1/2010 - Coburger Convent
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In memoriam Vbr. Jörg Haase<br />
15.2.1943–12.12.2009<br />
Die Landsmannschaft Teutonia<br />
Würzburg trauert um ihren verdienten<br />
Bundesbruder und langjährigen<br />
Altherrenvorsitzenden Jörg Haase.<br />
Geprägt durch seinen Vater, der<br />
bereits ein engagierter Teutone war,<br />
wurde Jörg Haase im Sommersemester<br />
1965 aktiv. Zwischenzeitlich<br />
leistete er seinen Wehrdienst ab,<br />
wodurch er seine Aktivenlaufbahn<br />
erst Ende 1967 in einer vollkommen<br />
veränderten Zeit fortsetzen konnte:<br />
Das Jahr ’68 warf seine Schatten voraus<br />
– auch in Würzburg. Er engagierte<br />
sich sofort gegen das beginnende<br />
Ein Brief für Zivilcourage<br />
Chaos und sorgte mit vielen anderen<br />
Korporationsstudenten dafür, daß<br />
der Universitätsbetrieb hier in geordneten<br />
Bahnen blieb. Dem Waffenstudententum<br />
war damals der Zeitgeist<br />
nicht hold, weshalb viele Bünde<br />
das Fechten aufgeben wollten,<br />
um Nachwuchs zu bekommen und<br />
ihre Existenz zu sichern – so auch<br />
im CC. Teutonia gründete dagegen<br />
den Würzburger Kreis, um im CC<br />
die zwei Pflichtmensuren zu bewahren,<br />
was auch eine große Mehrheit<br />
auf dem Kongreß in Coburg 1971<br />
beschloß.<br />
Als sich 1973 kein Bund fand,<br />
im Folgejahr das CC-Präsidium zu<br />
übernehmen, entschloß sich außer<br />
der Reihe die Aktivitas von Teutonia<br />
noch im Kongreßsaal spontan<br />
dazu und benannte Jörg Haase zum<br />
CC-Sprecher. Er und seine Mannschaft<br />
organisierten im Laufe des<br />
Präsidialjahres in der Öffentlichkeit<br />
und der Presse beachtete Tagungen<br />
zur Deutschland- und Hochschulpolitik<br />
sowie einen würdigen und<br />
fröhlichen Pfingstkongreß.<br />
Obwohl als Rechtsanwalt beruflich<br />
stark eingespannt, diente<br />
er seinem Bund in verschiedenen<br />
Ämtern und übernahm Anfang der<br />
neunziger Jahre, als Not am Mann<br />
war, den Altherrenvorsitz. Mit Bravour<br />
und Witz führte er den Bund<br />
in nicht immer einfachen Zeiten,<br />
hatte für jeden – ob alt oder jung –<br />
immer ein offenes Ohr. Was lag näher,<br />
als Jörg Haase danach mit dem<br />
Vorsitz des Ehrenrates zu betrauen,<br />
wo er sich mit diplomatischem<br />
Geschick um den Bundesfrieden<br />
verdient gemacht hat. Vielen Bundesbrüdern<br />
ist er auch persönlich<br />
mit Rat und Tat zur Seite gestanden<br />
und hat ihnen in schwierigen Situationen<br />
geholfen, wofür ihm Dank<br />
gebührt.<br />
Teutonia hat einen noblen, großzügigen<br />
und humorvollen Bundesbruder<br />
verloren. Wir werden Jörg<br />
Haase stets in dankbarer Erinnerung<br />
behalten.<br />
Hans-Jürgen Waldschmidt,<br />
L. Teutonia Würzburg<br />
Das Verhalten der Hamburger Handwerkskammer (siehe ›Verbum peto‹ auf der nebenstehenden Seite) hat zahlreiche<br />
Reaktionen gezeitigt. Hier exemplarisch ein Schreiben von Herrn Sievers, Corps Baltica-Borussia, an den Präsidenten<br />
der Handwerkskammer Hamburg, Herrn Joseph Katzer. Dem ist aus Sicht der Redaktion nichts hinzuzufügen.<br />
Sehr geehrter Herr Katzer,<br />
jetzt erst komme ich dazu, Ihnen zu schreiben, weil ich es<br />
anfangs gar nicht glauben konnte, was man mir erzählte und ich<br />
selbst in Erfahrung bringen wollte, unter welchen Umständen<br />
und warum ich am 28. November des vergangenen Jahres den<br />
Kommers der Hamburger Akademikerverbände – einer Einladung<br />
folgend – nicht besuchen durfte.<br />
Einige Tage vor dem Termin erfuhr ich, daß diese Veranstaltung<br />
von Ihnen mit der Begründung ›gekippt‹ wurde, Ihnen sei<br />
zugetragen worden, rechtsradikale Elemente würden sich dort<br />
versammeln und die Handwerkskammer deshalb »Presseanfragen<br />
bzw. Reaktionen aus der Öffentlichkeit« zu befürchten habe.<br />
In der Zwischenzeit habe ich mich ›schlau‹ gemacht und in<br />
Erfahrung gebracht, wer jeweils Ihre Informationsquellen waren.<br />
Es handelte sich um<br />
– Felix Krebs, Aktivist eines linksextremistischen Lagers in Hamburg<br />
– Olaf Harms, Bezirksvorsitzender der DKP in Hamburg<br />
und beide in den Verfassungsschutzberichten als Kämpfer zur<br />
Ȇberwindung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in<br />
Deutschland« benannt.<br />
Mich erstaunt, daß ein Anruf und eine Rundmail aus der<br />
politisch ›linken Ecke‹ schon ausreichen, um kritiklos eine in der<br />
Mitte der Gesellschaft stehende Akademikervereinigung mit<br />
langer demokratischer Tradition ›vor die Tür‹ zu setzen. Mir<br />
ist nicht bekannt, daß seitens der Handwerkskammer irgendwelche<br />
Anstrengungen unternommen wurden, die Anwürfe der<br />
Linksaktivisten auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.<br />
Mich entsetzt, daß der Präsident einer (ehemals?) ehrwürdigen<br />
Institution des Handwerks in stiller Kumpanei mit Linksextremisten<br />
und Kreisen, denen man nachsagt, sie würden auch<br />
für Brandsätze an Autos, Angriffe auf Polizisten und Zerstörung<br />
von Geschäften verantwortlich sein, paktiert und handelt.<br />
Mich graust, wenn ich am Beispiel der HWK-Geschäftsführung<br />
erfahren muß, auf welchen geringen Stellenwert mittlerweile<br />
die Zivilcourage in Hamburg gesunken ist.<br />
Ich bin weder rechts noch radikal noch Nazi noch Antisemit,<br />
sondern ein ganz normaler Bürger dieser Stadt. Eine Zuordnung<br />
in eine dieser Kategorien weise ich zurück und werde versuchen,<br />
im Rahmen meiner Möglichkeiten öffentlich zu machen, welch<br />
wendigem Zeitgeist sich die Handwerkskammer verschrieben<br />
hat.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Sievers<br />
CC-Blätter 1/<strong>2010</strong><br />
13<br />
Das Amtsblatt