Flächenheizung Technische Spezifikation 1-2010
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PLANUNG<br />
<strong>Flächenheizung</strong><br />
40<br />
Planung: Bodenbeläge<br />
Einfluss<br />
Grundsätzlich kann nahezu jeder Bodenbelag eingesetzt werden. Der<br />
Wärmedurchlasswiderstand R [m 2 K/W] sollte jedoch möglichst gering sein<br />
und einen Wert von R = 0,15 m 2 K/W nicht überschreiten. Bodenbeläge mit<br />
einem großem Wärmedurchlasswiderstand erfordern deutlich höhere Betriebstemperaturen<br />
und bewirken außerdem größere Wärmeverluste nach<br />
unten. Die jeweiligen Wärmeleistungen und Betriebstemperaturen in Abhängigkeit<br />
der verschieden Bodenbeläge finden Sie in den Wärmeleistungstabellen<br />
ab Seite 62. Nicht immer ist zum Zeitpunkt der Planung bekannt,<br />
welche Bodenbeläge zum Einbau kommen. In solchen Fällen sollte ein<br />
durchschnittlicher Teppichbelag (R = 0,10 m 2 K/W) berücksichtigt werden.<br />
Sämtliche Bodenbeläge, gleichgültig welche, dürfen erst dann aufgebracht<br />
werden, wenn das nach DIN EN1264 T.4 vorgeschriebene Funktionsheizen<br />
des Estrichs bzw. ein Belegreifheizen durchgeführt wurde.<br />
Keramische Beläge<br />
Keramische Bodenbeläge besitzen gegenüber anderen Belagsarten einen<br />
geringeren Wärmedurchlasswiderstand. Deshalb werden sie gern für fußbodenbeheizte<br />
Konstruktionen eingesetzt. Bei einer Aufheizung dehnt sich<br />
der Estrich nahezu doppelt so stark aus wie der keramische Belag. Deshalb<br />
sind großformatige Platten mit durchlaufendem Fugenbild bevorzugt zu<br />
verwenden. Bei Verlegung im Dünnbettverfahren sollte ein elastischer<br />
Kleber verwendet werden. Weitere Hinweise sind den Merkblättern des<br />
Zentralverbandes des deutschen Baugewerbes zu entnehmen.<br />
Bei einer Verlegung im Mörtelbett ist zu beachten, dass entweder, soweit<br />
zulässig, der Mörtel Estrichqualität aufweist oder die in DIN 18560 T. 2<br />
festgelegten Estrichdicken eingehalten wurden.<br />
Erfolgt die Verlegung der Fliesen bereits mit dem Einbau des Estrichs „nassin-nass“,<br />
so dürfen die Fugen erst verschlossen werden, wenn die Aufheizung<br />
abgeschlossen ist. Andernfalls kann die Feuchtigkeit beim Aufheizen<br />
nicht entweichen, und es kommt zu einer Verkrümmung der Estrichfläche.<br />
Im übrigen sind zu beachten:<br />
DIN 18157 Ausführung keramischer<br />
Bekleidungen im Dünnbettverfahren<br />
DIN 18332 Naturwerksteinarbeiten<br />
DIN 18333 Betonwerksteinarbeiten<br />
DIN 18352 Fliesen- und Plattenarbeiten<br />
Teppich<br />
Vor der Verlegung ist der Heizestrich gemäß DIN 18365 zu spachteln. Wird<br />
der Teppichbelag geklebt, müssen die Klebstoffe eine Temperaturbeständigkeit<br />
bis 50 °C aufweisen. Die Klebung muss ganzflächig erfolgen. Teppiche<br />
müssen das Teppich-Siegel für Fußbodenheizung tragen. Spannteppiche<br />
sind für Fußbodenheizung ungeeignet. Bei der Auswahl des Teppichbodens<br />
sollte man auf einen möglichst geringen Durchlasswiderstand achten.<br />
Änderungen vorbehalten 12002-09/09