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Projektbericht 2009 - Landesvereinigung für Gesundheitsförderung ...

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Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern<br />

bei der <strong>Landesvereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)<br />

Bereits häufig wurden Nachweise <strong>für</strong> die Tatsache erbracht, dass erwerbslose Menschen<br />

einen Gesundheitszustand aufweisen, der schlechter ist als der bei Erwerbstätigen. 13 Einerseits<br />

betrifft dies objektive medizinische Kriterien. Des Weiteren besteht ein Zusammenhang<br />

mit dem subjektiven Erleben von Gesundheit.<br />

Bei fast einem Drittel der Menschen, die langzeiterwerbslos sind, liegen gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen oder Behinderungen vor, so eine Auswertung gesundheitsbezogener<br />

Daten der deutschen Arbeitslosenstatistik. Diese können sowohl ursächlich als auch insbesondere<br />

Wirkung von Erwerbslosigkeit sein. 14<br />

Da trotz vermehrter gesundheitlicher Risiken konventionelle Präventions- und <strong>Gesundheitsförderung</strong>sangebote<br />

nur vermindert wahrgenommen werden ist an der Technischen<br />

Universität Dresden das <strong>Gesundheitsförderung</strong>sprogramm „Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit“<br />

(AktivA) entwickelt worden. 15<br />

Das AktivA-Programm verfolgt den Ansatz, zunächst psycho-soziale Ressourcen beim<br />

Klienten zu stärken. Damit soll dessen Handlungsfähigkeit erhalten werden. In dieser Hinsicht<br />

wird im Programm wiederholt die Bedeutsamkeit von persönlichen Zielen herausgestellt,<br />

die mit dem eigenen Wohlbefinden vereinbar sind. Bisherige Evaluationen des AktivA-Programms<br />

zeigten <strong>für</strong> die erwerbslosen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, im Vergleich<br />

zu Erwerbslosen ohne Teilnahme an dem Programm, bedeutsame Verbesserungen<br />

in den Variablen Körperliche- und Soziale Beschwerden sowie Selbstwirksamkeitserwartung<br />

und soziale Unterstützung.<br />

Das Programm wird sowohl durch psychologische Trainerinnen und Trainer vermittelt, als<br />

auch durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus der Erwerbslosenarbeit. Diese sind<br />

unter anderem bei Bildungs- und Beschäftigungsträgern sowie in Beratungseinrichtungen<br />

tätig. Die Programmleitung hat die Diplom-Psychologin Katrin Rothländer, Technische<br />

Universität Dresden, Institut <strong>für</strong> Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie.<br />

Im Rahmen der Ausbildung zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des AktivA-<br />

Programms werden Methoden der Selbsterfahrung mit didaktischem Wissen kombiniert.<br />

Die Kursabsolventen erhalten ein Zertifikat der TU Dresden, das Sie zur Durchführung<br />

des AktivA-Programms auch <strong>für</strong> „Ihre“ Erwerbslosen autorisiert.<br />

In Mecklenburg-Vorpommern sind Themen wie länger anhaltende Erwerbslosigkeit, die<br />

insbesondere im höheren Alter meist in die Armut führt und in Gesundheitsproblemen resultiert,<br />

vor dem Hintergrund der vorhandenen Gesundheitsprobleme der Bevölkerung<br />

vordringlich zu lösende Problemlagen.<br />

Der Verlust geregelter Arbeit ist eine der wesentlichen Ursachen <strong>für</strong> das Auftreten gesundheitlicher<br />

Beeinträchtigungen und das nicht ausschließlich <strong>für</strong> die direkt Betroffenen,<br />

sondern auch <strong>für</strong> Familienangehörige. Je länger der Zustand der Erwerbslosigkeit anhält,<br />

desto mehr nehmen gesundheitliche Probleme zu.<br />

Vor allem bringt Langzeiterwerbslosigkeit Belastungsfaktoren mit sich, die auch auf das<br />

psychische und physische Wohlbefinden der im Haushalt lebenden Kinder auswirken. Vor<br />

allem jüngeren Kindern in sozial benachteiligten Familien fehlen Fähigkeiten zur Umset-<br />

13 vgl. AktivA - Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit<br />

14 vgl. Hollederer, A. 2003<br />

15 vgl. Rothländer, K. 2002<br />

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