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Coverfoto: © Patrizia Tilly - Veranstaltungskalender für Körper Geist ...

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Homöopathisches Kabarett<br />

Ulrike Müller und Ekkehard Dehmel arbeiten als prozessorientierte Homöopathen und Dozenten an<br />

der Samuel-Hahnemann-Schule. Daraus entwickelte sich die Idee, weit verbreitete Alltags-Beziehungs-Kon�ikte<br />

humoristisch auf die Bühne zu bringen, um die verborgenen Strukturen sichtbar<br />

ins Rampenlicht zu rücken. Haidrun Schäfer sprach mit ihnen.<br />

Haidrun Schäfer: Homöopathie und Bühne? Wie geht<br />

das zusammen, bzw. wozu?<br />

Ekkehard Dehmel: Wir wollten Homöopathie einfach<br />

mal auf eine andere Art und Weise betrachten – eben<br />

eher spielerisch. Wir greifen uns klassische Problemsituationen,<br />

die in Beziehungen entstehen können, heraus<br />

und stellen sie anhand von homöopathischen Mitteln<br />

dar. Es ist spielerisch, aber gleichzeitig kann man auf<br />

einer ganz tiefen Ebene ein Mittel oder einen unbewussten<br />

Verhaltenstypus kennen lernen.<br />

Ulrike Müller: Während unserer Lehrtätigkeit haben<br />

wir festgestellt, dass die spielerische Darstellung der<br />

homöopathischen Mittel viel eindruckvoller ist als ein<br />

theoretischer Vortrag. Für uns sind die Mittel nicht<br />

nur Arzneien, sondern Wesen. Also haben wir uns das<br />

weite Feld Beziehungen gewählt, um dort verschiedene<br />

Wesensstrukturen sich begegnen zu lassen. Wir<br />

personifizieren die Mittel und lassen immer zwei Wesen<br />

aufeinandertreffen, die sich im realen Leben auch<br />

wirklich anziehen, aber nicht unbedingt glücklich miteinander<br />

werden.<br />

Haben Sie ein konkretes Beispiel?<br />

E.D.: Wie gehen wir mit Pünktlichkeit um? Nehmen<br />

wir die Situation „Wo bleibst du denn, Schatz?“ Zwei<br />

Menschen sind verabredet. Einer ist pünktlich, der andere<br />

verspätet sich. Diese Situation kann man auf die<br />

unterschiedlichsten Arten erleben.<br />

Nehmen wir einen Silicea-Typ und nennen ihn Luise<br />

und einen Barium-carbonicum-Typ namens Tom.<br />

Silicea-Luise ist pünktlich, Barium-Tom kommt eine<br />

halbe Stunde zu spät. Silicea-Menschen haben wie ein<br />

Bergkristall ganz klare Strukturen mit der Tendenz,<br />

eher zu strikte Vorstellungen zu haben. Folglich leidet<br />

Luise jede Minute mehr, in der Tom nicht erscheint. Der<br />

Barium-Typ ist jemand, der alles mitmacht und nicht<br />

so genau ist. Er ist eher langsam, aber durchaus eine<br />

treue Seele. Beide Mittel haben im Grunde einen tiefen<br />

Selbstwertmangel, den sie auf völlig unterschiedliche<br />

Art und Weise kompensieren: Der eine durch Struktur<br />

und der andere durch Anpassungsfähigkeit.<br />

U.M.: In seiner Behäbigkeit versucht Barium-Tom<br />

sein Versäumnis wieder gutzumachen, indem er Silicea-Luise<br />

in den Arm nehmen will. Er will nicht reden,<br />

sondern über die <strong>Körper</strong>lichkeit eine Verständnisebene<br />

schaffen. Luise braucht aber erst auf der intellektuellen<br />

KGSBerlin 05/2010<br />

Foto: <strong>©</strong> Brenda Carson - Fotolia.com

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