Methanol-Vergiftung
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Alkoholische Gärung:<br />
Kopie von http://www.seilnacht.com/Lexikon/gaerung.html vom 13.4.09<br />
„Unter einer Gärung versteht man die Umwandlung von organischen Stoffen durch Enzyme oder Mikroorganismen.<br />
Dabei wandeln sich die Stoffe zu Verbindungen mit einfacherem Molekülbau um. Es existieren verschiedene<br />
Gärungsformen, die nach dem entstehenden Produkt benannt werden. Die Gärung ist wie die Atmung ein<br />
Stoffwechselvorgang, der Energie frei setzt. Im Gegensatz zur Atmung werden die Kohlenhydrate jedoch nicht<br />
vollständig zu Wasser und Kohlenstoffdioxid abgebaut. Im menschlichen Darm vergären spezielle Bakterien die<br />
unverdauten Kohlenhydrate. Die dabei entstehenden Gase, z.B. Schwefelwasserstoff und Kohlenstoffdioxid, können<br />
Blähungen und Schmerzen verursachen. Auch die Erzeugung von Biogas durch Methanbakterien ist ein Gärungsprozess.<br />
Alkoholische Gärung<br />
Das Prinzip der Herstellung von trinkbarem Alkohol ist schon seit dem Altertum bekannt. Die alkoholische Gärung<br />
findet überall in der Natur statt, wenn aufgeplatztes Obst oder süße Säfte bestimmten Bedingungen ausgesetzt<br />
werden. Bei technischen Prozessen muss das Ausgangsmaterial oft zuerst verzuckert werden. Bei der Bierherstellung<br />
werden Gerstenkörner zunächst einer Quellung und Keimung ausgesetzt. Vorhandene Enzyme (Amylasen)<br />
wandeln dabei die Stärke in Zucker um. Auf diese Weise erhält man das zuckerhaltige Malz, das die Bierhefen<br />
vergären kann.<br />
Die Vergärung von Zuckern (Glucose, Fructose, Maltose) zu Ethanol wird von Hefepilzen und Hefeenzymen<br />
gesteuert. Diese kommen praktisch überall in der Luft vor. Bei der Bierherstellung werden sie zusätzlich hinzugefügt.<br />
Gärungen können bei unterschiedlichen Temperaturen stattfinden. Vereinfacht lässt sich die alkoholische<br />
Vergärung von Traubenzucker durch folgende Reaktionsgleichung beschreiben:<br />
Glucose (Traubenzucker) ---Hefeenzyme---> Ethanol + Kohlenstoffdioxid<br />
C6H12O6 ---Hefeenzyme---> 2 C2H5OH + 2 CO2<br />
H = -105kJ/mol<br />
Das entstehende Ethanol ist ein Produkt einer relativ komplizierten chemischen Reaktion mit zahlreichen<br />
Zwischenschritten. Zunächst wird der Traubenzucker in zehn verschiedenen Schritten zu<br />
Brenztraubensäure umgewandelt. Diese reagiert unter Abspaltung von Kohlenstoffdioxid wieder in<br />
mehreren Zwischenschritten zu Ethanal, das dann schließlich zu Ethanol reduziert wird:<br />
Das entstehende Kohlenstoffdioxid bewirkt ein Aufschäumen während der Gärung. Bei der Bierherstellung<br />
verfärbt sich dieser Schaum durch Verunreinigungen nach und nach bräunlich. Danach unterzieht<br />
man das Produkt noch einer Nachgärung, die bis zu 4 Monaten dauern kann, während die Hauptgärung<br />
nach 8-10 Tagen abgeschlossen ist. Bei obergärigen Bieren findet die Gärung bei 12-15°C statt,<br />
bei untergärigen Bieren bei 5-10°C.<br />
Bei der Weinherstellung werden die Trauben zunächst zu einem Brei zerquetscht. Man erhält eine<br />
"Maische", die je nach Weinsorte gepresst oder von den Hülsen und Schalen befreit wird. Der gepresste<br />
Traubensaft wird als "Most" bezeichnet. Er gelangt in großen Behältern zur Gärung. Die meist metallenen<br />
Behälter sind oben luftdicht mit einem wassergefüllten Gährrohr verschlossen, so dass das entstehende<br />
Kohlenstoffdioxid entweichen kann. Nach der Haupt- und der Nachgärung wird der entstandene<br />
Wein von der Maische abgetrennt und nach einer Schwefelung für längere Zeit unter Luftabschluss<br />
bei 10-15°C gelagert. Bei dieser "Kellerbehandlung" entwickelt der Wein sein erwünschtes Aroma.<br />
Die Menge an gebildetem Ethanol hängt vom Zuckergehalt der Ausgangslösung und von der Alkoholkonzentration<br />
ab, die die Hefeenzyme gerade noch ertragen können, ohne die Gärung einzustellen.<br />
Daher können Biere mit einem Alkoholgehalt von mehr als 6 Volumenprozent und Weine mit mehr als<br />
16% Alkohol nicht mehr durch Gärung hergestellt werden. Eine Konzentration des Alkohols, z.B. bei<br />
der Herstellung eines Weinbrandes, erhält man durch Destillation.“