en am Trinken aus einer Flasche zu hindern, da dieserselbst miteiner am Wanderstab hängenden Wasserflascheausgerüstet ist. Dahinter reitet ein Soldat mit demKönigsbanner, begleitet von einem mit Gelehrtenhaubegeschmückten Gefolgsmann, während der Mannmit dem dreischweifigen Hut sich einer (zerstörten)Person zuwendet. Uber der ausgestreckten Hand desKönigs ragt im Hintergrund eine zinnenbekrönte Burgmit Brücke auf einem Felsen aus dem sonst kaumausgebildeten Hintergrund heraus. Rechts darunterstecken drei berittene Männer die Köpfe zur Beratungzusammen, wobei einer einen Brief vorweist, währendein anderermit den Fingern gestikuliert. Zwischen denPferden führt ein weißgekleideter Gefolgsmann einenrotfahlen Windhund an der Leine; das durch diesenaufgeschreckte, mit extrem langen und dünnen Vorderbeinendargestellte Pferd mit Sattel und Zaumzeugversucht ein blonder Knabe in rötlichem Wams amZügel zu bändigen.Vom Schalldeckel der Kanzel verborgen wird diefragmentarisch erhaltene Gestalt eines prächtig gekleidetenMannes und die kniende Figur des greisenKönigs Caspar ohne Kopfbedeckung, der dem Jesu-Das Ölbergfresko (um 1410/1420)kind ein Deckelgeftiß darbietet. Die rechte Bildszenezeigt die sitzende Maria im schlichten langen Mantelmit hellem Kopftuch, wie sie das nackte Jesukind, dasnach der Kassette greift, auf ihrem Schoß hält. Ausdem Hintergrund, von der Stimseite des auf einerumzäunten Wiese stehenden Stalles, betrachtet der hl.Josef-fast verwundert-das Geschehen. In der Linkenträgt er auf der Schulter das Zimmermannsbeil, in derRechten eine Zimmermannssäge.Dieses mit Zirkelschlägen, Ritzungen undteilweise mittels Schablonen geschaffeneFresko, das durch,,al secco'l Malerei (= auftrockenem Untergrund) noch zarter ausgestaltetwurde, zeigt in seiner erstaunlichenBelebtheit und harmonischen, szenenverbindendenKomposition Einflüsse aus demoberitalienischen Raum. Mit seiner ausdrucksstarkenDarstellung im zeitgenössischenAmbiente schuf der unbekannteKünstlerum 1420 in derTradition derBrukkerMalschule ein besonderes Juwel fürdiese Kirche.Links neben der Kanzel erkennt man eindem Bogenverlauf folgendes Freskofeld,das eine stark beschädigte Frauengestalt miteinem Rad in der Hand darstellt: Dabeihandelt es sich um die hl. Katharina vonAlexandrien, die Patronin der Wagner undMüller sowie der (hohen) Schulen. Der Legendenach sollte sie (um 310) den Märtyrertoddurch Rädern erleiden, doch zerstörteein Engel das Rad, worauf sie durch dasSchwert starb. Da eine weitere Frauengestalterkennbar ist, darf vermutet werden,daßhierdie,,drei heiligen Jungfrauen" (Barbara,Margaretha und Katharina) abgebildetwaren.Bereits im Durchgang zum nördlichen Seitenschiffbefindet sich in der Laibung desArkadenbogens ein gotisches Olberg-Fresko (ca. l4loll420): Es zeigt Christusim - durch einen Flechtzaun von der felsigenUmgebungabgegrenzten - Garten Getsemanimit zum segnenden Vater erhobenenHänden und die drei vom Schlafe übermanntenJünger Petrus, Jakobus und Johannes.l8
Das Montunental-Fresko ,,Zug und Anbeturry der Magier" (um I 41 5/1420) ittr HctuptschiffUber dem zweiten und dritten Joch derNordwand des Hauptschiffes konnte ein,,Feiertagschristus"(Abb. S. 20) freigelegtwerden: Innerhalb des etwa 1.9 m breitenund 2 m hohen rautenartigen Rahmens wirdder stehende, aus der Seitenwunde blutendeChristus als relativ alter Mann mit erhobenenHänden dargestellt. Das von einer Glorioleumgebene Haupt wurde besonders ausdrucksvollmit starrer, leidender Miene gestaltet.Es soll ebenso wie die auf die Werkzeugeweisenden Hände die nach spätmittelalterlicherVolksmystik immer wieder erneuertenQualen verdeutlichen, die Christusdurch die Verstöße gegen das Arbeitsverbotan Sonn- und Feiertagen erleidet.Die vorgestellten Werkzeuge nehrnen Bezug auf bäuerlicheFeldarbeit (li.: Sichel, Sense, Zugsäge. Karst =Haue, Heugabel; re.: Kummet, Dreschflegel, Pf1ug,Brunnenbohrer. Egge). auf Hausarbeit (li : MehlsiebfürBlotbackent WasserschafffürWaschen; re : Spinnrocken),weitersauf Handwerker(li : Schneiderschere,Weberschiffchen, Töpf'erscheibe, Mühlsteini re.:Schrniedeamboß mit Hammer. Maurerkelle. Zimmermannsbeil,Wagenrad usw.), aber auch auf Lustbarkeiten(li.: Tisch mit Würfeln. Sattel und Armbrust füradelige Jagd; re.: Weinkug). Doch auch Putzsucht(Eitelkeit) wird angedeutet durch Wasserschaff (Badezuber?),Doppelkamm und Badequaste (neben demNimbus Christi).Offenbar von einer zerstörten Stifterfigurgeht links das Spruchband ,,MISEREREMEI DEUS" aus. Das um l4l0ll420 geschaffeneFresko mahnt den Beschauer inder Tradition der spätmittelalterlichenVolksmystik an das Sonntagsheiligungsgebot.Rechts über diesem Fresko hat (um 1570/1575) im Bogenfeld der Nordwand in Seccomalereiein der älteren Tradition verbundener,wohl lokaler Künstler das apokalyptischeWeltgericht dargestellt: Im oberstenRegister (Zone) erscheint in der Mandorlader segnende Christus als Weltenrichtermit dem Buch des Lebens und des Todes.Zu seinem Mund stößt links das Schwertdes Wortes (Urteil und Gerechtigkeit) undl9