungenWeltbürgerInnenschaftWeltsichten /Weltanschauungen5


Sich mit dem Wesen der Menschen auseinander setzenFrage nach Sinn <strong>und</strong> Ziel menschlicher ExistenzMenschenbilderEthische Gr<strong>und</strong>positionen kennen lernen <strong>und</strong> ethischeFragestellungen analysierenGr<strong>und</strong>fragen der EthikProblem des Wertbegriffs <strong>und</strong> der Begründung von NormenFreiheit <strong>und</strong> Verantwortungaktuelle Anwendungsbereiche der Ethik• Schöpfungsmythen verschiedener Kulturen• Menschenbilder: Menschenrechte• Menschenbilder: GeschlechterrollenWertvorstellungen kritisch reflektierenAuseinandersetzung mit Verantwortung (lokalregional-national-global)• Was unterscheidet verschiedeneSchöpfungsmythen, was ist ihnenähnlich?• (z.B.: Schöpfungsmythen in Japan, derHaida, der Aborigines, der Kelten, derGriechen…)• Geschichte der Menschenrechte inverschiedenen Kulturkreisen imVergleich (z.B. fächerübergreifend mitGuP)• kritische Reflexion gegenwärtigerGeschlechterrollen (z.B. typischeMänner/ Frauenberufe, Karenz, …)• historische Entwicklung der Rollenbilderin Familien (siehe: Badinter, E.: DieMutterliebe. Piper (2002))• Geschichte des Wahlrechts für Frauen• Welche Werte <strong>und</strong> Normen bestimmenunsere Gesellschaft/das persönlicheLeben?• Gelten in unterschiedlichen Kulturengleiche/ähnliche Werte <strong>und</strong> Normen?Wie drücken sich diese Werte aus?• Wie entwickeln sich Werte <strong>und</strong> Normen?Wozu sollen sie dienen?• Diskussion: Wofür ist ein erwachsenerMensch/ ein Jugendlicher in einerGesellschaft verantwortlich?• Ideensammlung: Wie kann mitgesellschaftlicher Verantwortungumgegangen werden <strong>und</strong> wie kann mansie in die Tat umsetzen (in lokal-regionalnational-globalenRahmen)?• Umfrage in der Schule/ im Bezirk: Wienehmen Menschen in der UmgebungVerantwortlichkeiten wahr?soziale GerechtigkeitMenschenrechteVielfalt <strong>und</strong> InterkulturalitätWeltsichten /Weltanschauungensoziale GerechtigkeitWeltbürgerInnenschaftWeltsichten /Weltanschauungen6

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