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Ich lese punct - Evangelisches Krankenhaus Mülheim

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.medizin<br />

Wie der Grüne Star gestoppt wird<br />

Eine neue minimal-invasive OP-Methode, die Trabekulotomie, hält den Grünen Star auf.<br />

Die Augenklinik <strong>Mülheim</strong> bietet sie als eine von wenigen Kliniken an.<br />

Der „Grüne Star“, das Glaukom 1) , ist weltweit<br />

die häufigste Ursache für Erblindung.<br />

Die Erkrankung verläuft zunächst oft unerkannt<br />

und schmerzfrei. Erst später stellen<br />

sich Symptome wie Einschränkungen des<br />

Sichtbereichs ein. Die Schäden lassen sich<br />

nicht rückgängig machen, mit medikamentöser<br />

Therapie 2) werden sie verlangsamt.<br />

Die Trabekulotomie mithilfe des Trabektoms<br />

hält das Glaukom auf.<br />

Oberarzt<br />

Dr. Zaher Sbeity<br />

12<br />

„Bisher war die so ge -<br />

nannte Filteroperation<br />

der Goldstandard bei<br />

der Glaukom-Operationen“,<br />

sagt Oberarzt<br />

Dr. Zaher Sbeity. Dieses<br />

sehr wirkungsvolle<br />

Operationsverfahren<br />

hat leider den Nachteil,<br />

dass ein dünnes, hervorstehendes<br />

Filter-<br />

Kissen am Auge ent-<br />

steht und die Lebensqualität beeinträchtigt<br />

werden kann: Das Filterkissen kann sichtbar<br />

sein, Sport und Schwimmen sind eventuell<br />

nicht möglich. „Das neue Verfahren der<br />

Trabekulotomie bietet sich hier als Alternative<br />

an. Für die Patienten bringt es viele<br />

Vorteile“, freut sich der Glaukom-Experte der<br />

Augenklinik.<br />

Dr. Sbeity erklärt den neuartigen Eingriff:<br />

„Er dauert 20 bis 30 Minuten, kann unter<br />

örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt<br />

werden und verläuft in drei Schritten.<br />

Zuerst wird ein Hornhautzugang gemacht,<br />

dann wird die innere Wand des verstopften<br />

Drainage-Kanals mit dem Trabektom, einer Art<br />

elektrischem Messer, entfernt. Anschließend<br />

wird eine Verbindung zwischen dem Kanal<br />

und der Augenkammer 3) geschaffen, damit<br />

das Kammerwasser besser abfließen kann.“<br />

Vorteile der Methode sind das minimal-invasive<br />

Verfahren mit einer geringen Komplikationsrate<br />

während und nach der Operation. Außerdem<br />

dauert sie nur halb so lang wie die Filteroperation.<br />

Sie lässt sich auch einfach mit der<br />

oft parallel nötigen Katarakt-Operation 4)<br />

kombinieren.<br />

Leider kommt die Trabekulotomie nicht für<br />

alle Glaukom-Patienten in Frage. Dr. Sbeity:<br />

„Sie funktioniert nur bei einem frühen Stadium<br />

des Glaukoms, wenn der Augeninnendruck<br />

noch nicht zu hoch angestiegen ist. Bei höhe -<br />

rem Druck müssen wir weiterhin die Filteroperation<br />

durchführen.“ Immerhin werden in<br />

der Augenklinik <strong>Mülheim</strong> 40 Prozent der Glaukom-Patienten<br />

mit dem Trabektom operiert.<br />

Der Grüne Star wird gestoppt und die Sehfähigkeit<br />

dadurch erhalten. ●<br />

Regina Bollinger<br />

Info<br />

1) Das Glaukom (grüner Star) schädigt Sehnerv<br />

und Netzhaut. Es entsteht durch zu geringe<br />

Durchblutung des Sehnervs und zu hohen<br />

Augeninnendruck.<br />

2) Medikamentöse Therapie: Mit Augentropfen<br />

wird der Augeninnendruck gesenkt und<br />

die Durchblutung von Netzhaut und Sehnerv<br />

gefördert. Die Tropfen müssen lebenslang<br />

angewendet werden.<br />

3) Augenkammer: Der Raum zwischen Iris und<br />

Hornhaut ist die vordere Augenkammer, der<br />

Bereich hinter der Linse ist die hintere.<br />

4) Der Katarakt (grauer Star) entsteht durch<br />

Trübung der Augenlinse. Die getrübte Linse<br />

wird durch eine Kunststofflinse ersetzt: die<br />

weltweit häufigste Augenoperation<br />

Augenklinik <strong>Mülheim</strong> am Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />

Chefarzt: Dr. Cay Christian Lösche<br />

dr.loesche@evkmh.de<br />

Sekretariat: Sandra Weiher, Renate Brückmann<br />

Tel. 0208/309-2901, Fax 309-2969<br />

Ambulanz und Sehschule<br />

Tel. 0208/309-2910, Termine nach Vereinbarung<br />

Der Zugang zur Augenklinik ist für gesetzlich versicherte<br />

Patienten außer in Notfällen nur mit der<br />

Überweisung des Augenarztes möglich.<br />

www.evkmh.de -> Kliniken<br />

www.augenklinik-mh.de<br />

Kreative Schüler:<br />

Schon zum zweiten Mal führte die Augenklinik<br />

im Rahmen der Initiative „Besser sehen. Besser<br />

leben.“ den Ideenwettbewerb „<strong>Mülheim</strong>er<br />

Perspektiven“ durch. Schülerinnen und Schüler<br />

weiterführender Schulen waren aufgefordert,<br />

ihre kreative Umsetzung rund um das Thema<br />

„gutes Sehen“ zu präsentieren. Zur Illustration<br />

sollten die sechs „Augenmännchen“ dienen.<br />

Die Jury, bestehend aus Dr. Tobias Kaufhold,<br />

wissenschaftlicher Leiter der Camera Obscura,<br />

Dirk Schneider, Kulturbetriebsleiter der Stadt<br />

<strong>Mülheim</strong> und Dr. Lösche, Chefarzt der Augenklinik<br />

<strong>Mülheim</strong> freute sich über die phantasievollen<br />

und vielschichtigen Geschichten, die eingereicht<br />

wurden: „<strong>Ich</strong> bin beeindruckt von der handwerklichen<br />

und technischen Qualität der Arbeiten.“<br />

Der erste Preis ging an Jana Lischewsky, Gino Hinnemann und Lina Vossebein aus Klasse 9 der Realschule Broich. Sie präsentierten eine Bildergeschichte mit dem Titel „Die Zeiten<br />

ändern sich“. Den zweiten Preis gewann Tobias Kastner aus der 10. Klasse der Realschule Broich. Weitere Preise gingen an Eva Freyberg und Katharina Schmitz vom Gymnasium<br />

Heißen, an Falk Bender, Robin Christmann und Max Quattelbaum von der Realschule Broich und den Medienkurs der Gustav-Heinemann-Schule. Alle Preisträger erhielten einen<br />

Zuschuss für die Klassenkasse und Freikarten für <strong>Mülheim</strong>er Kultureinrichtungen.

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