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GL 5/2007 - der Lorber-Gesellschaft eV

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<strong>GL</strong> 5/<strong>2007</strong> Das Lied von <strong>der</strong> Schöpfung43Antwortete ihm die Liebe: „Alles, was Mein ist, ist auch dein - wasneidest du ihm das seine?“Der Erstgeborene aber erfasste das Wort nicht, das die Liebe sprach,und bedeckte sein Angesicht mit den Händen und ging in die Mitternachthinaus, denn er sprach bei sich: „Bin ich nicht ohne Licht geblieben ausmir? So ist es billig, dass ich auch im Finsteren wohne.“Die Gegend <strong>der</strong> Mitternacht aber war erfüllt von Felsen und Klüften, einLand im ewigen Dämmer.Und er trat in eine <strong>der</strong> Höhlen und hörte die Stimmen <strong>der</strong> Wasser, dieaus den Klüften brachen, als Zeugen <strong>der</strong> schaffenden Kräfte Gottes an denEnden aller Welt, und gebot ihnen, dass sie schwiegen, denn er hatteMacht, aus sich zu tun nach seinem Willen.Siehe, da schwiegen die Wasser und erstarrten zu Eis, und es ward stillum ihn. Und er kauerte sich hin und neigte sein Haupt, und die Flut seinerLocken fiel über sein Angesicht.Aber die Liebe in Gott drängte ihn, dass er den Erstgeborenen riefe undführe ihn zurück in das Reich des ewigen Lichts. Und Gott willfahrte <strong>der</strong>Liebe, und sein Wort kam herab, wie von Flügeln getragen, und rührte denErstgeborenen an in seiner Verlassenheit, dass er sein Auge erhob und sahden Himmel über sich in seiner Herrlichkeit und alle Werke des Herrn,strahlend im Glanze des unerschaffenen Lichtes.Und <strong>der</strong> Erstgeborene vernahm das Wort <strong>der</strong> Liebe im Rufe des Vaters:„Komm herauf und wende dich wie<strong>der</strong> zu Mir! Siehe, Ich habe das Tor vordir aufgetan, und es soll nicht vor dir verschlossen werden, so duzurückkehrst.“Und <strong>der</strong> Erstgeborene sah die Herrlichkeit des Vaters, wie an dem Tage,als Gott ihn erschuf und er die Stimme <strong>der</strong> Liebe vernahm und das Wort:„Meine Kin<strong>der</strong>!“ Und es zog ihn gewaltig, dass er dem Rufe nicht zuwi<strong>der</strong>stehen vermochte.Als er aber heraustrat aus <strong>der</strong> Finsternis und aufwärts zu steigen begann,fiel sein Blick auf den Menschen und er sah ihn, umgeben von den Sieben,die zuvor um ihn, als dem Erstgeborenen, waren.Da ergriff ihn von neuem <strong>der</strong> Zorn, und er ballte seine Hände und rief indie Himmel hinauf: „Nein, nimmermehr! Sehe ich nicht diesen an <strong>der</strong>Stätte, die du mir bereitet, und im Glanze deiner Herrlichkeit? Darum willich mir nun eine eigene Welt erbauen, nach meinem Willen und <strong>der</strong>Gerechtigkeit, die in mir selber wohnt, und will sie wie auf Felsen gründen,dass kein Wanken in ihr sei, und will nicht ablassen zu streiten gegen dich -von nun an bis in Ewigkeit!“Siehe, da schlossen sich die Himmel vor ihm, und es ward Nacht vor

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