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GBM-epf-Friedenspreis 2012 an Bündnis „Dresden nazifrei“

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2 <strong>GBM</strong> in Aktion<br />

Als Sprecherratsvorsitzender Klaus<br />

Schulz in der traditionellen<br />

„D<strong>an</strong>keschön“-Ver<strong>an</strong>staltung Mitte<br />

Dezember 2011 das Ehrenamtlichen-<br />

Aktiv des <strong>GBM</strong>-Ortsverb<strong>an</strong>des Berlin-Treptow<br />

in die Weihnachts- und<br />

Neujahrsfeiertage verabschiedete, lautete<br />

der Schlusssatz: Der <strong>GBM</strong>-<br />

Ortsverb<strong>an</strong>d Treptow wird auch im<br />

Jahre <strong>2012</strong> die Lichter nicht ausgehen<br />

lassen!<br />

Vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen waren der zweistündigen<br />

Zusammenkunft ein straffer<br />

Rückblik auf die im <strong>GBM</strong>-Jubiläumsjahr<br />

im OV und auf zentraler Ebene<br />

geleistete Arbeit, eine punktuelle Vorausschau<br />

auf im „Schalt“-Jahr <strong>2012</strong><br />

für die <strong>GBM</strong> regional, national und<br />

international <strong>an</strong>stehende Aufgaben<br />

sowie die Auszeichnung l<strong>an</strong>gjährig<br />

verdienstvoller <strong>GBM</strong>-Mitglieder und<br />

Sympathis<strong>an</strong>ten unserer 1991 gegründeten<br />

Bürger- und Menschenrechtsgesellschaft.<br />

Zu Beginn der Zusammenkunft hatte<br />

das Ehrenamtlichen-Aktiv der am<br />

1. Dezember verstorbenen Schriftstellerin<br />

Christa Wolf gedacht. H<strong>an</strong>s-Joachim<br />

Müller, wie sie aus L<strong>an</strong>dsberg/<br />

Warthe stammend, würdigte das literarische<br />

und politische Lebenswerk<br />

der international <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Autorin:<br />

„Christa Wolf war eine von uns<br />

und wird immer eine von uns bleiben.“<br />

Eingehend auf die Beisetzungsfeierlichkeiten<br />

am 13. Dezember betonte<br />

der Gedenkredner, <strong>an</strong> diesem<br />

Tage habe die politische Klasse, wie<br />

die Partei- und Staatsoberen der BRD<br />

sich selbst gern sehen und bezeichnen,<br />

einmal mehr unter Beweis gestellt,<br />

was sie von der Wiedervereinigung<br />

wirklich halte: „Angehörige,<br />

Freunde und Literaten nahmen<br />

Abschied von Christa Wolf, Vertreter<br />

des Staates und der Stadt nicht“, registrierten<br />

die Medien. Diffamieren, ausgrenzen,<br />

totschweigen – dies sei auch<br />

über zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung<br />

noch immer derselbe<br />

und um kein Jota entsp<strong>an</strong>nte Geist<br />

in Aktion, den Bundesminister Kinkel<br />

kurz nach der Wende beschwor:<br />

alles zu delegitimieren, was die DDR<br />

in den vier Jahrzehnten ihrer Existenz<br />

verkörperte. Der Weg – so das Resümee<br />

des Gedenkens – zu einem wahrhaften<br />

„Deutschl<strong>an</strong>d, einig Vaterl<strong>an</strong>d“,<br />

über dem, wie Joh<strong>an</strong>nes R. Becher in<br />

der DDR-Nationalhymne formulierte,<br />

„die Sonne schön wie nie“ scheine, sei<br />

dieser jüngsten Erfahrung zufolge<br />

noch sehr weit.<br />

Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch<br />

wurde diesmal bereichert<br />

durch die Beiträge von Gästen, die der<br />

Sprecherrat zu der Ver<strong>an</strong>staltung eingeladen<br />

hatte. Siegfried Ebert, Mitglied<br />

des Sozialen Arbeitskreises<br />

Treptow-Köpenick und Leiter der Arbeitsgruppe<br />

Seniorenpolitik beim Bezirkvorst<strong>an</strong>d<br />

DIE LINKE, sprach allen<br />

ein großes D<strong>an</strong>keschön aus, die in<br />

den vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Monaten mit-<br />

Gegen Diffamierung und Ausgrenzung<br />

<strong>GBM</strong>-OV Treptow lässt die Lichter nicht ausgehen<br />

gewirkt haben, dass in Treptow-Köpenick<br />

wieder eine arbeitsfähige Seniorenvertretung<br />

gewählt wurde. Damit<br />

seien gute Voraussetzungen für eine<br />

ordentliche Seniorenpolitik in den<br />

nächsten fünf Jahren im Wirkungsgebiet<br />

geschaffen worden. Dieser Erfolg<br />

war nur möglich, weil es gelungen sei,<br />

alle territorialen Org<strong>an</strong>isationen von<br />

der Volkssolidarität über den Sozialen<br />

Arbeitskreis, die <strong>GBM</strong>, die AG Senio-<br />

ren bei den LINKEN bis zur Kirche<br />

für die Mitarbeit am gemeinsamen<br />

großen Ziel zu gewinnen.<br />

Harald Nestler, Sprecherratsvorsitzender<br />

des <strong>GBM</strong>-OV Berlin-Köpenick,<br />

informierte darüber, mit welch<br />

fadenscheinigen Argumenten die Bun-<br />

desregierung die Verwirklichung <strong>an</strong><br />

sie gerichteter Empfehlungen internationaler<br />

Gremien zu Menschenrechtsproblemen<br />

hintertreibt oder überhaupt<br />

nicht darauf reagiert. So würden die<br />

39 Empfehlungen des UN-Ausschusses<br />

für wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Rechte zum 5. periodischen<br />

Staatenbericht der Bundesrepublik<br />

Deutschl<strong>an</strong>d nach wie vor totgeschwiegen.<br />

Die Empfehlungen 14,<br />

21 und 22 seien direkt auf uns zugeschnitten,<br />

wenn sie fordern, das Unrecht,<br />

die Ungerechtigkeit, die Ungleichheit<br />

im Sozial- und Rentenrecht<br />

zu beseitigen – und zwar in Ost und<br />

West. Harald Nestler hatte im Mai<br />

2011 vor dem UN-Ausschuss in Genf<br />

die speziell von der <strong>GBM</strong> zu dieser<br />

Problematik eingebrachte Stellungnahme<br />

den Ausschussmitgliedern unmittelbar<br />

erläutern können.<br />

Sowohl das Ehrenamtlichen-Aktiv als<br />

auch die erste Sprecherratsberatung<br />

Mitte J<strong>an</strong>uar <strong>2012</strong> beschäftigten sich<br />

eindringlich mit der Frage, wie <strong>an</strong>gesichts<br />

der Altersstruktur und des Gesundheitszust<strong>an</strong>des<br />

der Mitglieder<br />

und der im l<strong>an</strong>ggestreckten Bezirk<br />

Treptow ohnehin weiten Wege der<br />

Kontakt zu den Mitgliedern optimal<br />

aufrechterhalten werden k<strong>an</strong>n. Bei<br />

einer Mitgliederzahl von 150 liegt aufgrund<br />

der gen<strong>an</strong>nten Faktoren nach<br />

Am 10. Dezember 2011, zum Internationalen<br />

Tag der Menschenrechte,<br />

führte unser Ortsverb<strong>an</strong>d<br />

zusammen mit ISOR e.V., GRH<br />

e.V. und Rothaus e.V. eine Ver<strong>an</strong>staltung<br />

zum Thema „Die BRD im<br />

Lichte der Menschenrechte“ durch.<br />

Harald Nestler vom OV Berlin-<br />

Köpenick war unser Gastredner. D<strong>an</strong>ke,<br />

Harald Nestler, für Dein Kommen<br />

und die interess<strong>an</strong>ten Ausführungen.<br />

Er vermittelte Einblicke in den Verlauf<br />

der Verh<strong>an</strong>dlungen über den Parallelbericht<br />

zum Staatenbericht der BRD<br />

- Thema Menschenrechte in der BRD<br />

- vor dem Ausschuss der UN im Mai<br />

2011 in Genf, <strong>an</strong> denen er als Vertreter<br />

der <strong>GBM</strong> teilnahm.<br />

Klaus Schulz überreicht Dr. Ilse Osburg die Ehrenurkunde „20 Jahre <strong>GBM</strong>“<br />

(im Vordergrund: Dr. Christa Anders, im Hintergrund: Siegfried Ebert)<br />

Foto: H<strong>an</strong>s-Joachim Müller<br />

den letzten Erfahrungen die Beteiligung<br />

<strong>an</strong> den Halbjahres-, Jahres- und<br />

Berichtswahlversammlungen etwa<br />

bei 30 Mitgliedern, das entspricht 20<br />

Prozent. Um die <strong>an</strong>deren 80 Prozent<br />

im Verb<strong>an</strong>dsleben nicht „außen vor“<br />

zu lassen, komme neben den „akzenten“<br />

u. a. dem Mitteilungsblatt<br />

„<strong>GBM</strong> Treptow informiert“, das der<br />

Sprecherrat bisher etwa viermal im<br />

Jahr herausgibt, als Bindeglied künftig<br />

eine noch größere Bedeutung zu.<br />

Den optimistischen Auftakt für das<br />

Jahr <strong>2012</strong> bildet in dieser Hinsicht<br />

die Nummer 44 des Blättchens, die<br />

Mitte J<strong>an</strong>uar <strong>an</strong> die Mitglieder verteilt<br />

und vers<strong>an</strong>dt wurde. Hauptbeitrag<br />

darin ist ein Bericht über eine Regionalberatung<br />

des Sprecherrates mit<br />

Br<strong>an</strong>denburger Mitgliedern. Nach der<br />

Konstituierung des <strong>GBM</strong>-OV Berlin-<br />

Treptow hatten sich rund 40 „Br<strong>an</strong>denburger“,<br />

die ihren Wohnsitz im un-<br />

mittelbar <strong>an</strong> Treptow <strong>an</strong>grenzenden<br />

Uml<strong>an</strong>d haben, m<strong>an</strong>gels <strong>an</strong>derer Mög-<br />

lichkeiten unserem OV <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Bei der Regionalberatung in einer<br />

Königs Wusterhausener Sportgaststätte<br />

informierte Klaus Schulz im Namen<br />

Selbstvertrauen stärken!<br />

Es war beeindruckend zu hören, mit<br />

welcher Ernsthaftigkeit alle im Parallelbericht<br />

aufgeführten oder persönlich<br />

vorgetragenen Mängel von den Ausschussmitgliedern<br />

aufgegriffen wurden<br />

und in Fragen oder Empfehlungen<br />

<strong>an</strong> die Regierung der BRD mündeten.<br />

Wiederholt stellen wir im Gegensatz<br />

dazu fest, dass bei Regierungsver<strong>an</strong>twortlichen<br />

Ignor<strong>an</strong>z, Zurückweisungen<br />

und Begründungen, warum etwas nicht<br />

geht, vorherrschen, wenn Menschenrechte<br />

eingeklagt werden.<br />

Für uns als Mitglieder einer Menschenrechtsorg<strong>an</strong>isation<br />

in der BRD<br />

ist es zwingend notwendig, diese<br />

Verhältnisse vielseitig öffentlich<br />

zu machen. Der Begriff Menschen-<br />

des Sprecherrates die Teilnehmer über<br />

die im <strong>GBM</strong>-Jubiläumsjahr geleistete<br />

Arbeit. Den Mitgliedern H<strong>an</strong>nelore<br />

Butters, Anton Günter, Dr. Karl Richter,<br />

Helga und Günter Tönnies konnte<br />

die Ehrenurkunde „20 Jahre <strong>GBM</strong>“<br />

überreicht werden. Prof. Dr. Günter<br />

Erbach war sie bereits vorher individuell<br />

überreicht worden. Dr. Klaus<br />

Blessing erhielt sie <strong>an</strong>lässlich der Protestver<strong>an</strong>staltung<br />

am 3. Oktober 2011.<br />

Der Schritt des Sprecherrates, in bestimmten<br />

Abständen solche Regionaltreffen<br />

durchzuführen, wurde von<br />

allen Anwesenden begrüßt.<br />

Zu den Vorhaben, die der OV Treptow<br />

im Jahr <strong>2012</strong> fortführen will, gehört<br />

die Initiative der <strong>GBM</strong>-Menschenrechtspreisträgerin<br />

Käthe Reichel<br />

„100 Häuser für Ai Tu“, die seit<br />

elf Jahren g<strong>epf</strong>legte Vietnam-Solidarität,<br />

im Zusammenwirken mit dem<br />

Solidaritätsdienst international e.V.<br />

(SODI). Spont<strong>an</strong>e Spendensammlungen<br />

in der Regionalberatung und der<br />

„D<strong>an</strong>keschön“-Zusammenkunft ergaben<br />

einen Betrag von 395 Euro.<br />

H<strong>an</strong>s-Joachim Müller,<br />

OV Berlin-Treptow<br />

rechte ist breit gefächert. Täglich<br />

begegnen uns Menschenrechtsverlet-<br />

zungen, täglich kommen wir selbst, unser<br />

Nachbar, Freund, Verw<strong>an</strong>dter allgemein<br />

oder im konkreten Fall damit<br />

in Berührung. Reden wir mit ihnen<br />

darüber, machen wir aufmerksam,<br />

Menschenrechtsverletzungen als sol-<br />

che zu erkennen! Stärken wir das<br />

Selbstvertrauen unserer Mitmenschen,<br />

nicht als Bittsteller zur Behörde, zum<br />

Arzt, zum Chef usw. zu gehen, machen<br />

wir sie und uns stark, aufrecht Rechte<br />

einzufordern! Jeder muss dazu beitragen.<br />

Ursula Schubert<br />

OV Chemnitz und Umgebung

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