Wem nützt der Welthandel? - Landesinstitut für Lehrerbildung und ...
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tilhandel sind Unternehmen wie H&M Zentrum<br />
einer globalen Zulieferkette. Dies bedeutet, dass<br />
sie im Kontext vieler Län<strong>der</strong>, mit unterschiedlicher<br />
ökonomischer, sozialer, politischer <strong>und</strong><br />
ökonomischer Verfasstheit als wichtige Akteure<br />
auftreten.<br />
l de.wikipedia.org/wiki/Lieferkette<br />
l www.modeaffaire.de/ratgeber/<br />
Fast Fashion ist schnell <strong>und</strong> günstig. H&M macht<br />
es vor: alle fünf Wochen eine neue Kollektion,<br />
die TrendScouts auf <strong>der</strong> ganzen Welt greifen die<br />
neuesten Ideen auf <strong>und</strong> schon kurze Zeit später<br />
sind entsprechende Stücke in den Läden. Der<br />
Trend <strong>der</strong> Fast Fashion <strong>und</strong> schlanke Einkaufspraktiken<br />
im Textilhandel führen dazu, dass vermehrt<br />
kleinere, aber da<strong>für</strong> häufigere Bestellungen<br />
mit kürzerer Herstellungsdauer aufgegeben<br />
werden. Dies verlangt von den Zulieferern in<br />
Südostasien eine flexible <strong>und</strong> kurzfristige Produktion.<br />
l www.stern.de/lifestyle/mode/fastfashionkopierengehtueberstudieren584523.html<br />
l www.mckinsey.de/downloads/publikation/<br />
akzente/2009/akzente_0109_036_043.pdf<br />
Einkaufspraktiken: Durch ihre Einkaufspraktiken,<br />
wesentlich durch kurze Lieferfristen <strong>und</strong> niedrige<br />
Stückpreise, erzeugen die internationalen<br />
Unternehmen enormen Druck auf die Produ<br />
zenten in den Schwellen <strong>und</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n,<br />
<strong>für</strong> die Zeitpunkt, Umfang, Preis <strong>und</strong><br />
Anfor<strong>der</strong>ung des nächsten Auftrags ungewiss<br />
werden. Die Zulieferer geben den Druck in Form<br />
schlechter Arbeitsbedingungen an die Arbeiter/<br />
innen weiter: Kurzfristig eingehende Aufträge mit<br />
kurzer Lieferfrist werden durch kurzfristig angesetzte,<br />
exzessive Überst<strong>und</strong>en in Form zusätzlicher<br />
Nachtschichten <strong>und</strong> Wochenenddienste<br />
bewältigt.<br />
Die unsichere Auftragslage wird durch die Auflösung<br />
o<strong>der</strong> das NichtEingehen von regulären<br />
Arbeitsverhältnissen kompensiert. Manche Fabriken<br />
stellen ihr gesamtes Personal von Dauer auf<br />
Zeitarbeit um. Gesamte Belegschaften werden nur<br />
<strong>für</strong> die Dauer eines Auftrages eingestellt.<br />
l doku.cac.at/kaufkraft_ist_macht_<br />
hintergr<strong>und</strong>information_einkaufspraktiken.<br />
pdf<br />
Arbeitsbedingungen – Arbeits <strong>und</strong> Menschenrechte:<br />
In sehr vielen Textilfabriken werden die<br />
Arbeiter <strong>und</strong> Arbeiterinnen durch Einbehalten,<br />
verspätete Zahlung <strong>und</strong> Nichtzahlung von Löhnen<br />
in Verbindung mit dem Erzwingen von<br />
Überst<strong>und</strong>en durch Entlassungsdrohungen zum<br />
Verharren in den unwürdigen Arbeitsbedingungen<br />
gezwungen. Sie sind Anlass <strong>für</strong> die For<strong>der</strong>ungen<br />
nach menschenwürdiger Arbeit (Decent<br />
Work) <strong>und</strong> existenzsichernden Löhnen (Living<br />
Näherinnen in einer<br />
ZulieferFabrik <strong>für</strong><br />
H&M in Dongguan,<br />
China<br />
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