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Ich lese punct - Evangelisches Krankenhaus Mülheim

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.medizin<br />

Schmerzen lindern und Ängste nehmen<br />

Dr. Volker Eichhorn (39), seit 1. März 2011 Chefarzt des Instituts für Anästhesiologie, operative<br />

Intensivmedizin und Schmerztherapie, will Narkosen und Schmerzbehandlung optimieren.<br />

Ein Anästhesist versetzt nicht nur Patienten<br />

in die Narkose, wie viele Menschen vermuten.<br />

„Unser Fachgebiet umfasst wesentlich<br />

mehr“, versichert Dr. Volker Eichhorn.<br />

Schmerzen zu vermeiden und zu lindern ist<br />

eines der Hauptziele des jungen Chefarztes.<br />

„Wir müssen uns jeden Tag fragen: Was will<br />

und braucht unser Patient?“<br />

Chefarzt<br />

Dr. Volker Eichhorn<br />

6<br />

Das im Mai 2011 gestartete<br />

Projekt „schmerzarmes<br />

<strong>Krankenhaus</strong>“<br />

soll bewirken, dass die<br />

Schmerzbehandlung<br />

noch gezielter als bisher<br />

abläuft. „Wir haben<br />

damit begonnen, bei<br />

den Patientinnen und<br />

Patienten der Geburtshilfe,<br />

der Chirurgie<br />

sowie der Unfallchirurgie und Orthopädie<br />

systematisch dreimal am Tag die Schmerzen zu<br />

erfassen“, erklärt Dr. Eichhorn. „Der Patient<br />

stuft sein Schmerzempfinden auf einer Skala<br />

von 0 bis 10 ein. Schmerz ist immer subjektiv.<br />

Die Behandlung richtet sich nach dem, was<br />

der Patient empfindet.“ Im Sommer 2012 wird<br />

das Projekt auf die operier ten Patienten aller<br />

Fachgebiete ausgeweitet und im dritten Schritt<br />

schließlich auf alle stationären Patienten.<br />

Die Schmerztherapie im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> er -<br />

folgt nach verbindlichen Regeln. Die Gesundheits-<br />

und Krankenpfleger können den<br />

Patienten gemäß ärztlicher Verordnung selbst<br />

Medikamente geben und müssen dafür nicht<br />

auf den Arzt warten. Dieser greift ein, wenn<br />

die Medikation kritisch wird, etwa zu Atembeschwerden<br />

führen kann. Zwei interdisziplinäre<br />

Schmerzvisiten pro Tag sollen Standard<br />

werden.<br />

Dr. Eichhorns zweites wichtiges Ziel ist es,<br />

die bereits hohe Qualität der Narkosen durch<br />

optimale Bedingungen für das OP-Team und<br />

größtmögliche Sicherheit weiter zu steigern.<br />

Übelkeit und Schmerzen nach der Operation<br />

sollen den Patienten weitestgehend erspart<br />

bleiben. Eine Messung der Narkosetiefe vermeidet,<br />

dass Patienten während der Operation<br />

aufwachen, was nur in sehr seltenen Fällen<br />

passieren kann. „Mit umfassenden und einfühlsamen<br />

Aufklärungsgesprächen möchten wir<br />

den Patienten auch ihre Ängste nehmen, durch<br />

die Narkose die Kontrolle über sich selbst zu<br />

verlieren und nicht mehr aufzuwachen.“<br />

Ein weiteres großes Vorhaben ist die Zusammen<br />

legung der chirurgischen und der „konservativen“,<br />

also der inneren Intensivstation<br />

nach Fertigstellung des Neubaus (siehe S. 8/9)<br />

Chefarzt Dr. Eichhorn ist in der Betreuung<br />

schwerstkranker Patienten sehr erfahren. „In<br />

der Intensivmedizin spielen Patientenverfügungen<br />

eine immer größere Rolle. <strong>Ich</strong> finde sie<br />

wichtig und respektiere den Willen des Patienten<br />

und seiner Angehörigen auf jeden Fall.“<br />

Auch die Notfallmedizin gehört zu seiner Fachdisziplin.<br />

„Zuerst interessiert sie den ärztlichen<br />

Nachwuchs am meisten. Aus meiner langjährigen<br />

Erfahrung heraus kann ich sagen, dass<br />

die Anästhesie, die Schmerztherapie und die<br />

Intensivmedizin genauso faszinierend sind.<br />

Wir können sehr viel Positives für die Patienten<br />

bewirken.“ ●<br />

Gudrun Heyder<br />

zur Person<br />

Dr. Volker Eichhorn<br />

Der Ingenieurssohn Volker Eichhorn wurde 1971 in<br />

Westberlin geboren und studierte dort Medizin.<br />

2004 wurde er Facharzt für Anästhesiologie,<br />

2005 erwarb er die Qualifikation für spezielle<br />

anästhesiologische Intensivmedizin. Zudem ist er<br />

Notfallmediziner und Taucharzt sowie OP-Manager,<br />

Gesundheitsökonom und Qualitätsmanager.<br />

Seine Stationen als Assistenz- und Oberarzt: Uni-<br />

Klinikum München-Großhadern, Oregon University<br />

(USA), Uni-Klinikum Hamburg-Eppendorf. Dort<br />

war er zuletzt stv. Leitender Oberarzt und<br />

Personaloberarzt der Klinik für Anästhesiologie<br />

mit Verantwortung für 90 Kollegen. Teamarbeit<br />

sieht er als seine Stärke an.<br />

Von Januar 2010 bis Februar 2011 hat Dr. Volker<br />

Eichhorn als Assistant Professor an der Dalhousie<br />

University, Halifax (Kanada) geforscht und als Arzt<br />

gearbeitet.<br />

Der 39jährige lebt zukünftig mit seiner Familie in<br />

<strong>Mülheim</strong>: Ehefrau Verena, selbstständige Editorin<br />

für medizinische Fachverlage, Finn (10) und Jan (8).<br />

Dr. Volker Eichhorn, Dr. Christian Soimaru und Dr. Ulf Kerkhoff (v.l.n.r.) am Ruhrufer mit Ralf-Peter Stumme vom <strong>Mülheim</strong>er<br />

Classic Boat Club. Die neuen Chefärzte wissen <strong>Mülheim</strong>s hohen Freizeitwert zu schätzen. Auf Teamwork setzen<br />

sie nicht nur beim Sport, sondern vor allem auch bei ihrer täglichen Arbeit mit den Patienten und im Operationssaal.

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