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SeKoRo Berichte und
2011 – Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit
In der Europäischen Union sind Millionen von Bürgern
ehrenamtlich tätig. Menschen aller Altersschichten
leisten einen positiven Beitrag für die Gemeinschaft,
indem sie einen Teil ihrer Freizeit in Organisationen der
Zivilgesellschaft, in Jugendclubs, Krankenhäusern,
Schulen, Sportvereinen, Selbsthilfegruppen usw. investieren.
Die Europäische Kommission sieht die Freiwilligentätigkeit
als gelebte Bürgerbeteiligung, die
gemeinsame europäische Werte wie Solidarität und sozialen
Zusammenhalt stärkt. Für die Engagierten bietet
es zudem die Chance, neue Fähigkeiten und Kompetenzen
zu erwerben.
Durch das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit erhalten
die Mitgliedstaaten, lokale und regionale Behörden,
sowie die Zivilgesellschaft Unterstützung bei der Umsetzung
folgender Ziele:
• Abbau der Hindernisse für Freiwilligentätigkeiten
• Stärkung der Freiwilligenorganisationen
• Anerkennung und Verbesserung der Qualität von Frei-
willigentätigkeiten
• Sensibilisierung für den Wert und die Bedeutung von
Freiwilligentätigkeiten
Die Selbsthilfezeitung „Selbstbewußt“ startet mit
der ersten Ausgabe 2011 eine Serie, in der
Selbsthilfeaktive vorgestellt werden, die sich besonders
in der Selbsthilfe ehrenamtlich engagieren.
Oftmals wird die Selbsthilfearbeit nicht mit der Ehrenamtsarbeit
in Zusammenhang gebracht, da die gängige Meinung
besteht, diese Arbeit bezieht sich ausschließlich auf ein
Engagement in eigener Sache. Aufgrund vieler Kontakte der
SeKoRo zu Selbsthilfeaktiven kann diese Meinung gänzlich
widerlegt werden. Es sind die Leiter und Initiatoren einer
Selbsthilfegruppe, die diese wichtige gesellschaftliche
Aufgabe überhaupt erst möglich machen. Viele von Ihnen
haben erst durch ein Tal von Alleinsein und Ohnmacht
gehen müssen, bevor sie den Schritt in eine Gruppengründung
gemacht haben. Oftmals haben sie Ihr Thema
oder ihre Erkrankung insoweit in den Griff bekommen und
viel Wissen darüber angeeignet, dass sie gut damit leben
können und eigentlich keine Selbsthilfegruppen mehr benötigen.
Es sind oft ihre eigenen, enttäuschenden Erfahrungen,
die sie angetrieben haben, anderen in der gleichen Situation
zu helfen und ihnen so zumindest das Gefühl des Alleingelassenseins
zu ersparen. Andere wiederum haben selbst
die Erfahrung gemacht, wie unglaublich entlastend es sein
kann, sich bei einer ernsten Erkrankung oder in einer
schwierigen Lebenssituation mit Gleichbetroffenen, die vielleicht
schon einige Schritte weiter sind, auszutauschen und
von ihren Erfahrungen zu profitieren. Aus diesem positiven
Gefühl heraus haben sie dann den Entschluss gefasst, sich
Die europäische Kommission erwartet vom Jahr der Freiwilligentätigkeit,
dass sich noch mehr Menschen ehrenamtlich
engagieren und dass das Bewusstsein für den Mehrwert
dieses Engagements gesteigert wird. Weiterhin soll die Verbindung
von Freiwilligentätigkeiten auf lokaler Ebene und
ihrer Bedeutung in einem umfassenderen europäischen
Kontext hervorgehoben werden.
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit
soll Freiwilligen und den entsprechenden Organisationen
aus ganz Europa die Möglichkeit geboten werden,
zusammenzutreffen und sich gegenseitig über bewährte
Verfahren auszutauschen. Auch können die staatlichen
Stellen mehr über Freiwillige erfahren und somit freiwilliges
Engagement erleichtern. Bürgern, die wenig über Freiwilligentätigkeiten
wissen, sollen damit vertraut gemacht
und ermuntert werden, sich vielleicht eines Tages ebenfalls
freiwillig zu engagieren. Und schließlich sollen die
Freiwilligen dank des Europäischen Jahres mehr Anerkennung
erhalten.
Weitere Infos unter http://europa.eu/index_en.htm.
Engagement in Selbsthilfegruppen ist Ehrenamt
weiter zu engagieren, um ihre wertvollen Erfahrungen mit
Anderen zu teilen.
Die SeKoRo will mit dieser Serie auf die beispielhafte Arbeit
von Selbsthilfegruppen hinweisen und allen, die diese Arbeit
zum Leben erwecken und am Leben erhalten, für ihren großartigen,
menschlichen und fachlichen Beitrag für unsere
Gesellschaft danken. Lesen Sie dazu auch S. 24.
Karin Woltmann, SeKoRo
Selbsthilfegruppen, ein Halt für sich und Andere