12.07.2015 Aufrufe

Editorial 03 / 2013 - DAVC

Editorial 03 / 2013 - DAVC

Editorial 03 / 2013 - DAVC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HistorieVornehmer RieseFahrbericht Buick Riviera Hardtop Coupé 1952Ned Nickles, Designerchef von Buick, erfindet Anfangder 50er Jahre das Hardtop-Coupé, jene Karosserieformmit flachem Dach und voll versenkbarenScheiben, zwischen denen es keine B-Säule gibt.Der Grund für diese ungewöhnliche Karosserieformist die Tatsache, dass viele Frauen zwar ein Cabrioletfahren, aber aus Angst vor dem Fahrtwind nie dasVerdeck öffnen wollen. Das ist gut nachvollziehbar,wenn man die US-TV-Serie „Bad Men“ verfolgt undsieht, welche Sorgfalt die dort agierenden weiblichenPersonen auf ihre gestylten Frisuren legen. Diemit 15 Emmys und 4 Golden Globes ausgezeichneteSerie wird z.Zt. von ZDFneo ausgestrahlt.Bernhard Shaw hat vermutlich den Buick Rivieravor Augen gehabt, als er sich über die Damen amSteuer lustig macht: „Wenn eine Frau mit ihremAuto an einer Straßenkreuzung stehen bleibt unddie Hand herausstreckt, kann dies bedeuten:1. Es ist ihr heiß.2. Es ist ihr langweilig.3. Sie will nachsehen, ob es regnet.4. Sie verjagt eine Fliege.5. Sie hat eine Freundin entdeckt.6. Sie lässt ihren Nagellack trocknen.7. Sie will links abbiegen.“Das Hardtop-Coupé kommt so gut an, dass derBuick Riviera nach dem Zweiten Weltkrieg in denUSA so etwas wie der Opel Kapitän in Deutschlandwird. In Germany ist jedoch ein Verkauf kaum möglich.Das erste deutsche Hardtop kommt von DKWund heißt 3 = 6 „Allsicht-Coupé“. Ein Buick kostetfast 26.000 Mark, mehr als zwei Opel Kapitän.Das 5,20 Meter lange, 1,8 Tonnen schwere schaukelndeSchiff (weiche Schraubenfedern vorne undhinten, weiche 16 Zoll-Weißwandreifen, weicheFederkernsitze) lässt sich trotzdem fast zielgenau aufden Straßen lenken, hilft doch ein verchromtesVisier auf der Motorhaube, „Bombsight“ genannt,die Richtung einzuhalten. Das „Bombensuchgerät“gehört in den frühen fünfziger Jahren zu den meistgestohlenenKühlerfiguren.Man hat das Gefühl, in ein Langzeitauto einzusteigen.Die satten Geräusche beim Öffnen und Schließender Fahrertür, Motorhaube, Hebel für den Unterdruck-Scheibenwischeroder Stationstasten desSanomatic-Radios signalisieren, hier ist massives Materialim Einsatz. Es trifft ganz besonders auf denEisenklotz von Motor zu, einer Konstruktion ausden Dreißigern.Für einen kultivierten Vortrieb sorgt der Achtzylinder-Reihenmotormit 4,3 Liter Hubraum und 129PS bei 3.400 U/min. Das Drehmoment beträgt bärenstarke305 Nm bei 2000 U/min. Der brozzelndeSound begeistert, besonders dann, wenn Steigungenzu Ebenen eingedampft werden.22CM 3-<strong>2013</strong> | www. <strong>DAVC</strong>.DE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!