Stadtentwicklungskonzept Pirmasens Stadtentwicklungskonzept ...
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Gesamtstädtische Themen und Fachkonzepte<br />
Im Rahmen der Erstellung der „Stadträumlichen Entwicklungskonzeption Wohnen“ konnten für den<br />
Zeitraum 2000 bis 2003 die Wanderungssalden nach Alter differenziert ausgewertet werden. Es<br />
wurde ersichtlich, dass die Altersstruktur in <strong>Pirmasens</strong> hauptsächlich durch eine selektive Abwanderung<br />
der Bevölkerungsgruppe der 20 bis 49-jährigen und den damit einhergehenden Konsequenzen<br />
geprägt wird. Bei der Altersgruppe der 15 bis 20-jährigen war das Ergebnis dagegen<br />
positiv, dies ist vermutlich auf das Schul- und Ausbildungsangebot in der Stadt zurückzuführen.<br />
Auch die Altersgruppe der über 70-jährigen konnte signifikante Wanderungsgewinne verbuchen,<br />
hier dürfte das attraktive Angebot an Heim- und Pflegeplätzen die Ursache sein.<br />
Nationalität Nationalität: Nationalität Seit 1990 ist die Anzahl der mit Hauptwohnsitz in <strong>Pirmasens</strong> gemeldeten Ausländer<br />
stark gestiegen: So verdoppelte sich im Zeitraum von 1990 bis 1997 die Anzahl der in <strong>Pirmasens</strong><br />
lebenden Ausländer von 2.512 auf 5.004, um dann bis zum Jahr 2005 wieder auf 4.262 zu sinken.<br />
Diese Entwicklung erklärt sich durch den hohen Zuzug von Aussiedlern in den Nachwendejahren<br />
und wird so auch durch Zahlen der Stadt <strong>Pirmasens</strong> bestätigt, da die Kommune jeweils eigene<br />
Werte für in <strong>Pirmasens</strong> lebende Ausländer und deutschstämmige Personen ermittelt: So lebten in<br />
<strong>Pirmasens</strong> 2005 2.326 Ausländer und 2.878 deutschstämmige Personen.<br />
Die Summe liegt zwar deutlich über dem Wert des Statistischen Landesamtes, bedingt sich aber<br />
nach Auskunft der Stadt, analog zur Ermittlung von Haupt- und Nebenwohnsitzen, durch unterschiedliche<br />
Erfassungssysteme und deren jeweiliger Fortschreibung seit der letzten Volkszählung<br />
1987.<br />
Bei einer geschlechtsspezif<br />
geschlechtsspezifischen geschlechtsspezif<br />
ischen Betrachtung Betrachtung<br />
der Bevölkerungsstruktur zeigt sich, dass in <strong>Pirmasens</strong><br />
mehr Frauen als Männer leben. So wurden seitens des Statistischen Landesamtes 2006<br />
21.918 Frauen und 20.509 Männer gezählt. Diese Differenz ist u.a. bedingt durch die höhere Lebenserwartung<br />
von Frauen gegenüber Männern; so wiesen in <strong>Pirmasens</strong> 2005 1.811 Frauen ein<br />
Lebensalter von 80 Jahren und älter auf, dagegen nur 719 Männer.<br />
Entsprechend dem landesweiten Trend verlor jedoch auch die Stadt <strong>Pirmasens</strong> in den vergangenen<br />
Jahren deutlich mehr weibliche Bevölkerung als männliche, so dass sich das Verhältnis von<br />
53,0 : 47,0 des Jahres 1990 auf 51,7 : 48,3 im Jahr 2006 änderte.<br />
Die in der Stadt vorhandene Sozialstruktur Sozialstruktur der Bevölkerung weist in zahlreichen Bereichen Probleme<br />
und Defizite auf:<br />
� Der Anteil der Menschen, die von Transfereinkommen abhängig sind, ist in <strong>Pirmasens</strong> gegenüber<br />
dem Landesdurchschnitt mehr als doppelt so hoch. So erhielten 2004 2.245 Personen<br />
Hilfe zum Lebensunterhalt, dies entsprach 5,1 % der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der von<br />
Sozialhilfe abhängigen Kinder unter 18 Jahren an allen Kindern in <strong>Pirmasens</strong> betrug 2004<br />
12,7 %.<br />
� Entsprechend der früheren Monostrukturierung des Arbeitsmarktes und auch heute eines<br />
noch eher traditionellen Arbeitsplatzangebotes befindet sich unter den erwerbsfähigen Personen<br />
ein hoher Anteil an gering qualifizierten Menschen.<br />
� Der Anteil der Personen, die ohne Abschluss die Hauptschule verließen, lag 2001 bei fast 10%.<br />
� Erschwert wird die Situation durch die mitunter schwierige Integration der Aussiedler.<br />
� Ein weiteres Kriterium für die problematische Sozialstruktur stellt die Statistik bzgl. des seit<br />
einigen Jahren möglichen Privatinsolventverfahrens dar. Hier stieg der auf Insolvenzverfahren<br />
pro 100.000 Einwohner hochgerechnete Wert für die Stadt <strong>Pirmasens</strong> von 269 Fällen im Jahr<br />
2004 auf 549 Insolvenzen im Jahr 2006.<br />
Auch wenn keine detaillierten, kleinräumigen Analysen zur Sozialstruktur vorliegen, ist dennoch<br />
eine deutliche soziale Segregation innerhalb des Stadtgebietes zu erkennen, die sich innerhalb der<br />
einzelnen Stadtquartiere bislang jedoch meist auf nur einige wenige Baublöcke beschränkt. Vor