Flächenheizung Technische Spezifikation 1-2010
Flächenheizung Technische Spezifikation 1-2010
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PLANUNG<br />
<strong>Flächenheizung</strong><br />
50<br />
Planung: Auslegung<br />
ergibt sich daraus der entsprechende Druckverlust eines jeweiligen Heizkreises.<br />
Die Umwälzpumpe muss bei entsprechender Fördermenge diesen<br />
Druckverlust überwinden. Die Strömungsgeschwindigkeit im Heizrohr<br />
sollte 0,5 m/s nicht überschreiten. Unter Zugrundelegung normaler Verhältnisse<br />
beträgt im Wohnungsbau der durchschnittliche Verlegeabstand<br />
der Heizrohre 175 mm. Die durchschnittliche spezifische Wärmeleistung<br />
einschließlich der unterseitigen Verluste beträgt ca. 60 W/m 2 . Aus einem<br />
Ring von 120 m Rohrlänge lässt sich unter vorgenannten Bedingungen eine<br />
Fläche von 23 m 2 verlegen. Die Gesamtwärmeleistung einschließlich der<br />
unterseitigen Verluste beträgt dann für den gesamten Kreis :<br />
F HL = 23 m 2 x 60 W/m 2 = 1380 W<br />
Unter Zugrundelegung einer Temperaturspreizung von 8 K zwischen Vor-<br />
und Rücklauf wird dafür ein Heizwasserdurchsatz von 148 kg/h erforderlich.<br />
Ein Blick in die Druckverlusttabelle Seite 52 zeigt, dass sich für diese Durchflussmenge<br />
bei einem Heizrohr 17 x 2 mm ein Druckverlust von 1,5 mbar/m<br />
einstellt. Der Gesamtdruckverlust des Heizkreises beträgt somit :<br />
Dp = 120 m x 1,5 mbar/m = 180 mbar<br />
Dieser Druckverlust ist in der Regel mit einer herkömmlichen Umwälzpumpe<br />
zu bewältigen.<br />
Anders verhält sich die Situation, wenn z. B. die Pausenhalle eines Schulgebäudes<br />
mit Fußbodenheizung auszurüsten ist. Da keine besonderen Anforderungen<br />
an die gleichmäßige Oberflächentemperatur gestellt werden und<br />
auch die Norminnentemperatur bei ca. 18 °C liegen darf, kann auch ohne<br />
weiteres ein Heizrohrabstand von 300 mm ausgeführt werden. Dafür ergibt<br />
sich unter Zugrundelegung einer Rohrlänge von 120 m je Bund eine mögliche<br />
Verlegefläche von 37,5 m 2 . Aufgrund der niedrigen Norminnentemperatur<br />
ist es ohne Überschreitung der zulässigen Oberflächentemperatur<br />
(29 °C) möglich, eine spezifische Wärmeleistung von 125 W/m 2 zu erzeugen.<br />
Jetzt beträgt der Durchfluss durch den Heizkreis 504 kg/h. Ein Blick in die<br />
Druckverlusttabelle zeigt, dass für ein Heizrohr 17 x 2 mm ein Druckverlust<br />
von ca. 12,6 mbar/m zu erwarten ist. Somit ergibt sich für die Gesamtkreislänge<br />
von 120 m ein Druckverlust von 1512 mbar. Wie man leicht erkennt,<br />
dürfte dieser Druckverlust nicht ohne Probleme abzudecken sein. Selbst für<br />
ein Heizrohr 20 x 2 mm ergibt sich noch ein Druckverlust von 610 mbar.<br />
Aus vorgenannten Gründen sollten deshalb folgende Eckparameter eingehalten<br />
werden:<br />
• Max. Druckverlust von 250 mbar pro Heizkreis<br />
• Max. Rohrlänge pro Heizkreis bei Heizrohr 14 x 2 mm von 100 m,<br />
bei 17 x 2 mm von 120 m und bei 20 x 2 mm von 140 m<br />
Diese Vorgaben haben sich in der Praxis bewährt. Selbstverständlich können<br />
bei speziellen Bauvorhaben auch andere Vorgaben verwendet werden. Diese<br />
sollten jedoch mit dem Auftraggeber abgestimmt werden.<br />
Änderungen vorbehalten 12002-09/09