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Peter Selensky, der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen<br />
Werkes <strong>Rosenheim</strong>, eröffnete den Fachtag mit dem Hinweis<br />
auf die Aktualität des Themas, gerade auf Hinblick zum<br />
Sparpaket der Bundesregierung.<br />
Gabriele Bauer, Oberbürgermeisterin der Stadt <strong>Rosenheim</strong><br />
sprach ein Grußwort zur Veranstaltung. Sie führte aus,<br />
Armut bedeute vor allem einen Mangel an Teilhabe. Weiter<br />
wies sie darauf hin, dass auch in unserer Region Armutsprävention<br />
sehr wichtig sei. Ansatzstellen dazu sind Schulen<br />
und Kindertagesstätten. Der beste Weg aus der Armut sei<br />
aber nach wie vor Arbeit.<br />
Petra Wieser, Jürgen Weicker und Helmut Türk-Berkhan<br />
stellten in Kurzreferaten zum Thema aus Sicht der<br />
Wohnungslosenhilfe, Schuldnerberatung und der kirchlichen<br />
allgemeinen Sozialarbeit ihre Erfahrungen aus der<br />
Praxis dar.<br />
Prof. Dr. Franz Segbers hielt ein Grundsatzreferat zum Thema<br />
Armut. Die Wirtschaftskrise sei noch nicht vorbei. Dies<br />
zeige sich an prekären Arbeitsplätzen und geringen Löhnen.<br />
Entscheidend sei nicht die Zahl der Arbeitsplätze, sondern<br />
das Arbeitsvolumen, das insgesamt sinke und dazu ungleich<br />
verteilt sei. Viele Löhne seien so gering, dass die<br />
Menschen davon nicht mehr leben können.<br />
Armut sei kein Naturereignis, so Prof. Segbers, sondern bis<br />
in die 80er Jahre fast weg gewesen. Heute sei Armut<br />
zurückgekehrt in eine reiche Gesellschaft: Armut sei<br />
gemacht! Er forderte auf, über Armut zu reden und nicht<br />
über Reichtum schweigen.<br />
Peter Selensky, Vorstandsvorsitzender des DW <strong>Rosenheim</strong> Teilnehmer des Fachtags<br />
Mit einer Clowneinlage von Rigol und tOrF mit dem<br />
Programm „Die Gebrüder Karamasov“ gingen die Teilnehmer<br />
in die Mittagspause.<br />
Der volle „Große Saal“ des Bildungszentrums zeugte von<br />
der Aktualität des Themas. Der Teilnehmerkreis setzte sich<br />
aus Politik, Fachstellen der verschiedenen Verbände, Vertreter<br />
der Kirchen und von Armut selbst Betroffene zusammen.<br />
Nachmittags teilten sich die Besucher in verschiedene thematische<br />
Arbeitsgruppen auf, die von Fachleuten gestaltet<br />
wurden: Kinder, Jugendliche und Armut mit Dr. Christian Alt,<br />
vom Deutschen Jugendinstitut München. Gesundheit und<br />
Armut mit Prof. Gerhard Trabert, von der Hochschule<br />
RheinMain in Wiesbaden. Arbeit und Armut mit Hr. Helm<br />
vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt aus München.<br />
Weiter konnten sich die Besucher zwischen dem Filmprojekt<br />
„Diesseits des Paradieses“ mit Mike Gallen aus München<br />
oder des Workshops „Rechtsdurchsetzung SGB II“ mit den<br />
Juristen Oliver Stier und Christian Kroll aus Nürnberg und<br />
<strong>Rosenheim</strong> entscheiden. In der letzten Arbeitsgruppe die<br />
zur Auswahl stand ging es um die Diakonische Gemeinde<br />
mit Pfarrer Wackerbart aus Prien.<br />
Nach einer kurzen Vorstellung der Workshop-Ergebnisse im<br />
Plenum, bei denen sich herausstellte, dass schon viele<br />
Stellen an einem Strang ziehen und auch die Verantwortung<br />
von Kirche und Wohlfahrtsverbänden diskutiert wurde,<br />
endete die Veranstaltung gegen 16.00 Uhr mit einem<br />
gemeinsamen Kaffee- und Kuchenbuffet und die Besucher<br />
verließen eine erfolgreiche Veranstaltung mit vielen neuen<br />
Impulsen und Ideen.<br />
Günther Stranzinger, <strong>SeKoRo</strong>