Kinder übernehmen Verantwortung für ihr Lernen - Ganztagsschule ...

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F 6.3 Methodenkoffer „Unterrichtsqualität“ Leistungsbewertung und Feedback Unser Leitbild Jeder auf seine Art Verantwortung übernehmen 1. Individualität und Selbstbestimmung – unser Schulkonzept Die Ganztagsschule Andernacher Straße liegt am Stadtrand von Bremen in einem Stadtteil, in dem viele Menschen von staatlicher Unterstützung leben. Über 90 % unserer Schüler haben einen Migrationshintergrund. Seit 2003 ist die Schule Ganztagsschule. Lehrkräfte und Erzieher schaffen für die Kinder des Stadtteils einen Lern- und Lebensraum, der ihnen einiges vermittelt, was ihnen im Lebensalltag fehlt. Wertschätzung und Respekt als Leitbild für unsere Arbeit … ... sind oberstes Gebot für alle in unserer Schule. Damit ist gemeint: Jede Person ist achtenswert, vollwertig und gleichberechtigt und es wird ihr stets wohlwollend begegnet. Dazu gehören Höflichkeit, Takt und Freundlichkeit. Die Grundregel für unsere Schule lautet „friedlich – freundlich – fair“. Von jedem wird erwartet, daraus angemessenes Verhalten abzuleiten und einen guten Umgang mit anderen zu pflegen. Den Erwachsenen kommt in ihrer Vorbildfunktion eine besondere Bedeutung zu. Sie leben das vor, was sie von den Kindern erwarten. Die pädagogische Arbeit der Schule lehnt sich eng an das reformpädagogische Konzept einer Pädagogik vom Kinde aus an. Wir arbeiten an einer veränderten Schul- und Lernkultur, in der Kinder und Jugendliche – eingebunden in eine verlässliche Gemeinschaft – Verantwortung für ihr Lernen und ihre persönliche Entwicklung übernehmen. Das Individuum steht im Mittelpunkt der Unterrichtsplanung. Alle arbeiten für eine Schule, in der Kinder ohne Noten und ohne Selektion gemeinsam lernen und dadurch individuell bestmögliche Leistungen erreichen können. Individuelles Lernen und Selbstbestimmung Welche Leistung in welchem Maß gefordert wird, hängt von den individuellen Voraussetzungen jedes einzelnen Kindes ab. Jedes Kind lernt auf seine Art – diese Erkenntnis ist längst eine Selbstverständlichkeit geworden. Trotzdem sind wir in Deutschland weit von einer konsequenten Umsetzung entfernt. Erfolgreiches Lernen kann nur gelingen, wenn die Anforderungen dem individuellen Entwicklungsstand und dem Reifestand des Kindes entsprechen. Sowohl Über- als auch Unterforderung frustrieren und demotivieren Schüler und führen zu Lernversagen (vgl. Largo/ Beglinger 2009). Individuelles Lernen in einem sozialen Umfeld, in einer anregenden Lernumgebung gelingt auch nur dann, wenn Kindern Verantwortung für ihr Tun, für ihr Lernen gegeben wird. 2 Unterrichtsqualität Grundschule 1 09 10 08
Methodenkoffer „Unterrichtsqualität“ F 6.3 An unserer Schule steht das Kind im Mittelpunkt. Sein sozialer Bezugspunkt ist die Lerngruppe mit festen Bezugspersonen. Hier erwirbt es Kompetenzen für soziales Miteinander und lernt nach seinen individuellen Möglichkeiten in einer sorgfältig gestalteten Lernumgebung lesen, schreiben, rechnen. Über den Klassenrat wird es an der Gestaltung der Lernprozesse beteiligt. Jahrgangsübergreifende Projekte, Arbeitsgemeinschaften und selbstbestimmte Zeit schaffen viele Möglichkeiten, über die Lerngruppe hinaus besondere Begabungen und Interessen zu entwickeln. Die Lerngruppen sind eingebettet in ein aktives Schulleben – die Schule ist Teil eines Stadtteilnetzwerks und beteiligt sich an der Gestaltung der Aktivitäten im Stadtteil. Abb. F 6.3-1 Schulkonzept: Individualisierung im sozialen Umfeld Leistungsbewertung und Feedback Das Kind im Mittelpunkt Unterrichtsqualität Grundschule 1 09 10 08 3
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